Die Zukunft des Synthesizers ...?

Golden-Moon

Ambient...to the sky and back
Ich frage mich seit einer Weile wie es mit Synthesizern weiter geht (nur Hardware) ... bzw. was denkt ihr wie sich alles entwickeln wird ... oder habt ihr Ideen wie man das Thema "Synthesizer" auf einem anderen Weg angehen kann?
Denn mal ehrlich, was gab es denn in den letzten ca. 20 Jahren groß an wirklichen Neuerungen? Gut die VA-Technik hat sich deutlich weiterentwickelt und klingt im Vergleich zu Analog sehr ähnlich (nach der aktuellen Umfrage hier im Forum).
das Grundshema ist ja fast immer das Gleiche: OSCs -> Mixer -> Filter -> EG(s) -> Output. Die deutliche Mehrheit sind subtraktive Synths. FM ist ja sehr komplex, damit kann man ja fast schon in Richtung additiver Synthese gehen. Aber was ist mit additiven Hardware-Synths? Gibt es da eigentlich Richtige? Hab da nur Kawai K5000 gefunden
Die beiden von Marienberg Devices arbeiten ja immer daran, Dinge zu erschaffen die es bis dato nicht wirklich gab. Z.B. Analoge Wavetables oder was in Zukunft erscheinen soll: ihr Modularsystem bei dem es eine Software dazu gibt in der man mit additiver Synthese, quasi jede beliebige Grundwellenform erstellen, diese sich dann auf einem Speicher brennen und zuschicken lassen kann. Das wird dann einfach in das Modularsystem eingesetzt und dann kann man damit arbeiten.
Sonst aber was wirklich neues scheint es ja nicht zu geben, oder? Das es den Prophet 08 jetzt mit 16 Stimmen gibt ist zwar cool nur ist das nichts sooo "besonderes". Oder wird der Markt in den nächsten 30 Jahren so weiter stagnieren und es fallen einfach die Preise für sie Polyphonen-Analogen?
In anderen Sparten (z.b. Autoindustrie) gibt es alle paar Jahre mal Neuerungen.
 
Golden-Moon schrieb:
In anderen Sparten (z.b. Autoindustrie) gibt es alle paar Jahre mal Neuerungen.
Findest du wirklich?
Es sind immer noch mehr als 99% aller Autos mit Verbrennungsmotoren unterwegs, so wie vor über 100 Jahren.
Neu sind allenfalls Zubehörkinkerlitzchen, die langsam von der Oberklasse in die kleineren Klassen infiltrieren.
Autonomes Fahren lasse ich mal außen vor, primär, weil ich das für eine Modeerscheinung ohne Aussicht auf Erfolg im Massenverkehr halte.

Bei Instrumenten allgemein siehts ähnlich aus. Über Jahrezehnte/Jahrhunderte bewährte Prinzipien (Evolution) sind nicht schlechter, nur weil vermeintliche Innovationen fehlen.
Innovationen an sich sind ja kein Selbstzweck, sondern sollten entweder
a) dem Kunden nach vorne helfen (selten), oder
b) den Herstellern mindestens stagnierende Absatzzahlen garantieren (häufiger).

Alles außen drum ist Deko, da die Basis, sprich Skalen, Tonarten, etc., den weiteren Weg in weiten Teilen vorgeben.
Auch hier gibts Exoten, insbesondere im Bereich der Controller, aber solange fast jeder auf dem Theremin "Somewhere over the Rainbow" und auf dem Haken Continuum "Smoke on the Water" dudelt, wird sich da auch nicht viel tun.

Ein paar Jahrhunderte Musikkultur lassen sich nicht ohne Weiteres abschütteln....
:nihao:
 
Die Zukunft des Synthesizers:
* sind wir alten Säcke, die ihr liebgewordenes Spielzeug nicht loslassen wollen.
* sind neue Junge, für die VCO VCF VCA was total neues sind. Die brauchen nichts technisch neues. Dir sind voll auf mit der Entdeckung des Existenten beschäftigt.

Also die technische Zukunft des Synthesizers ist Software, und zwar keine Klangerzeugung, sondern Klangadaption. Da sagt man nur noch mach mir ein Stück, das kompositorisch wie Madonna ist, aber vom Sound wie Black Flag. Motto: Melodyne ist nur der Anfang.
 
Das ja dann eher ~KI Komponierhilfen, oder?
Ich denke es werden irgendwann mal - wenn sich nicht die Menschheit wegen Dummheit ... - Quantensprünge stattfinden.
Vorstellen könnte ich mir "lebende" u. a. Synthesizer die z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Bioelektronik
und/oder https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrochemie verwenden. Mit KI,
https://de.wikipedia.org/wiki/Synthetische_Biologie und biologische Nanocomputer kann man u. a. direkt auf sein Hirn zugreifen.
Oder ein Traumsynthesizer. Man soll die Nacht zum musizieren nutzen.
 
Radikale Synthesekonzepte total anderer Art sind nicht so neu wie damals der Synthesizer als solcher.
Was es in der Zukunft gibt, weiss keiner wirklich, aber eindeutig scheinen die Konzepte bei Modulen und kleineren Herstellern ein wenig zu zeigen, was passieren könnte, wenn man diese verbände.

Synthesemethoden sind ja bereits in den 50/60ern entworfen worden, verändert hat sich Größe, Preis und Verfügbarkeit am meisten. So gesehen haben wir vielleicht dann das Ding immer dabei und irgendwo ist es ja bereits schon so. Vielleicht wird der analoge Standards setzen beim Klang und es gibt heute sehr sehr viele neue Synths, die einfach nur eine Variation davon sind.

Es kann also nur in Komplexität und Funktion total neu werden, was dann vielleicht mit nem billigem kleinen Chip geht und in einer anderen Qualitätsstufe.
Klangmanipulationsgeräte könnten neue Art von Samplern sein, wo sich winzigfeine Teile von Samples schlau neu positionieren und programmieren und per Knopf herumzaubern lassen, mit dem Audio kann in Echtzeit einiges angestellt werden, was im Neuron Neuheit war und vielleicht gar nicht im Bereich Filter und Co sondern irgendeines FX liegt, so könnte Eventide und Co, also typische FX Hersteller einen Blurrer/Verwässerer bauen, mit vielen Optionen wie glasig, holzig, mondig, aggressiv, kleiner, größer, und man kann solche Eigenschaften beim Spaziergang mit dem Handy einfangen und auf die eigenen Sounds anwenden und morphen lassen. Modeling ist normal und gängige Technik. Man interessiert sich kaum noch für anatal und digitlog, sondern eher für was damit geht und wie - ein wenig mehr wie bei einem Git. FX Pedal. Der Rest ist Standard und kann das Ding auch.

Außerdem gibt es natürlich Analoge und Digitale die Moog ind Roland in DX7 vermorphen können und Nichtfilterumrechnungen vollbringen..

Nein, natürlich wird es alles anders aussehen. Ich weiss es einfach nicht.
Vielleicht sagt man auch dumm an - ich will den Bass aus dem Stück XY in meiner iTunes-Lib und die Strings von Abbab und Gesang von Katze Williams.
Und die kann man dann noch bisschen verändern mit dem, was man kennt und noch nicht kennt.

Niemand weiss das, aber 40 Jahre Synths hat am Ende von einem Synth der Aussieht wie ein Prodigy zu einem Synth geführt der aussieht wie ein Prodigy, nur kleiner und mit mehr Stimmen. Vielleicht wird das so bleiben.

Firmen gucken viel was andere machen und Musiker scheinbar auch, so richtig was anderes fällt hier auch kaum jemanden ein, oder? Die meisten wollen doch, was es gibt oder was erwartbar ist, nur mit 1 LFO mehr ;-)
Das Prinzip Dubstep - Kopiere einen Stil und übertreibe irgendwas, es ist noch immer Dubstep. Danach kommt was total anderes. Auch kein Derivat davon.
Hilfen für Genres muss es übrigens nicht unbedingt geben, aber Generatoren für Melodien und Co - schon. Sind ja jetzt schon mehr dabei - Probablity ist ein kleiner Vorgeschmack. Das kann und ist cool, wie viel "M" und andere KI Tools oder Karma in sowas stecken wird? Weiss nicht, ..
denkbar, aber war bisher eher rar.

Vielleicht aber schon Systeme, mit denen man irgendwie live performen kann..
Vielleicht nutzt auch jemand diese Features irgendwie unkonventionell, zB ich hab Meeresrauschenvarianten und Hihatgeneratoren genommen, um den Sipklopp zu erstellen, ein Tanz, der nicht wild sondern eher schaukelnd ist. Hier aus Deutschland von ein paar Leuten aus dem Hunsrück, die keine Sau kennt. Jetzt schon!
 
fanwander schrieb:
... Klangadaption. Da sagt man nur noch mach mir ein Stück, das kompositorisch wie Madonna ist, aber vom Sound wie Black Flag. Motto: Melodyne ist nur der Anfang.

Dies ist für mich seit langem die Horror-Vorstellung schlechthin... :?

Als Musiker müsste man sich dann auch nicht mehr um das Komponieren und Musizieren kümmern. :)

Ich befürchte, dass Entwicklungen in diese Richtung unaufhaltsam sind. Alles, was machbar ist, wird nämlich auch gemacht.

Höchstwahrscheinlich von Menschen vorangetrieben, die nie in Ihrem Leben von der Muse geküsst worden sind. Sonst würden sie vermutlich nichts erfinden, was den Menschen nun auch im musikalischen/künstlerischen Bereich nach außen drängt, um nicht zu sagen obsolet werden lässt.

Man selbst wäre zwar nicht gezwungen, auf derartige Mittel zurückzugreifen.
Ich befürchte jedoch, dass eine derartige Entwicklung eine weitere Entwertung der (Charts orientierten) Musik an sich und der Musikschaffenden in den Augen der Konsumenten nach sich ziehen könnte.

Am Ende erhält derjenige einen Award, der die geschicktesten bzw. ergiebigsten Vorgaben macht (i.e. Madonna + Black Flag). Dann käme es nur noch auf gefällige eklektizistische Kombinationen an.

Und hier im Forum würden dann vermutlich andere Grundsatzdiskussionen geführt werden (i.e. Mensch vs. Maschine)...


Replikator-Musik: "Tee, Earl Grey, heiß!" :D
 
phonos schrieb:
fanwander schrieb:
... Klangadaption. Da sagt man nur noch mach mir ein Stück, das kompositorisch wie Madonna ist, aber vom Sound wie Black Flag. Motto: Melodyne ist nur der Anfang.

Dies ist für mich seit langem die Horror-Vorstellung schlechthin... :?
Von Malerei - dies:

https://www.welt.de/kultur/kunst-und-ar ... aelde.html

zu Musik. ;-)

Computer werden Auto fahren, Computer werden in Lagern arbeiten, Computer werden töten (autonome Drohnen), Computer werden selbständig komponieren und musizieren. Hasta la vista, baby! :tuborg:
 
PySeq schrieb:
...
Computer werden ... Computer werden ... Computer werden töten (autonome Drohnen), Computer werden selbständig komponieren und musizieren.
Oh, bitte nicht! :shock:

PySeq schrieb:
Hasta la vista, baby! :tuborg:
Das ist tatsächlich der Film, der mir immer als erstes einfällt, wenn es um dieses Thema geht. In diesem Film werden mögliche Folgen (natürlich dramatisiert) aufgezeigt, aber das hält niemanden davon ab, diese Entwicklungen sehenden Auges mit viel Fortschrittsglauben voranzutreiben.

Also gut, PySeq! Deine Botschaft ist angekommen; ich gebe mich dem Schicksal hin! Auch Dir ein Hasta la vista! :tuborg:
 
phonos schrieb:
Also gut, PySeq! Deine Botschaft ist angekommen; ich gebe mich dem Schicksal hin! Auch Dir ein Hasta la vista! :tuborg:
Au wei, da war ich wohl mal wieder zu negativ. :oops: Vielleicht wird es ja auch ganz schön sein, was künftig aus den Computern an Musik kommen wird. Seit Kraftwerk hat gerade uns die Maschinenmusik ja immer gefallen. :peace:
 
Golden-Moon schrieb:
was gab es denn in den letzten ca. 20 Jahren groß an wirklichen Neuerungen?


Physical Modelling --> VL-1, TD-10

Reich beknopfte Wavetable-Synthese --> Q, Sledge

Wavetable für das 21. Jahrtausend --> WaveGenerator 2, WaveMapper

Wavetable-Sampling-Kombi --> NordWave

Additiv-Subtraktiv-Kombi --> Harmor

Analog-Digital-Hybride --> JDXA, Prophet 12

Multiple Synthesen all in one --> EX-7, OASYS, Kronos

Restructuring-Synthese --> PLEX

Abgefahrene Vokal-Synthese --> Phonem

Salonfähige Granular-Synthese --> Padshop

Digital speicherbare Modularsysteme --> Origin, NordModular

White-Noise-Synthese --> Chimera

Morphing-Synthese --> Symptohm Melohman

8-OP-FM, Touch und Morphing --> Montage

VA Drum-Synthese --> Attack, Microtonic, NordDrum

VA String Machines Reissue --> Streichfett

Neuronale Synthese --> Hartmann Neuron

Modellierte Geräuschkulissen --> Xoxos

Modellierte, chromatische Percussions --> AAS Chromaphone 2

Liebevoll gemachte Ensoniq-Nachbildung --> SQ8L

Blaswandler mit internen Synth-Sounds --> Aerophone

Multitouch-Tastatur-Geschichten --> Harken, Seaboard, Linnstrument

FSR-Sensoren mit USB-Anschluss --> Keith McMillen, Mandala Pad, Wavedrum Oriental

Spektrale Synthese --> Virsyn Cube, Poseidon, The Scrooo, Krakli Xakt

Delay-/Kammfilter-Synthese --> Triple Cheese

Spring-Synthese --> Lord of the Springs

Impulse Response für die grossen Massen --> SIR, NadIR, LePou

Über-Hybrid-Rompler mit Sample-Import --> Omnisphere 2

Semi-modulares Granular-Sampling-FM-Ringmod-Monster --> NI Absynth

Software-Modular in "Gratis" --> Sonigen

Musikalischer Zufalls-Generator --> HG Wheel of Fortune




...Über das Angebot innerhalb der letzten plusminus 20 Jahre an innovativen Gerätschaften, verschiedenen Synthesen und Kombinationen daraus kann ich mich wirklich nicht beschweren... man sollte jedoch Teile davon durchaus auch mal in Hardware giessen. ;-)
 
Ich glaube es wird immer beides geben. Die, für die Zeit Geld ist und die alle technische Hilfe nehmen die sie kriegen können, von fertigen Presets bis Kompositionshilfen und dann gibt es die, für die weiterhin VCF, VCA etc. eben kein Fremdwort ist und die mit dem Lötkolben selbst ihre Klangerzeuger basteln und auch wissen was sie tun. Und wie das immer so ist, wird es eine ganze Menge dazwischen geben.

Die alten Säcken dachten schon immer, dass die Jungen verblöden, sich nicht mehr sozialisieren können und so weiter. Unter dem Strich bleiben Menschen aber Menschen, egal mit welchen technischen Hilfsmitteln.

Also ein bisschen mehr Zuversicht für die Zukunft bitte, denn alles Gute beginnt mit einem positiven Gedanken.
 
Das ist doch ne ganze Masse. Respekt für diese Liste :supi: Bei so einer Masse kann man sich doch nicht beschweren.
Man kann sich eigentlich überhaupt nicht beschweren. Man sollte lieber anfangen individuelle Sachen rauszukitzeln aus dem was es gibt.
Und ich denke daß man da immer wieder überrascht werden kann , besonders wenn x-beliebige Syntheseformen miteinander verknüpft werden
kann da immer wieder ein nettes neues Gesamtbild entstehen.
Ich meine ein Maler sagt doch auch nicht jetzt erfindet mir mal Farben die es noch nicht gibt damit ich endlich mal ein geniales Bild malen kann oder?
Nein, er misch sie sich selber und erfindet evtl. eine neue Technik / Stil
Was die Autos betrifft da gibt es natürlich ständig Innovationen und verbesserungen was die Fahrsicherheit betrifft. An Fahrwerken und bremsen wird doch ständig getüftelt.
Was ich natürlich überhaupt nicht mag ist , daß die Entwicklung hin zum autonom fahrenden Auto geht. Obwohl dann vielleicht endlich mal dieses assoziale Verhalten vieler Autofahrer endlich ein Ende hätte.
 
Oh, ja schöne Liste, aber Thema verfehlt...die Frage ging in Richtung ...Hardware;-)

Es wird nichts Innovatives und neues an Synthesizern geben, es wird nur immer als solches angepriesen.
...oder Altes, als Neues verkauft;-)
...letztendlich ist es nur größer, kleiner, schneller, bunter, etc.
Die Älteren unter uns, wollen ja sogar eher "back to the roots", zurück zum Wesentlichen.
Ganz wenige nutzen die volle neue Technik aus, und machen damit Musik...ich glaube nicht, das z.B. der DeepMind 12 von vielen über W-Lan eingebunden wird, oder
über "Handgefuchtel in der Luft" bedient wird!
Im Software-Bereich fällt mir da der Tim Exile ein, der mehrere Produkte für NI entworfen hat, z.B. the Mouth, Finger, Flash, aber ich glaube außer ihm,
benutzt das nicht wirklich jemand.

...das Wichtigste ist aber, es muss ja auch nicht immer was Neues kommen, sondern die Frage ist:
..."welcher Synthesizer kann gerade das Genre was "IN" ist, oder welches ich bedienen will, Sound-technisch kompensieren!"
 
@hairmetal_81: vielen Dank für die Übersichts-Liste. :supi: Eindrücklich was sich da die letzten Jahre so entwickelt hat.
 
Ich glaube, es wird sich noch einiges in Sachen Mensch-Maschine-Interface tun. Ich kann mir kaum Töne vorstellen, die man mit aktueller Technik nicht erzeugen könnte, aber Konzepte wie Linnstrument und besonders Roli mit dem Lightpad und dem Seaboard ermöglichen eine Erweiterung der Expressivität. Da hat übrigens das iPad einen großen Beitrag geleistet. Durch die Touch-Oberflächen sind viele Entwickler sicher auf kreative Ideen gekommen. Außerdem wird IMHO das gleiche passieren, wie mit dem Musik hören: Durch das Smartphone hatte plötzlich jeder ein Gerät bei sich, mit dem er seine komplette Musik bei sich hatte, ohne ein gesondertes Device mitnehmen zu müssen. Und durch die Erfindung von Grooveboxen ala Electribe, Novation & Co. wird Menschen das Musik machen einfach und zugänglich gemacht. Wie viele DJs und "feat. XY" haben weder Musik gelernt, noch können sie Noten lesen?
Ich begrüße das, auch wenn ich mich immer wieder sehr über qualitative Musik freue, also wenn ein Stück klassisch komponiert und arrangiert wurde.
 
Wieso sollte nur klassisch komponierte Musik qualitativ besser sein als andere?
Qualitative Musik berührt mich, das ist also was Subjektives. Es gibt Klassikstücke die höre ich sehr gerne(Chopin z.B.) und andere da bluten mir die Ohren, ebenso ist es mit EDM, progressive House, Acid, Berliner Schule, Ambient und so weiter und so fort. Ich kann auch keinen einzelnen Künstler nennen, der durchweg qualitativ hochwertige Musik macht. Das meiste ist doch Bullshit und da heißt es die wenigen Perlen zu finden die einen wirklich berühren.
 
Ich denke wir erleben bei den Synthesizern schon jetzt eine Art von "futuristischer Retro-Welle", wenn man sich den Markt anschaut. Viel zum Anfassen, weniger komplexe Geräte ... Und wenn komplex, dann trotzdem ohne Editor gut bedienbar. Darüber hinaus viel Customising in Form von Modular-Systemen, auch direkt als Komplett-System oder Komplett - Modul, in Teilen schon vorverkabelt aber noch mit vielen Möglichkeiten - wie man es möchte.

Wenn man diese Punkte als Summe betrachtet geht das alles in die richtige Richtung und inhaltlich sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt ohne konkret neue Syntheseformen erfinden zu müssen.

In meinem Bekanntenkreis gibt es z. B. kaum noch Leute, die "non-beknopfte" 1 Zeilen Display Geräte mehr nutzen, sofern die Kiste nicht DEN EINEN Sound hat....

... neben dieser Frage muss ich mir heutzutage auch die Frage nach der Zukunft meines Geldbeutels stellen. :?
Gibt zu viele gute Sachen....
 
@Zero: besser oder schlechter sind hier Adjektive, die man bei Musik genauso wenig verwenden kann, wie bei Farben. Ich merke, dass z.B. bei einem Stück von Peter Gabriel in meinem Hirn wesentlich mehr passiert, als bei irgendeinem Ambience Stück, welches man mit einem Electribe in 3 Minuten erstellt.
Aber BTT: Ich bin über meinen Minilogue in dieses Forum gekommen und habe schon viel gelernt. Der ist klar strukturiert und man merkt sofort, was ein Regler macht und - dank des Oszilloskops - auch wie er es macht. Dazu noch die logische Aufteilung, die einem die Bedienunglogisch erklärt. Somit hat Korg hier für mich die Synthesizer Welt leichter erschließbar gemacht. Und das ist für mich die Zukunft des klassischen Synthesizers.
 
In dem NAMM Video von Dave Smith (DSI) und Tatsuya Takahashi (Korg) sagt Dave etwas sehr wesentliches. Heute wollen und kaufen Leute Synthesizer, weil sie genau das wollen. Damals, in der Hauptzeit der analogen Polyschlachtschiffe, habe Leute Synthesizer gekauft, weil es noch keine Rompler gab, man für die Bühne aber etwas zuverlässiges und leichtes brauchte, also keine B3, kein Klavier und kein traniges String-Ensemble. In dem Moment, in dem DX7 und folgende, diese Klientel dann bedient haben, waren die analogen Kisten erstmal tot.

Gefühlt laufen wir wohl jetzt diese Entwicklung nochmals durch. Erst Monophon und Modular, nun kommen gerade die Polyphonen wieder in Fahrt und wenn die langweilen dann kommt der DX7 wieder und die M1 und der D50...
 
ich sehe das so:

Synthesizer sind MusikINSTRUMENTE einer Gattung

Genau wie Bassgitarren, Orgeln, Blasinstrumente mit Unterketegorien, Streicher mit Unterkategorien etc.

was ich damit sagen möchte; Es wird sich in den Gattungen nicht großartig etwas verändern (müssen).

Letztendlich ist nur der Charakter (Sound) eines Synths einer Gitarre eines Klavieres etc. wichtig. Nach diesen Kriterien wird doch auch gekauft..


Haptik, Optik, Sound muss gefallen...und der Markt bedient den Konsumenten in der Regel was er haben möchte.

Ich glaube es wird keine richtigen Neuerungen bezüglich synths geben (müssen) da es an hörbaren Klangspektrenschon alles gegeben hat.

Meiner Meinung sind Sythi- Nerds sehr konservativ. Wie oft stellt man sich oder wir uns hier im Forum nach erscheinen eines neuen Synts die Frage wonach er eigentlich klingt . Moogisch- Roländisch, Korgich...dient meist zwecks der Orientierung. Wir denken halt oft in Schubladen...
 
Meiner meinung nach fehlen persönlichkeiten unter den entwicklern - der letzte war Don Buchla! (Ihr wisst was ich meine)

Es wird zuviel nach zielgruppen gebastelt - das sieht(spürt) man den geräten an! Da machen auch die modularentwickler keinen unterschied.
Sobald eine persönlickeit kommt, werden auch wieder die paradigmen wechseln... (und das ist nicht von der technik abhängig! - sondern von der sichtweise auf die dinge)
 
Ich glaube, dass "Synthesizer" sich zu einem "klassischen Musikinstrument" entwickeln werden und dass man unter einem typischen Synthesizer in Zukunft einen subtraktiven Synthesizer im Stile des Minimoog verstehen wird - allenfalls dann variiert durch die Angabe der Stimmenzahl, die Angabe, wie viele VCOs, LFOs und ENVs pro Stimme zur Verfügung stehen usw. - Das Prinzip "Synthesizer" ist also der subtraktive Synthesizer im Moog-Stil mit der Struktur VCO-VCF-VCA und den Modulatoren LFO und AD(S)(R).

Andere Entwicklungen werden folgen, aber "der Synthesizer", wie wir ihn kennen, hat m. E. seine Entstehungsphase hinter sich. Auch von der guten alten "Laute" gibt es unterschiedlichste Bau-Varianten mit unterschiedlichen Korpus-Größen, mehr oder weniger Saiten, Doppel-Besaitung pro "Chor" oder einzelnen Saiten usw. ... letztendlich ist es eine Laute, wenn es eine Korpus hat, einen Hals, einen Kopf und Saiten - und es ist ein Synthesizer, wenn er subtraktiv dem Prinzip VCO-VCF-VCA folgt.
 
Golden-Moon schrieb:
Die beiden von Marienberg Devices arbeiten ja immer daran, Dinge zu erschaffen die es bis dato nicht wirklich gab. Z.B. Analoge Wavetables.
Sorry aber das ist völliger Schwachsinn: Analog und Wavetables schließt sich völlig aus. Ein Wavetable kann nur digital funktionieren. Hier werden Wellenformen eingetragen und aus einer Tabelle wieder ausgelesen.
 
firstofnine schrieb:
@Zero: besser oder schlechter sind hier Adjektive, die man bei Musik genauso wenig verwenden kann, wie bei Farben. Ich merke, dass z.B. bei einem Stück von Peter Gabriel in meinem Hirn wesentlich mehr passiert, als bei irgendeinem Ambience Stück, welches man mit einem Electribe in 3 Minuten erstellt.
Das zeigt sehr schön, dass der Mensch als Komponist wichtiger ist, als der Synthesizer. Ausdrucksstarke Musik macht der Mensch und nicht das Instrument.
 
Maschinen werden in den nächsten 1000 Jahren wohl nicht wie Menschen komponieren oder Musik machen können, weil Menschen emotional instabil sind und auch sonst (aus Maschinensicht) ziemlich unberechenbar. Jetzt wird bestimmt wieder jemand sagen das man das auch programmieren kann, aber dann wird die Sache wieder zu statisch. Menschen sind in ihrem handeln und fühlen schon sehr komplex. Kommt natürlich auch darauf an von was für Musik wir sprechen, es gibt sicher Genres wo das kein Problem ist.
 
Wer sagt daß eine Maschine nicht emotional instabil sein kann?
Vielleicht werden Maschinen die schönere Musik komponieren...
 


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