Depeche Mode - Memento Mori

Das neue Album mit allen Stücken ist…


  • Umfrageteilnehmer
    49
Meine Güte, wie mir der Post wieder als pro Alan ausgelegt wird. Der kann von mir aus bleiben wo er ist, aber irgendwer (nochmal: irgendwer) muss Gore Paroli bieten, seine Ideen weiterdenken, weil DAS fehlt den post Ultra - Alben (Tim Simenon hat das ja auch nicht schlecht gemacht, über Mark Bell bei Exciter kann man streiten). Seit Sounds of the Universe ist es (kein Plan wie viel Einfluss Fletch da noch hatte) aber gefühlt wirklich nur noch die Gore-Soloshow (ja, ich weiss um die Gahan-Songs), die keine interne Kritik und keine Weiterentwicklung der Songs mehr zulässt - kein Plan ob das von Gore ausgeht, ich mit der Meinung alleine da stehe, oder was von dieser These überhaupt stimmt. Aber ich behaupte das halt rauszuhören. Ein Francis Kevorkian, der fünf Tage an der Snare von "World in my Eyes" drehte, hört sich halt raus.



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Ich schlage vor du gehst U2 hören ...

War das zu kryptisch formuliert, fehlten die Anführungszeichen oder war der Wutpegel ob der popgeschichtlich-historischen Hot-Takes schon zu hoch?

So aber blieb genügend Zeit am eigenen Monument (zu) sägen - wobei sich andere da wirklich () "mehr Mühe"* gaben dabei (hallo U2). (*mehr Mühe geben beim sägen am eigenen Monument, will heissen, DM kommen bei aller Kritik noch relativ passabel raus im Spätwerk)
 
Ein Francis Kevorkian, der fünf Tage an der Snare von "World in my Eyes" drehte, hört sich halt raus.

An genau diese Geschichte denke ich oft. Ich meine es war die HiHat von Enjoy the Silence, aber egal. Dieses Screwdriver gefummel an den Sounds und Songs scheint hier und da zu fehlen.

Wie auch immer die Band an den Songs arbeitet. Ich denke das Dave sehr viel Wert auf seinen Gesang legt und Martin und der/die Produzent/in, ist halt für den Rest da. Wobei Dave auch sehr gute Songs schreibt. Ein kreativer Haufen halt. 😉
 
Martin ist doch oft die Bremse selbst. Wenn es zB damals nach ihm ginge, hätte es enjoy the silence in der Form nie gegeben.
Er will halt keine „Schlager“ komponieren - ist ja auch ok, aber bei den letzten 3-4 Alben ist das „wir wollen auf Teufel komm raus nicht ansatzweise kommerziell klingen“ schon bis zur Perfektion getrieben.
 
DM haben früher Produzenten gehabt, die klar sagten "hey, du kannst das besser" - bzw "wir hören den Hit noch nicht". Es ist denkbar, dass die Härte dieser Leute nicht mehr so sind wie damals als sie formbare junge Leute waren die auch einfach weniger "schwer" wogen. Damit will ich nicht sagen, dass die Labels sie zwingen oder sowas - aber ein guter Produzent fordert seine Künstler so gut wie es geht den Song so gut wie möglich zu machen - in der Hoffnung, dass er wirklich gewinnt.

Bei einigem was man "später" hörte scheint diese Anforderung nicht immer zu bestehen - Manchmal scheint eine Band so einen Drehpunkt zu haben. Bei Front 242 war das offenbar das Pulse-Album. Das ist nur eine Annahme und hat freie und offene Lücken die nur die Band und das Umfeld wirklich beantworten kann - DM haben viele Leute die für sie arbeiten und sicher war das früher eher um "hoch zu kommen" - heute sind sie verdiente Weltstars und das ändert diese Dinge ggf. auch.
Vielleicht wäre es manchmal sogar nötig die freien Leute "zu kritisieren" oder einen Noten-Sound-Menschen einzuschleusen.
 
Ich meine es war die HiHat von Enjoy the Silence, aber egal.

Es war die HiHat von "World in my eyes". Allerdings wurde die Arbeitsweise von François Kevorkian von Zeitzeugen als irritierend beschrieben, weil er speziell bei dem Track für Tage mit dem Kopfhörer in einer Ecke des Studios verschwand und keiner (außer Alan vielleicht...:wegrenn: ) wusste, was er da treibt und warum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ghosts Again ist soweit solide Kost.
Leider fehlen mir, wie bei den meisten Depeche Mode Machwerken
nach Violator, die vielen mehr oder wenig versteckten Details und Gimmicks, welche es
bei wiederholtem Hören zu entdecken galt.
Es sind bisweilen durchaus Ansätze solcher Details zu hören.
Leider werden Diese meist fast vollständig dem komprimierten Gebrumme, Gestampfe und Gezerre
geopfert.
Augen"Ohren" scheinlich sind seit 1993 die technische Perfektion, der musikalische Witz/Verspieltheit und die Subtilität
der Rockattitüde geopfert worden und bis dato nur schemenhaft hervorschimmernd.
Ghosts Again ist soweit solide Kost, aber auch irgendwie beliebig reizarm.
 
Depeche Mode sind ja komplett im Kapitalismus angekommen . Martin Gore ist Immobilienmakler nebenbei und verdient im Jahr 250000 Pfund Extra mit Mieteinahmen. Wozu brauchen Musik-Millionäre Extraeinnahmen aus Immobilien? So als Geldanlage?
 
Depeche Mode sind ja komplett im Kapitalismus angekommen . Martin Gore ist Immobilienmakler nebenbei und verdient im Jahr 250000 Pfund Extra mit Mieteinahmen. Wozu brauchen Musik-Millionäre Extraeinnahmen aus Immobilien? So als Geldanlage?

erst legt man geld in Immmobilien an.. danach kommen die Extraeinnahmen
 
Depeche Mode sind ja komplett im Kapitalismus angekommen . Martin Gore ist Immobilienmakler nebenbei und verdient im Jahr 250000 Pfund Extra mit Mieteinahmen. Wozu brauchen Musik-Millionäre Extraeinnahmen aus Immobilien? So als Geldanlage?
Rockstars leben teuer…. Geld, das in Immobilien angelegt ist, kann man beispielsweise nicht spontan verprassen oder in Drogen investieren….
 
Jeder hat halt ein Hobby. Außerdem liegt das thematisch nah an seinem erlenten Beruf als Bankkaufmann.
 
Vielleicht wäre es manchmal sogar nötig die freien Leute "zu kritisieren" oder einen Noten-Sound-Menschen einzuschleusen.

Mal ganz abgesehen davon, dass der ganze Post lesenswert ist und ich mir wünschte ihn mehrfach liken zu können; noch einmal spezifisch zu diesem Satz.


Ein guter Songwriter sucht geradezu diese Konfrontation. Selbst ein absolutes Egoschwein wie Trent Reznor holte sich - wohl nicht ohne "Violator" gehört zu haben - damals Flood in die Hütte, um an "The Downward Spiral" zu arbeiten, um die Ideen back and forth zu bouncen, um die Anglizismen zu bemühen. Später waren es dann Langzeitkollaborateur Atticus Ross, diverse musikalische Gäste und das, was sich als NIN-Livebesetzung rauskristallisierte. NIN war Trent und Trent schrieb die Songs, aber Finck, Cortini und co. gingen ein und aus durch die Tür. An einem bestimmten Punkt holte er sich Pino Palladino in die Truppe (bei dessen Pensum eine Leistung) und erteilte ihm carte blanche - der Mann funkte sich dann durch March of the Pigs und Sanctified (Fretless-Orgie) und das Ergebnis (Tension 2013) wird von so manchem als die bisher beste NIN-Tour überhaupt gefeiert.

Es muss noch nicht mal so intensiv sein. Von den als recht eigenbrötlerisch bekannten Artists Porter Robinson und Madeon ist bekannt, dass sich die beiden Jugendfreunde wöchentlich zig Demos zukommen lassen und letzterer meinte auch schon offen, dass er vor lauter Ideen oft den anderen als Korrektiv benötigen würde ("i had dozens of versions, porter choosed the final one").

Das ist das schöne an Kollaboration. Und DM sind ja durchaus imstande dazu, anders ist nicht zu erklären, was Eigner und Gordeno da mit dem Segen der anderen drei die letzten Jahren live veranstalten durften (man höre mal die Delta-Machine-Versionen von Pain I'm Used To oder Enjoy The Silence). Nur auf dem Album wirkt das immer irgendwie... abwesend?


Übrigens, ganz anderes musikalisches Terrain, aber wer mal eine Band hören will, die sich selbst überlassen wurde, sollte sich mal durch die Dream Theater Diskografie hören. Okay, denen ging auch der Songwriter abhanden nach dem dritten Album, aber während ihnen die Plattenfirma beim vierten entscheiden dazwischen funkte (inkl. Desmond Child) und man sich danach erst mal erfolgreich frei kämpfen musste, reichte es offenbar nur noch zu einem fünften Album, wo die ganze Klasse der Band zwar im selbstproduzierten Matschbrei und viel zu lauten Drums zu ertrinken drohte, aber man konnte erkennen was das Ziel war. Anschliessend folgten zehn weitere, nicht sehr schlechte, aber sehr redundante Alben, ungefähr in der Hälfte kam noch der Drummer abhanden, der die ganze Farce nicht mehr aushielt und spätestens ab da klingt alles unfassbar gleich - aber reinreden lassen sie sich nicht, haben sich stattdessen noch ihr ganz eigenes Headquarter gebaut, um wirklich gar keine Hindernisse mehr zu haben. Das mag der Band wirklich gut tun, aber künstlerisch ist der Laden tot. Mausetot.
 
Martin Gore ist Immobilienmakler nebenbei und verdient im Jahr 250000 Pfund Extra mit Mieteinahmen. Wozu brauchen Musik-Millionäre Extraeinnahmen aus Immobilien? So als Geldanlage?

Weil Millionen andere und ich regelmäßig im Tausch gegen Tonträger oder Konzertkarten Geld an die rübergeschoben haben.

Wie sie dieses Anlegen oder Investieren bleibt deren Privatsache.

Es wurde keiner gezwungen sich von der Musik angesprochen zu fühlen und Geld dafür auszugeben, das war idR freiwillig.
 
aber Finck, Cortini und co. gingen ein und aus
Bei dieser Sache denke ich auch an DM - es gibt unfassbare Leute und auch an mir selbst erkenne ich etwas, was gerade ältere Musiker nicht so gern für ich erkennen. Ist man für immer ein totales Genie oder würde ein neuer Wilder, Flood etc. DM gut tun, wenn man sich auch aus der Comfort-Zone raus bewegt?

Ich glaube hier im Forum würden die meisten vermutlich sagen - hey, der "wie haben die wohl diese Sounds gemacht"-Faktor ist gesunken. Das war mal anders und es spricht ein echter DM Unterstützer. Ich mag das - und ihr hier wohl größtenteils auch - ich finde nicht mal alles neue schlecht - ich mag das Counterfeit 2 Album zB. auch wenn es nicht mehr superneu ist - und diese Songs sind wirklich alle ziemlich stark im Original und Martin hat aus allem was gemacht. Besonders aus dem Quatsch den LED Zeppelin vorgelegt hat - er hat einen richtigen Song draus gemacht. Und er hat aus einem Country-Song mit gewisser Tiefe ganz neue Sounds eingebracht und eine coole Struktur. Hey, vielleicht ist er da fast "zuhauser" als dort. Ich muss auch sagen, dass mich Daves Songs nicht ganz so anfahren.
Und auch er macht das nicht alleine.

Es kann sein, dass man sich ganz krasse Leute holen könnte die das was fehlt aufholen helfen können oder noch besser die beiden Herren einsperren bis das raus kommt was geht mit Hilfe und Rat und Tat (manchmal ist es auch nur draufzeigen), vielleicht ganz junge, deshalb finde ich toll dass du da auch genau solche erwähnst und unabhängig vom Genre. Am Ende ist das für Songs ja auch "egal", für Sound gibt es natürlich auch andere Nerds. Und bei NIN - hey, Cortini - find ich auch schweinegut, Ross hat wieder andere Kriterien belegt. Und manchmal wüsste man schon gern, was der Antrieb ist. Wie schon bemerkt wurde könnten DM aussteigen - da ist sicher kein Geld der Antrieb, sondern "es nochmal wissen zu wollen". Das würde ich schon unterstellen. Das ist ja auch wirklich toll eine Tour zu spielen. Das schlaucht in der Größenordnung aber ist auch toll.

Bin also gespannt, wer was macht - aber man fragt idR solche satten Leute nicht sondern sie können sich wen holen und sie müssten dann wirklich diese Leute annehmen und sich "was sagen" lassen. Ich mache das zB im SynMag auch - und ich hasse es wenn jemand rumnörgelt, dennoch ist das immer nach einer Bearbeitung besser und die Sachen werden immer von mir selbst korrigiert - aber ein anderer kann mir sagen "da, das hier und dieser Absatz, den versteht ein Einsteiger nicht" - das ist wertvoll.
Wenn ich das gemacht habe bin ich oft dankbar, dass es passiert ist - aber es kostet ein bisschen Aufwand. Musikalisch kann sowas genau so sein.

Ich würde es bei Musik wohl auch sehr nah haben aber die haben so angefangen - sie waren also immer guided. Das ist für die Band gut gewesen. So ein Album wie Sofad oder Violator wäre so nicht entstanden und der Sound hätte vermutlich diese Tiefe nicht ganz erreicht, was gar nicht gegen die Band spricht - wenn man so sagen kann - wären sie sonst noch bei Speak & Spell - der Vince hat sicher auch bemerkt, dass er der Sache ggf. nicht gewachsen ist und ich mag den Kerl. Aber ich glaube, dass er auch aus dem eigenen Fahrwasser nicht raus kam. Ich weiss nicht mal, ob ich selbst die innere Sicherheit hätte - aber am Ende hätten alle ein wahnsinniges Zeug geschaffen.
 
Ich würde es bei Musik wohl auch sehr nah haben aber die haben so angefangen - sie waren also immer guided. Das ist für die Band gut gewesen. So ein Album wie Sofad oder Violator wäre so nicht entstanden und der Sound hätte vermutlich diese Tiefe nicht ganz erreicht, was gar nicht gegen die Band spricht - wenn man so sagen kann - wären sie sonst noch bei Speak & Spell - der Vince hat sicher auch bemerkt, dass er der Sache ggf. nicht gewachsen ist und ich mag den Kerl. Aber ich glaube, dass er auch aus dem eigenen Fahrwasser nicht raus kam. Ich weiss nicht mal, ob ich selbst die innere Sicherheit hätte - aber am Ende hätten alle ein wahnsinniges Zeug geschaffen.

Der hier jetzt oft genannte Flood hat mit den von dir erwähnten Clarke zwei aalglatte Erasure-Pop-Alben abgeliefert, bevor es zu NIN, DM, U2, den Smashing Pumpkins etc. ging. Offensichtlich also jemand, der Songs jenseits von Genre oder Arrangement erkennt. Man kann ihn für immer für sein Händchen bei „Enjoy The Silence“ und co feiern, man kann aber auch einfach konsternieren: wer so einen „Spielball“ für Ideen hat, hat alles richtig gemacht, besonders in den Hochzeiten der „Big Room Studios“, als Bands noch außerhalb der Komfortzonen „Proberaum“ oder „Heimstudio“ bestehen mussten. Ich bin mir sicher, dass so ein DM-Song heute von Gores Heimstudio zum finalen Mix längst nicht den Sprung macht, der bis in die 2000er quasi alternativlos war.
 
Ich bin KEIN Insider, ich weiss nicht wessen Satz wann und wo DM zu dem geführt haben was mir gefiel. Ich scheine ein vieles Alan Wilder und anderen zuzuweisen - aber ich weiss das eigentlich nicht. Ich möchte auch als "Niemand" nicht einem bekannten Act sagen wie er vorzugehen hat. Ich fand es sogar irgendwie krass-schockend als ich als DM Hörer begriff, dass das ja eigentlich alles nicht einfach eine Band ist die was macht sondern dass solche Projekte schwer begleitet sind von diversen Spezialisten.

Ich würde also auch nicht sagen können, wen man einladen kann. Inkl. Cortini oder wer auch immer.
Es ist auch sicher so, dass die Zusammenarbeit mal mehr und mal weniger klappt - es sind Menschen und ich schreib daher auch über mich, dass ich mir sowas gar nicht gefallen lassen wollen würde. Aber deshalb bin ich auch nicht in den Charts. Also vielleicht deshalb - nein, sicher auch weil es zu verstörend ist, alles was was die schon von allein können.

Manchmal kann auch eine gute Arbeit irgendwo in Dänemark oder auf einer Ranch gut sein - oder in der eigenen Londoner Wohnung oder sowas.
Ich kann da also nicht sagen, was gut ist. Aber ich stimme dir zu, dass die Technik nicht das Problem sein wird.

Der erste Counterfeit Album zeigt übrigens aber meinen Ohren nach, wo der Unterschied zu sofad so sein kann. Klanglich auf jeden Fall mehr einer der seine Synths bedienen kann - aber die Produktion hat mich eher nicht aus den Socken gehauen - Sofad hingegen klingt super, da find ich das sogar eher unter dem Level was man sonst kannte. Diese MG und anderen Projekte klingen auch nicht monstergut, aber sie sind eben auch Instrumentalseitenprodukte. Ganz nice, aber Freakzeug.
Ich höre DM auch anders.

Ist aber nur mein Problem, sicherlich.
Vince und Martin - das fand ich nicht spannend, ebenso Martyn Ware und.. egal - vielleicht auch egal was ich darüber denke.
Aber ich stelle mir vor, was ich erreichen würde, wenn ich es so richtig will und diese Option auch hätte, was ich DM oder Martin und Dave unterstellen würde.
Bei Delta Machine mag ich "alone" recht gern - übrigens. Aber ich denke nicht wegen der irren Supersounds. Da ist es also eher Sound, der noch bisschen cooler sein kann.
Weiss aber auch nicht, was sie erreichen wollen - Indie-Sound?

*Es ist ein bisschen innere Selbstkritik die da mitschwingt, auch wenn man es nicht so rauslesen kann.
 
Da ist schon eine gewisse Erwartungshaltung bei den Millionen von Fans und somit auch ein gewisser Druck.
Wenn selbst fanatische Hardcore-Fans bestätigen, dass sie mit den letzteren Alben nichts mehr so richtig anfangen können, sollten doch irgendwo die Alarmglocken angehen und man von dem „wir sind doch wer“-Selbstverwirklichungsross wieder runterkommen und mal reflektieren warum/weshalb/wieso die Stimmung kippt.

Schlimm auch für den Ruf aller Beteiligungen wenn die Masse nicht mehr „Jehova“ schreit.
 
Da ist schon eine gewisse Erwartungshaltung bei den Millionen von Fans und somit auch ein gewisser Druck.
Wenn selbst fanatische Hardcore-Fans bestätigen, dass sie mit den letzteren Alben nichts mehr so richtig anfangen können, sollten doch irgendwo die Alarmglocken angehen und man von dem „wir sind doch wer“-Selbstverwirklichungsross wieder runterkommen und mal reflektieren warum/weshalb/wieso die Stimmung kippt.

Schlimm auch für den Ruf aller Beteiligungen wenn die Masse nicht mehr „Jehova“ schreit.
Ein paar Nebenworte - denke nicht so wichtig aber .. vielleicht triggert es jemanden:

Wir haben auch keine so klaren Szenen mehr - oder andere, die aber nicht so funktionieren wie damals "Leute die DM hören" - es gibt zwar Bewegungen aber auch das hat sich geändert. Sozial also gibt es auch einiges, siehe das mit "mein Sohn hat DM gehört", finde ich auch interessant.

HC Fans sind halt Fans - ich bin wohl auch so eine Art "Fan", aber das kommt von "fanatisch" und mir ist egal was die Leute privat machen oder so, finde auch nicht alles gut aber wohl eher mehr als andere - Delta Machine kann ich durchaus einiges abgewinnen.
Besser als Spirit fand ich es, aber ich war auch "Jugend" als die wirklich große Zeit und junge Zeit der Band statt fand. Ich weiss es also alles nicht. Bin nicht gut in diesem Fach - also Fan sein - ich höre was und kann sagen ob ich es mag - ich werde sicher die nächste Front 242 auch nicht mehr perfekt finden und die letzteren Skinny Puppy hatten auch nicht mehr den Innovations-Wumms den sie vorher machten - gilt auch für AE oder so, also diese elektronischen Acts die ihrerzeit nach spannend waren.

DM ist die Band an denen kaum einer vorbei kommt, weil Pop und dennoch zugänglich genug außerhalb von Teenie-sein funktionieren.
Ein bisschen naiv finden das einige vielleicht auch. Keine Ahnung.

Ich weiss nicht wieso die Stimmung kippt - aber ich denke das Gesamtbild ist nicht mehr ganz so gut, es fehlt in den Sounds diese Tiefe, die es mal gab.
Aus meiner Sicht - und ich höre sie dann eben als das was sie mal waren - wer weiss welchen Zugang ich hätte, wenn ich sie nicht schon kennen würde. Wären sie das amerikanische Duo Dings wäre es vielleicht ein schönes Album, aber die Bindung ist nicht so stark - ich sag auch gern noch, dass gerade Sofad bei mir nicht sofort rein ging, das war nicht sowas wie SGR oder CTA - da ging es instant ins Herz. Wirklich ohne Umwege.
Das war MEINE Musik und sowas ist ja total relativ. Glück gehabt.

DM wurden von "den anderen" nicht gemocht, ich hatte da nicht so viele Verbündete in der früheren Zeit - gefühlt, ..
Heute ist das fast das Ding von dem man ausgehen kann - aber vielleicht nur unter 40+ Menschen - der Rest ist mit Post-Techno oder so aufgewachsen, ich hab gern auch den Blick der Superjungen, kann das aber nicht simulieren.

Dazu gern Gedanken. Ich komm jedenfalls klar mit den neuen Songs, die seit der neuen Sound-Zeit auch offenbar alle diesen Charakter haben. Ich glaube, dass das kein Zufall ist und so sein "möchte".
 
Bei Delta Machine mag ich "alone" recht gern - übrigens.

An dem Song kann man eigentlich auch ganz gut festmachen, was der neuen Single nach meinem Empfinden fehlt. Dieser Part ab 2:37


https://www.youtube.com/watch?v=Fh_Lv-9asCQ


stellt einen dieser "Brüche" (ich kann's gerade nicht anders beschreiben) dar, weshalb DM für mich immer mehr als "nur" Pop waren. "Ghost again" rattert hingegen einfach nur so durch. Aber wer weiß: vielleicht überrascht ja das Album doch im positiven Sinne.
 
Depeche Mode finde ich Großartig bin aber kein eingefleischter "Fan". Bei mir bewegt sich beides bei dem Track. Irgendwie finde ich ihn gut und andereseits wirkt er für mich nicht mehr so homogen. Ich könnte mir vorstellen das das Demo von Martin Gore (ich weiß garnicht hat er den alleine geschrieben?) mit seiner Gesangsline nochmal anders geklungen hätte? Dave Gahan aber heute auch einfach mehr "seins" macht und das das dadurch nicht mehr so wie "früher" aus einem Guss wirkt? Ich stelle mir vor wie beide im Studio sitzen und jeder über den anderen denkt "na dann mach doch wenn du meinst..."
Aber klingt jetzt eher negativ was es garnicht soll. Der Song geht gut ins Ohr bin auch auf das Album gespannt. Zumal ich hohe Erwartungen einmal nach "Wrong" hatte und dann eher enttäuscht war. Könnte diesmal ja glatt umgekehrt sein... würde mich freuen. Auch für die beiden DM..
 
aus einem Guss wirkt?
Die Idee zusammen am Song zu arbeiten scheint nicht machbar - deshalb haben sie diese Abwechlungs-Idee offenbar auch geschaffen.
Songs gemeinsam zu schreiben ist auch wirklich schwerer als wenn einer die Vorlage bringt - und ggf. andere daran später arbeiten.

Also im Falle DM - es kann sein dass andere anders arbeiten oder sogar nur zusammen. Bei Vince und Andy scheint man mit der Gitarre zusammen zu sitzen und das dann auszuarbeiten.
 
Gleich ohne Umschweife:
Ich finde die Nummer fantastisch, und zwar eigentlich in allen Bereichen….
Die beiden Stimmen die hier so gut zusammenarbeiten wie selten zuvor, finde auch das Martins stimmlicher Beitrag nicht nur ein zusätzlicher Flavour ist sondern diese traurige Grundstimmung maßgeblich mitträgt.
Daves Stimme geht im Rahmen seiner Möglichkeiten direkt ohne über Los zu gehen, zurück nach 1985-87 ohne sein Alter zu verleugnen. Kein unendliches ewiges Ziehen und Zerren an den Worten wie sonst fast immer in den letzten 20-25 Jahren.
Back to SynthPOP ….
Einige von euch hatten ja die vermeintlich fehlende Tiefe im Sound, und/oder das fehlende progressive Element im Sounddesign angesprochen…
Ich glaube dass das zumindest im Falle von Ghosts Again eine bewusste Entscheidung war, denn es geht mE um den Song als auch die textliche Aussage. Der Star ist schlicht der Song und im Kontext mit dem Video funktioniert das für mich ganz vorzüglich.
In meinen Augen hat das was von einer Art retrospektiven Quintessenz der „großen“ Popphase der Band. Das geht für mich nahtlos über zu zB“ Never let me down again“, aber halt ohne den Synthbombast, ohne aufgeblasene Pose und ohne große Reverbs auf den Drums, aber mit dem gleichen Pathos.

Ob das jetzt das ganze Album tragen wird, oder es nur eine einmalige Rückschau in Gedenken an Fletch ist!? Keine Ahnung. Aber was ich für mich sagen kann: Mich holt es ab weil es mich direkt zu Music for the Masses zurück beamt, aber mit dem Blick von 2023.

….und ich muss auch nicht gleich abschalten weil da ab Minute 2:30 mal für 8 Takte ein Arpeggio läuft! Mein Gott, was für ein Sakrileg!

Hier sind einige echt im toten Winkel unterwegs….das ist halt Popmusik.

Peace🙂
 
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