Depeche Mode - Martin Gore Songs vs Gear

Mir gefällt dieses sehr sympathische Interview mit Martin. Das sieht man wieviele
Eurorack Module er hat und er erzählt wie sehr es ihm diese Vielfalt angetan hat und daß
er süchtig danach ist :cool: Es macht ihm auf jeden Fall einen riesen Spaß :cool:
Ich finde es total Super daß er das MG Album gemacht hat und sogar ein zweites rausbringt. Bin schon gespannt drauf.

https://www.youtube.com/watch?v=Ixp8OyiMCR8
 
Vaughn George - Hat wohl so eine Art Marktlücke als "Depeche Mode-Youtuber" gefunden. Redet auch gern. Na ja ...
Immerhin kann er mein Klavierspiel der Songs vielleicht etwas verbessern (ich spiel' die nämlich auch immer ganz gern).
Viel erklären oder gar selber machen kann er aber offenbar nicht.
In den DM-Stücken gibt es oft einen (wunderschönen, muß man schon sagen) Keyboardpart mit 4 Akkorden. Z.B. "Behind the Wheel" h, d, g, b (viel Moll, bißchen Dur :) ). Oder "Enjoy the Silence": f, gis, c, b. Oder "Shake the Disease": a, c, as, f.
Eine Figur ist wohl, daß man von einem Mollakkord (z.B. Cis-Moll) zu dem Durakkord zwei Ganztonschritte darunter geht (A-Dur) .

Nach dem SoFaD-Desaster hatte ich eine Weile nicht mehr reingehört. "Ultra" - na ja. Bei "Exciter" wollte ich mal wieder einsteigen. Weiß nicht mal mehr, welchen Song ich mir davon zum Klavierspielen rausgesucht hatte. Aber es ging schon wieder los mit den vier Akkorden (das ist an sich ja nichts Schlechtes, sondern sehr Gutes), die aber doch wieder ähnliche Akkordfolgen hatten wie früher. Dabei war ja schon 2001. Da war ich etwas enttäuscht und dachte, na, ist die Luft wohl ein bißchen raus. Ist sie im Prinzip ja auch bis heute (und alle Beispiele von Vaughn George sind von SoFaD und davor). Ich hatte das aber unterschätzt, denn "Freelove" von Exciter ist ein phantastisches Stück, wenn es gut interpretiert wird.
Jedenfalls: Es gibt diese Akkordfolgen, an denen man sich orientieren kann. Die sind aber immer wieder überraschend und brilliant.
Und vor allem: Martin Gore weiß selbst nicht, wie er das macht, woher die Inspiration kommt.
Er scheint da auch sehr vorsichtig oder unsicher zu sein: Claudia Brücken (Propaganda) erzählt im Interview, sie habe ihn 2004 gebeten, an einem ihrer Songs mitzuschreiben, und er sei zunächst sehr zurückhaltend und sich nicht sicher gewesen, ob er das könne, aber letztlich habe er den Song schreiben können; hier ist er:


https://www.youtube.com/watch?v=mB4T9DbHhlQ

Ist also gar nicht so wie bei Dieter Bohlen, der ganze Alben für andere raushaut - die dann aber auch danach sind. :)

Bei Martin Gore ist es Klasse statt Masse. Oder wie DMs Produzent Gareth Jones mal sagte: "Martin's got a gift from God". So ist das wohl.
 
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Aber auch noch etwas Kritik: Etwas schade finde ich, daß er (und die anderen beiden) offenbar nicht gesehen haben, wie sehr sie Alan Wilder brauchten. Da konnte er sich nicht mit dem hinsetzen und ihn bewegen, zurückzukommen, selbst als bei ihm (Alan) das Geld weniger wurde und sogar eine Auktion gemacht wurde. Wahrscheinlich war Martin wieder zu schüchtern (und sah das wohl auch nicht ein). Nobody's perfect, aber das finde ich nunmal schade. Wegen der tollen Musik, die nach 1993 für die Welt hätte produziert werden können. So. :)
 
Ach so, und dann hab' ich gerade kürzlich erst noch zwei interessante Dinge zum Songwriting im allgemeinen gehört:

1. Fehlt einem die Inspiration, kann man sich eine Telefonnummer aus dem Telefonbuch raussuchen:
0 bedeutet c, 1 bedeutet cis ... 9 bedeutet a.
Vielleicht findet man was, das nach was klingt. ;-)

2. Zu leicht konzentiert man sich auf das Instrument. Man versucht, dem Instrument Klänge zu entlocken. Klänge, die in dem Instrument angelegt sind.
Das ist aber nicht der richtige Weg (hab' ich gehört), vielmehr ist es umgekehrt:
Die Musik ist in einem selbst! Das Instrument ist nur das Mittel, durch das die Musik aus einem selbst in die Realität gebracht wird. Wichtiger als das Instrument ist also der Mensch und seine Persönlichkeit.
Man muß sich also mehr auf sich selbst konzentrieren und die Musik zuerst in sich selbst suchen und finden.

Puh, das ist schwer. Ich glaube, ich kann das (immer noch) nicht.
Aber ich glaube, der Ansatz stimmt.
 
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Was für ein Desaster???
Für mich die zweitbeste Scheibe von DM nach Violator.
Damit haben sie sich übrigens auch den Respekt bei dem ein oder anderen meiner Freunde aus der Gitarrenfraktion erarbeitet.
Du benennst es vielleicht ja schon selbst. Respekt bei der Gitarrenfraktion ist vielleicht nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal für eine Band, die ihre Ursprünge in elektronischeren Gefilden hat.
Ist aber nur Spekulation.
 
SOFAD ist ein klanglich sehr organisches Album - ich finde das Ding ist der Hammer und zudem Wilder Masterpiece in Sachen Produktion. Falls noch eine dritte Meinung gebraucht wird.

Mir sind "Gitarren" nicht wichtig, aber es ist einfach ein gutes Album. Die Songs verlangen aber von einem "Synthpop-Fan" ggf. etwas mehr. Und ich glaube, dass einige das auch ein bisschen so für sich entdecken mussten. Damals - als es kam. Bei mir kam PTA übrigens spät - aber es kam. Finde ich heute viel besser als damals als es neu war. Vielleicht geht es anderen ja auch so.
 
Im Gegensatz zu Vince war Gore kein musikalisches oder kreatives Genie.Aber das schöne ist, dass man gar kein Genie sein muss. Er hatte das Gespür für einfache Musik, die trotzdem Tiefgang suggeriert. Das ist quasi die perfekte Symbiose für erfolgreiche Musik. Gerade die späteren Alben, als man sich von Vince Sound gelöst hat, sind extrem zeitlos und würden heute noch genauso funktionieren wie vor 20 Jahren.
 
Ich finde Gore ist der mit den besseren Songs und so weiter, Bei Vince ist die "Computermusik" Idee einfach deutlicher. Ich finde, dass es schon sehr gute Erasure Songs gibt - aber so richtig mehr war für mich bei Gore los. Viel mehr - DM ist ein Lebensgefühl - Erasure und Speak & Spell ist nur gut ;-) Ich würde S&S sogar schon als naiv bezeichnen gegenüber späteren Alben. ABF ist das nur ein bisschen, aber schon deutlich weniger…
 
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Wenn ich das so recht überlege, dann ist Genie vielleicht der falsche Ausdruck. Eher vielleicht musikalisch und kreativ breiter aufgestellt. Mal davon abgesehen, ob einem das gefällt.
Danke für deine antwort.
Mir liegt da der gore eher, aber das soll den vince nicht schlechter machen. Ich finde clarke is eher leichter und vielleicht poppiger , gore eher schwermütiger und komplexer. Jeder kann das seine besser finde ich
 
Ich finde clarke is eher leichter und vielleicht poppiger , gore eher schwermütiger und komplexer

ja
ich würde sagen
Clarke, eingängiger und fröhlicher dafür kurzlebiger ...könnte man cheesiger sagen?
Gore sperriger und tiefer dafür deutlich langlebiger ...anspruchsvoller?


beides hat was ...je nach Situation.... ein Vice Clarke Song kann mich pushen ....ein Gore Stück kann mich Melancholisch machen ....
kommt eben drauf an was mag gerade braucht

ich liebe und hasse Songs von beiden
 
.. wat für eine schnulze.... :shock:

ich fand auch die texte damals überraschend kritisch, wenn man erstmal hinter die "süssen" melodien schaute.
(zb. get the balance right, everything counts etc..)
 
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Martin sagt, es ginge bei 80% der Texte um Sex oder Liebe - das stimmt auch. Ist es.
Dirk Ivens sagte das noch deutlich - in allen Songs geht es "ums ficken" - ich bin von einer verzerrten 808 inspiriert - nächste Frage..

Das ist so schön auf den Punkt, da kann man dann auch nichts mehr hinzufügen oder fragen - vermute deshalb gibts weniger Dive Interviews *G*
 
ausser vielleicht gerade noch bei "Behind the Wheel" ging mir Martins Eierschneider immer auf die Eier
Patchkabel stehen ihm auch viel besser

aber im Ernst
New Order gefiel diesbeszüglich immer besser... wäre ja sogar ohne undenkbar
auch Human League fand ich den seltenen EInsatz von Zupfinstrumenten (Lebanon) besser ...für mein Ohr

bei DM hat's mich immer gestört ... Personal Jesus ist zB so ein DM Anti -Stück... fast schon ne Country Nummer 18 big Wheels rolling, cost to cost... Yewwwwhaaa!
 
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Hmm....Clarke hat halt mit "Ice Machine" eins meiner, sagen wir drei, Depeche Mode Songs, die ich im Stundenloop hören & mitsingen kann.
Das macht ihn neben Gore, auch zu meinem Helden :mrgreen:
Die anderen zwei von Gore sind: Little 15 & Barrel of a Gun!
Ice Machine & Little 15 mußte ich auch gleich in meine Deluge tracken.
 
ausser vielleicht gerade noch bei "Behind the Wheel" ging mir Martins Eierschneider immer auf die Eier
Patchkabel stehen ihm auch viel besser

aber im Ernst
New Order gefiel diesbeszüglich immer besser... wäre ja sogar ohne undenkbar
auch Human League fand ich den seltenen EInsatz von Zupfinstrumenten (Lebanon) besser ...für mein Ohr

bei DM hat's mich immer gestört ... Personal Jesus ist zB so ein DM Anti -Stück... fast schon ne Country Nummer 18 big Wheels rolling, cost to cost... Yewwwwhaaa!
Personal Gsus7


https://www.youtube.com/watch?v=qpYW3qng78E



https://www.youtube.com/watch?v=L7OsXGizKQU


Na? erkannt?
 
Im Gegensatz zu Vince war Gore kein musikalisches oder kreatives Genie.

Ich bin bekennender VC-Fan, halte aber Gore für den besseren Songwriter. DM haben im Mittel die etwas stimmigeren, stringenteren Songs, Erasure mag ich sehr und deren starke Nummern sind brillant (für mich), aber Spannung und Fluß im Song finde ich bei Kompositionen von Gore interessanter, wenn ich jetzt nur auf Klavier oder Gitarre nachspiele.
Soundmäßig kann sich Gore von mir aus ganze Häuser mit Eurorack zubasteln - Clarkes Talent, Pop mit seltsamen Monosynthgeäruschen zu überfrachten (in der Erasure-Phase ab 1991) ist nichts, wo DM je mithalten konnten (oder wollten) - für mich.
 
Beispiel für was? Wenn Supersong gemeint ist, dann bin ich deiner Meinung. Das ganze Album ist ein Kracher.
 
Ist mein Lieblingsalbum bezgl Erasure. Ja - finde schon, dass das cool ist. Gibt aber auch einige andere Songs. Siren Song zB ist auch gut auf dem Album. Wollte nur sagen - Erasure ist von anderem Geblüt als DM - und bestenfalls Broken Frame hat noch Vinciges in sich. Die letzte Gusgus hat auch ein bisschen Erasure-Feeling - aber klingt doch auch anders. Aber anderes Thema.

Vince Clarke ist Begleiter dieser Zeit. Aber da es ja ein Gore-Thread ist -
ich finde, dass er ziemlich durchgehend gute Sachen abliefert - über die Solosachen kann man sicher streiten - kompositorisch.
Vermutlich können DM und MG eh heute machen was sie wollen - Geld hätten sie wohl ausreichend bis ans Ende.

Die müssen nichts und niemanden mehr was beweisen - eigentlich kann man also tun was man will - auch total schräg sein - 242 haben das ja gewagt - das Pulse Album war ja auch ziemlich abseitig. Das nur so - ich finde übrigens, dass Dave auch keine so schlechten Songs macht - er ist aber stets immer etwas rockiger.

Erasure komponierten ja lange nur mit Papier und Gitarre oder Piano - das ist wohl auch, um einfach die Substanz beisammen zu haben - die Methode wie Vince Songs macht ist vermutlich da auch passend.
 


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