Vaughn George - Hat wohl so eine Art Marktlücke als "Depeche Mode-Youtuber" gefunden. Redet auch gern. Na ja ...
Immerhin kann er mein Klavierspiel der Songs vielleicht etwas verbessern (ich spiel' die nämlich auch immer ganz gern).
Viel erklären oder gar selber machen kann er aber offenbar nicht.
In den DM-Stücken gibt es oft einen (wunderschönen, muß man schon sagen) Keyboardpart mit 4 Akkorden. Z.B. "Behind the Wheel" h, d, g, b (viel Moll, bißchen Dur
). Oder "Enjoy the Silence": f, gis, c, b. Oder "Shake the Disease": a, c, as, f.
Eine Figur ist wohl, daß man von einem Mollakkord (z.B. Cis-Moll) zu dem Durakkord zwei Ganztonschritte darunter geht (A-Dur) .
Nach dem SoFaD-Desaster hatte ich eine Weile nicht mehr reingehört. "Ultra" - na ja. Bei "Exciter" wollte ich mal wieder einsteigen. Weiß nicht mal mehr, welchen Song ich mir davon zum Klavierspielen rausgesucht hatte. Aber es ging schon wieder los mit den vier Akkorden (das ist an sich ja nichts Schlechtes, sondern sehr Gutes), die aber doch wieder ähnliche Akkordfolgen hatten wie früher. Dabei war ja schon 2001. Da war ich etwas enttäuscht und dachte, na, ist die Luft wohl ein bißchen raus. Ist sie im Prinzip ja auch bis heute (und alle Beispiele von Vaughn George sind von SoFaD und davor). Ich hatte das aber unterschätzt, denn "
Freelove" von Exciter ist ein phantastisches Stück, wenn es gut interpretiert wird.
Jedenfalls: Es gibt diese Akkordfolgen, an denen man sich orientieren kann. Die sind aber immer wieder überraschend und brilliant.
Und vor allem: Martin Gore weiß selbst nicht, wie er das macht, woher die Inspiration kommt.
Er scheint da auch sehr vorsichtig oder unsicher zu sein: Claudia Brücken (Propaganda) erzählt im Interview, sie habe ihn 2004 gebeten, an einem ihrer Songs mitzuschreiben, und er sei zunächst sehr zurückhaltend und sich nicht sicher gewesen, ob er das könne, aber letztlich habe er den
Song schreiben können; hier ist er:
https://www.youtube.com/watch?v=mB4T9DbHhlQ
Ist also gar nicht so wie bei Dieter Bohlen, der ganze Alben für andere raushaut - die dann aber auch danach sind.
Bei Martin Gore ist es Klasse statt Masse. Oder wie DMs Produzent Gareth Jones mal sagte: "Martin's got a gift from God". So ist das wohl.