So der zweite Testtag geht dem Ende zu. Heute waren die Effekte dran und ein paar andere Funktionen. Als erstes hab ich ein wenig an den Envelopes gespielt und die mehrfach Belegung nervt, ist aber mit Fadern gefühlt angenehmer als mit Drehpotis (nicht Endlos Encoder). Nach weiterem Menüdiving hab ich auch das abhol Verhalten der Fader gefunden. Find ich gut wenn das zur Verfügung steht, wenn schon viel Doppelbelegung.
Die Boost Funktion stand als nächstes auf dem Plan und anders als gedacht, ist es keine Resonanz im Hpf sondern mehr wie ein EQ. Da unterum aber eher nur mäßiges geliefert wird klingt das mehr wie "Ich kann den Eq nicht bedienen" statt fett.
Die Modmatrix samt LFOs bietet alle Standards wie erwartet mit Ausnahme der Zielauswahl, die ist voll mit allem, wirklich allem. Da sind keine Wünsche offen. Vielleicht auch der Pitch der Enddarmentgasung
Zu guter Letzt noch die Effekt Sektion. Die ist richtig gut. Viele Effekt stehen zur Verfügung von gut bis sehr gut in der Qualität und mit reichlich Parametern. Sehr schön, die bringen wirklich ein tolles Klangbild des Synths.
Eins hab ich dann doch noch nachgeschoben, die App. Leider nur auf dem Laptop, hab kein iPad. Via Wlan ging es zwar war aber eher instabil, kann aber durchaus an meiner Anbindung liegen. Per USB gings reibungslos. Das Tool ist eine wahre Bereicherung und macht die Bedienung echt zum Kinderspiel. Auch Kompromisse in der Hardware sind auf einmal kein Thema mehr. Vorbildlich.
Unterm Strich geht aber trotzdem wieder zurück. Das hat zwei Gründe: Zum einen platziert der Synth sich sehr mittig und kann aus dem Bereich auch kaum raus, Effekte hin oder her. Das ist ein heiß umkämpftes Feld und im Zweifel tut sich der Deepmind schwer woanders seinen Platz zu finden.
Der zweite und viel gravierendere Punkt ist die Bedienung des Synths. Zu Viele Sachen müssen übers Menü eingestellt werden. Klar kann da die App helfen, aber die Frage stellt sich dann durchaus was möchte man? Der Sound lebt in erster Linie von einer digitalen Effektsektion, die am besten noch über eine Lösung am Rechner gesteuert wird.
Auf der Bühne gäbe es dann ggf. etwas zu wenig Regler und würde dann eher zu einer Presetschleuder verkommen. Wem das reicht, oder genau die Kombo an Effekten mit Osci braucht, der findet einen Nobrainer, da muss man zuschlagen. Ich bevorzuge direkten Zugriff und flexiblen Klang und das ist beides weniger die Stärke des Deepmind.