„Bester“ FM-Synth in Bezug auf Zugang zur Synthese?

CO2

CO2

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Der Titel sagt eigentlich schon alles....
Ich bin wieder mal ein bisschen auf FM gekommen und es gibt ja mittlerweile einige neuere Kandidaten.
Welcher bietet denn ( unabhängig von zusätzlichen Features....) den besten Zugang zur FM?
Es geht mir ausschließlich um Hardware und Bedienung am Gerät selbst.

Die großen Yamahas sind mir zu viel Workstation eigentlich, da ist zuviel dran, was ich nicht brauche.....
Kodamo Essence sieht ganz interessant aus, Bedienung scheint recht flüssig zu sein.
Was geht sonst noch?
 
Der DX7 war Ende 1984 mein erster polyphoner Synthesizer, und auch wenn ich damals mit pubertärer Freude die FM-Synthese erkundet habe, ging die FM-Sonne für mich doch erst 35 Jahre mit dem DTronics DT7-Programmer auf. Den DX7s habe ich für einen Schnäppchen-Preis geschossen.

200701 DX7s and DT7.jpg
 
Kann nur von Yamaha FM sprechen, finde schon, dass sich mit Montage und MODX die FM Bedienung am Gerät im Gegensatz zu Alt DXen sehr angenehm entwickelt hat...
Klar, so ein Programmer toppt das Ganze noch um Meilen.
 
Ja, so ein Controller ist natürlich prima bestimmt, aber sicher auch eher die etwas speziellere Lösung in Bezug auf Größe und Verfügbarkeit. Was kostet denn der Controller? Kann man den frei kaufen? Kann darüber so auf die schnelle nix finden...?

Die alten Kisten von Yamaha erscheinen mir nicht wirklich sehr zugänglich, ist wohl eher extremes Menü-Tauchen angesagt....
Hatte mal den TG77, der hatte wenigstens ein relativ großes Display, war mir aber ehrlichgesagt trotzdem zu menülastig...
 
Ok, DT7 gibts gerade einen auf Reverb für 1800,- das ist schon auch viel und ist wirklich die große Lösung.
Ein Modx6 wäre platztechnisch schon eng....

Wie schlägt sich denn der Kodamo mit dem Touchdisplay?
 
Ok, DT7 gibts gerade einen auf Reverb für 1800,- das ist schon auch viel und ist wirklich die große Lösung.
Ein Modx6 wäre platztechnisch schon eng....
Eine ungleich erschwinglichere Alternative könnte der Faderfox PC12 sein, zusammen mit einem Programm, das eingehende MIDI-Controller-Daten des PC12 in SysEx-Daten für den DX7 umwandeln kann (z.B. Logic). Durch das Layout aus 6 Reihen zu 12 Spalten kann man sich handfesten Zugriff auf die wichtigsten Parameter schaffen, also pro Operator z.B.:
Coarse
Fine
Output
Velocity
Rate 1-4
Level 1-4
Damit kommt man meiner Erfahrung nach schon sehr weit (und den PC12 kann man sicher auch noch für andere nützliche Dinge einsetzen).
 
Danke für den Tipp :supi:

Hatte damals angefangen für den TG mit MAX einen „Controller“ zu basteln, das hat erstmal gut funktioniert, wurde aber schnell sehr komplex und dadurch sehr langsam... hat aber Laune gemacht, weil damit war der TG plötzlich wirklich gut bedienbar.

Wahrscheinlich hätte ich mich auf wenige, dafür sinnvolle Parameter konzentrieren sollen, dann hätte ich das sicher weiterverfolgt. Als FM-Einsteiger ist das aber schwer zu überschauen, welche Parameter wirklich entscheidend sind.

Insgesamt bin ich leider immer noch Anfänger bei FM, bin da nie wirklich weiter gekommen, weil mir der Zugang immer zu theoretisch war/ist. Ich brauche irgendwie wenigstens ein paar Möglichkeiten, den Sound direkt zu steuern, ohne immer durch Menüs steppen zu müssen.
Damit ich direkt experimentieren kann und um zu lernen, wie FM-Sounds funktionieren......

Immer wenn ich FM-Demos höre, denke ich „wow, genau der etwas sterilere Digitalsound fehlt mir im Gegenpart zu dem ganzen Analog-Gedöns...“
 
yamaha reface dx lässt dich sehr gut bedienen und programmieren.
ist billig , klein ....trotzdem gute tastatur und gute effekte....

zu wenig speicherplätze im gerät....und 4 OP sind die mankos.
 
Reface und Digitone sind mir zu einheschränkt, wenn ich da noch mal einsteige, dann gerne mit nem „richtigen“ Synth.
Digitone ist mir ehrlichgesagt zuviel Groovebox, weiß nicht, ob der Schwerpunkt da wirklich die Synthese ist und finde zu Elektron-Zeug keinen Zugang....
Der Model-Cycles fand ich kurz interessant, habe aber Bedenken, ob das nicht doch eher so ein OneTrickPony ist....
Der Reface hat Minitasten und ich habe große Hände, das will nicht zusammenpassen :lol:
 
Wahrscheinlich hätte ich mich auf wenige, dafür sinnvolle Parameter konzentrieren sollen, dann hätte ich das sicher weiterverfolgt. Als FM-Einsteiger ist das aber schwer zu überschauen, welche Parameter wirklich entscheidend sind.

Daher empfehle ich ja schon lange, einfach die Controller zu benutzen. Die sind auch viel praxisgerechter anzuwenden, als immer den vollen Besteckkasten vor der Nase zu haben. Wenn man da noch Endless Encoder hat, dann wird das zum Kinderspiel ohne Rätselraten und mit der klaren Möglichkeit, so richtig grob hinzulangen, anstatt sich im Parameterlabyrinth wiederzufinden, wo hier die kleinste Wertebewegung einen klanglichen Erdrutsch auslöst, dort selbst die krassesten Einstellungen genau das machen, was man nicht will: Nichts :)
 
@Summa

..ja ,aber ich finde da nur Keyboards und kein Rack. Oder scheint das im Video nur so als wäre es ein Rack?
 
@Summa

..ja ,aber ich finde da nur Keyboards und kein Rack. Oder scheint das im Video nur so als wäre es ein Rack?
Den gabs nie als Rack, der Vorgänger (gabs nur als Rack) sieht ganz anders aus und lässt sich am Gerät alles andere als leicht bedienen.

Reface und Digitone sind mir zu einheschränkt, wenn ich da noch mal einsteige, dann gerne mit nem „richtigen“ Synth.
Beim Digitone kann ich das nachvollziehen, das ist aus meiner Sicht ein einziges großes FM Macro ;-)
Dem Reface fehlen für mein Geschmack die Macros zum verstellen mehrerer Parameter gleichzeitig, das müsste man dann über Controller machen, was ich mir pro Sound was fummelig vorstelle. Multitimbral müsste er für meine Arbeitsweise dann auch noch sein und ein Operator Copy/Paste vermisse ich.

Was fehlt dir denn am Reface DX? So zum Einstieg/lernen find' ich den gar nicht so schlecht.
- Gut - zwei Operatoren mehr wären toll gewesen, aber man hat Feedback (inklusive der invertierte Version davon) für alle Operatoren, was auch nicht zu verachten ist. Bei klassischer FM-Synthese, bei dem der Sound in mehrere Komponenten (Rompler Style) zerlegt, ist das sicher von Vorteil. Früher haben sich die Soundprogrammierer aber manchmal einen abgebrochen einen weiteren obertonreiche Strang zu erzeugen, weil es bei den alten Teilen nur 1x Feedback pro Algorithmus gibt.
- Fixed Frequency geht leider nicht ganz so weit runter wie TG77/FS1R oder MODX/Montage, aber die fixed Frequency reagiert auf die Pitch Envelope, die sich pro Operator Ein-/Ausschalten lässt, was auch so für einige interessante Sounds gut ist.
 
Letztlich läuft es darauf hinaus, dass du deinen Kompromiss finden musst irgendwo zwischen "komplexen Möglichkeiten" und "einfacher Bedienung".

Natürlich -- es gibt so Produktversprechen wie das des DT7, dass du damit beides auf einmal haben könntest. Nicht falsch verstehen, ich habe allen Respekt vor dieser Leistung, halte den Kompromiss aber dennoch für "faul" (ohne Absicht unterstellen zu wollen), weil die Bedienung bei genauerem Hinsehen so einfach dann eben doch nicht ist: ein Gerät wie dieses macht für mich (!) nur Sinn, wenn es auch in der Lage ist, den tatsächlichen Zustand der Patch-Parameter abzubilden. Also mit Endlos-Encodern plus LED-Kränzen o.ä. (die den Preis wahrscheinlich nochmal vervielfachen würden) -- klar, haben wollen würde ich auch einen, aber das wäre mir persönlich zu viel Einschränkung für das Geld. Dafür finde ich die Bedienung am DX7 (bzw. TX802 bei mir), ggf. in Kombination mit Rechner+Dexed als Krücke, dann doch gar nicht so schlecht.

Eine anderer möglicher Kompromiss: such dir einen guten 4OP-Synth, z.B. TX81Z, DX11, V50, und nimm einen großen und flexiblen Controller à la BCR2000 dazu. Die Yamaha-4OP-Patches lassen sich mit ihrer überschaubaren Parameterzahl fast vollständig, mit nur wenigen Vereinfachungen oder Auslassungen, auf einer BCR2000-Oberfläche abbilden, die ja nicht weniger als 56 Encoder plus ca. nochmal so viele Knöpfe hat. Und die 4OP-Synthese der späten Generation ist besser als ihr Ruf, teilweise mit Features, die der DX7 nicht hat. [Ja, auch der BCR2000 bildet den Ist-Zustand nicht ab, aber wir sprechen hier von einer Lösung im alleruntersten dreistelligen Preisbereich für Synth plus Controller.]
 

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Den gabs nie als Rack, der Vorgänger (gabs nur als Rack) sieht ganz anders aus und lässt sich am Gerät alles andere als leicht bedienen.

Ach so, ich habs mir fast gedacht. Als Rack wäre der für mich Super. Als Keyboard leider kein Platz vorhanden. Ich werde mich FM mässig wohl auf Software
konzentrieren.
 
Patch Base ist evtl. auch ne Idee, um bei Hardware-FM-Synths nen intuitiveren Zugang zu erhalten.
Gibts fürs iPad und Mac.


DX7

DX200

TX802

usw. usf.
 
Ach so, ich habs mir fast gedacht. Als Rack wäre der für mich Super. Als Keyboard leider kein Platz vorhanden. Ich werde mich FM mässig wohl auf Software
konzentrieren.

Die MODX Bedienelemente würden wahrscheinlich sogar in/auf ein Rack passen, Kodamo Essence FM ist sicher auch nicht schlecht, ich würde gerne ein paar Sounds hören die den Retro Sound Modus nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Patch Base ist evtl. auch ne Idee, um bei Hardware-FM-Synths nen intuitiveren Zugang zu erhalten.

Eigentlich sind bei FM die Ohren der Zugang, nicht das Patch Base. Anhand dessen kann man natürlich rausfinden, woran es gelegen hat, dass der Bass gut klingt. Dazu bedarf es aber wirklich das Wissen über die FM Grundlagen.

Das ist keine These, sondern simple Erfahrung mit Leuten, die versucht haben, intuitiv mit FM klarzukommen. Resultat: Es klappt nicht.

Warum? Gerne werden analoge Synth Bedienoberflächen als Beispiel hergenommen, wie simpel es doch sein kann und dass man ohne Bedienungsanleitung lesen einfach mal so zu tadellosen Ergebnissen kommt. Bei genauer Betrachtung stellt man dann fest, dass derjenige lediglich den Filter Cutoff Regler gefunden hat und ihn erfolgreich nach links und rechts drehen kann. Hier ist es das alte Hell und Dunkel Prinzip, das man nicht lange erklären muss, es funktioniert wie ein Dimmer bei der Wohnzimmerbeleuchtung. Auch die Hüllkurve mit ihren meist nur 4 Parametern hat jemand durch Ausprobieren doch einigermaßen schnell im Griff. Und über OSC Fußlagen braucht man gar nicht zu reden.

Allerdings darf man sich auch daran erinnern, dass jemand vor den vielen Reglern erschrickt, wenn er die zum ersten Mal sieht. Hab das an der Front gesehen, es ist erschütternd :)

Bei FM dagegen haben wir es mit einer anderen ebenfalls durchaus simplen Synthese zu tun. Doch bedient wird die total anders. Statt grob Hell und Dunkel gibts feinst aufdröselbare Obertonspektren, und die werden mit komplexen Hüllkurven in Schach gehalten. Die wichtigste Sache: Dynamisierung - die kommt dann erst dran.

Ein noch so easy to use Bediensystem bei FM verlangt trotzdem das Verständnis der Grundlagen. Ansonsten tappt man dann genauso blind durch die Parameterwelt wie ohne sowas. Sieht man etwa im verlinkten Videoclip den Finger die OPs im Algorithm verschieben, dann weiß derjenige sehr genau, was er tut und wo er hinwill.
 
Jo, ich hab da keine Erfahrungswerte mit FM-Synthes-Programmierung, von daher kann ich nix zu sagen.
Mir erscheint das Interface der Patch Base intuitiver und schneller erfassbar als die Hardware-Interfaces aus den 80igern mit dem ein- bis zwei Zeilen-Display und den paar wenigen Tasten.


https://youtu.be/RyKMYTo105I
 
Und ups, sorry @CO2 den Satz hatte ich überlesen, dass es dir ausschliesslich um Hardware-Controller-Lösungen geht.
Dann vergiss das mit dem Patch Base-Ansatz.

"Welcher bietet denn ( unabhängig von zusätzlichen Features....) den besten Zugang zur FM?
Es geht mir ausschließlich um Hardware und Bedienung am Gerät selbst."
 
Mir erscheint das Interface der Patch Base intuitiver und schneller erfassbar als die Hardware-Interfaces aus den 80igern mit dem ein- bis zwei Zeilen-Display und den paar wenigen Tasten.

Die DXe sind genial aufgebaut. Im Grunde muss man nur einmal von links nach rechts alle Parameter einstellen - fertig ist der Sound.
 
Die DXe sind genial aufgebaut. Im Grunde muss man nur einmal von links nach rechts alle Parameter einstellen - fertig ist der Sound.

Das kann sein, ich denke aber, ohne jetzt das analog/substraktive Bedienfeld zu wünschen, das man die Bedienung sicher vereinfachen kann, indem man erstens optisches Feedback bekommt über ein größeres Display und zweitens wenigstens ein paar Regler auf der Oberfläche hat...

Die Synth aus den 80ern zb waren ja generell eher dürftig beknopft.
Würde der DX7 heute rauskommen, würde er wahrscheinlich etwas anders aussehen, eher wie der Montage, oder so.

Wundere mich, das hier wenig über den Kodamo geschrieben wird. Das Konzept erschein mir recht schlüssig. Woran liegt das? Ist der zu neu?
Muss mir den entsprechenden Thread mal reinziehen....
 
Folgendes wäre vielleicht auch ne Überlegung wert, wenn du ohne PC arbeiten willst und du nur ein kleines Kästchen suchst.:
Raspberry Pi + Linux + Dexed
Und dazu noch ein MIDI Controller wie zB den BCR 2000.

Zynthian wär da beispielsweise so eine Umsetzung mit Raspi.
Schöner Nebeneffekt ist, daß man neben Dexed auch andere Synths und sogar Effekte mit an Bord hat.
Vom Minimoog Klon, über Epiano, Physical Modeling, Pure Data, Arpeggiator, Audio FX, etc.

Der MIDI Controller muß so auch keinen Umweg mehr über SysEx nehmen, da man dank MIDI Learn Funktion einfach die Regler des Synths auf die gewünschten MIDI CC# des Hardware Controllers mappen kann.

 
Welcher bietet denn ( unabhängig von zusätzlichen Features....) den besten Zugang zur FM?

kommt drauf an was mit "zugang" gemeint ist: lernen oder anfassen?

ein einfaches doepfer modul z.b. würde beides gleichzeitig abdecken.

ich finde allerdings wie andere auch, dass die alten yamahas leicht zu verstehen und zu programmieren sind, und dass es ohnehin kein problem darstellen sollte an irgendeine hardware einen midi controller mit 4-5 knöpfen anzuschließen und diese 4-5 controller dann in eigenen patches einfach immer auf die gleiche art und weise zu benutzen.
 


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