Die Abstimmungsprozesse innerhalb eines Konzerns kosten sehr viel Zeit, diese Abstimmungsprozesse vervielfachen sich, je mehr verschiedene Produkte hergestellt werden, und je stärker die Glieder des Konzerns in verschiedene Abteilungen ausdifferenziert ist.
Dagegen mussten Dave Smith, Tom Oberheim oder Wolfgang Palm ihre teilweise unorthodoxen Ideen ("Ein digitaler Synthesizer ohne Filter? Machen wir nicht!") nie vor den verschiedenen Entscheidern einer großen Organisation verteidigen. Eine solche Präsentation vorzubereiten, indem komplizierte Zusammenhänge verständlich und überzeugend aufbereitet werden, sie einzustudieren und zu halten ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand.
Neben diesem Zeitgewinn durch fehlende Abstimmungsprozesse haben die erwähnten drei Herren sicherlich auch dadurch Zeit gewonnen, dass sie sich selbst schamlos ausgebeutet haben. Oder glaubt jemand, dass Dave Smith während der Entwicklung des Prophet-5 nur von Montag bis Freitag und täglich nur acht Stunden gearbeitet hat, oder den gesetzlich vorgeschriebenen Urlaub genommen hat? Nein, er wird sich den Arsch aufgerissen haben, um dieses Husarenstück auch mit Nachtschichten durchzuziehen. Er musste auch so handeln, denn es gab ja kein Netz, keinen doppelten Boden, und wenn die Nummer schief gegangen wäre – gute Nacht!
Ein solches Verhalten, noch dazu über Monate, ist von Angestellten weder zu erwarten noch gesetzlich zulässig.