Das stimmt, habe ich sogar schon angedeutet - wegen der nicht mehr 3-TV-Sender Struktur hören Leute total andere Dinge. Für den einen ist die Zukunft gerappt, für den anderen melodisch-schön. Und dennoch - vielleicht gibt es ja ganz allgemein etwas, was die Zukunft nach der Synthesizer-Revolution klanglich zeigt? Das würde mich wahnsinnig interessieren - und es darf und muss genau deshalb sehr verschieden sein.
Ich wollte immer Musik machen, die diesen Aspekt enthält, allerdings neben dem, was ich sonst noch rüber bringen möchte. Und wir wissen wie schwer das ist, da Zustimmung von allen zu finden, auch wird der ein oder andere vielleicht Retro-Elemente entdecken in div. Musiken und das ist natürlich auch bisher so - die Leute, die total andere Kunst machen, die sind zu far out, sie könnten nach 30 Jahren noch einmal wieder kommen und das dann versuchen - sonst wird das einfach nicht angenommen, zu radikal klappt nicht, zu normal auch nicht - in dem Gebiet zumindest.
Das ist aber eher ein soziologisches Ding, kein musikalisches. Aber es spielt ja alles miteinander, und die Frage ist - ist "Zukunft" als Sound oder Musik subjektiv oder ist es etwas konkretes, was man klar festmachen kann? Früher wäre das Elektronik, weil die neu war, heute kann es das allein nicht sein. Ich würde mich nicht mal wundern, wenn ein Werk der Neuen Musik auch teilakustisch ist und als "zukünftiger" angesehen wird als ein oller Elektrohit. Das ist also vermutlich im Auge des Betrachters.
Finde aber konkrete Videos und so super - gerne weiter. Ich denke abstrakt hat man lange gedacht, anders strukturiert, ungewöhnlich und ungewohnt. Das sollte ein bisschen mit drin sein. Oder ist die Zukunft gar leicht, fluffig, luftig und mit einem Hauch James "Jarre" Last? Nunja, wenn irgendwas Retro wäre heute wäre es natürlich Jarre und Co. Aber - Autechre ist voll 2000er. Dafür kantig wie ein Mathebuch.
Wie sieht es also aus für dich speziell?
Ja dich mein ich, der das liest!
Das next big thing ist ja auch noch was anderes als "Zukunft", also Moden müssen nicht unbedingt "die Zukunft" darstellen, so gesehen kann der leicht weinerliche Pop wie Leben.Liebe.Mensch im Bundeswehr-Werbestil mit "Bedeutungsandeutung" auch die Zukunft sein. Alles zaghaft aber eben auch zurückhaltend, es ist ja schon so vieles forsch. Wobei das ja schon die Vergangenheit ist, aber naja - die neue Weichheit kann ein Trend sein, die neue X ist ein bisschen mehr "Modernheit" also Mode. Aber Zukunft? Die auch nach Zukunft klingt? Es war aber auch mal "Beatmusik" mit "Elektrogitarren" neu und wurde auch als solche bezeichnet, heute gäbe es kaum etwas, was mehr retro ist - dennoch kann man mit Gitarren und ein paar Boden FX durchaus auch "neuen" Sound machen, Son Lux bis Sunn O))) - oder auch Noise mit klarem Gesang oder mit besonderem Gesang - wie James Blake, nur krasser? Also selbstbewusst elektronisch und mit Charisma. Kann alles sein. Jajaja, ich weiss - die gibt es alle schon und sind damit nicht mehr das..
Achja, das stimmt - die Techniken haben natürlich Kilometer von Musik geprägt. So eine Ästhetik kann sich auch fortpflanzen, Gated Reverb kann hingegen auch 80er sein, Pumpen 90er weil House und so - und noch mehr davon ist dann Superhouse aber - House klingt immer irgendwie alt - für mich jedenfalls meist. Retroschimmer ist ja nicht per se schlecht, es ist nur eben eine Erinnerung an etwas was schon da war. Aber - ohne Techno würden wir wohl immer noch kämpfen und die Sounds wären wesentlich "harmloser" und konservativer - Klarinettensound aus dem Juno D. Fast so echt wie vom Band.
Verdammt nah an der CD, am Audiofile,..
weiss nicht ob Härte oder Weichheit Zukunft sind - es gibt und gab ja beides, irgendwie immer parallel. Aktuell würde ich sagen - der Durchschnitt ist etwas weicher, einige Szenesachen eher nicht. Aber vielleicht will man mit 60 auch nicht mehr so richtig böse. Oder man will einfach nur das was man schon als Jugendlicher gut fand.
Wo ist die Zukunft aber generell Zuhause?
Kann man das festmachen? Früher klar - Sphärische Flächen - Blubber und so.
Aber das klappt doch jetzt nicht mehr, da sagen doch viele - kenn ick!