Wozu braucht man Hardware Synthesizer, Kompressor, Mischpult usw? (Grundsatzdiskussion)

Ich seh das völlig pragmatisch. Hatte auch immer das Gefühl Hardware würde besser klingen, was aber vielmehr daran lag, dass ich mit Software nicht richtig umgehen konnte. Erst mit höherer Rechnerleistung und dem Wissen um Aliasing, sowie der Möglichkeit des Oversamplings, öffnet sich endlich der Mix und das was ich als Nachteil der Software sah schwindet zunehmend.

Im gleichen Zuge gesellte sich die Ernüchterung, dass nur wenige Softsynths wirklich gut klingen und der Großteil der als Non-Plus-Ultra angepriesenen VSTis der Hardware weit unterlegen sind.

Ich sehe hier tatsächlich nur Uhe und die PA Knifonium und Oberhausen als tatsächlich taugliche und gutklingende Synths, aber der Rest des "Hypes" stinkt dagegen ab.

Auf Mixseite sehe ich inzwischen die technischen Vorteile bei der Software.

Andererseits ... Ist der direkte Zugriff und die "Bindung" zu einem Gerät ein großer Inspirations- und Motivationsgeber, die keine Software und kein Controller ersetzen kann.

Ein Setup ist Unique - eine Softwareumgebung beliebig und kopierbar.
 
Ich liebe Hardware, bin aber gerade dabei auch ein (für mich) brauchbares Softwaresetup aufzubauen.

Die Zeiten wo man bei Vollmond irgendwelche Dateien umpflanzen muss, dass das System knacksfrei läuft sind ja seit 10-15 Jahren vorbei.

Es wird sicherlich nur im 10-15% Bereich genutzt werden, habe aber familiär -gerade wegen der Lockdown und anhaltenden Schulsituation der Kids- nimmer die Möglichkeit mich mal länger ins Studio zu „verdrücken“, daher der „Sinneswandel“ ;-)
 
Andererseits ... Ist der direkte Zugriff und die "Bindung" zu einem Gerät ein großer Inspirations- und Motivationsgeber, die keine Software und kein Controller ersetzen kann.

Ein Setup ist Unique - eine Softwareumgebung beliebig und kopierbar.
Kopierbar ja, aber die wenigsten nutzen doch das gleiche Software-Setup. Ich z.B. habe schon eine gewisse Bindung zum Synth1 (VSTi) und bestimmten Effekten (VST), weil die mich über Jahre jetzt schon immer begleitet haben und ich die eben gerne nutze. Zu Hardwarezeiten bei mir war das ähnlich. Heute ist es halt SW bei mir. Beim Synth1 ist das bei mir aber auch schon krass, weil den verwende ich immer. Wenn der mal nicht mehr läuft bin ich wohl am Arsch - hoffe das dauert noch ein wenig... (arbeite aber schon mal an einem Ersatz für das Teil, weil man weiß ja nie wann damit Schluss ist). Und nur weil das alles mich nichts kostet, hat es nicht einen geringeren Wert für mich. Bin schon froh das ich überhaupt was machen kann wenn ich mal will.

Mir ist es mittlerweile egal ob ich nun ein Plug-In bediene oder einen Editor für einen Synth - kommt für mich zumindest aufs gleiche raus.

Nachtrag: Es kommt eigentlich nur darauf an was für einen einen bestimmten Wert hat. Das ist bei mir zumindest wie früher bei HW. ich sehe da keinen Unterschied.
 
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Ich glaub' nicht dass sie ehrlicher wird, nur weil man sie mit der Hand (ohne die Fehler in der DAW korrigieren zu können) einspielt, besonders weil sie mir dann selbst nicht mehr gefallen würde.


es macht sie zumindest menschlicher und wahrhaftiger, da jeder ton von lebendigen händen ausgelöst wird

kein computer ist schneller als die künstlerische, menschliche intuition, wenn ich mich plötzlich fühle, ich müßte taktart, tonart ändern , dann tu ich es bei leibhaftig lebendigem echtzeitspiel in einer halben sekunde, so schnell kann ich keiner maschine bescheidgeben, das ist herrliche freiheit

und letzlich, üben allein macht den meister, 20.000 stunden minimum, keiner fängt an mit 6stimmigen bachfugen
 
Kopierbar ja, aber die wenigsten nutzen doch das gleiche Software-Setup.

Szenegerecht gibt es häufiger Standards, die sich bei den Meisten durchsetzen.
Das ist heute bei ITB Musik deutlich ausgeprägter als damals, als man für Trance nen JP oder nen Virus nutzte, aber zumindest alles andere noch offen und individuell war. Oder kennt wer ITB Produzenten mit DEM eigenen Sound?
 
Da hast du ja nicht unrecht und sicher suchen sich einige, oder versuchen es, ihren Vorbildern nachzueifern. Ich bilde mir aber schon ein das ich einen eigenen Sound habe. Nicht immer aber manchmal schon und den verfolge ich jetzt auch schon seit 2007. Kenne jedenfalls nichts das genauso wie mein Kram klingt. Was nichts heißen soll, aber ich kenne auch nicht so viel von anderen - daran mag das wohl liegen.
 
es macht sie zumindest menschlicher und wahrhaftiger, da jeder ton von lebendigen händen ausgelöst wird

Ich spiele die Sachen meist verhältnismäßig langsam ein, das minimiert die Schwankungen im Timing und ich muss nur die groben Ausreißer korrigieren.

kein computer ist schneller als die künstlerische, menschliche intuition, wenn ich mich plötzlich fühle, ich müßte taktart, tonart ändern , dann tu ich es bei leibhaftig lebendigem echtzeitspiel in einer halben sekunde, so schnell kann ich keiner maschine bescheidgeben, das ist herrliche freiheit

Ich versuche die Ideen umzusetzen, die mir beim Soundbasteln und improvisieren mit den Sounds einfallen, von daher geht es mir eher darum die Musik in meinem Kopf halbwegs ordentlich hörbar zu machen.
 
die Musik in meinem Kopf halbwegs ordentlich hörbar zu machen.



dafür gäbe es 2 hände mit insgesamt 10 gefühlsfähigen fingerspitzen


ICH VERDICHTE NOCHMAL: ein minimoog läßt sich weinberauscht und grasberäuchert wohl bedienen, eine DAW nicht (zumindest macht es keinen spaß)
 
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Dann klingt es nicht so wie in meinem Kopf... außerdem bräuchte ich dann noch so 5-10 Hände mehr.


übung = kopfgeklingel lernen, mit seinen händen und den instrumenten umzusetzen

NIEMAND kann das von geburt an, JEDER muß es ÜBEN

was die weiteren hände betrifft > 2 Füße wären noch im angebot, also bräuchtest nur noch 3-8 hände, wären also 2-4 zusätzliche musiker, das gäbe dann doch eine hübsche kapelle, oder?!
 
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wären also 2-4 zusätzliche musiker, was gäbe das doch für eine fröhliche kapelle!
Menscheln kann 'ne Weile ganz spaßig und recht produktiv sein, wenn man 'ne konkrete Idee hat und die Leute für ihre Arbeit nicht bezahlen kann aber eher weniger Zielgerichtet, man müsste einfach zu viele Kompromisse eingehen. Bin jetzt auch nicht die Sorte Mensch der ständig Gesellschaft haben will, eher jemand der auch gut längere Zeit alleine klar kommt. Lockdown ist für mich Alltag und keine Belastung.

ICH VERDICHTE NOCHMAL: ein minimoog läßt sich weinberauscht und grasberäuchert wohl bedienen, eine DAW nicht (zumindest macht es keinen spaß)
*lol* Für mich besser Aufputschmittel, für die Synths die ich bevorzuge brauch' ich 'nen klaren Kopf. Wobei ich Soundbau und Musik machen nicht vermische, die paar Macros könnte man auch im vollen Kopf noch finden.

NIEMAND kann das von geburt an, JEDER muß es ÜBEN
Wir haben mit 2 Kassettenrecordern und 'nem DJ Mixer angefangen - dürfte so vor 37 Jahren gewesen sein, bis auf den Step-Sequenzer im Poly 800 (als Taktgeber) haben wir das meiste mit der Hand gespielt. Der Kumpel hatte Klavier Unterricht, ich hab' mich eher ums rhythmische gekümmert. Ich war froh zwei Jahre später mit 'nem ATARI ST und multitimbralen Synths arbeiten zu können.
 
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Im Grunde geht es doch darum eine Eigenständigkeit zu erzeugen. Das will doch eigentlich jeder erzielen, meine ich mal so muss nicht stimmen. Aber jene setzt halt voraus das man sich mit etwas länger beschäftigt hat. Vielleicht sind wir deshalb, also die alten Säcke, deshalb auch besser an dem dran was wir hören wollen. Das muss ja nicht stimmen, aber so sehe ich das noch - kann natürlich auch völlig falsch sein. Denke aber schon das es eben auch Jahre Zeit kosten kann bis man dahinkommt was einem wirklich zusagt und wie der Threadersteller da hinkommt muss er halt selber herausfinden. Das auf HW vs. SW runterbrechen zu wollen funktioniert vielleicht im Idealfall, aber sonst ist das keine Frage des Equipments, sondern eine an sich selbst zu arbeiten und so weiter zu kommen - ist bei mir zumindest Stand der Dinge und wie ich das sehe. Man macht halt etwas mit den Möglichkeiten die einem zu Verfügung stehen, mehr geht ja eigentlich auch nicht. Von Haferflocken mit Milch und Zucker leben sollte aber keine Option sein für neues Gear, nicht machen. Habe ich früher so gemacht und kann dahingehend nichts gutes berichten.
 
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@TO.
Die Standard Hardware Synthesizer sind für mich eine Liebhaberei mit dem Vorteil einer besseren Haptik. Und eine Super Deco fürs Studio. Viele Standard Synthesizer gibt es mittlerweile auch in Software. Ich persönlich finde z.B. die U-HE VSTis absolut Spitze. Auch gibt es Software Synths die es in Hardware nicht gibt und durch die Software ergeben sich sehr viele neue Möglichkeiten Sound zu Kreieren. Hardware wird für mich erst ab den Eurorack System interessant. Wenn ich mir das denn leisten wollte und schleppen könnte. Ne, Software Synthesizer sind für mich die bessere Wahl.
Und natürlich wird Hardware von vielen noch bevorzug. Und dazu wird Hardware einfach gebraucht. Für mich ist das so wie die Frage, magst du blonde oder Brünette? Wenn die Person dich anlächelt und dann könnte es sein das dir die Haarfarbe einfach egal ist.
 
Egal was man hat, man muss es auch mal wieder richtig zuppeln lassen. Muss ich mir auch mal wieder auf die Fahnenstange schreiben. Vielleicht kriege ich das ja mal wieder hin - hoffe ich doch.
 
Es ist doch für 99% hier nur Hobby und soll Spaß machen, nach 8-10 Stunden beruflichen Mausgeschubse sind mir Fader und Knöppe einfach lieber
Ich hab bis vor kanpp nem Jahr nur per Software Musik/Krach gemacht, zwar auch mit nem kleinen Controller, aber auch das hat es nicht wirklich gebracht, erst seitdem ich den PC komplett weglassen kann, fühle ich mich auch, als ob ICH die Musik mache und nicht der Computer. Außerdem ist für mich persönlich Knöpfe drehen und Fader bewegen tausendmal geiler. Am allerbesten isses immer, wenn man Leute zu besuch hat, die auch schon am PC Musik gemacht haben, wenn du dann aber vor den Geräten stehst und die relativ zielsicher bedienst, obwohl die vielen Lichtchen (für Außenstehende) noch nicht mal synchron oder im Takt blinken und es passt doch alles zusammen, gucken auch die, wie ne Kuh, wenns blitzt. :) Und dann kommt immer der Satz "Das würde ich niemals hinbekommen" :D :D 😁
 
Aha? :)
Das interessiert mich. Wenn du magst, nenn doch mal ein paar Details. :)

die DAW steht noch nicht fest, bin da noch in der Findungsphase, auf NI Komplete 13 konnte ich relativ günstig von Version 2 (damals Gebrauchtkauf 2005!) updaten.
ein klein wenig Freeware Dies und Das noch dazu, aber alles erstmal relativ schlank halten.


wie weiter oben geschrieben, eher der Corona Situation und den damit verbundenen familiären Zusatzaufgaben geschuldet.

es wird nicht das Ziel sein Hardware zu ersetzen oder „amtliche Hochglanzproduktionen“ zu fahren, erhoffe mir die ein oder andere Erkenntnis in Klanglandschaften abseits von Analogemulationen.
 
mischpulte sind eigenstandige musikalische instrumente. hab gerade ein altes restauriertes soundcraft delta hier, mit einer tascam 58 dran plus röhrencomp. sehr angenehme arbeitsweise. so gut auch diverse plugins sind , mit all ihren vorteilen , so gibt es gute gründe warum viele tonstudios nach wie vor auch mit analogem outboard produzieren. das beste ist die gesunde mischung beider welten.
 
Am End vom Tag musst du den Sound einfangen und die Leute erwarten meistens dann auch eine amtliche Produktion auf dem Medium. Wie das entsteht , whatever ... Klar gibts auch Leute die wollen nur Grammophon Platten welche von Hand in Stein gemeisselt wurden...
 
mischpulte sind eigenstandige musikalische instrumente. hab gerade ein altes restauriertes soundcraft delta hier, mit einer tascam 58 dran plus röhrencomp. sehr angenehme arbeitsweise. so gut auch diverse plugins sind , mit all ihren vorteilen , so gibt es gute gründe warum viele tonstudios nach wie vor auch mit analogem outboard produzieren.


ich würde sogar noch weiter gehn: das mischpult ist das wichtigste und zentrale gerät und übernimmt im grunde die rolle des orchesterdirigenten
 


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