Da sprichst du was an, was ansich fast ein eigenes Thema ist. Die übertriebene Forderung und damit verbundene Enttäuschung von "noch mehr Synthese". Ich hab es deshalb so verhüllt, dass alles drin geht. Witzigerweise sind alle "neuen Synthesen" auch schon von den alten Pionieren gemacht und verwendet worden. Ich denke, dass es nur andere Modelle werden würden oder leicht geänderte Konzepte. zb könnte man auch eine Wavetable-Synthese 2.0 machen, die natürlich heute anders ist und anders motiviert (Speicher ist heute ja nicht mehr so teuer wie zu PPG Zeiten). Aber die Reduktion isst ja mit. Danke für deinen Gedanken, das nochmal etwas aufzuwühlen.
Stimmengruppen: Ich glaub, du bist hier schon sehr viel weiter in einem Detail oder Feature, was vermutlich vielen nicht einmal bewusst ist. Du wirst sicher rel. lang drauf warten und wirst Workarounds machen (meist sicher in Form von Random Mod auf ein paar Schlüsselparameter). Bei Unisono-Kram mit viel mehr als 4 Stimmen wird der Sound ohnehin recht uniform und einfach nur "fett" und so. Wer mal genau damit experimentiert kann sicher nachvollziehen, was ich mein. Da ist eine Variation sicher sehr hilfreich. Übrigens ein Grund, weshalb ich den TG77 so geil finde: Man hat immer 4 Elements und behandelt sich wegen der Struktur schon immer als Ganzheit aber getrennt genug, um sie sorgfältig aufeinander abzustimmen. Ich pers. finde diese ART ziemlich inspirierend für Layersounds. Und ich bin so gar nicht der Schichtungstyp. Da wäre ein Austausch mal interessant. Auch wenn OT. Kanns auch notfalls austrennen.
Man kann imo mit einem einfachen Konzept und der nötigen Schichtung natürlich auch sehr viele Teilaspekte zusammenlayern. Gutes Beispiel wäre da eine Tribe MX. Da macht der Sequencer die Mehrstufenhüllkurve und damit eigentlich "einen sehr gut arrangierten Sound". Bei einem Layersynth (klassischerweise Workstation oder Rompler) ist man immer ein bisschen gehalten, dies auch zu tun. Die meisten Sachen halte ich für Haltungen im Kopf, wie und was man wie layert, aber nahe liegend ist es von Konzept zu konzept anders. Think TX816
Und nochwas: Man braucht halt Zeit und eine gewisse Abstraktion eines sehr komplexen Gesamtklanges. Ich vermute mal, deshalb mögen viele auch einfachere Konzepte, weil sie das eben besser erfassen und manche schichten sozusagen auf der Kompositionsebene. Man könnte durchaus ja auch ein Arrangement mit 64 Sinustongeneratoren machen und so den Klang "komponieren". Just another Layer / Unisono. IRgendwie. Also nur eine andere Hirnschaltung.
Mal sehen, was und wie du da ran gehst und wie andere hierzu stehen. Ich denke sogar, dass hierdrin ein dicker Schlüssel für die Nutzung bestimmter Konzepte in Synthesizern liegt. Besonders der von Hardware. Bei Soft ist das noch einen Tick anders, weil die Sachen oft grafisch und sonst mehr gekoppelt werden oder ob ihrer GUI mehr verzahnt sein können. Und nicht zuletzt auch hat es mit der Art zu tun, wie man seine Klänge überhaupt aufbaut: Strangweise, OSC-Weise, oder als eine Art Ganzheit oder sogar als Konzept eines Layerklanges oder auch Mischwesen aus Konservenwellen. Nichts davon ist übrigens "schlecht". Der JD800 oder andere beweisen ja, dass so ein Mischdings von rel. gewöhnlichen Presetwaves auch ziemlich cool sind und ein irres Synthesegranularsupidupiding übertreffen KÖNNEN, wenn man nur richtig damit umgeht und genug Abstraktion im Kopf hinkriegt, um da hin zu kommen.
Und dann noch der Unterschied Synthese Layer und Additive. Bei FM: Per OP, Per Strang, oder per Element zu denken.
Ziemlich Macro-Micromäßig.
Naja, mal sehn was dazu zurück kommt. Ich lager es aus, wenn es spannend oder länger wird. Keine Sorge.