maffyn schrieb:
aber alle "klangarchitekturen" des abendlandes verwendeten eine art additive synthese um klänge zu bilden (orgel, orchester).
Das muss ich widersprechen.
Sämtliche "klassische" Instrumente mit Ausnahme von Orgeln und meinetwegen noch Flöten nutzen mehr oder weniger subtraktive Klangformung.
Es gibt einen mehr oder weniger breitbandigen Oszillator der dann gefiltert wird,
durch den Korpus oder die Form des Instruments, bei Windinstrumenten und Brass vor allem durch das Endstück.
Bei Flöten und Windinstrumenten ist der Effekt eher gering, bei Streichinstrumenten groß.
Das trifft auch auf Pauken zu, bei anderen Percussionsinstrumenten hat man dann nur den (inharmonischen) Oszillator.
Beim Klavier ist zwar die Mehrchörigkeit von Bedeutung aber letztlich funktioniert es wie ein Moog,
mit 3 Oszillatoren und einem ~4 pol Tiefpass.
Mit anderem Korpus würde das Klavier ganz anders klingen. Bzw klingt es anders, es gint ja unterschiedliche historische Varianten.
Der Anschlagspunkt an der Saite der viel mit dem Klang zu tun hat ist merh oder weniger identisch mit der Pulsbreite einer Pulswelle.
Für verwandte Instrumente gilt ähnliches, egal ob Laute oder Spinett oder Hackbrett.
Das Orchester bedient sich verschiedener auf diese Weise erzeugte Klangfarben,
die mehr oder weniger den klassischen Wellenformen und Filtern entsprechen.
Additiv ist das eher nicht, denn es werden weniger neue Klangfarben erzeugt sondern diese gegenübergestellt und gegeneinander ausgespielt.
Kontrapunktisch.
Wo das gesamte Orchester spielt nähert es sich wieder einem Sägezahnspektrum durch Lowpass an.
Und die Orgelregister versuchen das nachzuahmen.
Auch hier in einzelnen Registern zT subtraktiv durch spezielle Resonatoren aka Bandpassfiltern.
Die Orgel ist also hybrid, die restlichen eher subtraktiv, und das Orchester ist ein Orchester.