Synthesizer programmieren - eine Grundsatzidee

ansich ist es ja ein interessanter Ansatz über die Möglichkeit echter Soundprogramme nachzudenken bei denen ein Soundverlauf von bestimmten Dingen abhängig wäre.
Erst dann könnte man von programmierung sprechen finde ich.
 
bei denen ein Soundverlauf von bestimmten Dingen abhängig wäre.
ist dem nicht so? Zumindest ist er Soundverlauf oft von Eingaben (Modwheel, Aftertouch, MPE) abhängig, und manchmal auch vom Zufall (S&H von Noise).
Überall, wo sich z.B. ein Threshold einstellen lässt, könnte man das mit einer einfachen IF-ELSE-Kontrollstruktur vergleichen (if Pegel größer als X -> Signal durchlassen/komprimieren/Envelope auslösen/wasauchimmer).
 
Bedingt "beibringen" nicht dass derjenige dem etwas beigebracht wird lernfähig ist?

Ist ein Synthesizer "lernfähig" nur weil er das abgespeicherte wieder abrufen kann?
Hier muss man achtgeben, dass wir dazu neigen, unsere Technik zu „vermenschlichen“. Wir sehen vieles in der Technik aus der Sicht eines lebenden, irrationalen Organismus, das mit „künstlichen“ Artefakten hantiert. Der subjektive Verstand nötigt uns, nur Dinge zu akzeptieren, welche er irgendwo einordnen kann/muss. Das Abstrahieren von Dingen erlaubt uns zu neuen Schlüssen zu kommen. Aber am Schluss bleiben wir Menschen (mit Fehlern), die Maschinen und Programme bauen (mit Fehlern).

Lernfähig sein bedarf einiger Voraussetzungen, u.a. verstehen was wo einordnen. Hier setzen wir gerne den menschlichen Massstab. Eigentlich lernt nur lebendige Materie, mit Vorstellungskraft. Mag man vielleicht anders sehen, aus Sicht eines Synthesizers, der nicht denken, aber programmierbar ist, hat er etwas gelernt, welches er sich nicht bewusst ist. Ein bisschen Philosophie zum Thema.
 
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Die Sache mit 100 Affen drehen programmieren so lange, bis der Sound stimmt ist übrigens genau das, was man als Analogie setzen kann.
Wie gesagt - nach meiner Definition drehen die nur, stellen Werte ein.
die gleichen Affen ein Programm schreiben, was einen Synthesizer simuliert - dauert vermutlich ungleich länger, denn da ist der Zufall deutlich weniger hilfreich. Ein einziger Fehler und das Ding funktioniert nicht. Synthesizer "programmieren" ist ähnlich wie ersteres.
 
Das ist sogar ein ganz gutes Ding, Patch nennt man das ja und das kommt aus der modularen Welt.
wenn da nicht noch die ganzen patches im Patch wären ,die die Sache wieder komplizierter machen und so gesehen ist ein Synthesizer
wieder ziemlich komplex wie ein Programm. Ich rede jetzt nicht vom reinen patchen von Sounds, sondern vom bauen eines Synthesizers insgesamt.
Ob eine Synthesizer digital programmiert wird oder analog geschaltet wird ist von der Sache her auf einer Stufe. Der Musikus der davor sitzt und
die Möglichkeit hat sich einen Sound zu kurbeln sollte sich darüber bewußt sein daß ein Sound eher eine Schaltung verschiedener Einzelschaltungen denn ein Programm ist.
Die gesammte Verschaltung der Einzelschaltungen kann man aber eigentlich schon als ein Gesamtprogramm sehen weil ob analog oder Digital ein Synthesizer ja ein Synthesizer ist
egal ob verschaltet oder programmiert. Also ich meine die vollanalogen ohne Prozessor denn die arbeiten ja mit einem Programm das digital erstellt wurde.
 
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Worum ging es? Ach ja, im wesentlichen darum dass der Begriff "programmieren" von jedem anders ausgelegt wird und es ohne vernünftige Definiton der Begriffen nur wischiwaschi Diskussionen gibt. Also das gleiche Ergebniss wie immer nur zu einam anderen Thema ;-)
 
nicht um das Schreiben von Programmcode mit Kontrollstrukturen, Schleifen oder bedingten Anweisungen.
d) festzulegende Folge, programmierbarer Ablauf von Arbeitsgängen (1) einer Maschine:
die Waschmaschine schließen und das gewünschte P. einstellen.
Ich würde hier konkretisieren: festzulegende Auswahl von zweckbezogen nützlichen Funktionen eines Geräts und ihrer zeitlichen und/oder logischen Abruffolge. Zeitlich meint vor x, nach y, logisch meint wenn, dann (Bedingungen) oder solange wie (Schleifen).

Das Spezifizieren von Parameterbezügen (Variablen) und Parameterwerten gehört auch dazu. Das alleine würde ich aber eher mit Konfiguration bezeichnen. Sehr oft beginnen Computerprogramme mit der Initialisierung von Variablen und dem Einlesen extern vorliegender Konfigurationsdateien. So man nur diese ändert, ist das alles Konfiguration, keine Programmierung, unabhängig davon, ob Parameter im Quelltext hartkodiert sind oder in besagten externen eingelesenen Dateien.

In der Tat würde ich sagen, dass ich einen Radiowecker programmiere, wenn ich die Auswahl hab zwischen mehreren Optionen, was er zur eingestellten Zeit tun soll: Buzzen, Radio einschalten, mir einen Eimer Eiswasser über den Kopf gießen, etc. Ganz einfache Geräte ohne diese Auswahl würde ich nur konfigurieren.
 
Der Begriff Programmieren ist nur eine Schublade. Niemand im kreativen Bereich braucht Schubladen. Das bewusste Verschieben, sagen wir Verrücken von Schubladen schafft Freiräume, die wir für die Findung von Klangstrukturen benötigen. Aber wenn wir Menschen uns selbst als biologisches Programm betrachten, dann programmieren wir auf jeden Fall auch überblickbare Systeme wie einem Minimoog.
 
Der Begriff Programmieren ist nur eine Schublade. Niemand im kreativen Bereich braucht Schubladen. Das bewusste Verschieben, sagen wir Verrücken von Schubladen schafft Freiräume, die wir für die Findung von Klangstrukturen benötigen. Aber wenn wir Menschen uns selbst als biologisches Programm betrachten, dann programmieren wir auf jeden Fall auch überblickbare Systeme wie einem Minimoog.
Das verrücken von Schubaden könnte man zwar als modernes agiles Managment betrachten, allerdings ändert das Verändern von Definitionen nach Lust und Laune auch immer das Ergebniss. Oder verhindert überhaupt das zustandekommen eines solchen. Wird hier besonders gerne benutzt um den anderen zu zeigen dass er doch im unrecht ist. Also bitte erstmal sauber die Begriffe definieren, und von da aus weiterarbeiten.

Ansonsten stelle man sich vor dass man eine Oktave je nach lust und laune spontan in ca. 8-15 Töne teilt (falls eine Oktave überhaupt dann noch eine verdopplung der Tonhöhe entspricht) dann wirds schwer mit der Musik - sofern der Durschnittsmensch damit etwas anfangen können soll.
 
Wenn man "programmieren" definiert als "ich gebe einer Maschine präzise Anweisungen anhand der mir von ihr (bzw. ihrem Konstrukteur) vorgegebenen Kommunikationswege, damit sie genau das macht, was ich von ihr will", dann programmiere ich sowohl meinen Computer als auch meinen Synthesizer, meine Kaffeemaschine und meinen Radiowecker. Überhaupt kein Problem.
Wenn ich anfange, an das Problem (das im Grunde ja gar keins ist - es weiß ja jeder, was gemeint ist) mit meinen jeweiligen Erfahrungen in der IT-Branche, im Maschinenbau oder der Kindererziehung dranzugehen, entstehen Diskussionen, Meinungsdifferenzen und allgemeine Konfusion.
The choice is yours...

Schöne Grüße
Bert
Nach fünf Seiten sag ich mal:
QED.

Worum ging es? Ach ja, im wesentlichen darum dass der Begriff "programmieren" von jedem anders ausgelegt wird und es ohne vernünftige Definiton der Begriffen nur wischiwaschi Diskussionen gibt. Also das gleiche Ergebniss wie immer nur zu einam anderen Thema ;-)
Amen, brother!

Schöne Grüße
Bert
 
Worum ging es? Ach ja, im wesentlichen darum dass der Begriff "programmieren" von jedem anders ausgelegt wird und es ohne vernünftige Definiton der Begriffen nur wischiwaschi Diskussionen gibt. Also das gleiche Ergebniss wie immer nur zu einam anderen Thema ;-)
Diese Meta-Diskussionen, in denen der ein oder andere feststellt, dass es gar nichts zu besprechen gibt, haben wir auch in fast jedem kontroversen Thread. Eine Diskussion muss aus meiner Sicht kein "Ergebnis" haben. Der Weg ist das Ziel.

Immerhin sind ja einige mögliche Sichtweisen deutlich geworden, was "Programmieren" ist und ob der Begriff für die Bedienung von Synthesizern passend ist oder nicht.
 
Der frühere Forenuser Sonnentiger hat in seiner Dissertation „Synthesizer und der Werkbegriff“ unter anderem die Frage untersucht, ob ein Sound Patch ein Computerprogramm oder eine Datenbank im rechtlichen Sinne sei. Es ist ein wortgewaltiges Werk, viel Spass bei der Lektüre.

Die Dissertation kann hier heruntergeladen werden:
 
Der frühere Forenuser Sonnentiger hat in seiner Dissertation „Synthesizer und der Werkbegriff“ unter anderem die Frage untersucht, ob ein Sound Patch ein Computerprogramm oder eine Datenbank im rechtlichen Sinne sei. Es ist ein wortgewaltiges Werk, viel Spass bei der Lektüre.

Die Dissertation kann hier heruntergeladen werden:
Bevor wir uns die Mühe machen.... @ppg360 hat das ja sicherlich schon gelesen und kann uns mit der Schlussfolgerung erhellen. Oder?

edit: Ich sehe gerade das ist aus Wien und somit aus Österreich ( ich denke Wien ist unbestreitbar österreichisch, oder? Ihr habt ja schon mit Mozart versucht....). Inwiefern im deutschen die gleiche Rechtsauffassung herscht sei mal dahingestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
ist dem nicht so? Zumindest ist er Soundverlauf oft von Eingaben (Modwheel, Aftertouch, MPE) abhängig, und manchmal auch vom Zufall (S&H von Noise).
Überall, wo sich z.B. ein Threshold einstellen lässt, könnte man das mit einer einfachen IF-ELSE-Kontrollstruktur vergleichen (if Pegel größer als X -> Signal durchlassen/komprimieren/Envelope auslösen/wasauchimmer).
Ja doch, ich wollte es gerade schreiben. Z.B. einstellungen bei Velocity Werten kann man schon mit "if" und "then" "bestimmter Wert vergleichen. Das ist dann mehr als "nur" Verschaltung von Einheiten
oder einstellen von Parametern.
 
Ich dachte immer ein Ergebniss (wie auch immer geartet) ist gerade der Sinn der Sache? Aber vermutlich hängt das auch an der Defintion des Begriffs.....
Eine Disskussion macht auch schon dann Sinn wenn sie einfach nur zum nachdenken anregt. Außerdem macht es Spaß und man erkennt wen es interessiert und wen es nicht interessiert
wobei bestimmt auch viele dabei sind ohne aktiv daran teilzunehmen. Ich finde gerade solche Disskussionen machen das Forum zu einem interessanten Platz. Man nennt das auch Fachsimpeln und wem
es keinen Spaß macht der kann ja weitergehen.
 
Bis zum Beweis des Gegenteils behaupte ich mal, dass es zu jedem Patch ein äquivalentes Programm in Csound oder PD gibt (und umgekehrt?) Die tun das gleiche, sehen nur anders aus. Damit wäre der Begriff „Programmieren“ für „Patchen“ durchaus gerechtfertigt.
 
Ich beziehe mich auf den Eingangspost.

Stimmt alles, Wort für Wort. Keine Programmierung ohne Programmiersprache. Aus historischen Gründen (Gewohnheit) werde ich dennoch bei dem Begriff "Soundprogrammierung" bleiben. Ebenso wie ich bei dem Begriff "Wellenform" bleibe, auch wenn Dirk Matten jedes, wirklich jedes Mal wenn er diesen Begriff irgendwo liest, erklären muss, warum das falsch sei.
 
Die Aussage, das der Begriff, im Sinne der Informatik, falsch sei, kann ich nachvollziehen. Nur, was hat Sounddesign oder synthetische Klangerzeugung mit dem Fachgebiet der Informatik zu tun?
Ich verstehe nicht, wozu man das vergleichen müsste.
Wenn ich ein Fenster öffne, mache ich das auch nicht zwangsläufig am Computer.
 


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