Nein, ist es nicht. Es ist im wissenschaftlich scharfen Sinne der Linguistik und Semantik genau richtig. Fragwürdig wird es nur, wenn Du den Begriiff "Programm" auf eine bestimmte Fachbedeutung im Bereich der Informatik verengst und da dann auch nur auf das Schreiben von Programm-Code in Computer-Sprache, was auch wieder nur ein Teilbereich der Informatik ist.
Ja, aber das, was die Hersteller der Maschine programmiert haben, ist schon ein Programm, heute. Sogar in Deinem Verständnis des Wortes. Dass ich es als Anwender nicht beeinflussen kann, spielt ja gar keine Rolle.
Ich kann mich übrigens noch gut an meine erste Waschmaschine erinnern. Da war es noch anders. Da "programmierte" man die Waschmaschine selbst, indem man mit einem Regler die Temperatur einstellte, mit einem anderen die Schleudergeschwindigkeit und über Tasten das Vorwaschen, Spülen etc. entweder an- oder abschaltete.
Ja, linguistisch ist der Duden orientiert - nicht mal darüber hinaus, deshalb verwendet er die dazu gehörige Idee nicht.
Nichts gegen den Duden - der ist wichtig - aber nicht um solche Fachtermini zu sortieren sondern eher um den allgemeinen Sprachgebrauch zu normieren - Theoretisch kann sich sowas sogar ändern - Sounds bauen ist das was ich verwende. Diese Nerd-Tätigkeiten könnten ggf. auch darin enthalten sein - könnte man auch mal nachsehen.
Aber - meine Thesen sind damit noch nicht widerlegt. Es ist aber ok und legitim das als kleine Waffe gegen meine Thesen zu nutzen.
Es gibt zudem auch noch Fachbegriffe im Volksmund (Schraubenzieher vs Schraubendreher wäre so etwas).
Aber was programmieren genau ist definiert der Duden nicht - er sortiert eher die Worte in einer eher sammelnden Weise, was vor kommt ist drin - somit wird er auch Public Viewing übernehmen als deutsches Wort - aber was es wirklich heißt ist eben nicht das was man denkt.
Manche Wissenschaften nutzen sogar Fachbegriffe die wir alle nutzen - zB in der Soziologie oder Psychologie bedeuten einige sehr gängige Begriffe etwas anders, klar definiertes.
Das allgemeine Verständnis der meisten Leute ist Duden-erfasst - aber nicht das "Dahinter", also es ist keine Prüfung, was das Wort selbst technisch oder wissenschaftlich bedeutet. Deshalb ist es schwierig den Duden dafür zu verwenden. Du bist ein Mann des Wortes und des Schreibens - du bringst Leuten bei wie man schreibt - da ist Bedeutung schon wichtig. Und Sprache lebt, natürlich kann sich ein Begriff auch verändern, und sogar in ihrer Urbedeutung unterscheiden. Daher ist Etymologie da sehr spannend. Herkunft und Wortsinn.
Zugrunde liegt das Verb griech. prográphein (προγράφειν) 'vor-, voranschreiben, durch öffentlichen Anschlag im voraus anzeigen, bekanntmachen'; s. -gramm. - da wären meine Kritiker sogar im Recht - weil abrufen mit digitalen Synths - das passiert. Sprachlich korrekt - aber inhaltlich als Informatiker - stimmt das nicht. Da ist ein Programm etwas anderes, auch und selbst bei Zuses erstem programmierbaren Rechners.
Als IT Mensch und Informatiker mit Diplom könnte ich also auch argumentieren - das ist aber sowieso nicht der Weg, weil "recht haben" hier nicht wichtig ist. Ich muss nicht gewinnen, ich möchte nur die Gedanken dazu austauschen für Leute die Bock auf Sprache haben.
In einem Bericht über Synthesizer etwa würde ich lieber die korrekteren Begriffe verwenden. Die die falsch oder halbwahr oder werbesprache sind, sollte man eher nicht nutzen, kann sie aber super gern im Alltag verwenden - so ist die schon erwähnte "Soundkarte" für die meisten das Audiointerface, und ist meist ein externes Gerät, somit ist diese allgemeine Sprachverwendung als Fachmensch falsch, obwohl die Sprache den Unterschied kennt.
Eine Soundkarte kommt in einen Bus im Rechner - ein Audiointerface ist ein Gerät mit eigenem Gehäuse und mit dem Rechner verbunden.
Aber zurück zum "programmieren" - ich bin schon in der Lage einen Synthesizer zu bedienen, zu spielen aber programmieren wäre ein Plugin erstellen oder einen Synth bauen, den andere einstellen können.