Okay, mal überlegen.
Einerseits verwende ich gerne geräuschhafte experimentelle Klänge im Hintergrund oder am Übergang zwischen zwei musikalischen Themen.
Das können auch drone-artige Klänge sein, die sich über einen langen Zeitraum entwickeln.
Andererseits mag ich Klänge, die sich permanent verändern, sprichen massendodulativ sind.
Ein Iridium ist da für mich natürlich klasse, da kann ein Klang in jede erdenkliche Richtung gehen, die sechs LFOs, die Modmatrix, vor allem auch dieses tolle Formantfilter (im DF), da bewegt sich alles.
Ich mag aber auch meinen Roland JV-2080, der hat ja auch pro Patch acht LFOs, nur leider wenig zusätzliche Modulation, also per CC. Dennoch kann man da einiges in Bewegung setzen.
Ebenso der Virus natürlich, mQ, mW XT, Matrix-1000, Nord Modular, A-100, na ja, Letzteres ist meistens etwas unvorhersehbar.
Ich hatte bis Ende der 90er so einige Synths aus allen Bereichen, aber erst der Prophecy hat mich auf den Geschmack gebracht, was Bewegung angeht. Die meisten hier genannten 90er-Synths habe ich mir erst in den 10ern noch zugelegt, bin also eher Nachzügler.
Das hat sich erst durch Deinen Synthschiff-Artikel geändert.
Du magst eigentlich schon abgefahrene Sound, die sind aber was für den Hintergrund, weil deine Musik eher melodisch ist im Charakter.
Du hast Jarre in deinem Namen und in deinem Profil, weshalb ich vermute - das ist ein wenig "in diesem Sinne", dh - na klar darf auch FM und so weiter da sein und soll auch.
Dh - vermutlich willst du auch effizient sein und nicht hundert Teile nutzen müssen (also nicht wie Jarre), keine Sorge ich unterstelle dir nicht Jarre zu kopieren oder so zu klingen, ich nutze nur was sich darlegt.
Das mit dem Iridium - der ist für faktisch jeden Stil gut, ist zwar nur duo-timbral - aber das sind leider heute die meisten.
Er macht die teuren Sachen, den Granular-Wavetable-Particle-Mix.
Beim MD900 wäre es Particle-Sample-FM/AM/Ringmod Mix - da liegt die Stärke. Wie du siehst, eine andere.
Da ist auch bei stereo mehr los.
Aber auch wenn die beiden so ähnlich im Format sind - sind sie nicht so gleich. Die sind nur indirekt Konkurrenz,
Formantfilter - da denke ich eher an so Zebralette, Digital, additiv-Sachen, denn da kann man sehr viel erreichen, weit mehr als in VA ähnlichen Synths.
Allerdings ist da eher Software angesagt, aber lohnt sich.
JV - ah das ist das Schichtsystem, da ist die aktuelle Fassung eigentlich Fantom und ACB kriegst du dann obendrauf, ebenso beim Jupiter X. Das wäre aktuell die edelste Variante - es gibt sowas auch anders - und mehr Hands-on wäre gar nicht so leicht.
Aber es gibt natürlich mehr Rompler oder Sample-Schichtungs-Synths wie Montage M und natürlich ist der Kronos auch noch da - den gibt es nur leider offiziell nicht mehr, Nautilus ist ein bisschen bedienunfreundlicher. Aber hat die gleiche Engine.
Oasys ist der Vorgänger, kann man wegen teuer und so nicht so wirklich empfehlen, aber ist natürlich das Vater der Serie.
Aber für das was du suchst muss man so weit nicht gehen.
Was mir aber auffällt, dass das alle Geräte der 90er sind oder älter.
Da hat sich schon einiges getan.
Reizt das nicht?
Das ist voll ok die später kennenzulernen und zu sparen, weil die nicht mehr so beliebt sind - JD08 wäre noch was in der Art, sehr schön zu bedienen und klein. Ich mag das. Ich hab keinen, aber ich finde das ist ein gutes Konzept, wenn auch nur mit den alten Romples-Samples.
Aaaaber - heute kannst du das mit deinen Samples machen, da passt natürlich der Wavestate in heutiger Variante sehr gut, denn der kann man Samples eine Menge Zauber anstellen und mit Schichtung - bin aber ehrlich - das ist mit dem Interface direkt nicht ideal, man braucht den Editor für die Zeiten und so, sonst dauert es zu lange - einfach reinziehen und Samples reinladen. Das muss man also damit tun.
Das wäre eine Idee neu damit umzugehen, allerdings auch der unterschätzte Prophet X war sowas.
Auch fremde Samples aneinanderreihen ist dann natürlich Sache des Wavestate.
Ich finde Granular allerdings "cooler", allerdings kann man mit Microeinstellungen bei Sampledaten etwas in der Art bauen, nur ist das noch immer nicht zu üblich das so zu tun.
Bei so einer großen Betrachtung muss das was da ist und was noch fehlt genauer angeschaut werden, ggf. sogar auch Ersatz - wenn das gewünscht ist. Es gibt Leute, die haben gern wenige effiziente Teile, andere kommen auch mit einem älteren Arsenal zurecht und setzen dazu was eben erst heute möglich ist. Geht auch.
Da ist nicht ganz klar, wo du lang gehen möchtest.
Ein neuer Synth kann auch ein Schnitt sein und das tut manchen gut, weil das ein Neubeginn ist.
Auch das spiel ein bisschen mir hinein.
So kann man ja auch etliches was andere konnten mit einem heutigen Teil bauen.
Ob man das so macht ist aber eigentlich mehr abhängig von deinem Kopf.
Vielleicht hilft das, die Sache ganz offen zu sehen. Leider ersetzen auch nicht mehr alle Synths alles, weil eben viele nur noch 1-2 Sounds erzeugen können und nicht multitimbral sind - das schränkt sehr ein und ist eine sehr ungute Entwicklung.
Ich weiss nicht genau was der massendodulativ-Satz sagen will, ggf. Tippfehler, versuche es aber so zu vervolltständigen dass es passt.