Welche PlugIns nehmen, um Software Synths wie Hardware klingen zu lassen

Geht doch nicht darum zu gewinnen.

Wir wissen alle, dass es im Grunde egal ist, womit man produziert, wenn das Ergebnis passt.

Ich kann nur aus meiner Sichtweise argumentieren und ich habe meine Gründe warum ich bestimmte Sounds
lieber mit Hardware mache und andere wiederum mit Software, aber ich weiss nun auch, was ich gegen das was mich stört
machen kann.

Relevant ist das noch lange nicht, da ich nicht professionell damit arbeite oder gar meine Brötchen damit verdiene.
Soll ich dann trotzdem darüber jubeln, obwohl mich da klanglich was stört?

Du kannst auch mit Software so arbeiten, dass es keiner merkt oder du gehst direkt in Richtung "overprocessed", womit
ziemlich viele Leute sehr erfolgreich sind. SIehe Trance-Szene oder sowas wie Boris Brechja, der komplett itb arbeitet
und erfolgreich damit ist. Vergleichst du den Sound dann mit bspw Rob Acid. Da sind schon grundsätzlich Welten zwischen.

Recht haben letztendlich alle und ist auch sehr abhängig davon, welchen Sound man idealisiert.

Auch bei hardware gehen die Meinungen genauso auseinander.
Merke bspw gerade, wie sehr die TR8s abstinkt gegen die RD8/9, dafür können die beiden auch nur diesen einen speziellen Sound
und ne echte 808/909 klingt nochmal fetter. Die Frage ist doch, ob der Sound genau das ist, was man haben möchte
oder ob man mit dem Kompromiss leben kann?

Oder siehe aktuell den Microwave Thread.

Überhaupt klingen die Behringers nicht so toll wie die Originale, aber mir reicht es und mir geht es nicht um eine
absolute Rekonstruktion, sondern um die Eigenschaften, die ich hier schon beschrieb.

Ich denke auch, dass du mit Tricksen den Softube Modular auch soweit bekommst, dass so gut klingt, dass niemand meckert
und in einem Songkontext, würde ich wohl auch darüber anders schreiben.

Die Frage bzgl des Themas ist doch auch, was du mit dem Softube Modular tun musst, damit es wie Hardware klingt?
 
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Ist grundsätzlich okay, für auf die schnelle.

Einige Beispiele klingen jedoch, als ob da eine Decke drauf liegen würde. Um mal kritisch zu sein. Kann natürlich an den Filter Einstellungen liegen.


Deutlich hör ich da nix, ist auch nur ein statischer Klang.


🤔

Das kann alleine schon an der Pulsbreite liegen. Mein Beispiel ist von August 2023 und wurde ursprünglich nicht gemacht, um Leute in diesem Thread zu beeindrucken.

Steht wenn ich das richtig sehe, immer noch 2:0 für die Software Fraktion. Wir warten auf einen Vorstoß der Hardware Leute. Setzt doch mal ein Ausrufezeichen, bitte aber mit eigener Sequenz und nicht was bereits gepostetes. Möchte auch mal was nachmachen und mich dann als Gewinner hier präsentieren. ;-)

Brauche dein ok nicht, sollte dein Beispiel ergänzen.

Eigene Sequenz ? Warst du der 3. Mann von DAF ?

Wer wartet auf einen Vorstoss der Hardwareleute und wer hat einen Wettbewerb ausgerufen ? Wieso stehts 2:0 und wer hat sich bisher als Gewinner präsentiert ? Du bist ganz schnell auf Zinne in letzter Zeit, mach dich mal wieder locker.
 
Brauche dein ok nicht, sollte dein Beispiel ergänzen.

Eigene Sequenz ? Warst du der 3. Mann von DAF ?

Wer wartet auf einen Vorstoss der Hardwareleute und wer hat einen Wettbewerb ausgerufen ? Wieso stehts 2:0 und wer hat sich bisher als Gewinner präsentiert ? Du bist ganz schnell auf Zinne in letzter Zeit, mach dich mal wieder locker.
Uhh, warum so aggressiv? Digger....
 
Uhh, warum so aggressiv? Digger....
Weil du mich zitierst und dann lospolterst. Ich habe weder dein Patch bewertet noch Hardware über Software gestellt noch habe ich meine Soundbeispiele als Beweis oder Statement angeführt.

Mir ging es darum die Diskussion mit Sounds zu bereichern und fand dein Beispiel mit der DAF Bassline eben ansprechend.
 
Weil du mich zitierst und dann lospolterst. Ich habe weder dein Patch bewertet noch Hardware über Software gestellt noch habe ich meine Soundbeispiele als Beweis oder Statement angeführt.

Mir ging es darum die Diskussion mit Sounds zu bereichern und fand dein Beispiel mit der DAF Bassline eben ansprechend.
Ich habe dir mit genau 2 1/2 Sätzen geantwortet, wo nichts negatives drin stand. Der Rest war an Knastkaffee adressiert und nicht an dich.* Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum du so an die Decke gehst. Hier lief eine Hardware/Software Diskussion und natürlich ist das ein Statement, wenn man etwas hochlädt. Ob man will, oder nicht. Dann musst du das dazu schreiben, wie es gemeint ist.

*Was für mich jetzt aber auch erledigt ist.
 
Du bist da in der Hinsicht auch viel weiter als ich. Musikalisch und auch technisch
Musikalisch dürfte Geschmackssache sein und technisch hätte ich jetzt bezweifelt: Ich selbst gehe nach meinem Anspruch eher naiv und amateurhaft ans Werk - ab den Punkt, dass solche Feinheiten (oder so Sachen wie analoges Masteringzeugs) überhaupt einen Sinn machen, sehe ich mich noch gar nicht ... :dunno:

Ich vermute mal, dass du 1) andere Musik gewohnt bist und 2) dir die Probleme, die aus einer rein ITB Produktion entstehen, einfach noch nicht in dem Maße
untergekommen sind.
das mag sein. Reine ITB-Produktionen hatte ich bisher noch nicht (außer diesem Cover), aber ich habe dennoch Zweifel, dass ich diese Probleme im Mix wahrnehnen würde (schon allein, weil ich ja viel mit Delays, Reverbs, Pitchshifting etc. mache). Ist natürlich genreabhängig: Bei Minimal oder so eher cleanen House-Sachen wie @Nick Name sie macht, dürfte das stärker ins Gewicht fallen.
 
richtig, und genau die bekommst du heute ITB genauso gut hin !
Diese -meine- Aussage hat (imho) solange Gültigkeit, solange wir von Synths reden die man da durch jagt, und nicht von anderem.

trotzdem ist der versuch des OP ja etwas anderes, denn er will, dass ein synth wie ein anderer synth klingt indem man "ein plug-in dahinterschaltet" und meint, dass ihn empfehlungen irgendwelcher produkte da irgendwie weiterbringen.

sowas funktioniert eigentlich nie und man muss es ganz klar mit "nein" beantworten.

wenn man einen bestimmen sound erreichen will muss man erst mal über das hören und das bearbeiten von audio alles lernen, was es da zu lernen gibt - sonst nützt einem auch der besteste warmmacher pro ultra nix.
 
Es gibt sicherlich Plugins, die ein ITB generiertes Signal noch einmal „befeuern“, ich persönlich gehe mit dem ITB aus dem Rechner… am Ende kommt es aber nur auf den Aufwand an, den man betreiben möchte. Den Hinweis auf Conny Plank fand ich gut, denn das zeigt ja einen Menschen, der sich überlegt hat wie man den MS20 von DAF so klingen lässt wie er am Ende auf den Alben klangt. Und Aufwand scheuen heute viele, damit meine ich nicht den kleinen Hobbymusiker.
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn man einen bestimmen sound erreichen will muss man erst mal über das hören und das bearbeiten von audio alles lernen, was es da zu lernen gibt -
das sehe ich auch so. Im wesentlichen.
Drum liste ich auch nicht einfach 3 plugins auf ;-)

trotzdem ist der versuch des OP ja etwas anderes,
ich habe auf @Knastkaffe_309 geantwortet, der hier ständig allen erzählen will das man für gewisse Dinge einfach HW braucht. preamps z.bsp.
ich habe nicht auf den OP geantwortet. Du ziehst da was aus dem kontext.
Auch wenn du sonst recht hast mit dem was du im Post sagst ;-)


denn er will, dass ein synth wie ein anderer synth klingt
hmm,
Er will SW Synths klanglich so geil bekommen wie HW Teile.
Für mich ist das nicht wie "ein Synth" wie "der andere Synth".
Es ist ne platform frage. Aber wir meinen sicher das gleiche ;-)

indem man "ein plug-in dahinterschaltet" und meint, dass ihn empfehlungen irgendwelcher produkte da irgendwie weiterbringen.
wenn man den fokus auf den Teil legt, bin ich mit dir einig ;-)
Das wollen alle ! Sie meinen man müsse einfach nur die richtigen plugins kennen.

umgekehrt gesehen, stimmt das aber tatsächlich bis zu nem gewissen grad auch. Kann man nicht ableugnen.
Dann gehts aber meistens zuerstmal um feature sets.
Und oft genug gibts nur 1-2 Teile die "es" können.
Gewisse Tricks gehen aber effektiv erst wenn man mal per zufall genau übers richtige plugin stolpert.

ITB kommt man manchmal am selben Bahnhof an, obwohl man in ne ganz andere richtung gefahren ist.
Gewisse Dinge muss man einfach per zufall drüber stolpern. Ich hab dadurch gelernt das man dieses 1:1 vergleichsdenken HW vs. SW begraben muss.
man muss vielmehr in sound atrributen denken, und das ganze mal analysieren, worums wirklich geht.

wieso klingen die einen leicht angezerrten Höhen beim synth das eine mal schlecht ?
wieso klingts das andere mal geil ?
und wieso klingts wieder ein anderes mal elends geil ?

sihe z.bsp. das leichte ins zerren fahren oben beim Repro audio beispiel.
 
Gar nicht mal so verkerht und ist in etwa das was ich auch in der DAW mache. Ob man dazu nun nen Bodentreter brauch und ob
es Sinn macht ein Signal, dass schon nicht so toll klingt, dann mit solchen Methoden zu bearbeiten, ist ne andere Sache.

Konsequent gute Klangquellen brauchen sowas nicht.
 
Nur mal so: Habe eben nach längerer Zeit mal wieder den miniKorg 700FS angemacht und stelle immer wieder fest, dass der irgendwas hat, das Digitale so nicht hinbekommen (egal ob otb/itb). Das ist einfach instant Vintage, ohne dass man noch irgendwas machen müsste. 🤷‍♂️
 
ITB kommt man manchmal am selben Bahnhof an, obwohl man in ne ganz andere richtung gefahren ist.

ja stimmt schon, er hat nicht explizit nach dem synthesizer-sound selbst gefragt, das kam nur in der späteren diskussion bei mir so an.

und natürlich lässt sich bandsättigung, tiefpassfilterung, schlechte kanaltrennung & übersprechen, wow & flutter, rauschen & knacksen ganz prima digital emulieren indem man "ein plug-in drauftut".

die frage ist, ob das schon reicht um da hin zu kommen wo er/man hin will.

denn in der referenzschallplatte (die erfinde ich jetzt wieder dazu, aber woher sonst will er/man den gewünschten sound kennen...) hat sein vorbild ja auch noch verstimmung im oszillator und hinterher wurde die platte gemastert.

man kann also tun was man will, man wird niemals etwas 100% kopieren können, auch als vollprofi nicht.

daher gibt es eigentlich kaum einen anderen ratschlag zu geben als seinen eigenen sound und seine eigene methode zu finden.

rauszufinden, in welchem track es besser ist die spuren einzeln mit bandsättigung zu versehen und in welchem lieber getrennt, bleibt immer die eigene aufgabe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was bis jetzt gar nicht angesprochen wurde: für rohen und kraftvollen Sound einfach mal die Effekte und Plugins weglassen.
Beim repro mach ich immer zuerst die FX aus. Doof daß das nicht global dauerhaft geht. Vor allem reverb nervt enorm. Aus genau dem oben genannten grund
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim repro mach ich immer zuerst die FX aus. Doof daß das nicht global dauerhaft geht. Vor allem reverb nervt enorm. Aus genau dem oben genannten grund
Deswegen meinte ich das eigentlich nicht. Im Gegenteil, ich finde die FX in den Repros sogar richtig gut, wenn mit Bedacht eingesetzt.

Mir gehts eher darum, erst mal eine "gute" Basis zu schaffen. Sounds im Synth aneinander angleichen, grob die Pegelverhältnisse anpassen und das erst mal ohne FX. Wenn das für einen "gut" klingt, dann geht es ans Verbessern und Veredeln.
 
Gerade erschienen, vielleicht ist das ja das magische Plugin, das alles verbssert:
 
Deswegen meinte ich das eigentlich nicht. Im Gegenteil, ich finde die FX in den Repros sogar richtig gut, wenn mit Bedacht eingesetzt.

Mir gehts eher darum, erst mal eine "gute" Basis zu schaffen. Sounds im Synth aneinander angleichen, grob die Pegelverhältnisse anpassen und das erst mal ohne FX. Wenn das für einen "gut" klingt, dann geht es ans Verbessern und Veredeln.
genau - wenn sie mit bedacht eingesetzt sind - und bei den presets is das meist nicht der fall, oft dieser reverbkleister...
:selfhammer:

beim presets checken/ideen testen störts halt einfach, deswegen würd ich z.bsp reverb global off sehr begrüssen. und das nicht nur bei repro
wavefolder und delay find ich da auch ne echt gute ergänzung beim sounddesign grad wenns um roh und kraftvoll geht. beim veredeln am schluss machts natürlich auch reverb wieder sinn
 
genau - wenn sie mit bedacht eingesetzt sind - und bei den presets is das meist nicht der fall, oft dieser reverbkleister...
:selfhammer:
Das ist genau der Grund, warum ich es mit Presets überhaupt nicht habe. Egal ob Hard- oder Softwaresynths, ich finde die allermeisten Presets so mit FX überladen, daß es im Prinzip sogar egal ist, von welchem Synth der Sound kommt. Der Grundsound ist oft schon gar nicht mehr erkennbar.

In meinen Anfangszeiten in den 1980ern hieß es auch oft: Je Amateur, desto Reverb. ;-)
 
daher gibt es eigentlich kaum einen anderen ratschlag zu geben als seinen eigenen sound und seine eigene methode zu finden.
Das sehe ich +- auch so !


die frage ist, ob das schon reicht um da hin zu kommen wo er/man hin will.
Nein ! tuts nicht !
man muss digital die althergebrachten betrachtungsweisen verlassen und andere Wege gehen.

Was du angeführt hast sind die typischen Attribute die von den alten Methoden und den alten Geräten herrühren.
Was du da nennst firmiert aber btw. viel mehr unter "Produktionstechniken".
Jetzt haben wir also wieder genau "dieses Problem" ;-)
Jetzt "müsste" man erstmal den reinen instrumentensound von der produktionstechnik trennen.



Wenn mich jemand fragt, "wie bekomme ich es hin dass das Instrument besser klingt ?",
Dann gehe ich davon aus dass damit rumjammen, performen, rumdaddeln, gemeint ist.
Ein Instrument von Hand "spielen". In diesem Falle SW basierte Synths.
Keine Ahnung wo da der OP her kommt ?

sieht aber so aus als würdet ihr hier alle nur noch in ner Welt des Track bastelns leben.....? k.A.

Den "Synth" besser zu bekommen im kontext des produzierens ist ganz einfach ein anderes Topic.
du endest bei anderen Betrachtungen, anderen Arbeitsweisen, nem anderen Einsatz der Plugins.

Für mein dafürhalten diskuttiert ihr hier: "Synth in den Track laden, wie bekomm ich den Synth besser ?"
Die Zielsetzung, das was der Synth liefern soll, ändert sich dabei aber.
anyway
 
Ein Instrument von Hand "spielen".
Man kann das nicht immer voneinander trennen, finde ich. Gehört einerseits vielleicht eher zu Produktionstechnik, andererseits macht es durchaus im Gesamtsound was aus ob man eine Linie von Hand einspielt und das Audio aufnimmt oder ob man MIDI aufnimmt und das anschließend (kaputt)quantisiert, weil es dann nicht perfekt genug ist.
Kann in der Summe dann schon was ausmachen, wenn nicht alle Transienten aller Sounds samplegenau auf den gleichen Tick kommen. Mein ja nur, so als kleiner Denkanstoß.

 
sieht aber so aus als würdet ihr hier alle nur noch in ner Welt des Track bastelns leben
Was ja nicht verkehrt ist, wenn einen das ganze Rumgeschraube und Live Eingespiele an Hardware nicht liegt, dann konzentriert man sich auf das Wesentliche. Früher war das ein Notenblatt, dann kam der Fairlight CMI, dann Cubase und heute immer noch Cubase mit all den schönen hochwertigen Software Instrumenten und wunderbaren Effekten.

Ich hoffe dass das Arbeiten in einer DAW nicht als minderwertige angesehen wird als wenn man in einer Gruppe im Tonstudio an dedizierten Geräte rumwerkelt.

Zum Thema:
Sachen von Softube, UAD, SSL, u-he sind ganz gut darin den Klang von Vollanaloger Hardware nachzubilden. Mir persönlich reicht das völlig, andere eben nicht. Muss jeder selbst ausprobieren, ich höre da keinen Unterschied mehr zwischen einem Minimoog von UAD oder dem echten. Oder mein Lieblingssynth dem Model 84 von Softube. Da muss man erstmal neue Analoghardware finden die so geil klingt, viel Spaß. Da kann ich locker 5k EUR ausgeben und liege klanglich noch immer weit hinter dem Model 84, das muss ganz schön frusten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die große Frage ist doch auch (meiner Meinung nach) ob es wirklich zwingend wichtig ist, daß ein Plugin oder ein Reissue total identisch mit seinem Vorbild klingt oder nicht.

Wenn der Sound gut ist und paßt, im Zusammenhang stimmt und der Track gut ist, spielt es keine Rolle, wo er herkommt. Ich hätte sonst auch ein Riesenproblem, weil viele meiner Lieblingssynths und Tools (hard und soft) schlicht und ergreifend kein reales Vorbild haben. Ob Plugin X 100% gleich wie Synth/Hall/Compressor/EQ Y klingt ist für das Endprodukt oder einfach den "Spielspaß" völlig unerheblich. Man kann mit den teuersten Sachen nur Audiomüll erzeugen und mit Freeware tolle Sounds und Tracks basteln. Ein Jam- oder Livemitschnitt, der im Klang nur suboptimal ist, kann einen trotzdem mitreissen, inspirieren und berühren, während einer versuchten Neuproduktion desselben durch seine Perfektion und Glätte jegliche Seele fehlt, auch wenn es dann besser klingt.

Von 100, die das Resultat hören, haben vielleicht 2 ein "perfektes" Gehör und erkennen vielleicht irgendwelche Feinheiten. Der eine davon nimmts still zur Kenntnis, findet den Track trotzdem gut. Der andere kritisiert das laut und erkennt die Idee hinter dem Track gar nicht.

Ich stelle mich weder für noch gegen etwas, nur einfach so ein kleiner Denkanstoß, um sich vielleicht selbst ein kleines bisschen zu hinterfragen, was unterm Strich wirklich wichtig ist. Vor allem für sich selbst.
 
Die große Frage ist doch auch (meiner Meinung nach) ob es wirklich zwingend wichtig ist, daß ein Plugin oder ein Reissue total identisch mit seinem Vorbild klingt oder nicht.
Ja, ist es, vielleicht muss der Sound nicht zu 100% getroffen werden, aber eben zu 99%, weil man genau diesen einen Klang möchte. Ich habe Monate verbracht zu vergleichen welche Software den von mir gewünschten Klang bringt, ohne dass ich da viel einstellen muss. Es gibt eben auch Plugins, die genau wie bei Hardware, einfach out-of-the-box genau so klingen wie man das erwartet. Diese Perlen zu finden kostet viel Zeit, Geld und Ausdauer, aber es lohnt sich! Es macht einen Megaunterschied ob ich einen bestimmten Kompressortyp von Firma X oder Y als Plugin kaufe. Die meisten Firmen bleiden mit eine schicken GUI, können den Klang aber nicht liefern, ca. 95% der Plugins sind meiner Meinung nach Mist.

Wieder mal mein Lieblingsbeispiel Model 84 von Software. Das erste Mal installiert, drei Noten gespielt und sofort das 80er Feeling gehabt, ohne FX wie Preamp, Tape VSTs usw. Dagegen sind meine andere Sachen von u-he und TAL überhaupt nicht gegen angekommen und wurden verkauft, da obsolet. Ich behalte selten Plugins wenn ich bessere gefunden habe, daher habe ich auch gar nicht sooo viel Sachen, dafür aber sehr sorgfältig ausgewählt und getestet.

Für manchen klingt aber die besten Plugins noch nicht gut genug. Die haben dann Pech und müssen seeeeehr tief in die Tasche greifen und einen Riesenaufwand betreiben um ihr Setup dann irgendwann halbwegs einsatzbereit zu haben. Aber die haben dann halt wirklich den 100% Sound und nicht die 99% die mir persönlich reichen.

Möchte ich "einfach" nur Elektronische Musik machen ohne einen bestimmte Sound, dann ist das alles nicht so wichtig. Da ist man dann viel freier und dann spielt es keine Rolle wie gut nun das Plugin nach einem Vintagegerät klingt. Da setze ich dann in der Regel auch ganz andere Plugins als Instrumente und in der Effektkette ein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Was ja nicht verkehrt ist, wenn einen das ganze Rumgeschraube und Live Eingespiele an Hardware nicht liegt,

Ich hoffe dass das Arbeiten in einer DAW nicht als minderwertige angesehen wird als wenn man in einer Gruppe im Tonstudio an dedizierten Geräte rumwerkelt.
es ist überhaupt nichts verkehrt daran ! und minderwertig schon gar nicht.

aber die Vorzeichen ändern sich halt. Die arbeitsweise ändert sich !
Im kontext von Produktion spielen plötzlich "produktionsbezogene Faktoren mit ne Rolle".


Ein Synth im nem Track eingesetzt, sehr oft in nem sehr kleinen Fenster benutzt, was die spielart anbelangt, ist was ganz anderes als derselbe Synth frei von Hand gespielt. Frei von Hand gespielt muss der Synth dann allenfalls auch nur für sich selbst gefallen. Soll ans HW Gefühl ran kommen.
Im Trackbau in der DAW muss derselbe Synth aber plötzlich ganz was anderes abliefern.
Wenn hier dann diskutiert wird was nun gut ist, was es braucht, was funzt, und auch HW vs. SW, dann macht der Kontext eben nen Unterschied ;-)
 
Kann es sein, dass in so einigen Antworten mitschwingt, dass In The Box Nutzer mit weniger Herzblut an das Machen von Elektronischer Musik rangehen und die abgewertet werden als Mausschubser und Klötzchenschieber?

Wenn jemand aber einen Sequencer in der Modularwelt einstellt, ist das was völlig anders. Für mich ist das exakt dasselbe. Ich hatte Hardware und habe Software und es macht für mich Null Unterschied ob ich meine Arps, Sequencer, Synths und FX an Hardware einstelle oder in Software. Beide Male habe ich den Spaß am Klang und dem Prozess des Musikschaffens. Nur komme ich in der DAW viel entspannter ans Ziel, weil ich das was mir grad in den Kopf rum schwirrt superschnell umsetzen kann, das mag bei anderen genauso anders herum sein.

Aber ich würde nie auf die Idee kommen mir irgendwelche abwertende Namen für Hardwareuser auszudenken, anders herum habe ich das hier in sehr vielen Posts gelesen wo es um Hard- vs Software ging. Warum ist das so, warum wird als HW User so von oben herab bewertet? Ich verstehe es echt nicht. Sind natürlich nicht alles so. Liegt es daran, dass einige HW sich für viele tausend Euro die Bude von gestellt haben und am Ende merken: Ja klingt jetzt auch nicht anders als mit guten Plugins und andere Musik mache ich damit auch nicht.
 
So ein Gefühl von oben herabgewertet zu werden ist manchmal ein ganz Persönliches, dafür können die anderen nichts.

Du hast dir gerade erst Cubase im Sale gekauft und hast deine Agenda gefunden. Wie wäre es mit Musikmachen? In Cubase gibt es viel zu entdecken, das findet man nicht im Redeschwall.
 


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