Ich möchte eigentlich nur timinggenau mit dem Recher aufnehmen. Und wenns geht auch die geräte steuern.
Du kannst entweder timinggenau aufnehmen oder timinggenau steuern. Beides zusammen geht nicht bzw. nur mit anstrengenden Tricks und/oder nachträglicher Korrektur des Timings.
Das Problem bei der Zeit ist nämlich, dass die Software zwar eine Timing-Korrektur anbietet, aber die ist eben nur in der Konserve wirklich durchgängig und in alle Richtungen anwendbar und beim Live-Setup nur mit starken Einschränkungen.
Zeit ist nichts, was sich ohne Zeitmaschine einfach so live korrigieren lässt...
Du kannst Dinge nur verzögern ... also zusätzliche Latenzen in's System einbringen, damit Alle möglichst synchron zu spät kommen.
Das nächste Problem dabei ist, dass du bei der Arbeit mit dem Rechner kein Echtzeit-Betriebssystem hast, d.h. jede minimale Änderung am System verschiebt die internen Latenzen, denn nur ein Teil der Latenzen entsteht durch vorhersehbare Verzögerungen im System. Der größte Teil entsteht einfach dadurch, dass da ein nicht echtzeitfähiges Betriebssystem im Hintergrund werkelt, welches jedem Thread im System willkürlich kleine, nicht vorhersehbare Zeitscheiben zuteilt, und sich diese Zuteilung mit jedem weiteren Thread (oder mit einer anderen Reihenfolge der Initialisierung) ändert. Darüber hinaus werden System-Treiber mit höheren Prioritäten ausgeführt und da muss nur ein schlampig programmierter dabei sein, der sich in unregelmäßigen Abständen etwas zu viel Zeit nimmt und schon ist das gesamte Timing für die Katz.
... ich spreche für die MPC Live...
Das MPC hat ein Echtzeitbetriebssystem ... aber selbst da plädieren die Tutoren dafür, zum schonen der Ressourcen, fertige Tracks nach Audio zu konvertieren, weil Audio Playback immer noch die wenigsten Ressourcen braucht.
Aber der Vergleich zwischen MPC und Cubase ist halt wie der Vergleich zwischen einem Auto und einem Armaturenbrett.
MPC ist ein in sich geschlossenes Gesamtsystem mit extra dafür gebauter Hardware und extra dafür gemachtem Betriebssystem,
Cubase ist auf dem PC nur das, was beim MPC das UserInterface ist.
Fazit: Wenn man so ein Setup nicht wirklich bis in's letzte Detail durchschaut und beherrscht und die Limits kennt und einhalten kann, dann empfiehlt es sich, einen linearen Signalfluss zu verwenden.
Steuerung und Einspeisung von anderen Kanälen mit einer dafür geeigneten Hardware -> eigene Beimischung -> Aufnahme am PC