Welche PlugIns nehmen, um Software Synths wie Hardware klingen zu lassen

Was bis jetzt gar nicht angesprochen wurde: für rohen und kraftvollen Sound einfach mal die Effekte und Plugins weglassen.

Ich hab gestern mal drei Spuren Repro-1 geladen, alle FX ausgeschaltet und in Ableton Live eine Loop aufgenommen. Keine weiteren Effekte, nur leichter Limiter für die Pegelspitzen. Mir ist schon klar, daß man jetzt mit EQ und Kompressor noch frequenz- und pegelmässig aufräumen müsste. Ich will das aber gar nicht weiterverfolgen, weil es nur eine 20 Minuten Session war zum Spaß und es nicht mein Genre ist. Ging mir nur darum, schon die Rohsounds entsprechend im Synth aneinander anzupassen bis es halbwegs passt und drückt.

Anhang anzeigen Reproloop.mp3

P.S.: Selbst wenn ich wollte, ich kann es nicht weiter ausarbeiten. Im Hirn hat sich festgefressen, daß ich auf die Loop dauernd mit tiefer Covenant Stimme "The Roof is on Fire" singen muß ;-)
 
Vorsicht, Ironie:

Digitalen Vintage-Hardwaresynth simulieren:
Soundblaster 16 o.ä. uralt-Soundkarte zur Wiedergabe des Sounds verwenden und dann aufnehmen.

Analogen Vintage-Hardwaresynth simulieren:
U-HE Diva benutzen. Nach Geschmack vielleicht noch etwas die Höhen absenken und Spuren von Rauschen und Overdrive zufügen :cool:.

/Ironie off

Mich interessiert vor allem eins: Besteht denn überhaupt Einigkeit in der Frage, wie Hardware im Vergleich zu Software klingt? Irgendwie "besser" ist als Ziel doch etwas wolkig.

Auch Beschreibungen wie "lebendiger" und "dynamischer" sind reichlich subjektiv. Kein Wunder, dass es da jede Menge Geschäftemacher gibt, die einem "DEN Originalsound" verkaufen wollen!

Mich erinnert das stark an einen "Fachmann" für Vintage-Gitarrenamps, der vor Jahren auf der Musikmesse seine teuren Modifikationen von teuren Röhrenverstärkern angepriesen hat. Manche seiner Erklärungen waren technisch nachvollziehbar, andere nicht. Aber saugut Gitarre spielen, das konnte er. :cool:
 
Zuletzt bearbeitet:
@pocvecem
ja,da hast du recht. Bei mir auch negativ aufgefallen wenn ich HW Synths recorde und dann den Ableton EQ draufmache.
Ich weiß nicht aber es klingt dann oft wie typischer Ableton ITB Sound und ich habe dann erst gemerkt warum viele den Ableton EQ8 meiden.
 
Vorsicht, Ironie:

Digitalen Vintage-Hardwaresynth simulieren:
Soundblaster 16 o.ä. uralt-Soundkarte zur Wiedergabe des Sounds verwenden und dann aufnehmen.

Analogen Vintage-Hardwaresynth simulieren:
U-HE Diva benuttzen. Nach Geschmack vielleicht noch etwas die Höhen absenken und Spuren von Rauschen und Overdrive zufügen :cool:.

/Ironie off

Mich interessiert vor allem eins: Besteht denn überhaupt Einigkeit in der Frage, wie Hardware im Vergleich zu Software klingt? Irgendwie "besser" ist als Ziel doch etwas wolkig.

Auch Beschreibungen wie "lebendiger" und "dynamischer" sind reichlich subjektiv. Kein Wunder, dass es da jede Menge Geschäftemacher gibt, die einem "DEN Originalsound" verkaufen wollen!

Mich erinnert das stark an einen "Fachmann" für Vintage-Gitarrenamps, der vor Jahren auf der Musikmesse seine teuren Modifikationen von teuren Röhrenverstärkern angepriesen hat. Manche seiner Erklärungen waren technisch nachvollziehbar, andere nicht. Aber saugut Gitarre spielen, das konnte er. :cool:
genau das ist der Haken. Bei mir z.B. löst Diva oder Repro-5 überhaupt kein "analoges" Feeling aus, die Softube Models dagegen schon. Anderes Beispiel, weil ich die beiden gerade neu im Studio habe: Mit dem Microwave Plugin (obwohl ja im Orginal schon halb digital) komme ich dichter an meine Vorstellung von "analogem" Sound als mit dem Polybrute 12 (der dafür umwerfend organische cinematische Sounds und Ambientsachen machen kann)
 
wie Hardware im Vergleich zu Software klingt?

Es gibt beibeiden in sich gut klingende Konzepte und nicht.

Das was maßgeblich den Sound von Plugins und Hardware unterscheidet sind m.E. folgende Punkte,
die darauf begründet liegen, dass der Sound mal analog war, bevor er digitalisiert wurde,
denn Plugins werden massiv aufgewertet, wenn man sie über einen analogen Preamp schleift.

Gut zu vergleichen ist Software, die es mit gleichem Code auch in Form eines digitalen Synths gibt,
wobei man sagen muss, dass modernere Geräte sich nicht so stark unterscheiden wie ältere.

Unterschiede:
- Eine sehr sanfte Form von Sättigung, die für mehr Kontur sorgt und aufgrund der Signaldifferenzierung.
Es klingt so als würde das dominantere Signal die leiseren Anteile wegdrücken, dadurch entsteht diese
oft genannte zusätzliche "Dimension". Ich kenne das u.A. auch vom analogen Mischpult vs DAW, dass nicht nur
innerhalb einer Spur, sondern auch die Kanäle untereinander sich gegenseitig wegzudrücken scheinen. Der Effekt ist extrem subtil,
nicht zu vergleichen, wie bei einer Bandmaschine oder Tape.
- Dazu kommt etwas mehr Bass und schneidende Höhen
- Rauschen lässt jedes Signal fetter erscheinen
- Das Stereobild ist etwas anders.
- Hardware Synths wirken gleich gespielt organischer/lebendiger, auch die Digitalen. Ich denke, dass es damit zusammenhängt,
weil Midi bei einem Plugin Samplegenau und die Samplerate eines Softsynths zu der der DAW gesynct ist.

Deshalb nutze ich, weiss gar nicht wie ift ich es hier erwähnte, einen musikalischen Pulteq zum Bass anheben (mit Dip),
ein Stereotool und einen analogen Preamp (Plugins gehen auch, Hardware ist hier besser)
 
Was bis jetzt gar nicht angesprochen wurde: für rohen und kraftvollen Sound einfach mal die Effekte und Plugins weglassen.

Ich hab gestern mal drei Spuren Repro-1 geladen, alle FX ausgeschaltet und in Ableton Live eine Loop aufgenommen. Keine weiteren Effekte, nur leichter Limiter für die Pegelspitzen. Mir ist schon klar, daß man jetzt mit EQ und Kompressor noch frequenz- und pegelmässig aufräumen müsste. Ich will das aber gar nicht weiterverfolgen, weil es nur eine 20 Minuten Session war zum Spaß und es nicht mein Genre ist. Ging mir nur darum, schon die Rohsounds entsprechend im Synth aneinander anzupassen bis es halbwegs passt und drückt.

Anhang anzeigen 228056

P.S.: Selbst wenn ich wollte, ich kann es nicht weiter ausarbeiten. Im Hirn hat sich festgefressen, daß ich auf die Loop dauernd mit tiefer Covenant Stimme "The Roof is on Fire" singen muß ;-)

Das klingt cool, weil die Sounds und die Sequenzen gut sind, aber man hört deutlich, dass es Plugins sind.
Ich denke mit Hardware würde es noch besser klingen und nicht so steril
 
genau das ist der Haken. Bei mir z.B. löst Diva oder Repro-5 überhaupt kein "analoges" Feeling aus, die Softube Models dagegen schon. Anderes Beispiel, weil ich die beiden gerade neu im Studio habe: Mit dem Microwave Plugin (obwohl ja im Orginal schon halb digital) komme ich dichter an meine Vorstellung von "analogem" Sound als mit dem Polybrute 12 (der dafür umwerfend organische cinematische Sounds und Ambientsachen machen kann)

Man muss da sehr stark unterscheiden zwischen dem Sound des Synths und den "tontechnischen Eigenschaften" des Signals.
Auch wenn der Synth absolut scheiße klingt, hat er dennoch tontechnische Eigenschaften, die aus dem Sound ein verwertbares Signal machen,
denn grundsätzlich ist jeder Klang musikalisch nutzbar, die Frage ist nur wie sehr man diesen in den Mix pressen muss oder ob er den Weg von alleine findet
 
Nur mal so, nach meinem Verständnis und Erfahrung (Disclaimer: beides macht bekanntermaßen nicht viel her):

Unterschiede:
- Eine sehr sanfte Form von Sättigung, die für mehr Kontur sorgt und aufgrund der Signaldifferenzierung.
Unter sanfter Sättigung kann ich mir etwas vorstellen. Kontur könnte was mit Transienten zu tun haben, aber was mit Signaldifferenzierung in diesem Kontext gemeint ist, ist mir nicht ganz klar. Vermutlich bezieht sich das auf die folgenden Aussagen zum "wegdrücken"?
Es klingt so als würde das dominantere Signal die leiseren Anteile wegdrücken,
Das klingt für mich nach Ducking. Nicht ganz klar, was das mit analog vs. digital zu tun hat.
dadurch entsteht diese oft genannte zusätzliche "Dimension".
Etwas unklar, was hier mit "Dimension" gemeint ist - lässt sich das präzisieren?
Ich kenne das u.A. auch vom analogen Mischpult vs DAW, dass nicht nur
innerhalb einer Spur, sondern auch die Kanäle untereinander sich gegenseitig wegzudrücken scheinen.
Das klingt wieder nach Sidechaining/Ducking ... wenn etwas anderes gemeint ist: lässt sich das als Audiobeispiel darstellen?
Der Effekt ist extrem subtil,
nicht zu vergleichen, wie bei einer Bandmaschine oder Tape.
Also vermutlich zu subtil, um anhand von Audiobeispielen vergleichbar gemacht zu werden?
- Dazu kommt etwas mehr Bass und schneidende Höhen
gibt es einen Unterschied zwischen "mehr" und "schneidenden" Höhen? Letztendlich gibt es ja sowohl analog aus auch digital genau zu diesem Zweck EQs ...
- Rauschen lässt jedes Signal fetter erscheinen
zweifellos. Eines meiner schönsten Arpeggios mit dem Dominion Club habe ich versehentlich mit falscher Einstellung der Preamps aufgenommen - sehr hoher Rauschpegel, aber auch sehr angenehm "analoges" Feeling.
- Das Stereobild ist etwas anders.
lässt sich "etwas anders" präzisieren? 🤷‍♂️
- Hardware Synths wirken gleich gespielt organischer/lebendiger, auch die Digitalen. Ich denke, dass es damit zusammenhängt,
weil Midi bei einem Plugin Samplegenau und die Samplerate eines Softsynths zu der der DAW gesynct ist.
Das kann ich wiederum nachvollziehen. Lässt sich allerdings relativ einfach mit etwas "human Quantize" nachstellen.
 
Unter sanfter Sättigung kann ich mir etwas vorstellen. Kontur könnte was mit Transienten zu tun haben, aber was mit Signaldifferenzierung in diesem Kontext gemeint ist, ist mir nicht ganz klar. Vermutlich bezieht sich das auf die folgenden Aussagen zum "wegdrücken"?

Das klingt für mich nach Ducking. Nicht ganz klar, was das mit analog vs. digital zu tun hat.

Nein, Ducking ist zu groß. Falls du die Möglichkeiten hast, höre im Vergleich. Das Verhältnis (Nicht das Mischverhältnis) von Obertönen, Transienten und Volumen ändert sich.
Es hört sich richtiger, organischer an. Den gleichen Effekt habe ich, wenn ich den HD400 einschleife, mein Mischpult, Preamp ... Das da was anders ist, hört man im Nulltest, im AB auch,
doch was da genau passiert? Keine Ahnung, ich habe keine Möglichkeiten das so genau zu untersuchen, ist mir ehrlich gesagt auch egal, mir ist es wichtig, dass es dem Signal gut tut.

Die Krux an der Sache ist, dass man diesen subtilen Effekt mit den falschen Plugins auch wieder zunichte macht, fällt dann einfach nicht mehr ins Gewicht.

Etwas unklar, was hier mit "Dimension" gemeint ist - lässt sich das präzisieren?

Damit ist keine Räumlichkeit gemeint, sondern die Tiefe des Signals. Neuere VSTis kommen da schon näher dran, das neue Microwave geht in die Richtung,
aber oft fehlt dann diese Konturierung, die man von Hardware, bzw. ihrem Signalweg kennt und ist dann genötigt, das was man sonst quasi so mitnimmt,
weil der Signalweg halt so ist, das alles zu rekonstruieren mit, wie schon gesagt, EQ, Sättigung, Stereoimage
gibt es einen Unterschied zwischen "mehr" und "schneidenden" Höhen? Letztendlich gibt es ja sowohl analog aus auch digital genau zu diesem Zweck EQs ...

Ein EQ macht was anderes. Ich empfehle wirklich, wenn du die Möglichkeiten hast, zwischen Hardware und einer guten Emulation zu vergleichen, mach es.
MS20 mit MS20 Plugin macht keinen Sinn, die sind eh schon Welten auseinander, aber was simples, wie Microwave 2/XT vs Xenia, Virus C/Ti vs Osirus/Ostirus,
microQ vs Vavra oder auch JD800/JD08 vs Plugin, JV/XV Serie vs Roland Plugin. Die lassen sich ziemlich gut vergleichen und der Vorteil hier, dass der Einfluss
einer "schlechten Emulation" geringer ist und der prinzipielle Unterschied zur Hardware deutlicher


lässt sich "etwas anders" präzisieren?

Schau dir mal das Plugin DrMS an. Das macht mehr als nur Stereobreit, sondern da lässt sich der Fokus des Signals einstellen.
Das kommt dem, was bei Hardware passiert, zumindest in diesem Punkt sehr nahe.

Lässt sich allerdings relativ einfach mit etwas "human Quantize" nachstellen.

Das wäre die Spielweise. Zur DAW ist der Audiostream immernoch synchronisiert.
Bedenke: ein Hardwaresynth, analoge sowieso nicht, sind nicht samplegenau. Das wirkt Midilatenz,
eine andere Samplefrequenz, der Samplestart eines OSCs ist nicht samplegenau und dazu das Gesamte, was ich oben schon beschrieb,
lässt dann das Analoge anders klingen. Speziell bei dem Soundschnippsel, das wirklich gut ist, könnte man mehr rausholen.
 
Das hier, stammt aus eins meiner YT Videos. Ist Softube Modular, ausschließlich mit Basic Modulen, die im Grundpaket mitkommen (nur mit EQ, Kompressor, Limiter bearbeitet). Das klingt statisch, oder nach Plugin? :dunno: ;-)

Anhang anzeigen 228066

Klingt nach Plugin. Es klingt flach,die Höhen klingen nicht so toll, der Bassbereich mulmig.Es würde mich massiv stören und ich
würde mehr Zeit dafür verwenden, es richtig klingen zu lassen, als mich auf die Musik zu konzentrieren.
Habe hier schon zuviel Zeit verschwendet und mir 20 Jahre Gewohnheiten angeeignet, die mich von der Musik weggebracht haben,
weil ich versuchte technische Probleme von Plugins mit den plugins zu lösen. Seit ich wieder auf Hardware bin, löst sich das mit der Zeit.

Findest du das klingt toll?
 
Da fehlt einfach mehr Filter Bewegung (wenn man es weniger statisch haben möchte). Meiner Meinung nach.

Nein, daran liegt es nicht. Du könntest die Line auch mit offenem Filter und einem simplen SAW spielen
und es macht einen großen Unterschied, welchen Synth du nimmst
 
Mein in einem Interview des Microwaves Entwickler gelesen/gehört zu haben, dass der spezielle Sound der MW Hüllkurven aufgrund
des zu langsamen DSP entstand. Also eigtl ist das mehr ein glücklicher Fehler?!

Das wäre auch noch ein Punkt, der wohl nur Hardware betrifft, insb Ältere. Kann mir vorstellen, ist ja nicht das einzige Merkmal,
dass es sehr aufwendig ist das alles zu emulieren. Also die ungenauigkeiten generell, die greifen ja zahlreich an etlichen Punkten an
 
Das Verhältnis (Nicht das Mischverhältnis) von Obertönen, Transienten und Volumen ändert sich.
Es hört sich richtiger, organischer an.
nun sind "richtiger" und "organischer" natürlich höchst subjektive Begriffe, auf die man nicht wirklich den Finger legen kann. Was dem einen sin Uhl ist dem andern sin Nachtigall ...

Damit ist keine Räumlichkeit gemeint, sondern die Tiefe des Signals.
🤔 Verstehe weder bei dem einen Begriff noch bei dem anderen was gemeint ist. Unter Raum verstehe ich einen Hallraum mit Reflektionen, aber bei einem trockenen Signal...

Ich empfehle wirklich, wenn du die Möglichkeiten hast, zwischen Hardware und einer guten Emulation zu vergleichen, mach es.
Ich hatte die Möglichkeit, einen Moog Rogue gegen den Cherry Audio Surrealistic MG-1 zu testen - der Moog klang alles in allem deutlich unsauberer.
Ich konnte ebenfalls einen Prophet 5 Rev 4 mit dem Softube Model 80 vergleichen. Der analoge verhält sich in bestimmten Bereichen nichtlinear. Aber der Vergleich Analog vs. Plugin geht hier vermutlich schon zu weit.
Hardware-digital vs. Software-Digital 1:1 kann ich aktuell nicht testen* - habe allerdings das MW1 Plugin und hatte vorher den "M": Finde, dass das MW1 Plugin roh fast besser klingt. ;-)

*naja: Ich kann den Minifreak mit dem Minifreak-Plugin vergleichen, und das Filter nicht einsetzen: Klar klingt das über die analoge Aufnahmekette etwas anders (schon alleine durch meinen alten und billigen Analogmixer), aber ich könnte nicht sagen, dass es grundsätzlich besser klingt. Habe ebenfalls den Streichfett gegen das Streichfett-Plugin ausgetauscht und habe nicht den Eindruck, dass ich mit dem Plugin mehr Nachbearbeitung brauche.

Schau dir mal das Plugin DrMS an. Das macht mehr als nur Stereobreit, sondern da lässt sich der Fokus des Signals einstellen.
Das kommt dem, was bei Hardware passiert, zumindest in diesem Punkt sehr nahe.
Ich kenne diverse Plugins, mit dem man die Position eines Signals mehr oder weniger gut in mehreren Dimensionen im Stereofeld platzieren kann. Kann mir trotzdem nicht vorstellen, welche Auswirkungen eine analoge Aufnahme auf so etwas haben sollte. Vermutlich dürfte der gemeinte Effekt eh zu subtil für meine Ohren und meine Abhöre sein. :dunno:

Das wäre die Spielweise. Zur DAW ist der Audiostream immernoch synchronisiert.
Bedenke: ein Hardwaresynth, analoge sowieso nicht, sind nicht samplegenau. Das wirkt Midilatenz,
? Vielleicht habe ich dich missverstanden, aber ich dachte, es ginge um die (mehr oder weniger zufällige) Drift bei der Midiansteuerung externer Geräte (Rechner -> USB -> Interface -> Midi IN -> Signalverarbeitung -> Audio Out). Das sollte doch alles in allem ein wenig künstlichem "Zufall" bei der Quantisierung entsprechen, oder?

(Offtopic: Was ich bei der Midi-Aufnahme und Hardwaregeräten beobachte, ist teilweise eher eine regelmäßige Drift langsam nach hinten mit einem Sprung nach vorne - ich führe das auf Aliasingeffekte in Zusammenhang mit dem USB-Buffer o.ä. zurück, und es ist eher ein ungewollter Effekt, den ich teilweise manuell korrigiere)

Was mich bei Plugins hauptsächlich stört, ist
a) die Bedienung - wenn man nicht gerade einen guten Hardwarecontroller mit vollem CC-Mapping hat
b) das Verhalten der Oszillatoren/Filter in Grenzbereichen (Hauptsächlich bei Modulationen mit Audiorate und viel Feedback/Resonanz) - aber das dürfte bei digitaler Hardware ebenso ein Problem sein
c) subjektive Dinge wie Spielgefühl an der Hardware, das Gefühl, etwas "echtes" in der Hand zu haben etc.

Aus diesen Gründen setze ich immer noch zu 90% Hardware ein - aber bei den Soundbeispielen von pocvecem oder danielrast hätte ich jetzt nicht gesagt, dass da Soundmäßig etwas fehlt (und das, obwohl es sich um Emulationen von Analogsynths handelt).
 
Klingt nach Plugin. Es klingt flach,die Höhen klingen nicht so toll, der Bassbereich mulmig.Es würde mich massiv stören und ich
würde mehr Zeit dafür verwenden, es richtig klingen zu lassen, als mich auf die Musik zu konzentrieren.
Habe hier schon zuviel Zeit verschwendet und mir 20 Jahre Gewohnheiten angeeignet, die mich von der Musik weggebracht haben,
weil ich versuchte technische Probleme von Plugins mit den plugins zu lösen. Seit ich wieder auf Hardware bin, löst sich das mit der Zeit.
Es ist EQed (bzgl. Bassbereich mulmig), dass kann natürlich an mir liegen.

Findest du das klingt toll?
Es klingt auf jeden Fall sehr, sehr ordentlich. Wenn damit jemand Musik macht, dann wird es am Klang, definitiv nicht scheitern. Und das sind nur die Basic Module, die Moog Module (Model 72) sind nochmal besser. Sofern man denn analogen Sound ITB anvisieren möchte.

Das was mich an Hardware im Nachhinein immer gestört hat, war der fehlende Total Recall, nur einmal verwendbar (oder halt Overdub) und das Wachstum, immer mit Investitionen verbunden war (Modular/Eurorack). Das hat mich, aufgrund meiner Fokussierung auf die reine Klangqualität, über die Jahre hinweg ausgebremst und hat auch mehr, oder weniger meine musikalische Weiterentwicklung verhindert. Alles ist irgendwo ein Kompromiss.

Was hat dir denn der Um-/Zurückstieg auf Hardware effektiv gebracht, so an musikalischen Ergebnissen? Ich kenne nur deine Sachen, aus der analogen Synthwoche. Das klang für mich ehr so "naja". Ohne mich hier als musikalischen Obermacker aufspielen zu wollen. Ich denke, da sind einige hier wesentlich besser unterwegs, als ich.
 
Nein, daran liegt es nicht. Du könntest die Line auch mit offenem Filter und einem simplen SAW spielen
und es macht einen großen Unterschied, welchen Synth du nimmst
Hast du schonmal analog sequenziert, bzw. Synths über CV/Gate gesteuert? Das klingt aus meiner Erinnerung heraus, ebenfalls sehr präzise.

Ich kann ja nur raten, was dich daran stört.
 
Ich hatte die Möglichkeit, einen Moog Rogue gegen den Cherry Audio Surrealistic MG-1 zu testen - der Moog klang alles in allem deutlich unsauberer.
Ich konnte ebenfalls einen Prophet 5 Rev 4 mit dem Softube Model 80 vergleichen. Der analoge verhält sich in bestimmten Bereichen nichtlinear. Aber der Vergleich Analog vs. Plugin geht hier vermutlich schon zu weit.
Darf ich da nochmal nachhaken? Was genau meinst du mit "der Vergleich Analog vs. Plugin geht hier vermutlich schon zu weit"? Und, bei deinem Vergleich, hast du da auch recht extreme Sounds miteinander verglichen, sprich, viel Filterresonanz, kurze Hüllkurvenphase, Filter- oder Oszillator-FM? In den Soundbeispielen und -vergleichen die ich so immer gehört habe, trennt sich die Spreu vom Weizen eher, wenn man solche Sounds programmiert. Nicht bei einfachen Klängen.

Übrigens wo wir bei den Cherry Audio Plugins sind: Ich halte die für total überbewertet. Erstens klingen die nach Softsynth, und damit meine ich 2000er Softsynth, und zweitens geben die sich meiner Meinung nach auch nicht wirklich Mühe mit den Emulationen. Das sind halt alles Plugins auf der Basis von deren Modularsoftware, wo man meines Erachtens dann ein bisschen dran geschraubt hat, und dann gesagt hat "Passt". Bin ja normalerweise niemand der so argumentiert, aber, das sieht man dann auch am Preis. Klar, Software kann alles kosten von kostenlos bis ultimo, aber, wenn man 20 bis 40 € pro Plugin nimmt, auf einem kompetitiven Markt, auf dem die Emulationen bis 150 bis 200 € kosten können, dann merkt man, dass man entweder Marktanteil möchte, oder nicht wirklich mit der crème de la crème konkurrieren möchte.
 
Zuletzt bearbeitet:
nun sind "richtiger" und "organischer" natürlich höchst subjektive Begriffe, auf die man nicht wirklich den Finger legen kann. Was dem einen sin Uhl ist dem andern sin Nachtigall ...

Aus tontechnischer Sicht kann man es schon objektiver betrachten, wenn verschiedene Spuren besser zusammenpassen, es sei denn man möchte keinen knackigen, durchsetzungsfähigen Sound.

eh zu subtil für meine Ohren

Subtil ist ein versöhnlicher Begriff für ungeübte Ohren. Ich kann bspw nicht nachvollziehen, dass die Unterschiede niemand hört, dabei hat sich ITB schon eine Arbeitsweise durchgesetzt, die versucht diese Defizite auszugleichen oder darum herumzuarbeiten. Stichworte: Layern von Einzelklängen in elektronischer Musik und auch filtern von Resonanzen, das soweit geht, dass der Sound "stumpf" wird.
Auch Ducking im großen Stil gehört dazu, Multibandbearbeitungen, Transientenbearbeitungen.

Würdest du konsequent otb arbeiten, wären mMn viele Bearbeitungen nicht in dem Maße nötig.

Es ist EQed (bzgl. Bassbereich mulmig), dass kann natürlich an mir liegen.

Das kann natürlich sein. Meiner Erfahrung nach muss man bei Plugins fast immer ran und Hardware brauch insgesamt weniger Bearbeitung

Ich denke, da sind einige hier wesentlich besser unterwegs, als ich.

Das denke ich auch. Meine Defizite sind musikalischer Natur

Was hat dir denn der Um-/Zurückstieg auf Hardware effektiv gebracht, so an musikalischen Ergebnissen? Ich kenne nur deine Sachen, aus der analogen Synthwoche. Das klang für mich ehr so "naja".

Sehe ich genauso, danke fürs Feedback, aber das sind für mich entscheidende Schritte

Was es mir brachte? Ich verbringe viel weniger Zeit damit, den Sound in den Mix zu pressen. Das stört mich an der Arbeit mit Plugins und arbeite mehr daran, das was mich stört auszumerzen, als an meinen musikalischen Fähigkeiten. Da werd ich auch nicht besser, bin mehr Technikfreak 😬
 
Ich bin erstaunt wie spezifisch hier diskutiert wird, wenn man bedenkt wie unspezifisch die originale Fragestellung war.

Allerdings muss ich sagen, dass ich da so nicht wirklich mitgehen kann. Es kommt doch immer auf das gewünschte Endergebnis an. Ich würde z.B. niemandem empfehlen mit typisch digital klingenden Plugins zu arbeiten, wenn er analogen Sound möchte. Da halte ich selbst Analogemulationen für nur eingeschränkt empfehlenswert.

Aber, ich sage mal, wenn jemand einen Trance-Banger produzieren will, dann ist analog völlige Geldverschwendung. Da läuft seit mindestens 15 Jahren alles komplett in the box. Und, das ist auch gut so, wenn man bedenkt, was für ein absoluter PITA ein Hardware-Workflow wäre. Und, nein, die feilen sicher nicht an jedem Transienten einzeln herum...
 
Da läuft seit mindestens 15 Jahren alles komplett in the box.

nicht so ganz. Ich kenne einige, die ganz gezielt auf analoges Zeug zurückgreifen. Auch hier hat man dazugelernt.

So Leute wie Guiseppe Ottaviani arbeiten afaik zwar hybrid, verwendet aber viele Hardwaresynths und macht das Ducking über Behringer Comps.
Der hebt sich vom Sound schon deutlich ab.
 
Darf ich da nochmal nachhaken? Was genau meinst du mit "der Vergleich Analog vs. Plugin geht hier vermutlich schon zu weit"?
damit ist gemein: Wenn man einen Analogsynth mit der Plugin-Emulation dieses Synths vergleicht, vergleicht man nicht mehr nur Hardware und Software, sondern analog vs. digital gleich mit.
Hier geht es ja eigentlich _nur_ um OTB vs. ITB und daher dürfte man konsequenterweise nur Hardware-Digitalsynths mit Softwaresynths vergleichen. Sonst "misst" man ungewollt die Unterschiede zwischen Analog und Digital ansich mit.

Und, bei deinem Vergleich, hast du da auch recht extreme Sounds miteinander verglichen, sprich, viel Filterresonanz, kurze Hüllkurvenphase, Filter- oder Oszillator-FM? In den Soundbeispielen und -vergleichen die ich so immer gehört habe, trennt sich die Spreu vom Weizen eher, wenn man solche Sounds programmiert. Nicht bei einfachen Klängen.
Wie gesagt: Bei extremeren Einstellungen, Audioratemodulation und viel Resonanz ist auch mein Eindruck, dass digitale Emulationen hier noch nicht an das analoge Original heranreichen. Bei einfachen Sounds mit höchstens mittlerer Resonanz ist es viel einfacher, wie das Original zu klingen. Dies ist auch einer der Gründe, warum ich für "analog"-Sounds hauptsächlich analoge Hardware einsetze.

Würdest du konsequent otb arbeiten, wären mMn viele Bearbeitungen nicht in dem Maße nötig.
ich nehme an, mit "konsequent otb" meinst du, dass das gesamte Mixing otb passieren sollte?
Weil: ich arbeite ja schon in der Hinsicht otb, als dass 90% meiner Synths Hardware sind, die über einen Analogmixer laufen. Effektierung und Mix passieren dann natürlich in der DAW.
Aber ob Dinge wie EQs, Kompressoren, Sidechaining, Gainstaging usw. mit Hardware besser funktionieren als mit Software (DAW), ist m.E. noch ein anderes Thema. Insgesamt überwiegen für mich da die Vorteile der DAW deutlich (alleine wegen der Kosten, aber auch wegen des Workflows und der Flexibilität).
 
ich arbeite ja schon in der Hinsicht otb, als dass 90% meiner Synths Hardware sind, die über einen Analogmixer laufen. Effektierung und Mix passieren dann natürlich in der DAW.

Du bist da in der Hinsicht auch viel weiter als ich. Musikalisch und auch technisch, von daher verstehe ich nicht so ganze, warum
du da Probleme hast es nachzuvollziehen.

Ich vermute mal, dass du 1) andere Musik gewohnt bist und 2) dir die Probleme, die aus einer rein ITB Produktion entstehen, einfach noch nicht in dem Maße
untergekommen sind.

Fakt ist: Auch itb sind saugute Mixe möglich, aber man muss dafür wesentlich mehr tun und muss anders herangehen.
Und diese andere Herangehensweisen haben Prozesse populär gemacht, die meiner Meinung nach dem Sound nicht zuträglich sind.
 
Das hier, stammt aus eins meiner YT Videos. Ist Softube Modular, ausschließlich mit Basic Module, die im Grundpaket mitkommen (nur mit EQ, Kompressor, Limiter bearbeitet). Das klingt statisch, oder nach Plugin? :dunno: ;-)

Anhang anzeigen 228066

Hab nicht alles erkennen können bei den virtuellen Kabeln diese Patches, hab die Synths wie folgt eingestellt, Pattern in 157 BPM:

VCO 1 und 2 Square, selbe Oktave, selbe Lautstärke, 1 VCO voller Puls, 1 VCO nach Gefühl etwas enger eingestellt

Deine Envs:
Amp: A0 D5 S0 R10
Filt: A0 D4 S0 R 3,5

Konnte ich so nicht nachvollzeihen, hab nach Gehör gemacht...vor allem Cat mit VCA AR Env hört man gleich, ist schwer nachzubauen
Habe keine Modulation benutzt, nur nach ungefähr einem Takt von Hand das Filter aufgedreht, nach Gusto.

Direct Recording durch RME UFX in Ableton. Kein EQ, Limiter oder Normalizing.

Behringer Pro-1
Anhang anzeigen Seq Forum 7-Pro 1.mp3

Behringer Cat
Anhang anzeigen Seq Forum 8-Cat.mp3

Behringer Model D
Anhang anzeigen Seq Forum 9-Model D.mp3

Novation Summit
Anhang anzeigen Seq Forum 10-Summit.mp3

MI Shruthi
Anhang anzeigen Seq Forum Shruthi.mp3
 
@Speedy75 Danke für die Mühe, finde man hört die Unterschiede hier recht deutlich.

Mehr Kontur, viel satter, mehr Impact und das schon bei einer recht simplen Sequenz/Sound
 
nicht so ganz. Ich kenne einige, die ganz gezielt auf analoges Zeug zurückgreifen. Auch hier hat man dazugelernt.
Also die Producervideos die ich so gesehen habe, von van Buuren, Corsten, Thrillseekers, Markus Schulz, Mike Dierickx, you name it, waren alle komplett in the box. Mag sein, dass es den ein oder anderen gibt, der da noch was Analoges einbringt, aber, ich sage mal 99% kommt da aus dem Computer.
 
Ich kenne diese Videos nicht, aber ich kenne noch einige von damals.

Hauptsächlich geht es dann auch um Komps, EQs, Preamps, weniger um Instrumente
 
Konnte ich so nicht nachvollzeihen, hab nach Gehör gemacht...vor allem Cat mit VCA AR Env hört man gleich, ist schwer nachzubauen
Habe keine Modulation benutzt, nur nach ungefähr einem Takt von Hand das Filter aufgedreht, nach Gusto.
Ist grundsätzlich gut, für auf die schnelle.

Einige Beispiele klingen jedoch, als ob da eine Decke drauf liegen würde. Um mal kritisch zu sein. Kann natürlich an den Filter Einstellungen liegen.

@Speedy75 Danke für die Mühe, finde man hört die Unterschiede hier recht deutlich.
Deutlich hör ich da nix, ist auch nur ein statischer Klang.

Mehr Kontur, viel satter, mehr Impact und das schon bei einer recht simplen Sequenz/Sound
🤔

Das kann alleine schon an der Pulsbreite liegen. Mein Beispiel ist von August 2023 und wurde ursprünglich nicht gemacht, um Leute in diesem Thread zu beeindrucken.

Steht wenn ich das richtig sehe, immer noch 2:0 für die Software Fraktion. Wir warten auf einen Vorstoß der Hardware Leute. Setzt doch mal ein Ausrufezeichen, bitte aber mit eigener Sequenz und nicht was bereits gepostetes. Möchte auch mal was nachmachen und mich dann als Gewinner hier präsentieren. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:


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