Meine Streichfette (2 Stück) sind angekommen.
Betrieb beide nur über MIDI, Strom über beiliegendes Netzteil,
sowie derzeit nur über Kopfhörer.
Rauschfahnen und Fiepsen auch an beiden vorhanden.
Zur Rauschfahne:
bei Ausklingen eines Halles bei voll aufgedrehter Lautstärke des Streichfettes
hört man sie als "Beiwerk", welche völlig verschwindet, sobald das Gate vorbei ist,
das heisst, der Prozessor seinen Reverb-Job eben getan hat.
Meine Meinung dazu: völlig normal, ich habe hier ein 250-Euro-Synthie, der seine
Hauptaufgabe meistert, und bei welchem der Reverb nicht zu seinen Hauptaufgaben gehört.
Wenn ich Lexicon-Qualität möchte, muss ich extern routen.
Kennt ihr das Rauschen des Chorus eines Roland JX-3P? In den Himmel rauscht es!
Zum Piepsen:
Es fiept in zwei Arten:
1. Ein Piepen, wenn man tiefe Töne spielt (alles unter etwa C1), mischt sich zur Streich-Abteilung.
Es wird NICHT vom Ensemble-Effekt erzeugt, sondern vom Wave-Generator (Saw).
Meine Meinung dazu: ebenfalls normal, denn meine echten Stringer haben exakt den gleichen Effekt,
und zwar alle, ausser mein Elkorus (der erzeugt ja auch NUR den Ensemble-Effekt und hat keine
eigene Tonerzeugung).
2. Direkt nach dem Anschalten und voll aufgedrehter Lautstärke des Streichfettes isses still
am Kopfhörer. Sobald ich einige Noten gespielt habe (Level runter, der Ohren wegen
,
exestiert ein fiepsen, welches kontinuierlich anhält, hörbar aber verstärkt, wenn ich das Gerät
wieder auf Maximal-Lautstärke bringe.
Dieses Piepsen ändert sich (z.B. "Tonlage") sobald ich etwas an den Geräten schalte / Noten spiele o.ä.
Ob das jetzt direkt etwas doller bewirkt, wenn ich den Phaser quäle, kann ich (noch) nicht genau sagen.
Meine Meinung dazu: ich würde es nicht direkt als Fehler bezeichnen, sondern als generelle Begleiterscheinung
des Streichfettes. Sollte mal im Studio ein prof. Mix entstehen, bei welchem auch ein Streichfett dabei war,
würde man dieses Fiepsen eh niemals hören, ausser der Track würde ohne Fading selbst enden und für die letzte
Sekunde Stille mitbringt, sowie der End-User sein iPod voll aufdreht. Oder es halt mitten im Track eine völlig stille Phase
gäbe. Diesen überlauten Pegel benutzt niemand bei keinem Synthie. Somit wird auch niemand ein Piepsen beim
Streichfett je wahrnehmen, weder im MIDI-Betrieb / Bühne, noch auf irgend einem Mix.
Auch hier muss ich wieder die 250 Euro vor Augen führen; man bekommt Vangelis- und Jarre- Sounds
vom Feinsten ins Wohnzimmer und kann getrost die Liebäugelung mit einer midilosen Eminent 310 auf Eis legen.
Ich finde es beruhigt, wenn alle Streichfette dieses Fiepsen haben, als wenn nur vereinzelte Auslieferungen
"fehlerhaft" sind, denn dann wären ja mehrere Montags-Geräte im Umlauf, die auf keinen Fall jemand haben möchte.
Übrigens: wenn ich so einige meiner Geräte völlig Laut stelle, kommt überall MW-Radio-ähnliches zu Tage.
Geschweige von meinen echten Stringern.
Sollte jeder Access Virus TI 2 so eine Fieps-Eigenart haben, wäre das aud preislicher Sicht weniger zu dulden.
Übrigens knackt mein Virus C nach Ausklingen einiger Sounds, welches ab halber Lautstärke verschwindet.
Letztes OS ist drauf und der um einige Ecken teurer damals als ein Streichfett.
Deshalb würde ich jetzt auf keinen fall panisch meine Streichfette dumpen, da kommt eh nix bei herum.
Abschneidungen von Schwebungen, Notenhänger, Abstürze o.ä. habe ich bisweilen nicht erlebt.
Mein Fazit nach einer Woche Streichfett:
Hammerteil, klingt sehr analog, teure / aufwändige Klangwelten werden für mich zugänglich,
Hall-Rauschfahne völlig normal (ebend "vintage"
; Fiepsen: Kopfsache, je mehr man bei höchster Volume drauf achtet;
aber: so Laut ist das Gerät ebenso unbrauchbar, weil eben viel zu Laut für jede Anwendung;
Hardware mittelmäßig, nur das Deck-Panel ist aus Metall, Anschlussbuchsen nicht stramm mit dem Gehäuse
verschraubt, aber ok; keine Anschlagdynamik, was ich aber begrüße; das parametrische Durchfahren der Grund-Wave
ist Nadel-Arbeit, für den Bühnen-Betrieb ist das schlecht, da trifft man garantiert nicht genau die Wave, die man gerne hätte.
Mein Wunsch für die Zukunft:
Eine Steigerung dieses Konzeptes, in 49-Key-Version, in einem superflachem Design mit Eingriffsmöglichkeiten
in die Ensemble-Abteilung, mehr Knöppe und Fader, evtl. analog, eben ein String-Keyboard des 21. Jahrhunderts...