So arm / reich wird man mit Musik machen..

mixmaster m schrieb:
Hab dir ne Nachricht geschickt, falls du vorbeikommen willst, Bier, Platten und ne kleine Party gibts hier immer, auch open Air vorm Laden!
Jo, ist nett, danke.
Bier mag ich nicht so besonders, nehme ich höchstens als Haarspülung.
Gibts denn hübsche willige Weiber?

:phat:
 
Die meiste Musik kaufen doch sowieso bloß noch Musiker selbst? :D

Ein Freund von mir, der mit Musik machen überhaupt nichts am Hut hat, hat mir vor kurzem erst wieder sein "Musik Beschaffungs Verhalten" erklärt. Und zwar hat er sich im Internet ein legales kostenloses Tool herunter geladen und damit kriegt er kostenlos und scheinbar auch noch legal (?) alle Songs von Flop bis Top bei Youtube herunter geladen. Das haben wir dann auch mal bei mir auf meiner Webseite ausprobiert, in welcher ich eine Zeit lang stolz wie Harry, ein paar mega hippe HMTL5 Player reingebastelt hatte. Zack, mit einem Klick und einem ebenfalls legale anderen Tool, hatte er auch schon meine ganzen Flops herunter geladen. Und das scheint so ziemlich jeder heutzutage so zu machen, zumindest nach seinen Angaben?

Der Witz an dem Ganzen ist, dass die Leute durch solche Aktionen nicht immer so unbedingt eine gute Qualität eines Songs bekommen. Aber man glaubt es nicht, der hat sich ein Mischpult an seine Hifi Anlage gehängt und haut eben mit den EQs da herum, damit es besser klingt. Und das obwohl man heutzutage sich ja so viel Mühe beim Plattmachen von Musik macht, dass die schön überall sich anhören lässt und die Leute ja angeblich keine Lust mehr haben, am Volume Regler zu drehen, ja genau ... :lollo:

Das Ganze wird einem auch noch überall schön Stück für Stück erklärt, hier gleich mal ein Anwalt, der einem das rechtlich ein bisschen erklärt sogar und im Prinzip für mein naives Empfinden auch noch fast schon einen Freibrief für sowas erteilt:

http://www.chip.de/video/Sind-YouTube-C ... 07382.html

Mit Büchern und anderen Medien ist es im Übrigen auch nicht mehr sooo viel anders zum Teil, was die Einahmen betrifft. Und wenn man da dann auch noch mit hinzu nimmt, was schaffende Leute heutzutage eigentlich so gut wie in allen Bereichen nur noch an Peanuts hingerotzt kriegen zum Teil, während der Rest der Industrie aber fleißig weiterhin den Anspruch genießt, davon ja aber selbst natürlich gut leben zu können, da ist der beste Weg heutzutage meiner bescheidenen Meinung nach folgender:

Alles was man erschafft, sollte man direkt kostenlos und offen ins Internet stellen. Richtig, da verdient man dann natürlich schon mal von vorne herein überhaupt nichts. Aber, desto mehr kostenlos und voll easy frei verfügbar wird und dann auch noch in ertragbarer Qualität wenigstens, sorgt dafür, dass die Industrie mehr Konkurrenz hat, die sie aber so überhaupt nicht im Griff hat! Denn ohne Verträge oder sonst was, kann man im Prinzip tun und lassen was man will, solange man sich natürlich an die Gesetze hält. Und je nachdem wie geschickt man schafft, erschafft man so mit der Zeit Alternativen, die einen Kauf von der Industrie gar nicht erst mehr notwendig machen! Und wenn dann einmal der Tag kommt, an welchem wieder mal lauthals nach Neuem gerufen wird, wenn dann auch mal das Marketing die Grenze des Zumutbaren erreicht hat ... :D
 
da braucht man nicht mal mehr unbedingt so richtig gute Musik dafür, sondern man muss eigentlich nur wissen, wo man sich die entsprechenden Plugin Presets und Midi Files für ein paar EUR kaufen kann, welche aktuell jeweils die Massen begeistern, diese dann schön bei einem Bierchen zusammen setzen und auf der Bühne herum hopsen können und fertig ist der Spaß Musikant, mit allerdings dicken Einnahmen, wenn es gut für ihn läuft! Vielleicht kann man so auch irgendwann zum weltbesten DJ werden? :D
 
Die Wertigkeit einer Tätigkeit ist ja nicht nur auf Live-Spielen beschränkt, denn ein Lied muss ja als Minimum erst einmal komponiert werden. Insofern kann man ja nicht den "Vorlauf" herausnehmen.
 
clipnotic schrieb:
da braucht man nicht mal mehr unbedingt so richtig gute Musik dafür, sondern man muss eigentlich nur wissen, wo man sich die entsprechenden Plugin Presets und Midi Files für ein paar EUR kaufen kann, welche aktuell jeweils die Massen begeistern, diese dann schön bei einem Bierchen zusammen setzen und auf der Bühne herum hopsen können und fertig ist der Spaß Musikant, mit allerdings dicken Einnahmen, wenn es gut für ihn läuft! Vielleicht kann man so auch irgendwann zum weltbesten DJ werden? :D

Im Prinzip hast Du nicht Unrecht, aber das funktioniert auch nur bei einem Teil der Hörer, denen Feiern, 4/4 und der Name hinter dem Plattenspieler/Mischpult wichtig ist.
 
Mensch Nox, auch noch hier und immer noch fleißig am "in einem Satz" komprimieren? Echt schön Dich mal wieder zu lesen! :D

Das ist auch das, was die Masse machen will, die wollen saufen und feiern und fertig, die wollen keine Musik zum Denken haben, sondern die muss Spaß machen und cool sein und Ende. Und wer nicht ein Leben lang einen auf extravagant machen will, sondern Kohle scheffeln möchte, der muss dem Pöpel liefern was er hören will, ob das einem selber gefällt oder nicht ist völlig egal! Wer richtig Geld machen will, muss mit der Masse gehen und fertig!

Ja und wie man heutzutage gerne mal "komponiert", dagegen ist ein Lego Baukasten fast schon eine Doktorarbeit! Aber das ist wirklich geil auch, also ohne Ironie, denn im Prinzip hat man nur noch 2 Möglichkeiten. Man kann sich Jahrzehnte lang einreden, dass man selber was von Grund auf erschaffen muss oder man macht einfach immer aus dem was, dass die Leute letztendlich aktuell hören wollen und das gibt es ja alles immer schon total schnell schön für einen zubereitet. Loops für mittlerweile jeden Stil, Midi Files in allen Variationen, Gesang mit BPM Angabe und passenden Akkord Midis dazu, Presets für alle etablierten VST Synthesizer, die sich mittlerweile dann aber echt fast schon ohne großes Mische Geschiss integrieren lassen! Und das beste ist, das Zeug kostet nicht mal viel, diese Packs kriegt man im Schnitt jeweils für 20-30 EUR nach geschmissen. Besser kann Musik machen nicht mehr werden, denn das Obergeile daran ist ja, dass so Mainstream Stile sich ja durchaus eine Weile halten mittlerweile, ob dass das Dubstep Gewabbel ist, das man dann eben auch in Techno Beats mit rein batzt oder die seit Jahren immer gleichen Portamento Fiep Fiep Leads oder Mega Saws. Einer fängt an, die Masse feiert es vom Feinsten und zack wird hinter her gebaut massenweise, geil! Und das ist deswegen geil, weil das jeder so nachmachen kann, auch welche die nicht für die Industrie arbeiten! Jeder hier im Forum, der seit Jahren an Kisten herum doktert, könnte das locker hinkriegen, echt jetzt. Da könnte man fast schon von überqualifiziert sprechen! :D
 
freidimensional schrieb:
Wer mit Musik Geld machen will, soll gefälligst live auftreten, gute Musik machen und ne gute Show liefern :P
sehe ich auch so.
Außerdem darf man sich als Musiker auch nicht beschweren, wenn man erst alles verschenkt, in dem man es bei bei Youtube & Co zum Gratis-Download bereitstellt.
Ich stelle nur einen kleinen Part online, fast immer gekürzt, meist nur Sessionmitschnitte und oft nicht mal gemastert.
Das reicht um mal reinzuhören dicke aus und wer die Musik dann mag, der muss das Album eben kaufen, weil es gratis einfach nicht verfügbar ist.
Dazu kommt oft noch, das die Qualität nicht gut ist, auf billigem Drucker selbstgedruckte CD/R und dann kein richtiges Booklet -das ist nicht gerade reizvoll für einen Käufer.
Ein Album, egal ob CD oder Vinyl, sollte immer ein gesamtes Kunstwerk mit Grafik, Booklet und in hoher Qualität sein.

Auch wenn die abgesetzten Mengen heute nicht mehr ganz so üppig sind, so werden meine CDs immer noch gerne gekauft, ich kann mich da also nicht beschweren.
 
@Bernie:

Ähm nun ja, also es ist ja nun nicht so, dass man selbst als Musiker das Zeug for free bei Youtube reinstellt, das machen da massenweise weltweit andere Leute für einen, die man nicht mal kennt, so geliebt wird man heutzutage als Musiker! :D

Ich hab fast 10 Jahre lang die ganzen Classics aus dem elektronischen Bereich verschiedener Genres mühsam zusammen gesammelt auf CDs und Platten für zig Kohle, weil ich sie alle haben wollte. Na ja, und mittlerweile gibt man selbst Underground Titel bei Youtube ein und darf sich das scheinbar völlig legal auch noch herunterladen! Willkommen im Jahr 2015 und das geht schon länger so! :D

nox70 schrieb:
clipnotic schrieb:
Mensch Nox, auch noch hier und immer noch fleißig am "in einem Satz" komprimieren?
Ich perfektioniere irgendwann den 7 Wörter Satz :mrgreen:

1 Der
2 war
3 mal
4 richtig
5 gut,
6 lieber
7 Nox!

:mrgreen: :supi:
 
Also von meinem Label her kann ich sagen dass die Songs die ich komlett auf Youtube habe nicht schlechter verkauft wurden. Im Gegenteil.
 
youtube sehe ich als werbung, die audioqualität ist afaik maximal 128...

ausserdem nimmt auf anfrage jeder die tracks wieder weg und manche fragen mich sogar vorher. wegen einer einzelnen beschwerden bei youtube werden schon mal ganze accounts mit hunderten von hochgeladenen videos gesperrt und gelöscht, das will da natürlich niemand.

problematisch wird es wenn man sehr bekannt ist, dann wird es unübersichtlich mit täglichen uploads, aber ich denke dazu gibt es automatisierte prozesse mit einer datenbank von musik, so wie sie soundcloud bekanntlich auch hat und angeschrieben werden die titel ja auch.


ps
ich glaube auch nicht, dass es etwas bringt seine musik nicht auf youtube zu haben.
 
Das mit der Werbung ist natürlich auch wieder wahr, die Frage ist halt nur, warum soll man noch was kaufen, wenn man es zumindest qualitativ grad noch hörbar direkt for free kriegt? Wie gesagt, das machen nicht wenige so, ich hatte gestern Abend auch noch ein paar andere Gäste privat hier und die haben im Prinzip dann auch den ganzen Abend mit Youtube Videos bei mir "aufgelegt", weil ich so gut wie keine Chartmucke bisher gesammelt habe. Also die "musikalische Unterhaltung" gestern, wurde komplett for free mit Youtube gemacht, allerdings ohne Herunterladen weil bei mir sowas nicht läuft, sondern die haben einfach nur ihre Wunschvideos über meine Monitore ablaufen lassen und da gibt es ja sogar auch ganze Playlists, die dann zig Songs hintereinander abspielen usw. Und dabei haben sie mich dann regelrecht noch geschult, was davon gerade so in den großen Clubs voll ankommt und was ich künftig doch bitte für Mucke machen soll, das war eine interessante "Lehrstunde", denn auf manches wäre ich von selbst nicht mal gekommen, das sowas überhaupt gespielt wird! Und da war jetzt eigentlich nichts mit "hohem Anspruch" dabei, aber nach genug Bier war mir das dann auch wurscht irgendwann ... :D

Und was die Einnahmen betrifft, könnt Ihr denn davon leben, jetzt mal außer dem Bernie, der ja mit Sicherheit ziemlich dick im Geschäft ist, was man so mit kriegt. Aber ich meine jetzt mal die ganz normalen Mucke Veröffentlicher, die vielleicht eher so ein paar Underground House Tracks machen oder auch Chillout Zeugs oder experimentelles, also nichts Chart mäßiges oder ähnliches und die jetzt nicht irgendwie noch dicke Sound Designer sind oder so. Müsst Ihr noch arbeiten, um ordentlich leben zu können oder könnt Ihr das allein von Eurer Mucke? Also mal ganz allgemein und ohne Details natürlich! :D
 
Schon komisch, zuhause lass ich gerne mal was von Youtube nebenher laufen und das stört mich eigentlich nie.

Ein Kumpel von mir macht das manchmal, wenn wir bei ihm zu Bierchen trinken und schwätzen sind. Komischweise merk ich das bei ihm dann sofort. Die ersten paar mal hab ich immer unwissenderweise gefragt, warum das so eine unglaublich beschissene Qualität ist. Inzwischen weis ich ja was sache ist. Irgendwas hat das aber mit seiner Anlage zu tun. Denn selbst wenn man die Dinger in "720p"-Auflösung abspielt, hat man über seine Anlage das Gefühl ein Spielzeug-AM-Radio zu hören.

Mein Tipp: Wenn man Gäste hat, die unaufgefordert an der Stereoanlage rumspielen, zum nächsten Track wechseln oder vielleicht sogar noch n Kabel abziehn und ihre Telefon anstöpseln, ist das eine sehr gute Gelegenheit um eine lästige Freundschaft zu kündigen ;-)
 
Du bist aber hart drauf? Bei mir läuft das so, dass wenn Gäste da sind, dass die sogar an meinem Soundzeug herum spielen dürfen mittlerweile, weil ich bin ja mittlerweile rundum zu Software zurück gekehrt und hab mir neben meinen dicken Keys noch so ein 50 EUR Blinkie Blinkie Plastik Controller Ding geholt, das hat sogar 8 Regler, 4 Pads und 2 so billig Ribbon Fader und da können sie dann abgehen und mit meinen ganzen "Auto Features" auch mal "Musik" machen und sich dabei von mir anhören, dass das jeder kann, auch Nichtmusiker und da kriegen sie oft große Augen, wenn sie dann selbst sogar was zusammen bringen, dass sich passabel anhört, obwohl die noch nie zuvor Musik gemacht haben ... das ist eben das Tolle an Software mittlerweile! :D

Aber OK, an meine heilige Sammlung an Musik und auch Filmen, da lass ich keinen ran wiederum ... :D
 
hertzdonut schrieb:
youtube sehe ich als werbung, die audioqualität ist afaik maximal 128...

Wenn Ein YT Video mit 720p Bildschirmauflösung kommt, kann das Audio 192khz haben.

Es gibt zahlreiche Plugins für Firefox und Co, dann kann man einfach die YT Videos als Audio oder Video runterladen per Button.
Hab ich auch, für Konzertmitschnitte und Dokus, die ich lieber mal offline gucke.
 
darsho schrieb:
Wenn Ein YT Video mit 720p Bildschirmauflösung kommt, kann das Audio 192khz haben.
Stimmt, aber nicht wenn es nur mit 128 hochgeladen wird.
Ich denke auch, das sowas Gekürztes auch ausreicht, um einfach mal in die Musik reinzuhören, für höhere Qualität und volle Länge gibts dann ja die CD.
Man möchte ja nicht die Katze im Sack kaufen, dafür soll das ausreichen.
Unsere Videos enthalten oft kurze Einblicke ins Studio und zeigen ein bischen wie wir arbeiten oder es sind Livemitschnitte von Konzerten.
Hier kann sich ein Veranstalter auch mal ein Bild davon machen, was wir machen und wie so unser Sound ist.
 
clipnotic schrieb:
Und was die Einnahmen betrifft, könnt Ihr denn davon leben, jetzt mal außer dem Bernie, der ja mit Sicherheit ziemlich dick im Geschäft ist, was man so mit kriegt.
Ich mache sonst nichts anderes mehr, seit rund zwei Jahren gibt es für mich nur noch die Musik.
:phat:
In meinem alten Job als selbstständiger Handwerksmeister hatte ich früher allerdings mehr verdient.
:floet:
Also müsst ihr weiterhin fleißig meine tollen Platten kaufen und die Konzerte besuchen, sonst gibts hier zu Hause nur noch Dosenravioli.
:selfhammer:
 
Ja bei Dir Bernie, da würde mich was anderes ja auch sehr wundern, als ich das erste Mal Deine Synthesizer Sammlung auf Bildern gesehen habe, war ich schon schwer beeindruckt! :supi: :D

Und jawohl, solche altmodischen Menschen wie ich, die kaufen noch Musik auf so Material, welches man anfassen kann, voll uncool halt und so! Demnach auch mein Gedanke, dass vielleicht eben nur noch Musiker Musik kaufen? Und es gibt ja viele Musiker mittlerweile, das scheint also auszureichen, um davon leben zu können? :D

Waren das nicht die Beatles, deren Boss irgendwie ihre Platten gekauft hat, um sie berühmt zu machen? Und wenn, ging das heute auch noch so? Weil dann könnte man seinen Kindern so ein 20 Jahre von der Geburt an Sparkonto mit dick Zinsen einrichten und sobald sie dann ihre ersten Songs fertig haben, könnten sie die selbst kaufen und ab in die Charts hüpfen? Das "Musiker Konto" natürlich mit Inflationsausgleich! :D
 
clipnotic schrieb:
Ja bei Dir Bernie, da würde mich was anderes ja auch sehr wundern, als ich das erste Mal Deine Synthesizer Sammlung auf Bildern gesehen habe, war ich schon schwer beeindruckt! :supi: :D
Tja, über die vielen Jahre kommt so einiges zusammen, ich miste aber auch immer wieder mal aus.

clipnotic schrieb:
Und jawohl, solche altmodischen Menschen wie ich, die kaufen noch Musik auf so Material, welches man anfassen kann, voll uncool halt und so! Demnach auch mein Gedanke, dass vielleicht eben nur noch Musiker Musik kaufen? Und es gibt ja viele Musiker mittlerweile, das scheint also auszureichen, um davon leben zu können? :D
Ich weiß nicht wie es bei den Anderen hier ist, aber bei mir sind es eigentlich ganz normale Musikliebhaber, die meine Platten kaufen. Natürlich ist da auch mal ein Musiker dabei, gerade hier aus dem Forum, aber das sind insgesamt sehr wenige und das ist doch eher die Ausnahme.
Musiker sind auch nicht meine Zielgruppe, macht ja auch keinen Sinn, es gibt ja auch keine Musik für Metzger.
Meine "Kunden" sind meist etwas ältere Jahrgänge, oft so jenseits der 40, die eine besondere Musik auch noch zu schätzen wissen. Da sind Menschen, die nicht selten eine hochwertige Stereoanlage besitzen, sich wirklich gerne Zeit dafür nehmen und das Musikhören noch bewusst zelebrieren. Diese Leute wollen keine mp3s aus schrottig trötenden PC-Lautsprechern, nein, die wollen eine höhere klangliche Qualität.
Die verdunkeln den Raum, setzen sich in ihren bequemsten Sessel, schließen die Augen und geniessen jedes kleinste, mit meiner ganzen Liebe gestaltete, Fitzelchen des Klanges.
Von dieser Klientel gibt es noch eine ganze Menge, man muss sie nur erreichen.
 
Bernie nimms mir nicht übel. Aber damit bei anderen (die vielleicht auch versuchen wollen von der Musik zu leben) keine falsche Illusionen enstehen:
Ich behaupte du könntest nicht versuchen von der Musik zu leben, wenn du in der Vergangenheit nicht ordentlich Geld verdienst hättest. ;-)

Nach einem (harten) Arbeitsleben ist die Situation nochmal eine ganz andere, als wie bei den meisten die - ohne Polster / zusätzliche Rente o.ä. - noch vor dem Berufsleben stehen. Das sollte man in meinen Augen bedenken.
 
Zolo schrieb:
Ich behaupte du könntest nicht versuchen von der Musik zu leben, wenn du in der Vergangenheit nicht ordentlich Geld verdienst hättest.

Hast du irgendwelche Indizien für diese Spekulation?

Hat sich das Biz inzwischen so krass geändert, dass Bernies Frisur nicht mehr toleriert wird? Oder liegts am Bauchfett und ohne Schönheits-OP geht gar nix mehr? Irgendwie muss es ja mit der Person Bernie zusammenhängen, denn es gibt ja (zumindest in meinem Bekanntenkreis) genügend andere Leute in seinem Alter, die bisher sehr wenig Geld verdient haben und gerade anfangen zu Versuchen von ihrer Kunst oder Musik zu leben.

Ich glaub der Bernie würde einen weiteren ehrlichen Kommentar verkraften. Falls du anderer Meinung bist, PN mich doch ma wieder. Aus dem oben genannten Grund hab ich ernsthaftes Interesse am Thema Selbstständigkeit mit Kunst/Musik nach der Rente.
 
Häh wieso Frisur ? Was redest du für ein Mist ? Sorry.

Ne ich m eine jetzt andere sachen. Er hat ja z.B. offen darüber gesprochen welche Auflagen seine Alben haben - welche auch weggehen und sich verkaufen.
Und wenn man selbst in der Branche ist, weiß man ja ungefähr wo sich die Gewinne und Gagen bewegen.
Die anzahl der Gigs ist ja bei jedem Artist auch öffentlich.
Außerdem haben wir auch schon persönlich über Nachrichten über das ein oder andere gesprochen.

Ist schon möglich davon zu leben. Aber oft mit Unterstützung. Der eine beantragt manchmal Harz 4, der andere wohnt bei der Freundin,
der nächste vielleicht noch bei den Eltern, der nächste bekommt Waisenrente... Ach wasweißich..

Immer dieses Schwarz/Weiß. Ich denke die Wirklichkeit ist viel komplexer und komplizierter :opa:
 
Ah, okay. Wenn ich dich richtig verstehe, dann wolltest du eigentlich nur bemerken, dass es ohne eine Vorgeschichte bei ihm sehr schwierig werden würde. Aber is das nicht sogar etwas, das unabhängig von der Person Bernie und seiner Musik ist? Tatsächlich hast du ja geschrieben, dass Bernie es ohne seine Vorgeschichte gar nicht probieren könnte. Und Mist bleibt Mist. Sorry, wenn meiner gstunken hat.
 
Ich schrieb:
"Ich behaupte du könntest nicht versuchen von der Musik zu leben, wenn du in der Vergangenheit nicht ordentlich Geld verdienst hättest"

Was ich korrigieren muss, denn versuchen kann man es immer.
Treffender wäre vielleicht: Ohne diese erfolgreiche Firmen Vergangenheit wäre es schwieriger zu probieren davon zu leben.

Ich bin nur eingeschritten weil das jetzt für mich so klang als ob manche es so verstehen dass Bernie z.B. seine ganzen (enormen) Synthis aufgrund seiner musikalischen Erfolge besitzt.
Soweit ich Bernie kenne, ist das auch nicht in seinem Interesse dass dies so verstanden wird. Er schrieb ja mehrfach an anderer Stelle das er sich mit seine Sicherheitsfirma aus dem nichts ein Leben lang, mit harter Arbeit etwas aufgebaut hat.

Gruß und Ahoi
 
Mal was anderes.. Hier ein Rezept von mir wie man von Musik leben kann/könnte.
Vorraussetzung ist alledings dass man sich im Mainstreamigen Deephouse bewegt was
zur Zeit gerade ziemlich hipp ist.

- Nimm einen Song aus den letzten 25 Jahren mit einer starken Hookline
- mach ein chilliges Bootleg davon !
- such dir einen Sänger oder Sängerin welche die das auf ganze emotionale,
angeblich gefühlvolle weise nachsingt.
- lade es auf Soundlcoud hoch. Download muss aktiviert sein !
- kurz drauf (oder vorher) mache einen schönen Mix mit toller, chilliger Music
und lade es in Soundcloud hoch. Download soll aktiviert sein.
- nimm immer irgendwelche Bilder die entweder Sonnenschein oder perfekte
Mädels zeigen. Am besten beides!
- mache ein Facebook account und spamme bei gleichgesinnten alles freundlich zu.

- Das ganze jetzt solange mit Bootlegs, DJ Sets und Spamming wiederholen bis die ersten
Gigs reinkommen.

Bei ca. 20 tausend Follower suche dir eine Booking Agentur. Mittlerweile sollte der ein
oder andere Bootleg eine halbe Million Plays haben. Verweise darauf als Referenz.
Sag unbedingt das du jung bist - unbedingt jünger als 30. Am besten unter 25.

Der Rest ergibt sich dann. Vergess nicht nach der ersten Million dem armen Zolo
für den Tipp eine kleinen Synthesizer zu spendieren ;-)
 
So viele Posts vom Zolo nun hintereinander gleich, zzzz .... der Synthesizer als Geschenk sei Dir selbstverständlich gegönnt, lieber Zolo! :D

Aber ob das noch so ein neuer Tipp ist, ich weiß nicht, das machen ja selbst nicht Mainstream Musiker mittlerweile schon! Was Du zudem als Spamming bezeichnest ist eigentlich nur eine geschickte Selbstvermarktung, dafür hat man doch die ganzen "gefällt mir", "follow" und "mag ich" Knöpfe überhaupt erfunden! Das Internet lebt von Klicks und wer viele hat, wird im Internet bekannt, so einfach ist das. Und egal wie man es schafft, wenn die Leute viel klicken, hat man es eben geschafft! :D

Das Schöne ist allerdings, dass man mittlerweile gar nicht mehr so auf diese Bootleg Sache angewiesen sein muss, denn mittlerweile kann ja im Prinzip jeder auch an offiziellen Remixen von Songs der ganz großen Stars teilnehmen und sich denen so im Prinzip vorstellen! Da gibt es seit Jahren schon sogar eine ganze Community, in welcher Top Produzenten regelmäßig von großen Hits die Files zur Verfügung stellen und sozusagen eine Challenge machen, also man macht dann eben einen Remix, darf den da auch dann offiziell hochladen und die Produzenten hören sich das auch an. Der beste Remix wird dann mit veröffentlicht! Und das läuft da wirklich mit TOP Songs ab. Man muss allerdings aufpassen und darf erst mal nicht so auf das große Geld aus sein, denn die Preisgelder die man da zunächst bekommt, sind nicht unbedingt hoch. Aber wenn man das mehrmals schafft, dann kann das Leuten auffallen, die wirklich was vom Business wissen!

Bisher haben da allerdings meist nur sehr kommerzielle Remixe gewonnen und auch da wird natürlich fleissig gepuscht, denn das läuft zum Anderen auch mit so einer Art Charts, in welcher dann wieder User Klicks zählen. Also neben einem guten Song, sollte man auch in die TOP 10 geklickt werden, weil wenn 100 Remixe oder mehr gemacht werden, ist natürlich die Frage, ob die sich wirklich alle angehört werden? Die TOP 10 aber auf jeden Fall, denke ich mal! :D

Bernie schrieb:
Ich weiß nicht wie es bei den Anderen hier ist, aber bei mir sind es eigentlich ganz normale Musikliebhaber, die meine Platten kaufen. Natürlich ist da auch mal ein Musiker dabei, gerade hier aus dem Forum, aber das sind insgesamt sehr wenige und das ist doch eher die Ausnahme.
Musiker sind auch nicht meine Zielgruppe, macht ja auch keinen Sinn, es gibt ja auch keine Musik für Metzger.
Meine "Kunden" sind meist etwas ältere Jahrgänge, oft so jenseits der 40, die eine besondere Musik auch noch zu schätzen wissen. Da sind Menschen, die nicht selten eine hochwertige Stereoanlage besitzen, sich wirklich gerne Zeit dafür nehmen und das Musikhören noch bewusst zelebrieren. Diese Leute wollen keine mp3s aus schrottig trötenden PC-Lautsprechern, nein, die wollen eine höhere klangliche Qualität.
Die verdunkeln den Raum, setzen sich in ihren bequemsten Sessel, schließen die Augen und geniessen jedes kleinste, mit meiner ganzen Liebe gestaltete, Fitzelchen des Klanges.
Von dieser Klientel gibt es noch eine ganze Menge, man muss sie nur erreichen.

Das ist mal interessant, also gibt es tatsächlich noch viele Leute, die qualitative elektronische Musik auch aus dem Nicht Mainstream Bereich noch zu schätzen wissen? Und wie erreicht man die gerade? Denn die klicken dann ja auch nicht bei Soundcloud oder Youtube herum? Das geht doch nur mit einem Label, welches die irgendwie als Zielgruppe schon bedient oder so? Weil es gibt ja auch schon gar nicht mehr diese Musikfachgeschäfte, Plattenläden usw., vielleicht in Großstädten noch vereinzelt, aber sonst sind die Orte, an welchen ich zumindest vieles meiner Sammlung mal gekauft habe, ja auch schon verschwunden mittlerweile! Also wo kaufen denn dann Musikhörer mit Anspruch dann die Musik überhaupt und wie kriegen die davon überhaupt was mit? :D
 


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