Paul Dither
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6Slash9 schrieb:Einen Tenor meine ich in diesem und ähnlichen threads immer wieder herauszulesen...nämlich daß die etablierten "großen" Hersteller dem doch vorhandenen Drängen einer größeren Käuferschicht
nach einem adäquaten, polyphonem Analogen mit ein wenig Remineszens an die etsprechenden Vorbilder einfach nicht nachkommen.
Korg Polyseven, Yamaha CS 77 , Roland Jupino 66 oder was auch immer...
Ich glaube ehrlich gesagt gar nicht, dass diese potentielle Käuferschicht so groß ist. Die mutet jetzt relativ groß an, wo es so viele günstige analoge Einstiegsgeräte gibt, aber wenn's um sog. Flagschiffprodukte geht?
Ich denke, Du hast recht mit dem hohen Verkaufspreis, der beispielsweise am Ende bei einem Jupiter-8 Reissue herauskäme. Sicherlich könnten die großen Firmen die Produktionskosten noch etwas weiter nach unten drücken als DSI oder Moog, aber würden sie auch genauso viele analoge Polys verkaufen wie z.B. Kronos-, Montage-Keyboards? Ich denke nicht, und da liegt ein weiterer Knackpunkt: Der Analogmarkt ist immer noch ein Nischenmarkt, vor allem dort, wo's so richtig teuer wird. Der Otto Normalverbraucher, der ein polyphones Keyboard sucht, wird eher zu einem Kronos oder Nord greifen als zu einem im Vergleich ziemlich eingeschränkten Analog-Synth. Da liegt auch der Hauptabsatzmarkt: eher traditionelle Live-Musiker, Kirchenmusiker (v.a. in den USA), Hochzeitskombos, Alleinunterhalter, etc. Das sind am ehesten die Leute, die für Roland, Yamaha und Korg interessant sind, wenn es um die gehobenere Preisklasse geht. Die würden aber nie das gleiche Geld für einen Analogsynth ausgeben, weil man so was nicht aus rein pragmatischen Gründen kauft.
Bis in die frühen 1980er gab es halt nichts anderes und deshalb haben sich auch die analogen Polyphonen entsprechend verkauft. Der Großteil der damaligen Käuferschicht würde aber heute vermutlich eher eine Workstation oder einen Virus kaufen. Man denke beispielsweise an die Verwunderung bei Sequential Circuits darüber, dass sehr viele Prophet-5, die zur Reparatur eingeschickt wurden, immer noch die Werk-Presets aufgespielt hatten.
SynthUser0815 schrieb:Aber wie klingen diese Synths denn? Klingen Dave Smith's Analogsynths der letzten Jahre denn tatsächlich besser als die VAs von Clavia, Korg (Kronos, KingKorg usw.) oder Roland (Boutique, AIRA etc.)? Ich meine: leider nein.6Slash9 schrieb:Von daher ein dreifaches Doppeltrespekt hoch X auf das, was Dave Smith in den letzten Jahren abgeliefert hat . Denn gemessen daran, daß Roland, Korg usw. sich nicht trauen, wollen oder können, sind seine Synth´s
in diesem Zusammenhang geradezu günstig zu nennen !!!
Das ist eine Meinung, aber keine Tatsache. Genauso wenig wie es eine Tatsache sein kann, dass Analog oder Digital besser ist. Jeder hat seine Ansprüche und entsprechende klanglichen Vorlieben, und das ist ja auch gut so.