Das ist nicht Roland spezifisch, sondern eher viel typisch japanisch, gerade was das Zugeben von Fehlern angeht. Es gibt genug Beispiele in der Geschichte nicht nur der Musikinstrumente, die ohne Intervention von Amerikanern oder Europäern in die Hose gegangen wären.
- Rolands D-50 und die späteren JV/XV Modelle wären ohne Eric Persing niemals so erfolgreich gewesen. Seinen Weggang merkte man deutich.
- Korg Polysix hatte ursprünglich keines der Features, die ihn so interessant machten, da hat Unicord interveniert
- Yamaha, Roland und Andere hatten in den ersten Preset-Synths so Joke-Sounds wie "Moo" drin, bis deren USA-Vertriebe denen steckten, daß das außerhalb Japan keine Wutz interessiert
- Yamaha hat nicht wenige Instrumente in London (R&D, Leitung John Voss) entwickeln lassen, angefangen mit dem DX7, der letzte müßte der VP-1 gewesen sein. Der SY77 wurde wieder in Japan entwickelt, was man deutich merkt
- JD-Xa und Xi bekamen viel Mecker wegen der glänzenden Oberfläche. Statt das man in der Produktion diese Teile, die ja eingelegt und geklebt wurden, gegen welche mit matter Oberfläche austauscht, hat man Overlays gefertigt und diese den Kunden kostenlos zur Verfügung gestellt.
- In der Fotografie hat Nikon zum Glück damals auf seinen USA-Vertrieb gehört, der denen die Anforderungen der Profifotografen beibrachte, sonst wäre auch das in die Hose gegangen. Trotzdem haben die über Jahre hinweg immer wieder Details verbockt, die typisch waren.
Akai (sowohl Pro als auch die Hifi-Mutterfirma) war da von Anfang an eine Ausnahme. Die hatten nie eine eigene Entwicklungsabteilung, sondern ließen ausschließlich extern, meist in UK (aber auch von Leuten wie Marcus Ryle), entwickeln, was auch einen nicht geringen Teil des Erfolges ausmachte.
Das nur mal nebenbei. Daß man auf einer Messe mal einen von deren Entwicklern zu fassen bekommt, ist fast unmöglich, weil das sind Teams und sozusagen Antimaterie, weil alles was da von außen reinommt, einfach verschwindet. Korgs Takahashi war da die riesengroße Ausnahme.
Das Buch des Roland Gründers ist eine Sache, die Doku von Alex Ball sollte man aber auch mal gesehen haben. Erst durch diese Doku wurde mir klar, wie die enge Verbindung zu Matsushita aka Panasonic zustande kam.
Aber genug OT von meiner Seite. Es hat sich bei Roland trotzdem einiges zum Besseren gewendet. Fantom und MC-707 werden jetzt schon für deren Verhältnisse sehr lange gepflegt, was auch hoffentlich noch eine Weile so bleibt. Manche Geräte werden auch erst im 2. Anlauf gut, siehe TR-8s.