Ich glaube ernsthaft, wir kommen an einen Punkt, an dem zusätzliche Geschwindigkeit keine großen Vorteile mehr bedeutet - jedenfalls nicht für die eigene Arbeit. Alle M1 Chips haben eine ähnliche Singlecore-Performance, klar. Alles, was direkte Mensch/Computer Interaktion betrifft, ist singlecore. Also braucht man nicht mehr Performance für diesen Teil des Jobs
Auto mit 1x Zylinder-Motor @ 1L Hubraum = ich sitze drin und ich komme von A nach B.
Auto mit 8x Zylinder-Motor @ 8x 1L Hubraum = ich sitze drin und ich komme von A nach B
In beiden Fällen ist es eine direkte (singuläre) Interaktion zwecks (Arbeits-)Ziel: Strecke X (von A nach B) in Zeit Y.
Meinst du, dass egal ist, ob einer oder acht von den o.g. Cores für die zu verrichtende Arbeit tätig sind? Den 8xCore Motor kann ich zusätzlich noch mit anderen Sachen belasten und komme locker in selber (oder gar kürzerer) Zeit zum Ziel. Der Kleine 1xCore-Motor ist gar nicht belastbar und kann gerade so von A nach B.
Wieviele Spuren kann man in Logic parallel bearbeiten, so dass es Sinn macht?
Nicht die Anzahl der Spuren ist von primärer Wichtigkeit, sondern was da pro Spur alles laufen soll und kann.
Wieviele DIVAs oder wieviele komplexe Reverbs kannst du gleichzeitig fahren? Selbst bei max. 10 Spuren ? Wäre es nicht toll, wann man da möglichst unlimitiert wäre? Wozu haben wir uns früher DSP-Karten gekauft ?
Oder selbst wenn man 8k Video verarbeiten will, verarbeitet man selten Material, dass über ein paar Stunden vielleicht hinausgeht.
Wenn hochaufgelöstes Video mit einer Gesamtdauer von 1 Std. beim Export (stark abhängig davon, was auch dort in den jew. Spuren für PlugIns, FX, etc. sitzen) z.B. 20 Min. benötigt:
Ich hätte nichts dagegen, wenn es 2 Sek. dauert, damit ich es sofort prüfen und ggf. weiterverarbeiten (oder an Auftraggeber) versenden kann und mich auf die nächste Arbeit konzentrieren kann.
Ist da Leistung egal?
Für mehr reicht einfach die eigene Performance nicht aus - man muss das ja auch handeln, sichten, sortieren, eben verarbeiten, gehirnmässig.
Ich habe das fast von Anfang an miterlebt und mitverfolgt. Und alle haben zu allen Zeiten immer auf die neuesten Hardware gewartet. Ich kann mich erinnern, dass ich vor meinem G4 Powermac saß, der renderte, und ihn anschrie "G5, G5, G5!!1!11". Als die Maschinen gerade schnell genug waren, um komfortabel Video zu bearbeiten, kam HD Video und jetzt eben 4K und 8K. Aber irgendwann macht es keinen Unterschied mehr, wieviel K ein Bild hat, weil unser eigenener Input dafür zu schmal ist. Bladerunner ist in 8K nicht besser, als in 4K.
Lade doch mal mehrere komplexe Video-FX's in deine Spuren, dann wirst du sehen, wie lange so ein Export durchaus dauern kann.
Mehr Power bei wenig Stromverbrauch ist auch hier immer besser, als schlechter oder egal.
Jedenfalls ist unsere menschliche Kapazität begrenzt und darum denke ich, das mittelfristig die zusätzliche Rechenpower in die Immersion gehen wird, also das, was die Kopeiken in den Konzernen 'Metaversum' nennen. (Snowcrah - sehr gutes Buch!). Homepods, AirPods, alles Dinge um die Rechner in den Raum zu integrieren und die Brillen werden auch kommen, wenn die Power da ist. Aber bei dieser Entwicklung muss man sich natürlich auch immer fragen, was soll ich da, bei denen in ihrer komischen, gerenderten Welt?
Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo ich für den Download von 1MB mit einem 2.400er Modem (angeschlossen an der seriellen Schnittstelle, da USB noch nicht erfunden war) eine Stunde benötigt habe (Datentransfer innerhalb der selben Stadt).
Heute lade ich eine Linux-DVD-ISO mit 4GB innerhalb von wenigen Minuten (500mbit/s DL). Und wenn es unmittelbar da wäre (zum gleichen Preis oder sogar günstiger) = noch besser.
Mein Amiga hatte eine 68k'er CPU mit 7,9 MHz und ich war von der Leistung überwältigt (programmiert haben wird in ASM, da nichts kompakter und direkt/schneller war, als Assembler). Danach einen 486/DX50 mit 50 MHz! <- Wahnsinn.
Übertrage das auf heute <- und dann stell dir vor, was du in 30 Jahren darüber sagen wirst (sofern wir alle dann noch da sind
)