Klingt digital schon analog? Was ist ein analoger Klang?

Ich kann Moogulators Erläuterungen nur zustimmen, denn ich sehe es genauso. Liegt sicherlich auch daran, dass man einen direkten Vergleich im eigenen Studio hat und dadurch nicht mit Kompromissen leben muss, die eindeutig da sind. Ich liebe den analogen Sound, mag aber auch digitale Systeme sehr gerne. Gerade der Verbund beider Technologien ist sehr reizvoll für mich. Wenn ich einen präzisen Bass möchte, nehme ich einen Digitalen. Wenn es fett oder knackig schnell sein soll, einen Analogen.
Das gilt auch für EQs. Hier bevorzuge ich eindeutig die digitalen Varianten, weil diese viel präziser in den Klang eingreifen und viel genauer arbeiten.
Man kann nicht pauschalisieren, dass Analog besser sei. Jede der Technologien hat Vor- und Nachteile. Kennt man diese, so lassen sich Unzulänglichkeiten besser ausmerzen.
 
Ich habe aufgrund dieses Threads nochmals über das Thema nachgedacht, einwenig rumgelesen, und auch wieder ein paar Software-Emulationen (nicht nur Synths sondern auch EQs, Dynamics etc.) angehört. Meine persönliche Meinung: In ca. 5 Jahren wird man überhaupt keinen Unterschied mehr hören zwischen Emulation und Original -gesetzt den Fall dass die Programmierer wirklich kompetent sind (denn eine echte Analog-Emulation zu programmieren ist eine ganz andere Baustelle als der 1000ste Wald- und Wiesen-VA mit simplistischen Osc- und Filterroutinen) -DA ist der Hund begraben.
Ich denke dass der Bottleneck für die Erschaffung einer guten Emulation nicht mehr die Rechenleistung sondern die programmiertechnische Kompetenz sein wird, resp. schon ist. Spannender Lesestoff hierzu finde ich die Rubrik "Ask the doctors" in den Universal Audio Webzine Archives, wo Analog-to-DSP-Chefprogrammierer Dave Berners zu diesem Thema aus dem Nähkästchen plaudert.
 
Summa, ich habe mich auf die Zusammenfassung der bisherigen Diskussion von fab bezogen:

fab schrieb:
kritik an VA in diesem thread war:

- schlappe hüllkurven
- unsaubere höhen
- wenig obertöne
- exciterartige artifakte in den höhen
- kein bass (nur geknatter)
- klinischer, nicht lebendiger klang
- [was hab ich vergessen?]

das wird dann jeder auch heraushören können. es geht nicht um unterschiede, die man nur unter optimierten studio-bedingungen hören kann, sonst hätten ja dazu auch nicht so viele eine eindeutige meinung.

Demnach ging es bei meinen Soundbeispielen nicht um einen A/B-Vergleich, sondern um das "heraushören" von Analog vs. Digital.

Aus meiner Sicht war dies der letzte Konsens der Diskussion, da auf meinen früheren Hinweis, dass bereits in der Fragestellung "Äpfel mit Birnen" verglichen werden, nicht eingegangen wurde.

Da du dir ein Urteil über die Angemessenheit meiner Beispiele erlaubt hast, wäre es an dir, die aus deiner Sicht angemessene Beispiele zur Diskussion zu stellen. Wie stehst du dazu?
 
Ja das ist sehr gut möglich dass es an der Kompetenz der Programmierer hackt, bzw auch sehr stark an den Entwicklungskosten!
Denn das Thema dass zum Beispiel Software viel effizienter, schneller etc. programmiert werden KANN ist bereits älter, was hier mitunter auch automatisch zum tragen kommt.
Die Fähigkeit der Programmierer ist dann natürlich der nächste oder erste Punkt. Einfach ist es mit Sicherheit nicht eine originalgetreue Nachbildung eines analogen nachzubauen.
 
Selbst wenn wir irgendwann Technik haben die analog zu 99% in fantastischer Qualität emuliert, dann kommt es auf die Umsetzung an. Es ist imho nicht nur der Sound sondern die Haptik und der schnelle Zugriff auf alle Parameter die hier wichtig sind. So sind die musikalischen Ergebnisse ganz andere bei dem direkten Zugang, den mir ein Synthex bietet, gegenüber einer Emulation die mit einem Controller gespielt wird, oder auch einer VA Emu die auf gleiche Bedienelemente verzichtet.

Im übrigen gibt es deutliche Soundunterschiede zwischen neuen analogen Synths und Vintage analogen Synths.
 
tim schrieb:
Ich habe aufgrund dieses Threads nochmals über das Thema nachgedacht, einwenig rumgelesen, und auch wieder ein paar Software-Emulationen (nicht nur Synths sondern auch EQs, Dynamics etc.) angehört. Meine persönliche Meinung: In ca. 5 Jahren wird man überhaupt keinen Unterschied mehr hören zwischen Emulation und Original -gesetzt den Fall dass die Programmierer wirklich kompetent sind (denn eine echte Analog-Emulation zu programmieren ist eine ganz andere Baustelle als der 1000ste Wald- und Wiesen-VA mit simplistischen Osc- und Filterroutinen) -DA ist der Hund begraben.
Ich denke dass der Bottleneck für die Erschaffung einer guten Emulation nicht mehr die Rechenleistung sondern die programmiertechnische Kompetenz sein wird, resp. schon ist. Spannender Lesestoff hierzu finde ich die Rubrik "Ask the doctors" in den Universal Audio Webzine Archives, wo Analog-to-DSP-Chefprogrammierer Dave Berners zu diesem Thema aus dem Nähkästchen plaudert.

Ich glaube, dass kann stimmen. Im Labor wird das sogar noch schneller gehen. Wichtig ist aber dabei: Das man mit dem DSP Kram nicht spart und ausreichend Power hat. Hatte auch mal mit Pyrolator (siehe Interview im Heft) das Thema, dort sagte ein Prof. an hoher Stelle was von "in 3 Jahren ist der Sinus rund" - Oder anders gesagt: Bis dahin rechnet es sich beim "Component Modeling" und anderen Verfahren so, dass es ausreicht, um die Synthesizer analoger Bauart hinzubekommen. Ich habe meine eigenen Beobachtungen natürlich da mit eingeschlossen und würde sagen: Der Standard DSP in der kommenden Zeit macht das. Vielleicht sogar jedes Handy. Evtl geht es sogar schon jetzt in Sachen Power, wenn man sich nicht anstellt. Es fehlen ein paar Pinselstriche.

Das D-CAM von fxpansion könnte einer solcher Schritte sein.
Ich bin total davon überzeugt, dass der Bereich Outboard sich heute nur bei extrem teuren Geräten im Vergleich zu guter Software noch lohnt und auch nur, wenn man damit umgehen kann. Dh: Man muss sich als Bediener damit beschäftigen, lange!
Schon jetzt. Bei den Synths dauert es einen Tick länger, da die Dinge hier noch mehrere Komponenten beinhalten. Potentiell sieht man ja bei Clavia zB sehr gut, wie gut Hüllkurven heute schon sind oder eben bei den ASBs wie gut eine Emulation sein kann, wenn man nicht an 2€ spart oder ne Stunde Forschung mehr reinsteckt.

Die Zeit der Schwurbler und Co. ist technisch eigentlich vorbei, jedoch ist das jetzt auch eine ausgleitende Generation, die als "Familie" noch von den Herstellern ne gute Zeit gehalten wird. Man müsste ja neu ansetzen. Da gibt es EINIGE, wo man das sehr genau sehen und hören kann.

Wenn das noch 1-2 Generationen weiter ist und in Richtung Klangqualität geht, kommt man auch an. Da es einige ja schon geschafft haben, kann es also auch nur eine Zeitfrage sein, dass die Dinger auch für Feingemüter passen.

Zugriff: Och, siehe Maschine und so, sowas kann man schon auch richtig machen. Seit den 90ern verschläft nur die Welt ne Menge, was aber nicht an der Machbarkeit liegt.
Custom Oberfläche und Software ist ja kein Ding, die USB Controller gibts aus China dann mit Look und Display wo man will - Das geht dann für 500€ raus. Das ist in ein paar Jahren die Obergrenze, der Synthesizer ist Massenprodukt und unterliegt den gleichen Gesetzen. Nur noch Freaks beschäftigen sich mit teureren Sachen. Wenn der Klang eines Oberheim Matrix 12 mit schnellen Hüllkurven und HFOs (naja, früher mal LFOs) simuliert überzeugend klingt, dann ist ansich kein echter Grund für alte Hardware mehr da. Ob das dann Software ist, ein Dingens mit Controllern oder eine Hardware mit Computer drin (VA / DSP Kram) ist dann auch egal.
Zugang für alle und Klangqualität. Bin darauf sehr gespannt.

Wenn alles gut oder darüber ist, dann ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis die die Idee bekommen, das auch richtig zu präsentieren. ICh gebe zu: Bei Grooveboxen und Co und Sequencern dauert es grade noch bisschen, die sind nicht schnell - aber das kommt.
 
Neo schrieb:
Selbst wenn wir irgendwann Technik haben die analog zu 99% in fantastischer Qualität emuliert, dann kommt es auf die Umsetzung an. Es ist imho nicht nur der Sound sondern die Haptik und der schnelle Zugriff auf alle Parameter die hier wichtig sind. So sind die musikalischen Ergebnisse ganz andere bei dem direkten Zugang, den mir ein Synthex bietet, gegenüber einer Emulation die mit einem Controller gespielt wird, oder auch einer VA Emu die auf gleiche Bedienelemente verzichtet.

Eben, dies ist das Problem. Es werden Äpfel mit Birnen verglichen. Fragt man nach dem Klang, müssten wir den Synthex mit einer Emulation vergleichen. Fragen wir nach der Haptik, müssen wir passen oder ein Beispiel für Klang und Haptik wählen: Vergleich z. B. Prophet 5 mit Pro-12 ASB.

Abgesehen davon, ergeben sich aus den vermeintlichen Nachteilen einer Emulation mit der Bedienung über Controller zahlreiche Vorteile, die für den Vintagesynth wiederum als Nachteile zu werten sind (z. B. Parameterautomation). Das alles sind Aspekte, die jeder für sich individuell bewerten muss. Positiv ist, dass die Auswahl und Möglichkeiten heute so geschaffen sind, dass jeder etwas passendes finden wird.

Neo schrieb:
Im übrigen gibt es deutliche Soundunterschiede zwischen neuen analogen Synths und Vintage analogen Synths.

Es gibt auch deutliche Soundunterschiede zwischen den Herstellern und einzelnen Modellen.

Soundvergleiche zwischen analogen Klassikern und digitalen Emulationen wurden in der Vergangenheit u. a. von der Keyboards angestellt. Aus meiner Erinnerung war das Ergebnis nicht eindeutig. Je nach Emulation gab es mehr oder weniger detailgetreue Abbildungen. Insgesamt waren die Unterschiede aber deutlich geringer, als erwartet. Ein wesentliches Fazit war, dass die Haptik von analogen Synthesizern das klangliche Ergebnis weitaus stärker beeinflusst, als die Tatsache, dass es sich um einen analogen Synthesizer handelt. Um so mehr wird deutlich, dass bei einer Aussage bzgl. der Unterschiede der inhaltliche Aspekt der Aussage von der Wahl der Vergleichskandidaten abhängig sein wird. Wenn Äpfel mit Birnen verglichen werden, steht das Ergebnis von vornherein fest.

Daher kann die Ausgangsfrage des Threads nicht beantwortet werden. Vielmehr müsste zunächst festgelegt werden, welcher analoge Synthesizer mit welcher digitalen Emulation zu vergleichen ist. Danach müsste geklärt werden, welche Sounds als Vergleichsbasis dienen, dann kann der Vergleich durchgeführt und abschließend von verschiedenen Hörern beurteilt werden. Ohne methodische Vorgehensweise bleibt es dabei, dass jeder auf seiner Meinung besteht und wir zu keinem gemeinsamen Ergebnis kommen.
 
Stadler schrieb:
Summa, ich habe mich auf die Zusammenfassung der bisherigen Diskussion von fab bezogen:

fab schrieb:
kritik an VA in diesem thread war:

- schlappe hüllkurven
- unsaubere höhen
- wenig obertöne
- exciterartige artifakte in den höhen
- kein bass (nur geknatter)
- klinischer, nicht lebendiger klang
- [was hab ich vergessen?]

das wird dann jeder auch heraushören können. es geht nicht um unterschiede, die man nur unter optimierten studio-bedingungen hören kann, sonst hätten ja dazu auch nicht so viele eine eindeutige meinung.

Demnach ging es bei meinen Soundbeispielen nicht um einen A/B-Vergleich, sondern um das "heraushören" von Analog vs. Digital.

Man kann Unterschiede nur dann raushoeren wenn man eine Referenz zur Verfuegung hat und wenn fuer die jeweilingen Beispiele das entsprechende Kriterium auch wirklich relevant ist. So wird man z.B. mit 'nem Pad Sound nicht die Geschwindigkeit der Huellkurven ermitteln koennen.

Aus meiner Sicht war dies der letzte Konsens der Diskussion, da auf meinen früheren Hinweis, dass bereits in der Fragestellung "Äpfel mit Birnen" verglichen werden, nicht eingegangen wurde.

Weil dein Aepfel Birnen Argument nicht das Problem ist, es gab aber genuengend Postings z.B. von Moogulator etc. die sich mit Fabs Zusammenstellungen kritisch auseinander gesetzt haben.

Da du dir ein Urteil über die Angemessenheit meiner Beispiele erlaubt hast, wäre es an dir, die aus deiner Sicht angemessene Beispiele zur Diskussion zu stellen. Wie stehst du dazu?

Man kann aus fast jedem VA ein paar Sound rausholen die halbwegs Analog klingen, weil sie die klanglichen Probleme der Geraete auf irgend eine Weise umschiffen, damit kann man aber noch keinen ganzen Minimoog oder Xpander ersetzen und ein Anfaenger bekommt das (ohne entsprechende Preset Vorlage) garantiert nicht gebacken.
Mit Komplexeren Synthesizer komme ich einer Emulation oft deutlich naeher, nur ist der Aufwand das zu programmieren vergleichsweise hoch.

Ich koennte es sicher besser machen, identische Beispiele, Standard Sounds (also keine deiner Instrumentenemulationen) in gleicher Lautstaerke, welche die Schwaechen der VAs aufzeigen. Aber wirklich aussagekraeftige Beispiele muss man vorher sowohl mit den Kritikern, als auch mit Befuerwortern absprechen, um ueberhaupt einen Effekt erziehlen zu koennen. Meine Auswahl an Voll-Analogen Synthesizern ist (zu diesem Zweck) zu klein um das auch nur halbwegs alleine machen zu koennen, denn ich gehoere nicht unbedingt zu den Vintage oder Analog Freaks des Forums.

Was deine Beispiele betrifft, ist z.B. bei Test1.wav 0.58 am Pfeifen/Aliasing/Gezwitscher recht sicher zu erkennen dass es sich um einen digitalen handelt.
 
Neo schrieb:
Selbst wenn wir irgendwann Technik haben die analog zu 99% in fantastischer Qualität emuliert, dann kommt es auf die Umsetzung an. Es ist imho nicht nur der Sound sondern die Haptik und der schnelle Zugriff auf alle Parameter die hier wichtig sind.

Das ist allerdings auch ein sehr großer Punkt, ein anderer, gehört aber auch dazu.
Ich arbeite mitm Modular ganz anders als mit Software, viel intuitiver, und man kommt auch auf ganz andre Ideen, somit kommt man auch zu ganz anderen Ergebnissen.
Mal davon abgesehen dass man auch andre Möglichkeiten hat.
Und bitte nicht mit sowas kommen wie Reaktor. Reaktor hat keine zig Knöppe, und bis derjenige darin etwas gebastelt hat, das so flexibel ist wie ein Hardware Modular, vergeht einige Zeit.
Wobei so langsam natürlich auch mehrere digitale Hardware Module kommen. Ich denke da wird noch einiges kommen, auch so richtung MS20 Controller zB. Gibt schon ein paar interessante Ansätze.
 
Gomonoa schrieb:
Und bitte nicht mit sowas kommen wie Reaktor. Reaktor hat keine zig Knöppe, und bis derjenige darin etwas gebastelt hat, das so flexibel ist wie ein Hardware Modular, vergeht einige Zeit.

Versteh ich nit... erklär mal genauer.
 
Psychotronic schrieb:
Gomonoa schrieb:
Und bitte nicht mit sowas kommen wie Reaktor. Reaktor hat keine zig Knöppe, und bis derjenige darin etwas gebastelt hat, das so flexibel ist wie ein Hardware Modular, vergeht einige Zeit.

Versteh ich nit... erklär mal genauer.

Meinst du das ernst :?: ;-)

Ich möchte nich wissen wie lange es dauert... wenn man sagen wir mal 30 Module in Reaktor bastelt... Dinge wie VCO, LFO, Distortion, Delay, verschiedene Filter.... was es halt so alles gibt.
UND aber diese Einheiten, wie zum Beispiel eine Distortion-Einheit auch flexibel benutzen kann, zum Beispiel eine Hüllkurve durch die Distortion-Einheit jagen und verbiegen, und das noch zusätzlich modulieren und und und... wie bei einem Hardware Mod eben.
Der Zeitaufwand und die Mühe ist mit Sicherheit nicht unbedeutend.

Hier ist ein Herr im Forum, herw heisst er glaub ich, er bastelt quasi ein kleines Modular in Reaktor, interessantes Teil. Aber wenn ich mich nicht irre, dann arbeitet er auch schon ziemlich lang dran.
Und sowas wie in meinem Beispiel ist damit noch nicht möglich.
An dieser Stelle, Respekt, ich hätte nicht die Geduld solang einen Synth am Rechner zu basteln, bis ich die eig. Funktion dessen(Sounds erstellen) nutzen kann *g*
Nichtsdestotrotz fehlen immernoch Knöbbe und Kabel *gg* echte mein ich! ;-)

Mit Reaktor sind denke ich auch natürlich ganz andre Dinge machbar, die so mit Hardware nicht gehen. Aber der Zeitaufwand ...
 
Gomonoa schrieb:
Psychotronic schrieb:
Gomonoa schrieb:
Und bitte nicht mit sowas kommen wie Reaktor. Reaktor hat keine zig Knöppe, und bis derjenige darin etwas gebastelt hat, das so flexibel ist wie ein Hardware Modular, vergeht einige Zeit.

Versteh ich nit... erklär mal genauer.

Meinst du das ernst :?: ;-)

Ich möchte nich wissen wie lange es dauert... wenn man sagen wir mal 30 Module in Reaktor bastelt... Dinge wie VCO, LFO, Distortion, Delay, verschiedene Filter.... was es halt so alles gibt.
UND aber diese Einheiten, wie zum Beispiel eine Distortion-Einheit auch flexibel benutzen kann, zum Beispiel eine Hüllkurve durch die Distortion-Einheit jagen und verbiegen, und das noch zusätzlich modulieren und und und... wie bei einem Hardware Mod eben.

sowas ist alles bereits integriert... hier hab ich zum beispiel ein paar einfach core module zu nem FM modulierenden Feedback Delay zusammengesetzt. da wo ich ich knöppe brauch klemm ich mir welche dran, reaktor hat midi learn für alles... für das delay in der form hab ich 30min gebraucht.

Feedback_Delay_-_Structure_%5BRoot%5D-20090126-232301.jpg


also ka wo dein prob liegt...
:dunno:
 
moin,
ich sehe das als eine etwas langfristiger interessante frage und hoffentlich hörerfahrung. es gibt viele schöne demos, nur: da weiß man ja, was uns erwartet. das prägt. (ist mir bei bluescreens schüttelmix gestern aufgefallen. am ende habe ich nur noch littlephatty-raushören gespielt). würde da deshalb gern dran bleiben, als schnellschuss wirds aber nichts werden.

@mic
danke für deine umfangreiche erläuterung. die sachverhalte sind klar- ich wollte vorher bloß wissen, was jetzt deine aussage ist. du wirst verstehen, das ist nicht immer ganz einfach herauszukriegen. :D

wird in neue zusammenfassung eingearbeitet.

zur klarstellung: die zusammenfassung hat den sinn, eindeutige aussagen festzuhalten. die sollen dann an möglichst geeignten hörbeispielen überpüft werden. (mit meiner "meinung" soll das erstmal nichts zu tun haben. ehrlich gesagt, ich habe -noch - keine.) dazu würde ich, wenn echtes interesse besteht, eine liste mit beispielen zusammenstellen, files hochladen und einen ratethread durchführen. oder besser per pm? freiwillige für konzeption geeigneter muster-patches und die klangeinsendung gesucht! ich kann nur liefern, was ich selbst habe. das ist nicht viel.

und bitte: geduld. das wird etwas zeit brauchen.

das ganze macht allerdings nur sinn, wenn die aussagen vom anfang so stehen bleiben dürfen. wenn das jetzt von den vertretern der these "ein analoger muss in jeden haushalt" gleich selbst in die unendlichkeit differenziert wird - im sinne von "ja, bei manchen analogen ist abc gut, längst nicht bei allen"; "ja manche VAs können xyz super, allerdings andere nicht" etc. - dann ist das ganze ein sinnloses unterfangen. dann muss es letztlich bei strikten vergleichen minimax vs minimoog bleiben und das gibts ja schon. ausgangspunkt waren die ziemlich schneidigen ansagen am anfang des thread. wie siehts damit aus?
 
Summa schrieb:
Was deine Beispiele betrifft, ist z.B. bei Test1.wav 0.58 am Pfeifen/Aliasing/Gezwitscher recht sicher zu erkennen dass es sich um einen digitalen handelt.

Summa, von deinem Standpunkt aus betrachtet, stimme ich dir zu, dass meine Beispiele für einen A/B-Vergleich nicht geeignet sind. Das war, wie bereits erläutert, auch nicht mein Ansinnen. Bzgl. der für einen A/B-Vergleich erforderlichen Vorgehensweise erkenne ich einen Konsens.

Und nein, wenn du den Sound aus Test1.wav von 0:56–1:01 meinst, dann handelt es sich hierbei um einen analogen Synthesizer: Korg MS20. Wie auch immer, mir ging es lediglich darum zu zeigen, dass es sehr schwierig sein wird, analoge von digitalen Synthesizern zu unterscheiden. Egal ...
 
schade dass die files weg sind, ich haette den versuch schon interessant gefunden vor allem nach obigem: qed ...zumindest was die "ich hoer einen digitalen raus" fraktion betrifft... ;-)
 
Stadler schrieb:
Summa schrieb:
Was deine Beispiele betrifft, ist z.B. bei Test1.wav 0.58 am Pfeifen/Aliasing/Gezwitscher recht sicher zu erkennen dass es sich um einen digitalen handelt.

Summa, von deinem Standpunkt aus betrachtet, stimme ich dir zu, dass meine Beispiele für einen A/B-Vergleich nicht geeignet sind. Das war, wie bereits erläutert, auch nicht mein Ansinnen. Bzgl. der für einen A/B-Vergleich erforderlichen Vorgehensweise erkenne ich einen Konsens.

Und nein, wenn du den Sound aus Test1.wav von 0:56–1:01 meinst, dann handelt es sich hierbei um einen analogen Synthesizer: Korg MS20. Wie auch immer, mir ging es lediglich darum zu zeigen, dass es sehr schwierig sein wird, analoge von digitalen Synthesizern zu unterscheiden. Egal ...

Anders gesagt: Macht man einige typische Sounds mit Legacy und identisch mit dem MS20, so hört man einen Unterscheid. Und dabei mit eingerechnet, dass es schonmal mindestens 2 verschiedene analoge MS20's gab, die technisch etwas anders sind ;-)
 
Stadler schrieb:
Und nein, wenn du den Sound aus Test1.wav von 0:56–1:01 meinst, dann handelt es sich hierbei um einen analogen Synthesizer: Korg MS20. Wie auch immer, mir ging es lediglich darum zu zeigen, dass es sehr schwierig sein wird, analoge von digitalen Synthesizern zu unterscheiden. Egal ...

Dann hast du ein Problem in deiner Signalkette, das war eindeutig Aliasing.
 
Ist der Ringmodulator des MS20 nicht digital per XOR realisiert?
 
Moogulator schrieb:
Anders gesagt: Macht man einige typische Sounds mit Legacy und identisch mit dem MS20, so hört man einen Unterscheid. Und dabei mit eingerechnet, dass es schonmal mindestens 2 verschiedene analoge MS20's gab, die technisch etwas anders sind ;-)

Ja, das glaube ich dir. Für solche Vergleiche hatte ich plädiert, bereits vor meinem Posting der Soundfiles. Ich denke, es ging in der Diskussion um zwei grundsätzlich verschiedenen Dinge:

1. Leute, die grundsätzlich Analog besser finden und glauben, diese rauszuhören. Für die waren die Files, quasi als Test. Just for fun, aber der Spaß daran ist mir vergangen, als die Reaktion darauf tendenziell in Richtung Unterstellung/Zurechtweisung gegangen ist. Brauch ich mir nicht freiwillig antun ...

2. Leute, die die Vorteile von Analogen kennen und schätzen und diese anhand von A/B-Vergleichen nachweisen können. Für diese Fraktion sind entsprechende Files unter vorher definierten Vorgaben zu erstellen. Interessant wäre das schon, weil selbst (um bei deinem MS20-Beispiel zu bleiben) wenn der analoge MS20 sich vom Legacy unterscheidet, bleiben immer noch zwei Fragen offen: 1. Welcher der beiden ist in einem Blindtest der analoge MS20? 2. Welcher der beiden klingt besser?

Und diesbezüglich vertrete ich die Meinung, dass es keine objektive Antwort geben wird. Aber ich lasse mich gerne überzeugen und deine Ausführungen hatten diesbezüglich einige sehr interessante Aspekte vorzuweisen.
 
fab schrieb:
moin,
ich sehe das als eine etwas langfristiger interessante frage und hoffentlich hörerfahrung. es gibt viele schöne demos, nur: da weiß man ja, was uns erwartet. das prägt. (ist mir bei bluescreens schüttelmix gestern aufgefallen. am ende habe ich nur noch littlephatty-raushören gespielt). würde da deshalb gern dran bleiben, als schnellschuss wirds aber nichts werden.

@mic
danke für deine umfangreiche erläuterung. die sachverhalte sind klar- ich wollte vorher bloß wissen, was jetzt deine aussage ist. du wirst verstehen, das ist nicht immer ganz einfach herauszukriegen. :D

wird in neue zusammenfassung eingearbeitet.

zur klarstellung: die zusammenfassung hat den sinn, eindeutige aussagen festzuhalten. die sollen dann an möglichst geeignten hörbeispielen überpüft werden. (mit meiner "meinung" soll das erstmal nichts zu tun haben. ehrlich gesagt, ich habe -noch - keine.) dazu würde ich, wenn echtes interesse besteht, eine liste mit beispielen zusammenstellen, files hochladen und einen ratethread durchführen. oder besser per pm? freiwillige für konzeption geeigneter muster-patches und die klangeinsendung gesucht! ich kann nur liefern, was ich selbst habe. das ist nicht viel.

und bitte: geduld. das wird etwas zeit brauchen.

das ganze macht allerdings nur sinn, wenn die aussagen vom anfang so stehen bleiben dürfen. wenn das jetzt von den vertretern der these "ein analoger muss in jeden haushalt" gleich selbst in die unendlichkeit differenziert wird - im sinne von "ja, bei manchen analogen ist abc gut, längst nicht bei allen"; "ja manche VAs können xyz super, allerdings andere nicht" etc. - dann ist das ganze ein sinnloses unterfangen. dann muss es letztlich bei strikten vergleichen minimax vs minimoog bleiben und das gibts ja schon. ausgangspunkt waren die ziemlich schneidigen ansagen am anfang des thread. wie siehts damit aus?

Finde ich sehr nachvollziehbar.
Nun, gern wird vergessen worum es geht: Es geht um Musik und individuelle Lösungen. Hier kann man sicher Synthesizer und Software nicht ausnehmen und das ZIEL spielt die Rolle, was man "braucht". Was willst du einem Glitch-Begeisterten mit Clicks n Cuts Vergangenheit nen Matrix 12 schmackhaft machen? Er braucht da eher einen Computer und Sample Editor und verfrickeltes Zeugs. Was will ich sagen? Hier stellt sich die Frage nach "analog is Pflicht" nicht, es ist eine eigene abstrakte Diskussion. Das ist wie über Saiten aus X und Y zu diskutieren, bevor man sich anhört, was damit gemacht wird und wer es wie spielen will. Das geht, ist aber dann ein bisschen schwülstig.

Das halte ich für ein größeres Problem. Denn "fett" und "breit" ist ja nicht immer wichtig und einige Software oder digitale Hardware arbeitet ja auch mathematisch richtiger und will gar nicht erst ein "Moog" sein. Das ist hoffentlich schon "rausgerechnet" aus der Diskussion.

Die A/B Vegleiche: Gibt noch Unterschiede. Bei Legacy mehr, bei ASB weniger. Sie sind klein bis sehr klein und funktional/musikalisch manchmal auch egal. Das hängt einfach von den Zielen ab. Objektiv gibt es den Unterschied noch immer. Wie stark ist relativ. Ich nehme mal das Ohr als Referenz, messbar wird es noch viel länger und mehr auseinanderdriften.

Das betrifft jedoch nur wenige Soft und Digitale, die meisten VAs sind ja eigene Instrumente. Das kann man bestenfalls bei "Moog Filtertypen" im VA vergleichen, ob sie so klingen wie "in echt". Wie wichtig und welche Kriterien da angelegt werden sind hier rel. verschieden. Deshalb gerät es aus ein wenig auseinander.

Wer gerne A:B Vergleiche macht, dar wird diese Unterschiede finden, habe das damals mit dem Arturia Moog vs. "echtem" Moog Modular gemacht (einem so wie er kalibriert war), dann mal gegen einen Minimoog mit vergleichbaren Modulen. Das geht schon. Und bei verschiedenen Soundtypen unterschiedlich "gut".

Hoffe, es kommt rüber. Mir geht es nicht darum, die Ergebnisse zu verwässern - Ich denke die technischen Dinge wurden schon von anderen ganz gut umrissen. Aber: Fragst du danach wenn du eine CD hörst? Oder sagen wir auf ein Konzert gehst mit sehr guter PA?
Wenn es rüber kommt, kommt es. Ein Jam mit dem Minimax brachte zB ähnlich gute Ergebnise wie der echte, er war sogar polyphon. Ich würde so nen Ding durchaus auf die Bühne stellen, weil es billiger ist und noch ne Knopfbox dazu, damit die fehlenden Parameter auch eingestellt werden können (keine Ahnung, warum die das weggelassen haben, Mod Intensitäten zu modulieren übers Gerät).
Gut vorbereitet kann man auch ohne gut arbeiten.

Praktisch gesehen.

Und der Rest ist für den Bereich: Sounds und Kram aufnehmen und vergleichen und hören. Das kann man tun, würde mich nicht mehr viel interessieren, da ich mir das Ergebnis schon vorstellen kann und für mich schon gemacht habe.

Mich würde interessieren, welches Ziel die Frage wirklich haben, also genau. Die des Threadstarters und deine. Dann kann man das vielleicht schnell klären. Ohne Emotionen in Sachen "Knöpfe haben, Haptik, und Ideologie".
Ich selbst denke auch, dass man zzt noch gut fährt, wenn man einen guten Analogen hat. Das hat musikalische Gründe. Manchmal auch Gründe des Gesamtbildes. Wie man zB auf die Idee kommt, einen Minimoog komplett so zu lassen und keine Multimodefilter, Sync und so weiter zu verpassen ist mir eher ein Rätsel. Quasi die digitalen Freuden mitnutzen. Bei einigen VAs, die sehr viel Wert auf "analog" legen, wundert mich dann, wieso es dann nicht drüber jinaus geht oder die Flexibilität nicht erhöht wurde als Mehrwert.

Ok, ASB: Polyphonie, Speicherbarkeit, Steuerbarkeit. FX. Alles super.
Aber wieso ein Pro12 auch nur einen LFO hat? Auch nur LPF? An der Reglerzahl kann nicht liegen. Das fragt man sich dann als Musiker, der sich damit vielleicht noch 1-827 andere Synths sparen kann.
 
@moogu.. fett..genau so ist das.
analog - digital...
eigentlich gibts da nix zu diskutieren außer die wirtschaflichkeit (was bei freak´s komplet wegfällt) und beschrenktheit wo wir wieder bei der wirtschaft sind.
vom sound....wer daran zweifelt sollte sich endlich oder wieder mal einen analogen gönnen.
beispiel: außer der sound ist an einem analogen alles scheiße.. aber warum gibt es die heute noch oder sogar digitale mit analogen vcf´s...(der evolver wird am ende auch wieder digitalisiert..und..ist gut oder)
soviele könnten doch keinem marketing strike folgen...ok jesus ist ne andere sache ;-)
oder warum werden den neue analoge verkauft..wenn die alten durch va´s ersetzt werden könnten, schiebt die doch jeder nach einem halben jahr weiter.. oder?
 
sorry, mal wieder langer senf ;-)



digital tönt negativ formuliert weichgespült,
positiv genommen kann man wunderbar luftige und weiche sounds machen.
Die werden immer schön hinten stehen im vergleich zu nem analogen klang denk ich mal.
ahhhh,was gibts da für geile hivieh mässige sounds, soooo schön weich und luftig.
Da wird aber jeder analoge neidisch.......die haben noch nicht mal den hall an board................. :lol:


...................................................


analog kann wunderbar kernig, direkt, präsent,
es wird immer vorne stehen ( denk ich mal)
analog ist die wahl für FM ( nicht FM Synthese) jeder couleur und für syncsounds.
Analog hat im bass die härte und fülle die man will, hat aber ne gewisse rundheit in den höhen wo digital einfach ne gewisse penetranz entwickelt
( soweit ich mich erinnere )


setzt man beides so ein wie es ihm liegt wird es sich ideal ergänzen
( ich produziere nicht, drum als indirekte formulierungen )




__________________________________________



die ganzen modulspezifischen äuuserungen bezüglich VCOs, Reso und Hüllkurven kann ich so nicht stehen lassen.
Das stimmt so verallgemeinert nicht.
ich habe (gute) anaolge VCOs die auch "ne art aliasing" haben in den obersten lagen.
billig fiepesende resonanz habe ich bei einigen (guten) analog filtern gehört.


und hüllkurven mag ich digitale viel mehr.
wobei es da immer die kombination Hüllkurve VCA ist.
und zap sounds laufen bei jir nicht unter tonaler musik die ich mit nem keyboard spielen wollen würde.
D.h. die digitalen waren genug schnell ( Yamaha ) vor allem harmoniert alles schön mit veloicity



..........................................

digital ist cool
analog ist cool
mit digital analog nachäffen ist uncool
thats it





i
 
Moogulator schrieb:
Nun, gern wird vergessen worum es geht: Es geht um Musik und individuelle Lösungen.
Mich würde interessieren, welches Ziel die Frage wirklich haben, also genau. Die des Threadstarters und deine.

klar geht es eigentlich um individuelles. nur nicht in diesem thread und in allen ähnlichen. denn: wenn du dir die aussagen oben anguckst und die tips in allen möglichen threads wird für analoge maschinen alles mögliche in anspruch genommen was auf "guten klang" hinausläuft.

großer, kräftiger bass, schöne, reine höhen, knackig klingende hüllkurven, angenehme verzerrung usw. bis hin zu: lauter als gitarren :P - einige haben es ja auch hier schon drastisch formuliert: einfach immer besser.

für den threadersteller kann ich nicht sprechen. warum interessiert mich diese zeug? - außer meiner allergie gegen das evangelikale - ich habe zur zeit ein sehr schlankes setup, zuhause und live. das finde ich sehr gut. erhöht die chancen zu spielen, gut abzuhören (thema: studio pics und akustik), abends noch ein bisschen was zu spielen, die freundin zu behalten...

wenn mir jetzt große alte schlachtschiffe klanglich/musikalisch wirklich was bringen, stelle ich das partiell durchaus um, why not. so gehts vielleicht gar nicht so wenigen. am ende bewerte ich das natürlich selbst. dafür brauche ich gute hörerfahrung. die fehlt mir bei synths noch. um die zu bekommen sind solche blind-ratespiele für mich hilfreich. nützlich und ganz spaßig. eventuell für alte hasen auch?

denn: wenn ich mir ein teures schickes schweres gerät xy kaufe, dann WILL ich schonmal, dass das gut ist. es sieht auch schön aus usw.
das prägt dann entsprechend die hörerfahrung. genauso wie buyer's remorse, überdruss, unzufriedenheit, zeitgeist, fashion. darum halt blind.
 
Stadler schrieb:
Moogulator schrieb:
Anders gesagt: Macht man einige typische Sounds mit Legacy und identisch mit dem MS20, so hört man einen Unterscheid. Und dabei mit eingerechnet, dass es schonmal mindestens 2 verschiedene analoge MS20's gab, die technisch etwas anders sind ;-)

Ja, das glaube ich dir. Für solche Vergleiche hatte ich plädiert, bereits vor meinem Posting der Soundfiles. Ich denke, es ging in der Diskussion um zwei grundsätzlich verschiedenen Dinge:

1. Leute, die grundsätzlich Analog besser finden und glauben, diese rauszuhören. Für die waren die Files, quasi als Test. Just for fun, aber der Spaß daran ist mir vergangen, als die Reaktion darauf tendenziell in Richtung Unterstellung/Zurechtweisung gegangen ist. Brauch ich mir nicht freiwillig antun ...

2. Leute, die die Vorteile von Analogen kennen und schätzen und diese anhand von A/B-Vergleichen nachweisen können. Für diese Fraktion sind entsprechende Files unter vorher definierten Vorgaben zu erstellen. Interessant wäre das schon, weil selbst (um bei deinem MS20-Beispiel zu bleiben) wenn der analoge MS20 sich vom Legacy unterscheidet, bleiben immer noch zwei Fragen offen: 1. Welcher der beiden ist in einem Blindtest der analoge MS20? 2. Welcher der beiden klingt besser?

Und diesbezüglich vertrete ich die Meinung, dass es keine objektive Antwort geben wird. Aber ich lasse mich gerne überzeugen und deine Ausführungen hatten diesbezüglich einige sehr interessante Aspekte vorzuweisen.

1) Klar, nachvollziehbar. Eigentlich geht es da mehr um die Sichtweise was gefragt war und was diskutiert werden "darf" oder nicht. Diese Sicht ist aber verschieden, deshalb kollidieren einige, sowas würde ich nicht persönlich nehmen, sondern als sowas wie eine andere Denkschule™.

2) Ja, kann man tun. Ich werds nicht tun, da ich das schon getan hatte und es idR schon höre, indem ich damit arbeite, im Falle Legacy und MS20: Beides stand hier. Mein Interesse, es anderen zu beweisen ist extrem klein und ich denk dann nur an "das schafft wieder Arbeit". Also nicht zu ernst nehmen. Die Frage "klingt besser" ist aber relativ. Die KLC klingt runder und geschliffener - Ich kann mir vorstellen, dass das zusammen mit der Polyphonie viele besser finden könnten. Wenn ich an MS20 denke, denke ich an den Sound des alten (meines alten) MS20, der klang sehr rotzig und der jetzige auch. Ich finde beide ok aber beide sind nicht der Nabel der Welt, zumindest nicht für meine Musik. Das ist aber total uninteressant für viele, da ich ja meine Musik als Referenz nehme. Ich kann anderen aber sagen: Das und das klingt anders und was ihr davon besser findest, das nehmt ihr. So what? Vergiss doch mal bei einem Pult oder Synth die Technik - Du drehst ja nicht an den Elkos rum, du drehst an den Reglern und am KLC zB gefällt mir auch was besser: Da zuppelt nix, die Kabel gehen schneller rein und raus und es ist polyphon und speicherbar auch. Das IST was, was man gut finden darf. Und wer funktionell Sounds ersetzt oder baut, der wird schon wissen, was er sucht. Das wird nie in einer Diskussion wie dieser klar werden. Ich halte sie für legitim und nett, aber sie ist eben etwas künstlich, da sie sich vom Ziel absetzt. Wenn man wenigstens sich vorstellt, das ERGEBNIS zu vergleichen oder zu spielen reicht mir das schon an praktischer Nähe, aber so viel muss es dann auch sein.

Bin sicher, dass eine Emulation eines TR808 Sounds aus dem G2 oder so genauso gut funktionieren kann, andere brauchen diese Umgebung wohl und andere den doch etwas volleren Sound. Das ist ok. Dann holt man sich das Ding. Andere ersetzten das nur funktionell, wenn es ÜBERHAUPT um ERSETZEN geht? Ich denke als Musiker nicht so. Ich ersetze nicht, ich baue auf. Meine Träume waren vorher nicht nur aus Moog gebaut, es gibt aber Sounds, die ein Radias nie so wie ein Moog schaffen kann. Ganz klare Sache. Ich nehm, was ich hab und was ich oft brauche.

Um zu 2) zurück zu kommen: Ich denke, das ist im Falle KLC vs. MS20 oftmals feststellbar. Wenn es keine Rolle spielt, dann hab ichs gut: Dann kauf ich mit die KLC und hab eigentlich nur Vorteile davon. Wer wird so dogmatisch sein und das anordnen oder so. Ich höre bei der Arbeit mit den beiden den Unterschied, ich denke zumindest, dass dies nicht allein die Verpackung ist. Ich mag Computer und Software. Und ich mag die kleinere Version des MS20 auch. Aber es gibt einige Kreisch und Knarz-Sounds die einfach aus dem echten MS20 viel mehr rumschmirgeln und böser und schreiender sind. Das ist, weshalb ich ihn habe, dafür nicht gut zu klingen. Der soll alles verfälschen, durch ihn klingt selbst ein EMS nach MS20. Es fehlen Höhen und damit ist der Sound dumpfer, aber die ENVs greifen in einer Weise zu und die Filter klingen in einer Weise und die OSCs ebenso, fast schon schreiend falsch. Für mich ne Würzkiste, kein Hauptinstrument.

Aber liegt eben an der Musik, die mach. Ich höre das jedenfalls, bei vielen Sounds, vielleicht bei einigen kann man mit beidem leben, es gibt sogar Sounds die ich in Simulationen gut finde und sie sehe ich dann als neuen Sound. Beispiel? Arturia Arp2600. An ARP erinnert mich das oft nicht, aber es klingt schön mittig und nutzbar, scheiß ich also drauf und denke "Synthesizer mit vielen Möglichkeiten". Irgendwo mindestens so gut wie ein VA, teilweise besser und flexibel. Mir doch egal, ob der 2600 anders klingt, allerdings mag ich den 2600 auch. Nur ist das ein anderes Instrument mit anderem Klang. Was man jetzt alles "braucht", kann man sich ja selbst zusammenreimen oder man lässt eben Würzkisten weg. Dann spart man ne Menge. Minimal ist überschätzt, Maximal ebenso. Mitte auch. Alles Dogmen.

Es wird sich also von selber ergeben und manche brauchen länger oder kürzer, das für einen selbst geltende Erkenntnisprinzip zu finden. Aber dann wird man auch das mit den Analogen richtig entscheiden.
 
fab schrieb:
Moogulator schrieb:
Nun, gern wird vergessen worum es geht: Es geht um Musik und individuelle Lösungen.
Mich würde interessieren, welches Ziel die Frage wirklich haben, also genau. Die des Threadstarters und deine.

klar geht es um individuelles. wenn du dir die aussagen oben anguckst und die tips in allen möglichen threads wird für analoge maschinen alles mögliche in anspruch genommen was auf "guten klang" hinausläuft.

großer, kräftiger bass, schöne, reine höhen, knackig klingende hüllkurven, angenehme verzerrung usw. - einige haben es ja auch schon drastisch formuliert: besser.

für den threadersteller kann ich nicht sprechen. warum interessiert mich diese zeug? - außer meiner allergie gegen das evangelikale - ich habe zur zeit ein sehr schlankes setup, zuhause und live. das finde ich sehr gut. erhöht die chancen zu spielen, gut abzuhören (thema: studio pics und akustik), abends noch ein bisschen was zu spielen, die freundin zu behalten...

wenn mir jetzt große alte schlachtschiffe klanglich/musikalisch wirklich was bringen, stelle ich das partiell durchaus um, why not. so gehts vielleicht gar nicht so wenigen. am ende bewerte ich das natürlich selbst. dafür brauche ich gute hörerfahrung. die fehlt mir bei synths noch. um die zu bekommen sind solche blind-ratespiele für mich hilfreich. nützlich und ganz spaßig. eventuell für alte hasen auch?

denn: wenn ich mir ein teures schickes schweres gerät xy kaufe, dann WILL ich schonmal, dass das gut ist. es sieht auch schön aus usw.
das prägt dann entsprechend die hörerfahrung. genauso wie buyer's remorse, überdruss, unzufriedenheit, zeitgeist, fashion. darum halt blind.

Ok, "analog ist besser" ist ne Aussage. Das ist aber eine Volksmundsache. Das geht so weit, dass die Leute "analog summieren" wollen und eigentlich über den Kauf eine Behringer Kleinpultes oder eines Audiointerfaces nachdenken. Das ist dann natürlich "§§%%& ;-)

Zum zweiten Teil: Ich denke, du holst dir mal sowas und urteilst selbst oder besuchst jemanden und hörst dir ein paar von denen an (2-5 Dinger). Denke, du wirst dann klar wissen, ob du sowas brauchst.

Wer Apple wegen kult kauft kann fallen, wer Apple wegen "einfach arbeiten" kauft, wird idR richtig liegen. Wer analog kauft, weil er es mag.. (...)

Es ist nicht mehr als das. Die Vergleiche im Netz werden imo das nicht bringen. Praxis bringts und damit arbeiten. Das wird ganz schnell gehen. Auch WAS genau, denn einige Sachen wirst du einfach immer wieder gut oder schlecht finden an bestimmten Herstellern oder Modellen etc.
Dieser Eindruck stimmt idR auch.

Kurzum:
Ich denke nicht, dass eine Vergleichaudiorätsel Sache das zufriedenstellend lösen wird. Es wird die Arbeit damit aber erfüllen.
 
Summa schrieb:
Ist der Ringmodulator des MS20 nicht digital per XOR realisiert?

Die Ringmodulation von *Rechteck*signalen ist mathematisch völlig identisch zu einem XOR, d.h. es lässt sich nicht unterscheiden. (Bis auf den (hier konstanten) Amplitudenskalierungsfaktor. )

Aliasing ist immer an eine Abtastrate gekoppelt, die gibt da gar nicht.

Da ein Ringmodulator allerdings Summe und Differenzfrequenzen der beiden Eingangssignale erzeugt bekommt man problemlos 'typische' Aliasingsounds (=unharmonisch und falsch rum im Spektrum) hin.
Im Zweifel stellt man Oszilator 2 fest auf 16kHz und im Mixer nimmt man nur Oszilator 1 und ein wenig vom Ringmodulator dazu. Das ist eine prima Sound-Emulation eines aliasenden Oszilators. (K.a. ob das der MS20 nun genau so kann, ist nur ein Beispiel.)

tim schrieb:
Nicht Nonlinearitäten. Akkustische Instrumente (und viele analoge Synthesizer) erzeugen Schwingungen bis weit über die Hörgrenze hinaus. Spielen mehrere Instrumente zusammen, kann das über der Hörgrenze zu Intermodulationen führen, die durchaus wieder in den Hörbereich zurückgeworfen werden. Wenn man aber jedes Instrument einzeln aufnimmt, und bei 20+kHz begrenzt, hat man diesen subtilen Klanganteil nicht mehr, wenn man diese dann zusammenmischt.

AUAUAUAUAU. Ein nichtlineares System macht keine Intermodulationen. Um die Frequenzen runter zu mischen *muss* das System nichtlinear sein, ein lineares System kann das prinzipiell nicht. D.h. der Anteil über 20kHz kann *nur* dann zu einem Anteil unter 20Khz werden, wenn das System nichtlinear ist.
 
Fetz schrieb:
Summa schrieb:
Im Zweifel stellt man Oszilator 2 fest auf 16kHz und im Mixer nimmt man nur Oszilator 1 und ein wenig vom Ringmodulator dazu. Das ist eine prima Sound-Emulation eines aliasenden Oszilators. (K.a. ob das der MS20 nun genau so kann, ist nur ein Beispiel.)

Genau aus dem Grund ist es wichtig bei solchen Beispielen zu wissen wie sie erstellt worden sind und nicht einfach irgendwas ins Netz zu stellen, um zu sehen ob das Pfeifen gewollt oder systembedingt ist.
 
"erfahrung" ersetzt kein experiment. schon gar nicht erfahrung durch die brille von forumsmeinung, magazinmeinung, zeitgeist. dazu ist das gedächtnis für höreindrücke zu schlecht und die wahrnehmung zu stark manipulierbar.

der einfache test: hört es meine schwiegermutter? und mein klavierlehrer? - der für klaviersamples ja funktioniert - gilt bei synths leider nicht. schwiegermutter findet sie alle scheußlich und klavierlehrer wollen nicht mitmachen, denn sie wissen es schon so ;-)

da musiker für diesen ganzen kram ja auch so extrem empfänglich sind, werde ich irgendwann eine analog dummy kiste kaufen und mitschleppen. anschließen natürlich nicht 8)

aber ok, mic. wenn du das nicht unterstützt, hat das auch keinen großen sinn, das auf krampf durchzuboxen.
 


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