Wo siehst du in dem Bild denn den beschriebenen Detailverlust und andere sichtbare Fehler?
Frage ist ernst gemeint. Ich lerne noch.
Die Frage war zwar nicht an micht gerichtet, aber ich beantworte sie trotzdem mal.
Ausgehend von der Datei aus diesem Beitrag:
habe ich mal in's Detail geschaut und das Bild (mit Genehmigung des Erstellers) korrigiert.
Was mir dabei als Allererstes aufgefallen ist, das ist die Tatsache, dass das Bild recht kontrastarm wirkt.
Ein Blick auf das Helligkeits-Histogramm hat das bestätigt, was ich weiter oben schon geschrieben habe.
Da sind einzelne kleine grelle Spitzlichter (Blitz-Reflektionen), die den Weißwert in die Höhe treiben und dadurch die Kamera dazu bringen, das Bild kontrastärmer auszugeben.
Hier rot eingerahmt ist der Helligkeitsbereich, der dadurch verschenkt wird. Der kleine weiße Pfeil zeigt an, auf welchen Wert man den Weißwert runter ziehen kann, ohne Bildinformation zu verlieren.
Danach wirkt das Bild schon deutlich brillanter.
Nun hat das Bild eine Auflösung von 6000x4000 = 24 MegaPixel (das ist mehr, als ein typischer Kleinbild-Farbfilm anhand der Körnung oft hergegeben hätte) und wenn man weiß, wie ein Bayer-Sensor einer Digitalkamera arbeitet, dann kann man bei Ansprüchen auf Pixel-Treue eh nur die halbe Auflösung = 6 MegaPixel verwenden.
Danach hat das Bild immer noch 3000x2000 Pixel (mehr als die 1,5-fache Auflösung dessen, was
@Soljanka ursprünglich gezeigt hatte) und es ist zumindest im Fokus knackig scharf.
Für Alle, die keine intuitive Vorstellung von Auflösungen haben: Eine Belichtung mit einem professionellen Fotobelichter im Studio findet bei 300dpi statt, damit man auch dann keine Pixel sieht, wenn man die Nase ins Bild steckt. Bei 300dpi wäre das Bild 10x6,7 Zoll groß = 25,4x17cm (irgendwas zwischen DIN A5 und DIN A4), also deutlich größer, als man es normalerweise belichten lässt.
Auf einem Monitor mit 110dpi Auflösung (40" in UHD) käme man auf 69x46 cm und würde bei einem vernünftigen Betrachtungsabstand immer noch keine Pixel oder Unschärfen sehen.
Ich habe mal einen Ausschnitt aus dem Bild genommen, weil es in ganze Größe bei den Meisten eh nicht auf den Bildschirm passt:
Wer da jetzt Details im Motiv vermisst oder Beugungsunschärfen sieht, der hört auch Flöhe husten.
Das grün eingerahmte ist übrigens die Stelle mit den überstrahlten Spitzlichtern.
Sind noch ein paar andere Stellen mit leuchtend hellen Punkten/Streifen, aber das ist eben der Preis beim Blitz. Hat aber auch was, weils schön glitzert.
Diese F22-Diskussion ist meiner Erfahrung nach zwar technisch richtig und es ist gut, das zu wissen, aber nur relevant, wenn man voll zoomfähige Bilder anbieten will oder Poster, auf denen auch beim ganz nahe ran gehen noch feine Details erkennbar sind ... oder wenn man die falsche Linse oder den falschen Abstand gewählt hat und deshalb hinterher vergrößern und beschneiden muss.
Ich hab z.B. mal für einen Kunden für Schulungszwecke voll zoomfähige Aufnahmen von technischem Gerät gemacht ... und da kam es darauf an, dass da auch die Beschriftungen der Geräte und Leitungen im Zoom lesbar waren ... und da habe ich natürlich nicht F22 genommen.
Aber bei Motiven wie diesem Bild ist das völlig unkritisch.