Ich finde Empfehlungen zu so einer Anfrage , wenn man sie wirklich im Sinne des TO beantworten will, sehr schwierig.
Denn jeder hat andere Präferenzen.
Auf " klanglich hörst Du im Mix eh keinen Unterschied zwischen analog und seiner VA" würde ich z.B. entgegnen, daß der Weg zu eben diesem
Klang für jeden schon wieder anders sein kann. Der eine sieht nur die Produktion und erstellt den Klang pragmatisch am Rechner, der nächste
hat einfach Freude daran und genießt es, durch´s Schrauben an seinem Hardware-Analogen zu diesem Klang zu kommen und generiert daraus
wieder eine musikalische Idee.
Hier hat der TO gezielt nach einem analogen Synth gefragt, und deshalb sollte man auch nur darauf eingehen, denn die musikalisch belegten
Interessen zeigen doch deutlich, daß ein analoger Synth sehr wohl seine Berechtigung für die Ansprüche haben kann.
Als nächstes lieber TO, ist es schwierig vorab zu wissen, ob speicherbare Klänge für Dich wichtig sind. Ein, wenn Du auf Klangsynthese, Modulationen
usw. wirklich fanastischer Synthesizer (von dem ich nach Deinem geschriebenen denke, daß er zu 100% zu Dir passt) ist z.B. :
http://greatsynthesizers.com/test/grp-a2-das-italienische-sahnehaeubchen/
Ich empfehle Dir ausdrücklich, nicht die unten aufgeführten und sehr ausführlichen Klangbeispiele anzuhören, denn dann bist Du verloren...
Aber :
-Der Synth ist MONO > Darüber solltest Du Dir im klaren sein-Du kannst natürlich Flächen durch mehrere Spuren einspielen... ist aber nicht
das Erlebnis, wie Flächen z.B. an einem schwellenden OB-6 zu entdecken.
- Keine Speicherbarkeit ! Ich doktore bei meinem Dann mit Handyvideos rum, um Klänge "abzulegen", wenn ich sie dann mal schnell reproduzieren möchte.
- Komplexität der Oberfläche : Bei´m vom Nils verwendeten Juno (den Du beruhigt auch als Juno 6, nicht speicherbar) hast Du mit sehr, sehr wenigen Dreh´s
Deinen Klang. Beim GRP ist Du, durch die Vielzahl der Optionen, schon richtig am Drehen und schalten bis der Sound wieder da ist.
Über solche Punkte sollte man sich im Klaren sein, kann man aber nicht, wenn´s der erste Synth wird !
Deswegen ist mein Tip, den Weg auf Dich zu nehmen oder (z.B. über dieses Forum ) Leute zu finden, die in Deinem Umkreis solche Instrumente besitzen
und bereit sind, sie Dir vorzuführen. Ich würde das jedenfalls gerne tun.
Ansonsten ist der schon öfter aufgeführte REV2 wirklich grandios, ich halte ihn für fast unerschöpflich wegen seiner Optionen.
Der OB6 ist fantastisch und vielfältiger als man zuerst denkt. Übrigens kannst Du bei ihm den 2. OSC zum (über X-mod polyphon, bedeutet unterschiedliche
Schwingungsfrequenzen beim LFO pro gespielter Note!!!) LFO machen und glaube nicht, daß die dann einoszillatorischen Klänge dünn wären. Ich entdecke auch
nach nun knapp 2 Jahren mit ihm Neues.
Im gleichen, wirklich unglaublich intuitiven Bedienkonzept bewegt sich übrigens auch der hier eigenartigerweise noch überhaupt nicht erwähnte Prophet 6 !
Und dann gibt´s noch einen Synth, der zwar auch monophon ist, sich jedoch unglaublich musikalisch spielen läßt ( seine Qualitäten können übrigens nur die
bewerten, die einen haben/hatten), fantastisch und vielseitig klingt, viele Modulationsoptionen bietet und dabei speicherbar und mit grandioser Oberfläche
ausgestattet ist : Moog Voyager
Das war´s von mir, bei Deiner Suche und dem Ergebnis schon einmal viel Spaß !