Ich habe den DM6 für 555€ bei Musicstore erstanden, das war ein Preis der mir perfekt vorschwebte.
Ich habe mich bewußt für den DM6 entschieden, weil:
A) Ich drei Oktaven Synth sehr gut finde.
B) Ich vier Oktaven total blöd finde, weder Fisch noch Fleisch. Einerseits eine Oktave zu wenig und aber viel zu Groß.
Beim Rev 2 und P08 finde ich es perfekt gelöst mit 5 Oktaven. Oder Virus mit 3 Oktaven.
C) Ich für einen Ableger des Juno-106 nicht so viel Geld ausgeben möchte. Diese Engine kann leider nicht so viel und ist mir deshalb auch nicht so viel wert. Schöne Flächen erwarte ich nicht, die wären mir eigentlich aber wichtig.
Also wurde es für den kleinen Preis der DM6.
Als das Gerät ankam habe ich es ausgepackt und war sofort sehr erstaunt von der Wertigkeit des Gerätes
.
"Build like a Tank", sehr robust und designtechnisch sehr hübsch und sehr kompakt
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Die Fader sind nicht wackelig, wirkt sehr viel edler als so manches Gerät vom Mitbewerber was preislich oftmals viel teurer ist.
Der Lüfter ist ziemlich laut und klingt so als ob er irgendwo schleifen würde, das fand ich erstmal ziemlich abtörnend.
Ich habe ihn dann auf 30% runter gedreht und bilde mir ein das er dabei gar nicht läuft, sieht also nach einer Sensorsteuerung aus!?
Die Wheels sind beleuchtet, das kann man abstellen oder in einen Modus schalten wo sie nur bei Gebrauch in unterschiedlicher Intensität leuchten -auch sehr nett!.
Dann mal angeschaltet und die ersten 100 Werksounds angetestet.
Puuuhhh, selten so einen unbrauchbaren Müll gehört.
Gefühlt sind da sogar die Werkspreset aus einem Roland D-110 nutzbarer, hehe.
Kaum etwas nutzbares, fast nur Effekthascherei und das noch nicht mal gut
!
Also ist die Soundinitfunktion mein Freund geworden, man muß scheinbar alles selber machen.
Das fand ich ziemlich enttäuschend, weil man ja eigentlich immer so mindestens 20% brauchbare Sound findet aus denen sich etwas machen läßt.
Vielleicht sind auch die Sounds von 101-999 besser?
Ich weiß es leider nicht.
Oftmals wird mit den Stimmen total rumgeaast, vermutlich weil alles für den 12er programmiert wurde?
Man kann die Stimmennutzung über die Unisonoverteilung fast immer runterfahren ohne merklichen Klangunterschied.
Das was ich beim Schrauben so raushole ist leider ziemlich lahm, einen Sweetspot habe ich noch nicht verorten können.
Aber beim Juno sieht das meiner Meinung nach sehr ähnlich aus, mir gefiel ein Polysix eh immer besser.
Synthesetechnisch kann der DM natürlich viel mehr als der Juno, aufgrund von Sync, mehr Hüllkurven und dem 2. Oszillator.
Da geht schon was, aber ein süßer Schönklinger ist er für mich nicht.
Die Effekte sind sehr gut und machen vieles möglich.
Beim Durchschalten der Effekte wird jeder Effekt leider auf die Grundeinstellungen initialisiert, so das entweder kein Effekt hörbar ist weil alles noch auf "null" steht oder aber die mühsam eingestellten Parameter weg sind.
Das ist ja mal sehr sehr schlecht
!!!
Desweiteren müssen die Einstellungen auf einer Seite mit ca.zwanzig Knöppen gemacht werden die alle eine 3stellige Bezeichnung haben und gleich aussehen. Bleistift und Zettel zum aufschreiben lassen grüßen das ist mies. Sobald ein Parameter angewählt ist erscheint die Volltextbezeichnung im Display das ist zwar toll, hilft mir aber überhaupt nicht mir einen Überblick über die eingestellten Parameter zu verschaffen.
Das finde ich das ginge besser und ist ja nur eine Programmieraufgabe.
Die Modmatrix ist sehr gut zu bedienen, das Modulationsziel kann man einfach mit der Mod-Taste und bewegen des jeweiligen Parameterreglers zuweisen, das ist top! Leider geht das mit den Modulationsquellen z.B. den LFOs leider nicht, warum nicht??? Oder ich bin zu blöd!?
Das die Waveform-LFOeinstellungen über Display gemacht werden müssen nervt.
Diesen komischen "Joystick-Encoder" nutze ich null und finde ihn auch sehr schlecht gemacht.
Er suggeriert dem Nutzer als wäre er ein Joystick wie man ihn aus dem Auto kennt.
Ich drücke ihn ständig mit dem Daumen nach rechts/links/oben/unten oder drücke oben drauf um dann genervt festzustellen das das nicht geht und das das Ding nur ein schödes "Scrollrad" sein soll. Da wäre eine flache Scheibe mit Loch für den Zeigefinger(Roland/Waldorf) 100.000mal besser gewesen. Das Ding nervt mich nur an und wird nicht genutzt. Datafader und +/- sind da viel schneller und besser zu bedienen.
Das erste Fazit ist für mich gemischt.
Edel und stabil, bedientechnisch ziemlich gut mit starkem Verbesserungspotential und klanglich nett
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Ob ich ihn behalten werde weiß ich noch nicht.
Den Mehrwert für den DM12 kann ich für mich persönlich überhaupt nicht erkennen.
Dieses VR-Gedöns brauche ich null und die 6Stimmern mehr wären nett, sind aber nicht notwendig.
Wenn man Layern könnte sähe das natürlich anders aus.
Aber ich bin insgesamt froh den DM6 so günstig bekommen zu haben, mehr wäre er mir im Augenblick aber auch nicht wert.