Blutiger Einsteiger - welche Synths sind empfehlenswert?

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Gabriel Knight

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Hallo, ich bin neu hier und blutiger Anfänger, was das Thema Synthesizer angeht. Musikalisch bin ich im Bereich 80er-Jahre beheimatet, besonders die Zeit Ende der 70er bis 1984 hat es mir angetan, als wunderbare analoge Synthesizer weit verbreitet waren. Ich habe folgende Frage, da ich mir einen Synth zulegen möchte. Die Preisspanne geht da bis 400 Euro, für den Anfang ganz in Ordnung, denke ich.
Ich bin momentan am überlegen, welcher am sinnvollsten für mich ist. Mir sind wichtig: Analog soll er sein, möglichst polyphon. Er sollte, wenn möglich, typische 80er New Wave Synth-Klänge haben.

Folgende Geräte habe ich bislang ausgemacht:

- Korg microKORG
- Arturia Micro- bzw. Minibrute
- Roland Boutique JX-03

Welche Modelle gibt es sonst noch? Wäre sehr dankbar für jede Hilfe, weil ich werde vom vorhandenen Angebot schier erschlagen.
 
...sage mir bescheid, wenn Du einen polyphonen analogen Synthesizer für 400,-€ gefunden hast, der auch noch den Sound der 80er macht. Ich nehme dann drei :phat:
Der Mikrokorg ist nicht analog, der JX-03 ist nicht analog, Arturia ist nicht polyphon!

Versuche Software Emulationen, und wessen Sound Du magst, den holst Du dann als Hardware :supi:
Für das Geld bekommst Du nichts gebrauchtes, und kleine monophone Quäker, sind für Newbies schnell langweilig! Sparen, sparen sparen, sparen!
 
Wie bereits geschrieben, die von Dir genannten polyphonen sind nicht analog.

Wenn es Dein erster Synthie ist, empfehle ich den MicroKorg (oder S) von den genannten. Der ist relativ übersichtlich und hat noch ein paar Spassmacher, wie Vocoder und Arpegiator/Sequencer mit an Bord. Wenn Du den gebraucht kaufst, hält sich auch Dein Verlust in Grenzen, wenn Du merkst, dass er vlt. doch nicht der Richtige ist.
 
Hol Dir einen JX-3P, solange er noch bezahlbar ist.

Stephen
 
analog und polyphon.. Roland Alpha Juno 1 oder 2, im Moment um die 400 Euro.. Beispiel Ebay Kleinanzeigen v. 3.1.2017. 80er Jahre-Schätzchen aber leider keine Potis.. fürs Sounds schrauben eher nicht so geeignet.
Ansonsten wie schon geraten wurde ein MicroKorg, gebraucht ca. 250 Euro..
 
Unabhängig davon, dass microKorg und Roland Boutique nicht analog sind - ich mag die. Man kann, anders als bei den Arturias, Sounds speichern - ich brauch das, andere finden es überflüssig, das hängt von der Arbeitsweise ab. Die Boutiqes sind einfacher zu bedienen, jeder Parameter hat einen Knopf/Fader, da ist der microKorg mit 7 Knöpfen für ca. 100 Parameter deutlich unübersichtlicher, dafür bietet Korg da ne Editiersoftware - die gewinnt zwar keinen Preis für Schönheit, ist aber effektiv.

Die Arturias kenn ich nicht, hab die nur mal im Laden kurz angespielt.
 
Gabriel Knight schrieb:
Roland Boutique JX-03
Der klingt fantastisch! Und er liefert - obwohl er "nur" "virtuell analog" ist, exakt den Sound der 80er - und mehr! (Der Funktionsumfang ist gegenüber dem Original hinsichtlich Sync und FM deutlich erweitert.)

Lass Dir nichts erzählen von den Tausendprozentigen, die hier im Forum unterwegs sind, für die nur "real analog" und "vintage" irgendwie zählt. Mit den Roland Boutiques sowie dem System 1 oder dem System 8 würdest Du goldrichtig liegen! Diese Synthesizer sind klanglich top!
 
aktuell würde ich gar nicht zu alten Geräten raten, die sind eben alt und gerade die empfohlenen sind ohne Programmer oder Knöpfe etwas zäh.

Genau deshalb kann man sehr schön den schon empfohlenen Boutique Synth nehmen, ein System 1 (m) ist auch nicht schlecht oder Bass Station 2 - alles, was Knöpfe hat und Spaß macht.
Ggf. ist es auch ok und gut, wenn es polyphon ist, denn dann hat man schon ein wenig mehr Spielspaß - gerade wenn's das erste Ding ist.

So gesehen ist der JX03 oder JP08 schon gut, der JU ist auch gut, aber kann nicht so viel, wird aber schnell Spaß machen und so.. mehr kann man ja später noch kaufen.
Nachteil ist, man braucht ein richtiges Keyboard dazu.

MicroKorg ist toll, ernsthaft - besonders wenn man den Basisklang mag - ich nutze ihn seit es ihn gibt, er ist allerdings keine Wonne für Einsteiger, da bei ihm die Parameter über so eine kleine Schaltmatrix zu erreichen sind, daher sind deine anderen Vorschäge schon erstmal besser, da du siehst was du tust und direkt alle Positionen erkennen kannst. Alle Synths, die das haben kommen ansich auch infrage.


Also - würde es mit dem Microkorg etwas später versuchen, zuncähst mit den anderen.
 
Ja, wie die meisten hier sagen: microKORG

Ich hab mit dem so um 2005 rum viel so Wave/ 80er ähnliches Zeug gemacht. Hab ihn dann aber verkauft und werde ihn mir morgen aber wieder besorgen als nachträgliches Weihnachtsgeschenk sozusagen.

Ich hatte damals noch 2 Electribes (S/M) und nen Harddiskrecorder. Analog wird viel zu teuer und der Korg machts dir auch :mrgreen:

Viel Spaß in den Achtzigern dann!
 
Für die Roland Boutiques benötigt man filigrane Finger sowie eine brauchbare Tastatur und der System 8 liegt weit über dem veranschlagten Budget.
 
NicGrey schrieb:
Für die Roland Boutiques benötigt man filigrane Finger sowie eine brauchbare Tastatur und der System 8 liegt weit über dem veranschlagten Budget.
Die Boutiques sind allen Unkenrufen zum Trotz mit normal großen Fingern absolut einwandfrei zu bedienen. Der JX-03 ist dabei derjenige, der am leichtesten zu bedienen ist und den größten "Sweetspot"-Faktor bietet. Egal was man einstellt, er klingt eigentlich immer gut.
 
Wobei man zum Microkorg sagen muß, das man von subtraktiver Synthese schon Ahnung haben sollte um mit dieser in Mikroschrift doppelt bedruckten Bedienoberfläche klar zu kommen. Und zum Sounds schrauben lädt das auch nicht gerade ein. Andererseits finde ich das der super klingt, er hat Effekte mit drin und nen Arpeggiator. Der JX-03 ist besser zu bedienen, klingt imho aber weniger vielseitig.

Ein guter Tip war wirklich der JX-3P, der klingt genau wie der JX-03 hat aber zwei Stimmen mehr und einen "polyphonen" Stepsequenzer, das macht fun!
Allerdings ist er "alt" aber gut zu reparieren. Wichtig ist der Programmer PG-200 oder der Nachbau DT-200 um ihn gut und effizient bedienen zu können.

Nutzt Du eine DAW?
 
Spar noch einen Monat und hol dir den vierstimmigen Korg Minilogue für 493€ [inkl. Delay-FX, vollständigen ADSR-Hüllkurven, 16-Step-Sequenzer (inklusive Aufnahme von Reglerbewegungen, einem Display welches dir sehr schön die aktuelle Wellenform anzeigt, etc.]. Du hast für fast jeden Parameter einen Drehregler oder Schalter - so lernt man schnell, wie was den Sound verändert. Oder für 328€ den Korg Monologue mit einer Stimme und dazu dann noch ein Pedal mit Delay oder Reverb.
 
Zum Minilogue kann ich auch raten. Der kann sehr gut klingen, läßt sich prima bedienen und kostet neu schlappe 500,-€.
Den habe ich mir nun zum zweiten Mal gakauft nachdem ich es mit dem unsäglichen Roland Boutique JP08 versucht hatte.
Der JP08 hat sich wirklich schlecht bedienen lassen und wie ein Roland Jupiter 8 hat er auch erst nach 2 Flaschen Wein geklungen.
 
Vielleicht n Novation UltraNova
- virtuell-anal
- 18 Stimmen Polyphonie
- 3 Oszillatoren pro Stimme mit 72 (!) Schwingungsformen, 14 Filtertypen, sechs Hüllkurven, drei LFOs, fünf Effekt-Slots, 20 Modulations-Slots

Und das blau ist recht hübsch.

Typisch 80er bekommt man da auch raus, vielleicht noch n externen Moogfilter dazu besorgen.
Jupiter 8 kostet halt 8000. Und der hat nicht mal n deutschen Wiki-Eintrag. :sad:
Der JP-08 soll das imitieren...muss man halt anhören:
- https://www.roland.com/de/products/jp-08/
- 4 Voice poly
- analog dürften die auch sein....
- ganz schön klein...
- wie der kollege über mir schon meint, wohle keine gute Option...

Ältere günstige Synthies:
- viewtopic.php?t=69761

Muss aber sagen dass ich hier nur mein Senf dazu gebe. :D
 
Mit Blick auf den Gebrauchtmarkt wären empfehlenswert:


[*] Roland JX8P ...plus Behringer BCR Leuchtpotikiste
[*] DSI Tetra - evtl. Mopho X4
[*] KingKorg ...praktisch ein aufgebretzelter MicroKorg mit lecker Potis
[*] Studiologic Sledge ...Sledge geht eigentlich immer, zu jeder Jahreszeit und in allen Lebenslagen... ich habe gerade vor ein paar Tagen wieder eine neue Tutorial-Reihe (von George Hall) entdeckt, die wirklich die ganze klangliche Palette abzudecken versucht.



HTH
:nihao:
 
Mit einem Juno 106, einer DAW (Software) und ganz viel Zeit wurde dieses gemacht:

Der JU-06 emuliert den Juno 106 recht gut. Daher mein Tipp, wenn Du diesen Sound magst: JU-06.
 
Hier ein weiterer Daumen hoch für den JX03, idealerweise mit einem größeren Keyboard als das von Roland vorgesehene Boutique Modell. Der Microkorg ist klanglich auch ganz brauchbar jedoch nicht ganz so inuitiv einzustellen. Mit dem JX und seinen "Reglern per Funktion" wirst Du vermutlich besser und schneller in die Synthese einsteigen können.
 
Hallo miteinander. Vielen Dank für eure Tipps. Ich bin jetzt am Abwägen zwischen dem Roland JX-03, dem MicroKORG und dem Novation Ultranova. Ich habe mir auf YouTube ein paar Videos angesehen und diese drei Geräte sagen mir zu. Ich habe übrigens eine Budgeterhöhung vorgesehen. Ich könnte auch 500 Euro ausgeben, dann käme der Korg Minilogue in Betracht. Der scheint meinen Vorstellungen sogar am nächsten zu kommen. Die Bewertungen scheinen auch überaus positiv zu sein. Wäre ich mit dem Korg Minilogue auf der sicheren Seite?
 
Gabriel Knight schrieb:
Wäre ich mit dem Korg Minilogue auf der sicheren Seite?

Nein.

(Er kann eine gute Wahl sein, er kann dir viel Spaß machen. Aber wenn du eigentlich was ganz anderes *brauchst* (... nehmen wir mal an, Ableton Live wäre der Kracher zur realen Erfüllung deiner Wünsche... ), dann wird er eine Enttäuschung sein. Das ist halt *ein* *analoger* *subtraktiver* Synthesizer, keine Produktionsmaschine für ganze Tracks. Und natürlich: ja, man kann damit ganze Tracks machen. Aber dann nutze ich auch noch den Computer, Audiointerface, Software, Monitore ... )
 
Heinz Schnakensiel schrieb:
Gabriel Knight schrieb:
Wäre ich mit dem Korg Minilogue auf der sicheren Seite?

Nein.

(Er kann eine gute Wahl sein, er kann dir viel Spaß machen. Aber wenn du eigentlich was ganz anderes *brauchst* (... nehmen wir mal an, Ableton Live wäre der Kracher zur realen Erfüllung deiner Wünsche... ), dann wird er eine Enttäuschung sein. Das ist halt *ein* *analoger* *subtraktiver* Synthesizer, keine Produktionsmaschine für ganze Tracks. Und natürlich: ja, man kann damit ganze Tracks machen. Aber dann nutze ich auch noch den Computer, Audiointerface, Software, Monitore ... )

Gut, dieses Problem gibt es ja bei den meisten Synths.

(Einsteigererklärung: Es gibt auch sogenannte Multitimbrale Synths, diese ermöglichen es von einem einzelnen Gerät aus mehrere grundverschiedene Parts gleichzeitig abzuspielen z.b. Flächen, Bass und Lead).
 
Ja, kann auch ne kleine Workstation sein, wie M50, microSTATION, MOX, Juno G etc. Die haben alle 80er Sounds ausm ROM. Ich persönlich brauch auch garnicht diese Ultrabeknopfung. Menues sind zwar sperrig, aber wenn man wirklich will, halten solche Dinge nicht von der Arbeit ab. Nur ein Synthie und dann auch noch monotimbral, da brauch man wenigstens noch einen Sampler dazu. Ich würde an Stelle des Fragenden hier sofort zu ner neuen Electribe greifen, die SynthVariante nämlich.

microKORG hin oder her,
du brauchst aber # mehr :opa:

Ach ja und nicht vergessen die Bedienungsanleitung zu lesen!
 
Die meisten der genannten – außer "Workstations", die multitimbral sind – sind z.B. monotimbral oder höchstens duotimbral. Das sollte, denke ich, berücksichtigt werden. Die meisten günstigen "Workstations" sind "nur" Rompler und keine VA's. Außer einige gebrauchte wie z.B. Alesis Fusion, Yamaha EX und ein paar weitere. Beachten sollte man außerdem, dass z.B. bei "Workstations" von KORG (außer vielleicht beim KRONOS seit einem der letzten Updates) sich einzelne Sounds im multitimbralen Modus nicht editieren lassen. Auch bei anderen Herstellern würde ich da aufpassen.
Ansonsten würde mir von den aktuellen z.B. der JD-Xi einfallen: Der hat zumindest 4 Parts, hat sowohl Samples als auch VA. Gut, die Klangprogrammierung ist am Gerät selbst nicht gut gelöst. Da ist z.B. der Ultranova um Welten besser, dafür aber halt monotimbral. Von bis zu 18 theoretischen Stimmen können es in der Praxis auch mal 5 sein bei komplexeren Klängen – dafür dass das Gerät aber monotimbral ist, reicht das auch meist. Und will man Überlappungen haben, kann man entsprechend zweimal aufnehmen. Ja, umständlich, aber einen monotimbralen muss man sowieso mehrfach aufnehmen, sofern er mehrere Parts spielen soll.
 
Wenn es der erste Synth ist macht sich ein Polyphoner gut um auch schöne Flächen spielen zu können.
Ich würde absolut zum Korg Minilogue raten.
Nicht teuer, echt Analog, 4 Stimmen und Direktzugriff.
Was will man mehr?

Korg Minilogue ist die beste Wahl.
Echt Analog ist immer vorzuziehen wenn man Analogen Sound in Hardwareform will.
 
PWM schrieb:
Echt Analog ist immer vorzuziehen wenn man Analogen Sound in Hardwareform will.
So gesehen
Gabriel Knight schrieb:
besonders die Zeit Ende der 70er bis 1984 hat es mir angetan
war es auch eher die Zeit der echt-analogen. Digitale kamen erst ab Mitte 80er, und Rompler eher ab 90er bzw. ab Ende 80er.

Eine weitere Frage wäre vielleicht, wie man z.B. Drums machen möchte, und wie man Multitimbralität erreicht, wenn einzelne Synthesizer monotimbral sind. Mehrere Synthesizer gleichzeitig verwenden, nacheinander aufnehmen oder mit Software-Klangerzeugern kombinieren.
 
Die Frage ist auch, wo Gabriel wohnt - genauer: ob er in der Nähe einen Musikladen hat, wo er mal in Ruhe was ausprobieren kann. Das kann ja auch hilfreich sein.
 
Was noch hinzu kommt und in der Fragestellung irgendwie fehlt:

In den 70er und 80er wurden ja nicht ausschließlich Synthesizer verwendet, sondern auch viele reale Instrumente. Ist dafür schon gesorgt? D.h. Multitimbralität vielleicht schon dadurch gegeben, und es wird lediglich ein Synthesizer für nur ein paar zusätzliche Synth-Sounds gesucht?
 
Ich war zwar der erste, der Dir geantwortet hat, aber wohl nicht der Letzte;-)
...nochmal, hole Dir Demoversionen von Emulationen. Die Sounds kommen heutzutage schon ganz gut hin, und welcher Dir am ehesten zusagt, auf die Hardware sparst Du!
Arturia?
SonicProjects?
U-he?
TAL?
Native Instruments?

...glaube mir, und ich will Dir nichts aufschwatzen was ich selber toll finde, sondern ich bin rational denkender Pragmatiker;-)
 
Ich will auch nichts aufschwatzen. ;-)
Der Beweis: Ich habe den Korg Minilogue empfohlen obwohl ich den nicht besitze.
Ich habe einen Prophet08, das reicht.
Aber der passt nicht in die Preisspanne.
Darum der Korg Minilogue.

Ist die beste Option.
4 Stimmen, Analog, Direktzugriff, günstig und von Korg, dem besten Synthesizer Hersteller.
Was will man mehr?
 


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