Behringer Wave

In dem Zusammenhang ist noch erwähnenswert, dass das Prinzip der Palm'schen Wavetables auf den Versuch zurückgeht, die typischen subtraktiven analogen Synthesizerklänge à la Sequential Circuits Prophet-5 rein digital – also eben ohne spannungssteuerte resonanzfähige Tiefpaßfilter etc. – erzeugen zu können, in der Hoffnung, damit einen polyphonen Synthesizer günstiger als die Konkurrenz der Jahre 1978/79 herstellen zu können.

Zitat Wolfgang Palm:
"Aber ich wollte ja auch einen kompletten Filtersweep mit den Wavetables simulieren. Also habe ich ein Sägezahnspektrum genommen, und am oberen Ende einige Harmonische weggelassen, dann für die nächste welle weitere Harmonische weggelassen und so weiter, bis nur noch ein Sinus übrig blieb."

Die ganze PPG-Story findet sich hier: der Lebensweg eines Erfinders. Hut ab.

Interessant... eines Frage ich mich grade - als Programmiertechnischer Volldepp:

Warum hat man damals diesen Zugang zu einer Form von VA Synth gewählt ? Ist das Interpolieren zwischen Samples - das muss ja auch gerechnet werden - um so viel simpler für Hardware als gleich "Alles" nur zu rechnen ?
Grade die Grundwellenformen sollten (?) ja nicht so komplex in der Programmierung sein.

Wobei die Idee mit den Wavetables und den Modulationen auf deren Teile schon sehr kreativ ist - eigentlich ist der PPG dann ja ein Mikrosampler wenn man möchte.

Wenn jetzt jemand einen Sweep durch einen graduell obertonvermindernden Wavetable macht - was passiert da wenn der Sweep sehr langsam ist ? Der interpolierte Teil wird ja auch eine maximale Dauer haben - also wie und wann steppt es dann doch oder nicht ?

Und wenn Interpolation schon funktioniert hat - wieso dann die Zwischenstufen ? Hätte man nicht auch jeweils nur Start und Enpunkt als Sample haben können ?
 
Wenn ich Demos der PPGs höre haben die genau von "dem" was beim Blofeld weg ist mehr als die Microwellen.
Genauso wirkte es klanglich für mich bei Markteinführung vom Waldorf Quantum in die Gegenüberstellung zum Waldorf Wave: Mein Interesse war dann rasch weg, leider... Was mich am Waldorf Wave begeisterte war nirgendswo bei den Demos zum Waldorf Quantum herauszuhören... und an einen Waldorf Wave heranzukommen... nunja!
 
Alle Nicht-Facebooker können Behringer auch per Email anschreiben:

We’re looking for beta testers.
As we’re making great progress with our Wave synth, we’re now looking for beta testers who want to help us test the unit and meet the following “must have” criteria:

- You own an original Wave 2.2 or 2.3
- You have deep synth and technical experience
- You’re willing to create videos

In return we’ll reward you with a free unit.

If you’re interested please drop us a note at joinus@musictribe.com.

Thank you.
 
Genauso wirkte es klanglich für mich bei Markteinführung vom Waldorf Quantum in die Gegenüberstellung zum Waldorf Wave: Mein Interesse war dann rasch weg, leider... Was mich am Waldorf Wave begeisterte war nirgendswo bei den Demos zum Waldorf Quantum herauszuhören... und an einen Waldorf Wave heranzukommen... nunja!

Ja, das Gerät hätte mich auch interessiert aber ich konnte da - ja nur Demos, aber oft reicht das eben doch - auch nichts von diesem funky Gebritzel und dieser Mischung aus artifiziell aber bodenständig hören.

Es ist ja im Prinzip wie mit den FX bei Filmen: Für mich ist der ganze CGI Kram eigentlich richtig schrecklich, da die misslungene Anbiederung an die Realität deutlich weniger Charmant ist als die - sei sie noch so artifiziell wirkende - Stop Motion Technik oder andere old school Methoden.

Bei letzteren ist es einerseits klar dass es keine Anbiderung an Reales ist sondern die Entfremdung selbigens - das wirkt psychologisch ganz anders - anregender, provokanter -> Ein torkelndes Stop Motion Skelett in einem Mythologieschinken aus den 50ern hat tatsächlich etwas gruseliges UND etwas belustigendes - es hat somit mehr Facetten - nennen wir es analog zum roheren Klang - einfach eine forderndere Obertonstruktur.
 
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...so wie es verstanden habe, wird die jeweilige Wavetable beim einladen durch interpolierung vervollständigt und im RAM abgelegt. Dort steht sie aber vollständig und muss "nur" ausgelesen werden. Somit reichen etwa 200 (halbe) Wellenformen, um daraus 31 Wavetables a 60 Wellenformen erzeugen zu können. Im Waveterm musss man auch nur ein paar einzelne Wellenformen explizit anlegen. Dazwischen wird interpoliert und dann der gesamte Wellensatz an den Wave geschickt.
 
Interessant... eines Frage ich mich grade - als Programmiertechnischer Volldepp:

Warum hat man damals diesen Zugang zu einer Form von VA Synth gewählt ? Ist das Interpolieren zwischen Samples - das muss ja auch gerechnet werden - um so viel simpler für Hardware als gleich "Alles" nur zu rechnen ?
Grade die Grundwellenformen sollten (?) ja nicht so komplex in der Programmierung sein.

Allenfalls naive digitale Darstellungen einer Schwingungen lassen sich einfach berechnen. Aber schon ein einfacher Sinus ist deutlich komplexer (mittels Taylorreihe oder Euler - Formel) und eine additive Synthese mit 32 oder 64 Partialtönen umso mehr. Die müssen ja nicht nur generiert, sondern auch gesteuert und gemischt werden. Für die damalige Hardware war der Table Lookup einfacher.
 
...so wie es verstanden habe, wird die jeweilige Wavetable beim einladen durch interpolierung vervollständigt und im RAM abgelegt. Dort steht sie aber vollständig und muss "nur" ausgelesen werden. Somit reichen etwa 200 (halbe) Wellenformen, um daraus 31 Wavetables a 60 Wellenformen erzeugen zu können. Im Waveterm musss man auch nur ein paar einzelne Wellenformen explizit anlegen. Dazwischen wird interpoliert und dann der gesamte Wellensatz an den Wave geschickt.

Wobei das dann ja nur eine "Dimension" der Möglichkeiten darstellt weil immer nur ein - nennt man das so ? - diskreter Verlauf - also gegebene Falles weniger spannend als ein Wavetable mit Elementen die sich derart Unterscheiden wie man es von herkömmlichen Wellenformen nicht erwarten kann / würde.
 
Allenfalls naive digitale Darstellungen einer Schwingungen lassen sich einfach berechnen. Aber schon ein einfacher Sinus ist deutlich komplexer (mittels Taylorreihe oder Euler - Formel) und eine additive Synthese mit 32 oder 64 Partialtönen umso mehr. Die müssen ja nicht nur generiert, sondern auch gesteuert und gemischt werden. Für die damalige Hardware war der Table Lookup einfacher.

Könntest Du auch erläutern wie das mit der Interpolation geht ? Wenn die Teile als Sample vorliegen wie "weiss" das Gerät aus dem Sample eine zu interpolierende Formel zu extrahieren - oder ist hier mit Interpolation lediglich eine graduelle Überblendung also ein Lautstärkencrossfade gemeint ?
 
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Nicht Euer Sound, kein neuer Sound, der Sound von damals.
Da stellt sich aber auch mal wieder die Frage, wie die Zielstellungen heutiger Musiker aussehen.
Gerade auch unter den Foristien hier .. wie viele streben nach dem eigenen möglichst neuen Sound ?
Es gibt einige Motivationen, Klänge aus anderen Zeiten genau nachbilden zu wollen.
Der Hobby Synth Fan schwelgt dann in Erinnerungen, das ist einfah so ein Abtauchen.
Der eine oder andere Profi muss Retro Sounds "abliefern", weil es gerade in ist.
Synthesizer haben die Bedeutung als Werkzeuge "neue" Klänge zu erschaffen zum Teil auch eingebüßt.

Gitarristen in den 70ern haben auch ihren eigenen Sound gesucht, viele Gitarristen heute wollen auch genauso klingen wie bestimmte Vorbilder damals. Es gab einen Höhepunkt der Gitarre und es gab einen Höhepunkt der Synthesizer, das ist schon ein Anreiz sich klanglich dahin zu bewegen.

Und natürlich gibt es die andere Gruppe, die nach einem eigenen Sound sucht für die gibt es ja auch Geräte.
Diese Gruppe ist aber kleiner geworden, weil das eher so ein persönliches Ding ist.
Für den "Erfolg" als Synthesizermusiker dürfte irgendein spezifischer Sound heute recht unerheblich sein.
Irgendwie macht es (zumindets mir persönlich) auch Spaß, an eigenen Sounds zu schrauben,
aber eher zur eigenen Erbauung.

In der aktuellen Popmusik wird der eigene Stempel bzw. Signature Sound doch eher mit Effektspielereien erzeugt.

Irgendwo stimmt es schon, dass Behringer da einen Markt bedient in Richtung Spielzeuge für älter werdende Männer, die sich einen Traum erfüllen.
Da geht es schon zu einem großen Teil drum, so ein Kultteil (oder eben einen Klon) auch mal einfach zu haben zum relativ kleinen Preis.
Das kann man kritisch sehen, in dem Sinne wie man das gesamte Konsumverhalten einer Gesellschaft kritisch sehen kann.
 
Könntest Du auch erläutern wie das mit der Interpolation geht ? Wenn die Teile als Sample vorliegen wie "weiss" das Gerät aus dem Sample eine zu interpolierende Formel zu extrahieren - oder ist hier mit Interpolation lediglich eine graduelle Überblendung also ein Lautstärkencrossfade gemeint ?

Die Interpolation ist eine einfach Überblendung. Stell Dir das wie zwei Osc vor, die jeweils verschiedene Schwingungen zyklisch aus einem ROM abspielen. Die Signale werden mit

Ausgang = Wave_1 + TablePosition * (Wave_2 - Wave_1)

gemischt. "TablePosition" ist dabei eine Kommazahl - der ganzzahlige Teil wird genutzt, um die beiden ROMs zu wählen. Der fraktionale Teil bestimmt das Mischungsverhältnis der beiden gewählten ROMs.

Ich weiß aber nicht, ob der Wave diese Interpolation nur offline für das füllen der Table nutzte oder auch in Echtzeit überblendet. Wohl eher nicht, so wie er rattert.
 
Da stellt sich aber auch mal wieder die Frage, wie die Zielstellungen heutiger Musiker aussehen.
Gerade auch unter den Foristien hier .. wie viele streben nach dem eigenen möglichst neuen Sound ?
Es gibt einige Motivationen, Klänge aus anderen Zeiten genau nachbilden zu wollen.
Der Hobby Synth Fan schwelgt dann in Erinnerungen, das ist einfah so ein Abtauchen.
Der eine oder andere Profi muss Retro Sounds "abliefern", weil es gerade in ist.
Synthesizer haben die Bedeutung als Werkzeuge "neue" Klänge zu erschaffen zum Teil auch eingebüßt.

Gitarristen in den 70ern haben auch ihren eigenen Sound gesucht, viele Gitarristen heute wollen auch genauso klingen wie bestimmte Vorbilder damals. Es gab einen Höhepunkt der Gitarre und es gab einen Höhepunkt der Synthesizer, das ist schon ein Anreiz sich klanglich dahin zu bewegen.

Und natürlich gibt es die andere Gruppe, die nach einem eigenen Sound sucht für die gibt es ja auch Geräte.
Diese Gruppe ist aber kleiner geworden, weil das eher so ein persönliches Ding ist.
Für den "Erfolg" als Synthesizermusiker dürfte irgendein spezifischer Sound heute recht unerheblich sein.
Irgendwie macht es (zumindets mir persönlich) auch Spaß, an eigenen Sounds zu schrauben,
aber eher zur eigenen Erbauung.

In der aktuellen Popmusik wird der eigene Stempel bzw. Signature Sound doch eher mit Effektspielereien erzeugt.

Irgendwo stimmt es schon, dass Behringer da einen Markt bedient in Richtung Spielzeuge für älter werdende Männer, die sich einen Traum erfüllen.
Da geht es schon zu einem großen Teil drum, so ein Kultteil (oder eben einen Klon) auch mal einfach zu haben zum relativ kleinen Preis.
Das kann man kritisch sehen, in dem Sinne wie man das gesamte Konsumverhalten einer Gesellschaft kritisch sehen kann.
Für mich ist es ein Hobby und ich erfreue mich an Klängen. Und ich mache ab und zu mit anderen Musik, ohne finanzielles Interesse. Ich folge damit der Empfehlung Manfred Manns, der mal vor vielen in einen Keyboards-Interview sagte, dass er niemanden empfehlen kann, heute noch Profi-Musiker zu werden. „Macht es als Hobby“. Dazu kommt, dass ich als Musiker nicht gut genug wäre, soviel Selbsterkenntnis ist dann doch da. Und die Musik, die ich mag, kann noch alte Recken aus den 70er Jahren ernähren, mehr aber nicht. Streamingdienste tragen ihren Teil zur Gesamtsituation bei.
 
Die Interpolation ist eine einfach Überblendung. Stell Dir das wie zwei Osc vor, die jeweils verschiedene Schwingungen zyklisch aus einem ROM abspielen. Die Signale werden mit

Ausgang = Wave_1 + TablePosition * (Wave_2 - Wave_1)

gemischt. "TablePosition" ist dabei eine Kommazahl - der ganzzahlige Teil wird genutzt, um die beiden ROMs zu wählen. Der fraktionale Teil bestimmt das Mischungsverhältnis der beiden gewählten ROMs.

Ich weiß aber nicht, ob der Wave diese Interpolation nur offline für das füllen der Table nutzte oder auch in Echtzeit überblendet. Wohl eher nicht, so wie er rattert.

Danke - ich bin allerdings wirklich Volllaie - also muss ich nochmal fragen:

Werden 2 Werte Amplitundenmässig gecrossfaded oder wird eine neune Wellenform als mathematisches Mittel von Ziel und Endpunkt generiert.

Wenn ich jetzt nicht vollkommen verblödet bin sollte das ja recht anders klingen, oder ? :)
 
Ich weiß aber nicht, ob der Wave diese Interpolation nur offline für das füllen der Table nutzte oder auch in Echtzeit überblendet. Wohl eher nicht, so wie er rattert.
Die Interpolation wird jedesmal berechnet, wenn eine Wavetable ausgewählt wird; die errechneten Daten werden ins PROZ-Board übertragen. Wenn Sounds ausgegeben werden, wird nix mehr interpoliert, das Gerät schaltet einfach durch die Wellenformen.

Nur um das mal in eine Perspektive zu setzen: der Wave 2.2/2.3 arbeitet mit einem 6809-Prozessor, der mit 1,5 MHz getaktet wird. Sein ganzes Betriebssystem passt in 24K. Der komplette Hauptspeicher ist 16K groß, und da sind Programm- und Sequencerdaten mit drin. Es ist schon ganz ordentlich, WAS das Ding alles berechnet - aber für Echtzeitberechnungen der Wellenformen ist es einfach zu schwachbrüstig. Hätte PPG 1987 weitermachen können, wäre die nächste Maschine höchstwahrscheinlich 68000-basiert gewesen (wie Waveterm B, PRK-FD, HDU) und 6-10x so schnell - die hätte das vermutlich hingekriegt. Aber so kam's halt leider nicht.
 
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Danke - ich bin allerdings wirklich Volllaie - also muss ich nochmal fragen:

Werden 2 Werte Amplitundenmässig gecrossfaded oder wird eine neune Wellenform als mathematisches Mittel von Ziel und Endpunkt generiert.

Wenn ich jetzt nicht vollkommen verblödet bin sollte das ja recht anders klingen, oder ? :)


Es ist ein einfacher linearer Crossfade: Zwei Waves klingen gleichzeitig. Eine richtige spektrale Interpolation würde hier auch Phasenlagen berücksichtigen. Aber das führt dann u.U. zu Instabilitäten bei der Stimmung. Beim Wave bringt das ohnehin nichts, weil hier nur phasenstarre Sinuswellen zur Anwendung kommen (daher geht auch der Trick mit den Halbwellen). Da reicht es, zu Crossfaden - das Ergebnis ist mit der "vollumfassenden" Interpolation des Spektrums identisch.

Edit:

Noch ein Beispiel - Crossfade vs. spektrale Interpolation, so wie ich das meine: Nimm zwei gegenphasige Sinuswellen. Beim einfachen Crossfade ist bei 50% Stille das Ergebnis. Würde man das unter berücksichtigung der Phasen interpolieren, wäre der Sinus bei 50% gleich laut, aber um 90° phasenverschoben.
 
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Hat jemand das ein oder andere Video parat, wo der charakteristische Sound vom Wave durchkommt? Kann noch nicht so ganz nachvollziehen, weshalb das Teil derart begehrt ist (überhaupt nicht wertend gemeint).
 
Klaus Doldinger Constellation ist voll von Wave 2 (Skyscape!), ebenso Exit und White Eagle von TD (vor allem die Tatort-Single von 1982 hat ein lupenreines Wave-2-Solo), Galaxy Cygnus-A von Robert Schroeder, See You von Depeche Mode, Worlds Apart von Saga, Silent Departure von Ralf Tohde, die ersten zwei oder drei Alben von Serge Blenner -- alles Alben und Titel, bei denen der Wave 2 ziemlich deutlich zu hören ist.
Wow, da sind ja gleich mehrere meiner Lieblings-Alben dabei. :shock:
 
Wieso wird dann Bachs Musik immer mal wieder auf historischen bzw. in alter Bauweise hergestellten Instrumenten in Konzerten und in Studios gespielt? Eine historische Geige ohne Umbau mit reinen Darmsaiten klingt anders als eine moderne mit Metal umsponnenen bzw. Stahlsaiten. Ein historisches Cembalo klingt vollkommen anders als das daraus später entwickelte Klavier. Eine Kirchenorgel anders als die modernen, flexibleren und wartungsfreien, speicherbaren, elektronischen Sakralorgeln. Und trotzdem, wer die Musik von Bach so hören will, wie sie damals am ehesten klang, braucht die alten Instrumente und nicht die besseren modernen.

Wenn man Musik einer bestimmten Epoche mag, und jeder hat dasRecht dieses so zu tun, dann will man mitunter genau den Klang von damals, unabhängig davon, ob die neueren Instrumente besser sind oder nicht, den dass ist eine Geschmacksfrage (wenn es um den Klang geht).

Ich mag den einzigartigen Klangcharakter eines PPG waves 2.2/2.3 nunmal lieber als den mir zu glatten und ohne Kanten reproduzierten Klang z.B.eines Waldorf Blofelds mit den fast identischen Wellenformen und Wellensätzen.

Außerdem: Ein Blofeld hat hunderte von Parametern. Ein PPG wave 2.3/2.3 nicht mal hundert. Und trotzdem oder grade deshalb war man damit sehr schnell beim Klangeinstellungen und trotzdem wurden Klänge geschaffen, die wir noch heute zum Teil im Ohr haben. Weniger ist (manchmal) mehr. Siehe Bauhaus: -=+


Und übrigens: Es gibt genügend Beispiele wo Künstler die sich auf vermeintlich bessere und neuere Technik gestürtzt hatten dann allgemein schlechtere Musik gemacht hatten (Wertung nach meiner Meinung und nach Verkaufszahlen). TD wurde mit Atari-Computern für mich musikalisch beliebig und langweilig (ab Optical Race). KS stürtze sich vom Fairlight auf Akai Sampler und spielte die folgenden Jahren Musik, die selbst für die meisten (oder alle?) KS-Fans nicht genießbar ist.

Ein PPG wave hatte einen eigenen Charakter den sogar einige Laien sofort wieder erkennen konnten. Heutige Synths sind teilweise recht charakterlos oder haben nur Nuancen eines Charakters.

Und übrigens: Man könnte Klaviere natürlich besser und anders bauen. Aber dann wäre ein Steinway kein Steinway mehr und ein Bösendorfer keine Bösendorfer. Fortschritt muss nicht automatisch besser sein. Er ist erstmal nur anders als die Vergangenheit. Beurteilen kann man das nur nach einigen Jahren. Und das die PPG waves so beliebt und deswegen auch so teuer gebraucht sind, zeigt, dass es Leute gibt, die den spielen wollen. Und das liegt nur zum Teil an der markenaten Farbe oder der Gehäuse form (obwohl die vor den ersten Keyboardständern Anfang der Achtziger wichtig war).
Ich verstehe den Einwand und hatte mit so etwas Ähnlichem gerechnet. Umgekehrt bin ich selbst fast sicher, dass Bach selbst, wenn er durch irgendein unerklärliches Wunder in der heutigen Zeit auftauchen würde, äußerst erstaunt wäre, dass man a) seine Musik überhaupt noch spielt und b) sie dann auch noch gelegentlich auf historischen Instrumenten aufführt. „Mein Gott, ihr nehmt ein Cembalo? Ihr habt doch jetzt Instrumente mit Anschlagsdynamik. Ich hab mich immer geärgert, dass das Ding keine hatte.“ ;-)

Das ist natürlich alles legitim und man kann das machen - verstehen kann ich das auch, wie ich schon schrieb. Mir ging es auch darum, die Diskussion mal vom Politischen auf das Musikalische zu lenken. Und da muss es für mich nicht unbedingt auch noch ein historisches Cembalo sein. Dass es überhaupt ein Cembalo ist, ist schon originalgetreu genug, aber dann bitte wenigstens ein modernes, auch wenn das nicht zu 100% gleich klingt. Das wäre dann für mich so in etwa die Frage PPG vs. Blofeld, wobei ich selbst mit dem MW2 in der Mitte liege. Bin also auch nicht konsequent ;-) ... (sonst würde ich alles verkaufen und mir nur noch eine Kyra und einen Iridium hinstellen).
 
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Das ist jetzt der 2.3er - oder von jedem Typ ein Gerät? Edit: Ok, steht ja unter dem Youtube Video.
 
Es bleibt in der Gruppe. Nur, ich habe ihn nicht gekickt. Trotzdem habe ich meine Anfrage zurück gezogen, da ich so keine Basis für eine Zusammenarbeit sehe und ich das Gefühl habe meine Seele zu verkaufen. Ich liebe meine PPGs und BBG ist nicht das Gleiche
Kann ich nicht ganz nachvollziehen, zum einen weil ich immer versuchen würde dass Klangerzeuger die ich mag auch vielen anderen Menschen zu Verfügung steht - sie sich mit mir freuen können - und weil es mir wichtig wäre dass es Hersteller nicht komplett verkackt ;-)
 
Kann ich nicht ganz nachvollziehen, zum einen weil ich immer versuchen würde dass Klangerzeuger die ich mag auch vielen anderen Menschen zu Verfügung steht - sie sich mit mir freuen können - und weil es mir wichtig wäre dass es Hersteller nicht komplett verkackt
auch wenn du Xtausend Euro für das Original gezahlt hättest und nun zusehen musst wie ein Billighersteller genau diese Maschinen klont und für 800 Euro anbietet? (Ist nur eine Vermutung.. genau wie der Preis)
 
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auch wenn du Xtausend Euro für das Original gezahlt hättest und nun zusehen musst wie ein Billighersteller genau diese Maschinen klont und für 800 Euro anbietet? Ist nur eine Vermutung.. genau wie der Preis
Wär' mir egal, hab' ja nicht vor meine Synths wieder zu verkaufen. Wobei ich immer dann zugeschlagen hab', wenn die Teile keiner haben wollte, z.B. €340 für 'nen 2ten FS1R.
 
@Cord : das wäre doch was für Dich!?
Wenn man das Original hat, ist 'ne Kopie vielleicht kein wirklich verlockendes Angebot. So wie 'nen 2ten Synth, wenn man Sounds für ein Gerät machen soll, da hat man dann vielleicht Mühe die Teile möglichst gewinnbringend wieder zu verkaufen.
 
Die Interpolation ist eine einfach Überblendung. Stell Dir das wie zwei Osc vor, die jeweils verschiedene Schwingungen zyklisch aus einem ROM abspielen. Die Signale werden mit

Ausgang = Wave_1 + TablePosition * (Wave_2 - Wave_1)

gemischt. "TablePosition" ist dabei eine Kommazahl - der ganzzahlige Teil wird genutzt, um die beiden ROMs zu wählen. Der fraktionale Teil bestimmt das Mischungsverhältnis der beiden gewählten ROMs.
Nicht ganz so, weil der PPG keine Kommazahlen kann. Hier ist die Logik, wie sie in den PPGs zum Einsatz kommt:

In der Wavetable-Definition stehen Wertepaare: Wellenform im ROM und Position in der Wavetable. Position beginnt bei 0 und endet bei 60.
Beim Laden der Wavetable holt sich der Wave immer zwei Wertepaare (Wellenformen, die an der unteren und oberen Position stehen) und füllt die dazugehörigen Samples in einen Arbeitsbereich, so dass die dazwischen liegenden, zu interpolierenden Wellenformen frei sind. Danach wird rekursiv interpoliert: es wird die Mitte zwischen den beiden Wellenformen bestimmt und diese wird für jedes Sample mit (links+rechts)/2 befüllt. Das wird dann solange mit (links/mitte) und (mitte/rechts) rekursiv weitergespielt, bis keine Wellenformen mehr zu interpolieren sind. Sobald das erreicht ist, werden alle errechneten Wellenformen bis auf die rechte zum PROZ-Board gesendet.
Dann wandert der Wave ein Wertepaar weiter und wiederholt das Spiel, bis er am Ende der Wavetabledefinition angekommen ist.

... ich hoffe, das war verständlich :cool:
 
Meine Assembler Zeiten sind schon 'ne Weile her, also Division durch Bitshift?
 


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