Analoge Polys versus Universalität

Der Nord Modular war mein Einstieg in die Synthesizerwelt. Damals dachte ich noch, ein Synthesizer reicht und könnte alles andere ersetzen. Ich war noch dumm.;-)

An dem Punkt bin ich im Moment, 80% kann bei mir eigentlich von einem einzigen Klangerzeuger kommen, der Rest von Spezialisten.
 
Wenn man die Idee von @moogli konkret zu Ende denkt, dann landet man bei einem analogen polyphonen Modularsynth bzw. einem Synthesizer Chassis mit allen Hilfsfunktionen, in das dann entsprechende Module mit klanglicher Relevanz eingeschoben werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das ein entsprechendes Ökosystem braucht, offene Schnittstellen etc. Es gibt ein paar Beispiele in unserem Business, wo das ganz gut geklappt hat. V/Oct zumindest halbwegs, erst Eurorack hat das dann mit Gate und Power komplettiert. MIDI (hüstel). VST. ASIO. VCV Rack. Aber selbst bei MIDI brauchte man 37 Jahre für V2. Und immer hat ein Hersteller das entwickelt oder wie bei Midi, massiv vorgespurt.

Aber Träume sind ja erlaubt.

Der Punkt von @RetroSound hat natürlich auch etwas. Was macht einen Synthesizer aus? Das es einfach von A-Z passt und man die Kiste von morgens bis abends spielen will oder dass man sich in 1001 Möglichkeit verliert und einen Sound wie beim Schachspielen denken muss?
Zum Glück tickt hier jeder anders und der Markt bedient (fast) alle Vorlieben.

Hier nur so als Inspiration:



Immerhin kommt nicht da bei solchen grossen Systemen gerne gehörte Blubber-Pieps-Pfurz raus. Wobei das möglicherweise genau das ist, was die Nutzer wollen.
 
Es müsste so ähnlich wie beim PC sein, man hat ein Mainboard auf dem man dann die einzelnen Karten für OSCs, Filter, FX usw drauf verteilen kann.
 
Wie schon jemand sagte gibt es die Filterkarten für die Avalon.
Tiptop Audio hat das Z-DSP mit verschiedenen Effektalgos auf Karten und ich hab das Konzept glaub auch schon bei Boutique FX gesehen.

Effektalgos reinladen gibt es generell bei Eurorack und einigen FX Pedalen.

Ein Synth bei dem man alle Komponenten durch Karten tauschen könnte wäre schon interessant - die Schaltungen müssen dann alles aufeinander abgestimmt sein - das stell ich mit arbeitsintensiv vor...


Da müsste ein Hersteller schon viel Vertrauen haben das Geld in die Entwicklung zu investieren, so ein Poly wird dann ja auch einiges kosten.
 
An dem Punkt bin ich im Moment, 80% kann bei mir eigentlich von einem einzigen Klangerzeuger kommen, der Rest von Spezialisten.


Das ist eigentlich das perfekte Setup. Beschränkung auf das Wesentliche. Ein Arbeitstier und ein paar Handlanger für die Drecksarbeit. ??

Bin auch auf diesem Weg...seit 6 Jahren keine Neuzugänge. Nur noch Verkäufe. ?
 
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Das ist eigentlich das perfekte Setup. Beschränkung auf das Wesentliche. Ein Arbeitstier und ein paar Handlanger für die Drecksarbeit. ??

Bin auch auf diesem Weg...seit 6 Jahren keine Neuzugänge. Nur noch Verkäufe. ?
Da würde mich sehr interessieren, auf was Du reduzierst.

Vor einiger Zeit hatte ich diese Idee ja auch. Wollte zurück zum mQ und Pulse plus evtl. einem Synth für juno-artige Flächen und damit dann für immer auskommen. Und dann wurden daraus 2 mQ, 6 Pulse, ein Microwave 2, ein Ju-06A, ein Poly 61 und ein kleines Modularsystem mit Waldorf-Modulen. Hat irgendwie nicht geklappt mit der Reduktion ;-) ...
 
Nicht Polyphon aber auch mit dieser Idee: Avalon Bassline
Meiner Meinung nach ist es das Negativ-Beispiel schlechthin: Die Cartridge Einbindung hat das Gerät laut Entwickler sehr viel teurer gemacht. Es gibt recht häufig einen Defekt, den es ohne das Cartridge System nicht geben würde. Und wenn man das Cartridge Filter verwendet, kann man nicht gleichzeitig das hervorragende interne 303 Filter verwenden. Wenn man noch Platz im Eurorack hat, kann man meiner Meinung nach besser ein Doepfer Filter o.ä. kaufen, lässt sich ja sehr gut einbinden dank der Eurorack Anschlüsse. Ansonsten ist der Avalon einer meiner absoluten Lieblings-Synths.
 
Meiner Meinung nach ist es das Negativ-Beispiel schlechthin: Die Cartridge Einbindung hat das Gerät laut Entwickler sehr viel teurer gemacht. Es gibt recht häufig einen Defekt, den es ohne das Cartridge System nicht geben würde. Und wenn man das Cartridge Filter verwendet, kann man nicht gleichzeitig das hervorragende interne 303 Filter verwenden. Wenn man noch Platz im Eurorack hat, kann man meiner Meinung nach besser ein Doepfer Filter o.ä. kaufen, lässt sich ja sehr gut einbinden dank der Eurorack Anschlüsse. Ansonsten ist der Avalon einer meiner absoluten Lieblings-Synths.

Ok, darüber, wie es im Alltag wirklich funzt wusste ich nichts.
Immerhin, falls ich doch mal einen bekomme brauche ich dann die Cartridges wohl eher nicht.
Auch gut zu wissen.

Insgesamt finde ich braucht es sowas auch nicht unbedingt.
Synths – vor allem analoge – dürfen / sollen ja auch eine Eigenstädnigkeit, ein Alleinstellungsmerkmal haben.
Schaden tun die 4 Filter dem Omega auf der anderen Seite auch nicht.
 
Ok, darüber, wie es im Alltag wirklich funzt wusste ich nichts.
Immerhin, falls ich doch mal einen bekomme brauche ich dann die Cartridges wohl eher nicht.
Auch gut zu wissen.

Insgesamt finde ich braucht es sowas auch nicht unbedingt.
Synths – vor allem analoge – dürfen / sollen ja auch eine Eigenstädnigkeit, ein Alleinstellungsmerkmal haben.
Schaden tun die 4 Filter dem Omega auf der anderen Seite auch nicht.
Ich hatte mal einen Omega mit 8 Stimmen und 2 Filtern von einem Freund ausgeliehen, der ihn mir günstig verkaufen wollte. Hat mir nicht so gut gefallen. "Cheesy" zu klingen ging damit echt gut. Bässe konnte der zwar auch, aber andere Synths können das noch besser bzw. dafür braucht man auch keine 8 Stimmen.

Kennt ihr diese Fläche bei "Outkast - Miss Jackson"? Die hat den Song damals für mich ruiniert. Ich glaube, die ist mit dem Omega gemacht, klingt zumindest so (und laut VSE wurde der Omega-8 von Outkast verwendet).
 
Was du ansprichst ist technisch gesehen ja mehr als nur ein Ding
1) Drift von einzelnen Parametern
2) Rauschverhalten und Schaltungen der OSCs, Filter etc. - da du Techniker bist will ich das nicht zu weit auffalten - OTAs, Diodenfilter, Kaskaden und Schaltungen von SVF bis Ladder und so weiter.
3) Sättigung von und in die Baugruppen
4) Technische Unzulänglichkeiten (siehe auch 1)
5) Resonanzverhalten, Basskompensation
6) Ansprechen und Verhalten von Modulationsquellen an der Ziel und Quellenseite

Das alles ist das, was bei VAs und Analogen gleichermaßen eine Herausforderung ist, dazu noch Nichtlineare Verzerrung und Art davon, ebenso bei Hybridsynths, die ja auch immer besser werden.

Dh - wenn du das machen willst, müsste man das alles parametrisieren.

Als weiteres - Dinge wie die einzelnen Kaskaden in Filtern in 6dB Schritten sich verhalten, Jomox hat das mal mit dem Sunsyn versucht durch 4 unabhängige 6dB/Okt-Filter..
Und die ganzen Unterschiede müsste man ggf. mit verschiedenen Bauteilen auch noch nachstellen. Ein bisschen wurde das von Herstellern wie Creamware gemacht und später noch eher bei John Bowen, dessen Synth bekanntlich auf Creamware Technik aufbaut und auch in Siegburg gemacht wurde. Also von CW Nachfolgern.

Das ist also eine Menge.
Andromeda oder EMS Synthi wären ein gutes Stichwort bei der Reihenfolge und Verhalten der einzelnen Baugruppen, hab dazu mal einen Bericht namens Modulwechselwahn im SynMag verfasst wo nur Pegel und Reihenfolgen von verschiedenen Baugruppen von bekannten stilprägenden Synthelementen probiert wurden. Das war ein sehr sehr unterschiedliches Bild, was davon dominant war und was sich wie verformt durch Pegel und Reihenfolgen.

EMS, MS20, Moog V'ger und Moog Modular hatte ich damals genutzt, also keine "modularen" Synths aber solche wo man OSCs und Filter und VCA tauschen kann und externe ENVs anschließen kann.

Wahnsinnig, was da alles raus kam und wie empfindlich das alles ist.

Es gibt heute Soft-Emulationen und Synths wie das System 8, wo das ziemlich gut digital umgesetzt ist, aber nach klaren Vorbildern.
Die analoge Variante mit den Steckmodulen ist meiner Ansicht nach nur in Teilen erfolgreich. Aber ebenso die Clones und so, die aber idR einen Synth kopieren und nicht etwa einen MS20 mit Moogfiltern und wahlweise noch ARP oder sowas. Das ist ja, was du eigentlich suchst.

Idealerweise kann man alles frei setzen und der Sound ist neutral. So war mal die Idee. Aber alle haben eine Färbung und technische Unzulänglichkeiten und und und.. Charakter!
Die ganzen Nachteile zB eines MS20 wurden dann zu Vorteilen, weil man das klanglich ja mögen oder einsetzen kann. Und so beginnt es.

Hoffe ich hab das damit beschrieben, wie umfangreich sowas wäre und ist.
Vermutlich kann man das eher digital umsetzen um es nicht zu aufwendig werden zu lassen, polyphon ist da auch einfacher.
 
Erstmal danke allen für die Beteiligung :)

Das ist also eine Menge.

Klar, wenn man das ALLES aufdröselt. Ich seh es eher aus der Perspektive: Ich würde gerne mehr aus dieser Richtung in analog sehen. Auch der vorgeschlagene "Backbone" vollmodular Poly mit Einsteckmodulen, so weit muss man ja imo gar nicht zwingend gehen, um ein "mehr davon" zu erreichen. Ist aber ein sehr cooles Gedankenspiel, soll also gar kein Gemecker sein.

Ja, es gibt heftigere Drehschrauben, die man anbieten könnte, und subtilere. Anfangen würde man sinnvollerweise bei den heftigeren.

Ansätze "davon" sieht man ja an den vielen Beispielen hier im Thread. Die kannte ich übrigens auch nicht alle! Und gerade sowas wie im digitalen Bereich, wenn man sagt: Ok, "VC"O ist nur ein Oszillatormodell von vielen. Das zählt für mich da auch schon rein. Oder - auch beim Sunyn - echte VCOs und digitale Oszillatoren gleichzeitig anbieten. Das bedeutet ja möglicherweise eben gerade auch: Die identische Funktion mit anderem Klang anbieten.

Eins find ich schon auffällig, nämlich dass man argumentativ leicht die 100% Ebene bemüht, und es damit "unmöglich" macht. (Ich hoffe, ich hab das nicht unbewusst selbst in diese Richtung geschoben.) Denn klar, das bedeutet dann ggf. wirklich zu teuer, zu aufwändig und "zu viele Möglichkeiten machen ja vielleicht unkreativ". Aber wenn man das als Kontinuum betrachtet, bei dem man mal einen andere Balance in Richtung mehr klangliche Optionen bzw. Parameter ausprobieren könnte. Das fänd ich halt gut.
 
Na ja, nehmen wir doch mal den Iridium als Beispiel. 5 Synthese-Formen auf OSC-Ebene, etliche verschiedene Filter-Modelle auf Filter-Ebene, flexible "Verschaltung" der Einheiten, massenhaft LFOs und ENVs mit unterschiedlichsten Charakteristiken. Da ist man m.E. schon sehr, sehr weit.

Verbessern könnte man das m.E. nur, wenn man ein offenes Konzept schaffen würde ähnlich dem Eurorack-Modular - nur in diesem Fall nicht analog und weitgehend monophon - sondern digital und grundsätzlich polyphon. Die Aufgabe wäre: Baue eine offene Hardware-Plattform, zu der Drittentwickler beliebige virtuelle "Module" beisteuern können, die sich der Anwender in die Plattform laden und dort beliebig verschalten kann. Rudimentär gibt es das beim Korg Prologue, aber das müsste man auf alle Ebenen eines Synths, jenseits der OSC-Ebene ausweiten. Es wäre also so eine Art "Nord Modular G5" mit offener Struktur für alle Anbieter, die Module dazu beitragen können und möchten - und dann bitte alles ohne Computer-Abhängigkeit, sodass es am Hardware-Instrument direkt editierbar ist.
 
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Im Plugin-Bereich lässt sich das sicher am einfachsten realisieren. Diva hat einen interessanten Ansatz und extrem dann bei VCV Rack. Beides geht polyphon, aber eben im Rechner.

Creamware hatte einen noch granulareren Ansatz, dass man eben selber Module oder Synths auf unterster Ebene graphisch entwickeln konnte (wenn man genug DSP Power hatte), gibt es bei Sonic Core immer noch. Fast rechnerunabhängig aber nicht in dedizierter Hardware mit Knöpfen und Keyboard. War mal geplant. Kam nicht dazu.

Max/MSP geht noch mehr in diese Richtung im Rechner und Symbolic Sound Corporation mit Kyma/Capybara in dedizierter Hardware.

Arturia Origin kommt der Idea auch nahe.

Aber alles rechte Nische und gerne auch kommerziell ein Flop.
 
Creamware hatte einen noch granulareren Ansatz, dass man eben selber Module oder Synths auf unterster Ebene graphisch entwickeln konnte (wenn man genug DSP Power hatte), gibt es bei Sonic Core immer noch. Fast rechnerunabhängig aber nicht in dedizierter Hardware mit Knöpfen und Keyboard. War mal geplant. Kam nicht dazu.

Ja, als Dinopark gibt es das ja grade auch noch https://www.sequencer.de/synthesize...ederauferstehung-der-creamware-synths.148086/
 
Aber alles rechte Nische und gerne auch kommerziell ein Flop.
Das haben auch alle vermutet, als Dieter Doepfer sein A-100-System vorstellte. Und was ist passiert? Dieter wurde der Begründer einer neuen Epoche der Synthesizer-Geschichte und ist nach wie vor gut im Geschäft trotz zahlreicher anderer Anbieter, die mittlerweile ebenfalls Eurorack-Module anbieten.
 
Ich sag es mal so - manche Unterschiede macht ein anderer VCA oder Lin/Exp-Umschaltung aus, bei anderen einfach ein anderes Filter oder ein anderes Resonanzverhalten.
Bedenke dazu noch, dass wir eigentlich im Synth nie gesteuerte Vollparametrik haben - läge eigentlich nahe. Modulation der Flankensteilheit und so ist selten und das mit den Filterpolen im Sunsyn hat mal Resonanz und mal nicht und schaukelt sich auf. Das ist eine Kalibrierungssache dazu.

Das andere ist Diodenfilter vs. Transistor oder OP-Amp - die klingen dann böser mit Dioden und unkontrollierter und zittern mehr rum.
(Wasp, EMS)

Und wegen all dem sage ich mal Solaris und System 8 und ja, auch Origin ein bisschen - da mochte ich aber nicht, dass es keine lineare FM gibt, obwohl das ein digitales Ding ist. 24 Module sind ausreichend - man hat dann auch mal seine 3-4 LFOs wenn man's braucht und beim Solaris ist das auch ok..

Beim Sys8 ist es deshalb gut, weil ich Roland-Sound mag, System 100 und Promars und Juno .. genau das Richtige - Ich brauche nicht unbedingt ein Jupiter 8 Filter, das vom Juno ist ja besser. Also wenn man die hat, die man lieber mag, wäre das schon ok - aber das bestimmt man ja nicht selbst.
Deshalb gibt es so viele Modularisten - die stellen sich ihre Sachen zusammen und das Filter und diese OSCs und diese Anzahl LFOs..
Dafür ist es dann eher monophon oder duo-- mehr machen die meisten nicht, weil zu aufwendig.

Und ich denke, dass es dann noch immer nicht perfekt ist. Weil irgendwas auch fehlen kann. System 8 könnte noch einen LFO gebrauchen.. Den kann man aber als Controller extern einbauen. Das habe ich früher mit dem G2 gemacht, zB für den Microkorg mehr LFOs und ENVs für Wave-Umschaltung und sowas. Mehr FM Krams - weil meist reicht ja eine "langsame" Modulation. Sowas wie das einschraubbare ModDings im Polybrute ist ja jetzt schon für alle Synth machbar, mit ner App oder sowas..

Mod sehe ich also nicht als Problem sondern eher die Engine.
Da musst du entscheiden, was du wirklich brauchst und was nicht so wichtig ist.
Ich liebe FM und finde es daher schon gut, dass etwas FM und Xmod im Sys8 ist und dennoch hab ich Junofilter - auch mal mit 12dB/okt - ich mag Filter mit flacher Steilheit und HPFs auch .. BPFs brauche icht nicht so oft wie LPF und HPF.. aber eine Kombination ist schon ganz nett. Eine Art Roland MS20 wäre also super - Reso-Filter 2x..
Das gibt es aber nicht. MS20 ist sonst ja auch in vielem gar nicht so toll. Aber aber aber..

Ich mag das das nasale und DAS würde mir reichen. Aber das bekommst du schon mit neueren MS-Varianten nicht so schön wie mit den alten und schon ist wieder alles im Eimer.
Ich hab dennoch das Liveset ohne MS - und der MS20M war mit, als ich noch keinen Koffer hatte. Hat gut gepasst.

Wie auch immer - man kann nicht und nie alles richtig haben aber gute Tools finden. Weisst du was komisch ist? SH01A - unfassbar cheap wenig kann das Ding - es ist mein Lieblingssynth seit Neuerem, ist immer cool, immer super für Performance und live-Krams und Impro sowieso.
Das ist weil der gut klingt, der kann NICHTS - nicht mal FM - ok über Turbo LFO mode.

Und deshalb ist das alles für die Katze, ich hab lieber das schöne System 100 Filter zB als grauselige OSCs.. Deshalb bin ich zB kein Polysix Fan, der ist mir nicht recht, sorry an die Fans. Juno geht eher und der kann genau so wenig. Aber da stimmt der Sound und es ist dennoch immer klar, es fehlt was.
Es ist aber Ausruck möglich in Kombination mit FM und Co - dann woanders her.

Es ist manchmal so, dass die Möglichkeiten dich erden, Dann ist es halt so.
Nur die Sequencerwelt - die könnte mal erwachen.
 
Weisst du was komisch ist? SH01A - unfassbar cheap wenig kann das Ding - es ist mein Lieblingssynth seit Neuerem, ist immer cool, immer super für Performance und live-Krams und Impro sowieso.
Das ist nicht komisch. Das Ding klingt gut. Mir geht es mit dem JU-06A ähnlich - im Juno 60 Modus. Und ich habe wieder einen alten Korg Poly 61. Der kann sogar noch weniger als alle, alle anderen, aber auch der klingt für einiges einfach gut. Ganz anders als Roland allerdings - eher "dünn", nasal, aggressiv, lo-fi. Hat aber seinen eigenen, unverwechselbaren Touch.

Aber: Man könnte das alles kombinieren. Für mich wären 3 OSCs pro Stimme mit der Möglichkeit zur Erstellung eigener Wavetables im Microwave-2/XT-Stil toll, jeder OSC zudem mit der Möglichkeit von Subharmonischen in beliebigen Teilungsverhältnissen (Trautonium), dazu gute analoge DCOs mit den klassischen Wellenformen (Pulse). Dann würden Stereo- oder Multichannel-Mixer folgen, die die OSCs auf mindestens zwei, besser mehr analoge und digitale Filter verteilen. Alle Filter immer wählbar zwischen 6/12/24 db/Oktave und unterschiedlichen Modi (LP/BP/HP/Notch), verteilbar im Panorama und auf verschiedene Effekte, die wiederum Formant-Filter, statische Hi- und Lo-Pass-Filter, Chorus, BBD-Delay, Spring-Reverb usw. beinhalten - gerne auch analog ausgeführt, wo es Sinn macht. Und dann eine super-flexible Mod-Matrix mit ENVs und LFOs der unterschiedlichsten Charakteristika. ENVs immer loopbar, LFOs immer auch als One-Shot, immer mit Delay-Parameter - komplexe Hüllkurven genauso im Angebot wie einfache Decay-Hüllkurven.

So denke ich mir das. Und das alles dann trotzdem so intelligent angeordnet, dass es auf der obersten Benutzeroberfläche so einfach zu bedienen ist wie ein Juno 6 - wenn man nicht tiefer einsteigen will.

;-)
 
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Poly 61 ist eher unterschätzt aber eigentlich der Nachfolger des Poly6, dessen Verhalten ich nur in Teilen mag, also nicht im Sinne "schlecht" sondern einfach nicht so schön und rund wie der Juno. Ich mag halt diesen Sound. Den P61 kann man aber sehr gut für so Arp-Sachen nutzen. Er ist nur eben kein Bedienwunder - aber ich verbinde damit, dass dies das Gerät ist was ich im Laden so lange bedreht habe, bis ich Synthese kapiert habe. War damals die einzige Möglichkeit - ich hatte ja keinen eigenen Synth und war damals noch zu unerschwinglich. Es wurde ja dann etwas später FM.

Ein Shootout von Synths bringt es idR an den Tag, was gut ist und was eher nicht. JP8 ist auch super, aber das Filter des Juno ist nunmal schöner. Aber - das ist natürlich genau das was hier gefordert ist - Ich würde sagen wenn man ein Best of Roland machen würde, wäre es das System 8. Das ist noch besser als der XM weil der wieder Abstriche bei der Synthese macht - ich nenne das so genau, weil das zum Thread sehr gut passt. Beim Xm ist nämlich zugunsten der Stimmen bei gleichzeitiger Synthese ein Abstich gemacht worden (Xmod oder Ring oder Sync). Das kann das System 8 halt und da kombiniert man eben die Roland-Sachen und beim Xm gibt es EIN Roland Filter und noch 2 andere Typen - nämlich SCI P5 und Moog - die sind auch wirklich gut im Sound - und natürlich die Peaking-Ente aus dem JV Modus - also alle Modi von dort obendrauf. Das ist auch ein Best Of, aber zu viele Abstriche - für viele aber ggf. ok - für mich wäre es wichtiger dass die Stimme super ist, dann lieber weniger davon - ich kann ja mit 4 Stimmen schon was machen.

Da wäre meine Wahl also diese:
Nimm das Junofilter mit 6-24dB Flankensteilheit und als HPF, dann pack das System 100 Filter noch drauf und die OSC Modes des System 8. Sättigung und Pegel noch dazu und du hast einen echt guten Synth, spare nicht an Sync und Ring und Xmod gleichzeitig und dennoch 2OP FM pro OSC - aus dem System 8/1 - das hat man nämlich im Xm gleich weggelassen.

Das System 100 ist übrigens auch einer dieser Teile, die man sehr sehr gut nutzen kann für "alles".
Das wäre also schon ein bisschen von dem was moogli will.

Man kann auch Drift und Alterung einstellen, Dinge die die einzelnen Stimmen verschieden klingen lassen - das ist beim Xm sogar noch mehr parametrisiert. "Aging" und so. Nicht nur Random OSC-Tune.

Was ich damit sagen will - die machen das schon jetzt ansatzweise und Korg hatte mit Component Modeling ja eigentlich auch sowas gemacht - daraus entstanden dann Soft-Versionen von MonoPoly bis MS20. Den MS gibts leider noch nicht polyphon als App - obwohl der MS20 sehr gut ist als Polyphoner, weil er eben nicht so fett ist und dieser Sound passt.. Schade, dass die App da kein in-App Deal hat. Würde da 10€ reinstecken, damit das geht.

Ja und ab da kommen die Nerdsachen. Ich bleibe bei dem Beispiel -
Wenn man jetzt VCA Kennlinie einstellen könnte und noch andere ganz andere Filter und OSCs - dann wäre das doch schon ziemlich was hier gesucht wird?

Beim ATC-X von SE gibt es so einen tollen VCA Modus, der alles rausholt. Sättigung in gut.
Naja.. aber wenn man wirklich irgendwie alles haben wollte müsste man von EMS Verhalten (sehr schwer zu machen) bis Oberheim Xpander alles rein kriegen. Arturia haben es leider nicht geschafft mit dem Matrix - der klingt zu weit weg, das Sahnige fehlt. Dabei haben sie das richtige erweitert - mehr Modulation - und schnellere LFOs und ENVs wäre auch nicht falsch bei dem. Das ist ja kein Vorteil der HW. Aber der Klang - da ist einfach Breite und Weite deutlich mehr. Kenne nichts, was so klingt sonst.
Nur Sachen, die vergleichbare Qualität haben, aber nicht mit diesen Eigenschaften.

Und so kann man es noch weiter spinnen.
Wenn also jeder ausschriebe, welche das sein müssen oder sollten, haben wir sehr sehr viel Zeug.
Ich tippe auf mehr als 10 Filter mit mind 10 Varianten - der Xpander als Beispiel kann ohne Bassverlust sehr gut klingen mit Resonanz. Ein Promars hat einen fetten fast Moog-artigen Sound, aber mit Reso dünnt das Filter aus, aber hat super Snappy-ENVs, die einfach das Gerät geradezu ausmachen. Nicht aus machen! Man macht ihn eher an.

Und der Promars und Jupiter 4 sind auch so SH-Style Synths - die wenig können aber das was da raus kommt kann man echt lieben.

Vielleicht ist ein gut erweiterter SH oder Juno mit 2 OSCs und FM und so ja sogar besser als ein Jupiter 8? Für mich wäre das so. Dann vermisse ich auch den 8er nicht, aber ich habe 2 Jupiter 8 - einen JP08 und ein System 8. Die reichen und ich nutze sie auch, Jams mit dem JP08 sind toll. Aber bei Jams war der SH eben noch erfolgreicher und ich liebe FM und andere Sounds - Komplexität - aber so für was cooles machen geht eben der SH.

Und das was da hinter ist, ist der SChlüssel für einen Ultimaten™ dieser Zeit.
Ich finde leider auch nicht jeder Soft gut genug. Arturia zB ist echt super aber es klingt nicht nach dem was es vorgibt. Es erinnert mal dran aber das warum ich diese Originale mag, das haben sie nicht - aber was sie sind und haben - es sind supertolle Produktions-Synth, man kann damit tolle Sachen machen - aber der ARP klingt nicht wie ein 2600 - der Matrix 12 nicht ein echter Matrix und so weiter- Die Digitalen sind besser gelungen was das angeht, weil man die aber auch idR nicht hat - Fairlight und Synclavier - großes Kino! Wirklich!
Dh - man muss wirklich die richtigen Dinge tun.

Ich mag ja Cypher von FXpansion - die es "so" ja nicht mehr so richtig gibt, nach Roli-Kauf und so ... das war eine Engine, die alles ein bisschen ist und in der Tat wirklich viel abdeckt. Klingt zwischen Moog und nochwas, sagen wir ein bisschen Oberheim und die Envs schnappen gut zu und so weiter. Man kann viel machen, es ist ein 2Filter System und war einer der ersten Softsynths die man wirklich als gelungen sehen muss, die NICHT klar ein bestimmtes Vorbild haben. Davor war es lustigerweise der grüne kleine Koblo, den ich echt mochte klanglich. Kennt keiner mehr, oder?

Und das was dahinter steht ist eben jene Suche nach dem guten Sound.
Es ist aber nur ein Teil, man hat immer verzichtet, nie alles gemacht und nicht mal sowas wie jetzt der Pro3 mit seinen 3 Filtermodulen drin.
Das ist natürlich auch ein ähnlicher Versuch alles abzudecken.

Normale Leute kaufen sich ja lieber nicht so viel - wenn also einer so viel und so gut das kann was sie alle so einigermaßen abdeckt, dann hat man etwas tolles geschafft.

So Roman ist unterbrochen - und noch lang nicht alles gesagt dazu. Soll nur mal die Gedanken dazu offen legen, was man alles bedenken muss und wo man das in Teilen schon sieht. Es ist meiner Ansicht also eine eher Software-Sache in Hardware sehr gern verpackt. Ich nutze live faktisch nur sowas weil billiger und leichter.
Aber ich kann auch sagen, wieso ich noch mehr nutze und wie ich das erweitere - iPad und so. Da ist übrigens auch ein Juno mit drauf - dessen Bedienresponse aber noch verbessert werden müsste - Aber der Sound ist very ok.
Und nochwas - endlich aufhören mit nur mono - 4 Stimmen sollten schon drin sein. Gern mehr. Ich hab Hände und ich mag Akkorde.
 
Und nochwas - endlich aufhören mit nur mono - 4 Stimmen sollten schon drin sein. Gern mehr. Ich hab Hände und ich mag Akkorde.
Na ja, ich sehe schon Situationen, in denen monophone Synths inspirierend sein können, da sie den Fokus eben auf die eine Stimme und eine etwas andere Arbeitsweise lenken. Ich merke das aktuell wieder bei meinem kleinen monophonen Modularsystem. Da steckt enormes Klangpotential drin, aber ich habe halt immer nur ein Patch, das nicht speicherbar ist, mit nur einer Stimme. Um damit Musik zu machen, muss man vollkommen anders vorgehen als mit speicherbaren polyphonen Synths. Das ist gleichzeitig Herausforderung und Chance und es begünstigt das "kompositorische" Denken in gewisser Weise.

Auch sind viele Monosynths klanglich etwas anders ausgelegt als die Polys. Besonders fällt mir das bei meiner Waldorf-Pulse-Kaskade auf. Für mich ist der Waldorf Pulse einer der bestklingendsten Synths ever, ich habe lange davon geträumt, den polyphon zu haben - jetzt habe ich das, aber 6stimmig ist es manchmal einfach too much, seine Stärken spielt er nach wie vor vor allem monophon aus (wofür er ja auch gebaut war). Wenn man ihn polyphon einsetzt, kann man eine Wall-Of-Sound erreichen, die jeden OB-6 oder Juno oder Jupiter einfach wegbläst, aber man muss stellenweise tricksen, um den Sound etwas "dünner" zu machen und ihn überhaupt irgendwo musikalisch unterbringen zu können.
 
Wenn Firma X einen polyphonen analogen Synth baut, dann ist das ja eine ziemliche Materialschlacht (genaugenommen sogar auch bei einem Digitalen). Und idR damit dann ein teurer Anschaffungs-Spaß für uns Kunden. Was ich faszinierend finde, dass man trotzdem meistens auf einen "Grundsound" (zB Filter) festgelegt ist/wird.

[...]

Was ich sagen will ist, dass die Idee, Klangcharakteristika (im Sinne einer physisch vorhandenen alternativen Schaltung, oder von mir aus auch im Sinne einer elektronisch umkonfigurierbaren Schaltung) zur Auswahl zu haben, aus meiner Sicht wirklich nicht verkehrt ist, weil eben doch sehr vieles an einem subtraktiven Synth "immer gleich" ist. Ja, bewusst in Anführungszeichen gehalten.

[...]

Das betrifft nicht nur polyphone.

[...]

Was meint ihr?
Bei einem Monophonen würde ich nicht lange nachdenken und für mehr Variabilität und Flexibilität zu einem Modularen greifen.
Da kannst du dann verschiedene Filter umstecken, auch verschiedene Routings, Modulationen usw.

Bei analogen Polyphonen habe ich mich gefragt, wenn man schon diesen Aufwand treibt, warum dann nicht auch digitale Oszillatoren (inkl. Sampling) einbauen. Das wäre verhältnismäßig wenig zusätzlicher Aufwand. Manche tun das tatsächlich. Z.B. Minilogue XD, allerdings ohne Sampling. Aber zu wenige Stimmen.

Verschiedene Filter-Bänke in analog ... Da müssten Synthesizer dann als Riesen-Bau-Kästen angelegt werden. So ähnlich wie Synclavier. Und sooo viele Interessenten für solche Systeme gäbe es heutzutage wahrscheinlich nicht. Da kann man ja auch einen Kronos nehmen, der zwar digital ist, aber ich denke, dass es im Kronos schon auch verschiedene Filter-Modelle gibt (je nach Engine z.B.).

In der aktuellen ZEN-Core Engine von Roland sind auch verschiedene Filter- und Oszillator-Modelle implementiert. Ja, hier alles digital, aber nicht wenige Möglichkeiten für verschiedene Klänge. Am günstigsten fährt man aktuell mit einer MC-707, denke ich, die sowohl voll editierbar ist als auch viel Polyphonie bietet. Zudem multitimbral, mit Sequencer, Drums, Samples ... Ich würde mich aktuell wohl eher dafür entscheiden. Ach nee, ich habe mich ja schon dafür entschieden. Zwinker.
 
Zuletzt bearbeitet:
(...)

Auch sind viele Monosynths klanglich etwas anders ausgelegt als die Polys. Besonders fällt mir das bei meiner Waldorf-Pulse-Kaskade auf. Für mich ist der Waldorf Pulse einer der bestklingendsten Synths ever, ich habe lange davon geträumt, den polyphon zu haben - jetzt habe ich das, aber 6stimmig ist es manchmal einfach too much, seine Stärken spielt er nach wie vor vor allem monophon aus (wofür er ja auch gebaut war). Wenn man ihn polyphon einsetzt, kann man eine Wall-Of-Sound erreichen, die jeden OB-6 oder Juno oder Jupiter einfach wegbläst, aber man muss stellenweise tricksen, um den Sound etwas "dünner" zu machen und ihn überhaupt irgendwo musikalisch unterbringen zu können.
Zu dem gleichen Ergebnis bin ich inzwischen mit meiner Moog Little/Slim Phatty Anordnung gekommen - einfach zu viel des Guten.
 
Ein Promars mit freigelegten 2 SubOSCs (hat er!) war auch „zu fett“, aber - es geht halt wenn man monophone Musik macht. Techno ist oft so oder Drones und sowas. Ich mache meist anderes als das.

Aber das hier angesprochene “alleskönner“ Ding wäre auf jeden Fall nicht arm an Bedienlementen und bestenfalls Menüs, um die vielen Funktionen zu integrieren. Deshalb sind sie eben auch reduziert, so wie die Musik auch. Es sind immer Modelle und wenn man es sehr weit bringen will müsste man quasi die besten und wichtigsten Eigenschaften auswählen und die umsetzen. Den Synth der alles kann und keine anderen nötig macht und der bei nicht zu krassen Nerds ausreichend ist - das ist ein Traum.

Das ist wie in den meisten Anleitungen wo die Hersteller sich lediglich vorstellen können, dass du nur NOCH EIN Gerät dieser Art besitzt und wie du die dann verketten kannst - ;-) Es kann ja schließlich alles.

Aber so negativ soll es nicht enden.
Es wäre schon möglich einige Standards zu etablieren, manche davon müsste man nur mit Poti versehen oder mit einem Bildschirmknopf.
Drive, Moogness, Steilheit, Eigenverhalten, Treue, Glunch, Trim, Branizität, Lykonasestatus und Kettigkeit
 


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