clapptomaniac schrieb:
so wavetable-mäßig? fänd ich absolut gut. wäre klanglich bestimmt eine riesen erweiterung.
PLL macht aus VCO sozusagen einen DCO? (ich hoffe ich hab das richtig verstanden) was für möglichkeiten eröffnet das denn eigentlich?
einfach nur "nicht-freilaufende oszillatoren" zu haben, wäre für mich ich jetzt nicht soo ein killer-feature...
Ja genau, Wavetable. Bzw. errechnet (bei Dreieck, Rechteck und Sägezahn). Und Suboszillatoren. Vielleicht sogar ganz viele pro Oszillator, weil die fast nix kosten an Rechenzeit. Ich bin im Moment aber noch am grübeln, wie ich in der Software mein Timing implementiere, um bei möglichst hoher Auflösung (Samplingfrequenzmässig gesehen) möglichst genau die Frequenz meines Vertrauens treffe, und dabei noch die Suboszillatoren "mitziehe". Wenn ich das so hinbekomme, wie ich das will, dann wirds echt noch was mit Wavetables, da kommen dann ein paar Standards rein, und eine kann man selber hochladen.
"DCO" ist eine recht schwammige Definition. Im Prinzip sind meine Oszillatoren VCO und DCO gleichzeitig, je nachdem, wo man hinschaut. Eigentlich siehts technisch so aus:
CPU -> DAC -> Sample&Hold -> Exponentialkonverter -> Oszillator
der Oszillator ist ein CCO, also Stromgesteuert. Der Expokonverter macht ihn zu einem VCO. Und CPU, DAC, Sample&Hold machen ihn eigentlich zu einem DCO. DCO heißt einfach nur "digital gesteuert" (Digitally Controlled), was auf alles abbildbar ist, was ne MIDI-Dose hat.
Wenn wir den Scope aber so hinlegen, daß "DCO" bedeutet, daß Digitalelektronik in die Arbeit des Oszillators eingreift und ihm nicht nur die Steuerspannung anwirft, dann passt die Definition dahingehend, daß mein Oszillator umschaltbar ist zwischen VCO und DCO. Bzw. eigentlich VDCO, weil er dann Spannungsgesteuert arbeitet, mit digitaler Hilfe.
Möchte sagen - lassen wir die Definition. Es ist ein VCO, in einer PLL ist per Definition auch ein VCO, nur wird die Steuerspannung durch eine geeignete Zusatzelektronik automatisch geregelt, diese Zusatzelektronik ist zum Teil digital, macht Phasenvergleich und so, und die Referenz, die zu einer PLL gehört, ist volldigital, das ist nämlich einfach ein Output der CPU.
Die Möglichkeiten einer PLL sind:
- präzise Frequenz
- beeinflussbare Phasenlage
PLL arbeitet durch Phasenvergleiche zwischen einem Referenzsignal und dem Ausgang des VCOs. Je nachdem, wo in den beiden verglichenen Rechtecken zuerst die Flankenänderung auftritt, wird die Steuerspannung für den VCO rauf oder runter geschraubt (zwischen dem Steuerausgang und dem Spannungseingang des VCO ist ein Tiefpassfilter bzw. Integrator, damit die Änderung nicht zwischen Min-Max rumflippt, sondern sich schnell, aber stufenweise annähert an den Idealwert).
Für den Musikalischen Bereich brauch ich das mit der präzisen Frequenz vermutlich nicht erläutern, das dient dazu, daß der Ton auf jeden Fall stimmt, nimmt aber natürlich eine der Stärken der Analogsynthesizer etwas raus. Es klingt steriler. Die Phasenlage zu beeinflussen ist dagegen ein sehr nützliches Feature, was zwar auch den Analogsynthesizer etwas vom pur Analogen wegbringt, aber für saubere FM überaus nützlich sein kann.
Wie gesagt kann man die Oszillatoren, wo eine Form digitaler Regelung angeflanscht ist, nicht mehr in ihrer Frequenz von außen Modulieren (ich lasse es zwar zu, aber es wird nicht sinnvoll sein), aber als Modulatoren für andere Oszillatoren bekommt man so Frequenz und Phasenlage genau da hin, wo man sie haben will.
Aber im Moment steht da auch ein vergleichbares Problem im Raum wie bei den digitalen Oszillatoren - Einsatz von Hard&Software, um möglichst sauber das rauszubekommen, was raus soll. Nur ists beim PLL-Thema etwas einfacher, weil das nur ein simpler Rechteckoszillator sein muß.