Funky40 schrieb:
Ich denke dass es bei all dem Aufwand wirklich schade wäre wenn du dann bei den Filtern sparst.
Am anfang hatte ich ein bisschen den Eindruck,
aber mnittlerweile hat sich ja auch dort einiges getan
.
"Sparen" war bisher überall vorgesehen, aber ich fang dann meist rudimentär an und optimiere so lang dran rum, bis es mir gefällt, meist ists dann doch deutlich komplexer geworden, als ich mir das vorgestellt hatte. Aber ich bin erst mit einem Teil fertig, wenn er mir persönlich gefällt, und ich bin da schon relativ anspruchsvoll, schließlich dient das Projekt primär dazu, all die bei meinen Gerätschaften fehlenden Features in einem Gerät zu vereinen.
Funky40 schrieb:
Bei so nem umfangreichen Projekt halte ich verschiedene Filtertypen einfach für pflicht,
und wie schon besprochen die Möglichkeit externe einbinden zu können für sehr wichtig.
Aber das hast du ja bereits bestätigt.
Naja, nur weils anfangs umfangreich ist (und damit auch teurer), heisst das nicht, daß es automatisch noch umfangreicher (und damit noch teurer) werden sollte. Klar, ich kann das Ding so dermaßen bloated und offen designen, daß man wirklich alles damit machen kann - aber wenns dann 10000 EUR kostet, hilfts auch keinem, weils keiner kaufen wird.
Funky40 schrieb:
Die Stromversorgung so auszulegen dass man vorig saft hat, und anschlüsse nach aussen legen kann.
So kann man sich ein paar zusätzliche (Filter)Module besorgen, in ein Kästchen bauen, und direkt dort anschliessen.
Hm. Nö. Bin ich eigentlich nicht so sehr dafür. Weil ich dann nämlich, wenns auf den Markt kommt, ziemlich sicher ständig Garantiefälle mit kaputten Netzteilen habe, oder Funktionsstörungen durch überlastete Netzteile, oder gar Totalschäden durch falsche Nutzung dieser Netzteilschnittstelle. Die wenigen Zugänge, die ich rauslege, sind noch relativ einfach abzusichern, und wenn da nicht grad der Blitz irgendwo einschlägt, ist höchstens eine solche Schnittstelle und vielleicht noch einige umliegende Komponenten kaputt, wenn doch mal jemand Mist baut. Ich hab schlichtweg kein gutes Gefühl, allzu tiefe Eingriffe in die Elektronik nach außen zu legen, weil damit die Gefahr wächst, daß bei unsachgemäßer Behandlung (und das kann auch mal ein Versehen sein) große Schäden entstehen und der Rechtsstreit losgeht, ob das ein Garantiefall oder Pech des Nutzers ist, weil er Mist gebaut hat. Alles, was ich einbaue, ist fähig, im Rahmen der verwendeten Betriebsspannungen (also +-15V) Input zu verkraften, auch, wenns eigentlich ein Output ist. Die Elektronik dieser wenigen Schnittstellen wird darauf ausgelegt. Wenn ich aber das Netzteil rauslege, dann besteht die Gefahr, daß mehr und mehr Zeug dran gehängt wird, irgendwann geht dem Netzteil halt mal die Puste aus.
Außerdem kann ich nicht erahnen, was der User anschliessen will, wenn sein Modul +-12V braucht, hat er schonmal Pech, ich arbeite mit +-15V, +-5V und nochmal 5V für den Digitalteil. Das ist zwar für die meisten Vintage-Module okay, aber ganz sicher nicht für alles. Also lieber nur die Schnittstellen selber, aber keine Stromversorgung. Mein Fernseher hat auch keinen Niederspannungs-Ausgang für den DVD-Player dran, der DVD-Player hat sein eigenes Netzteil drin.
Da gibts dann lieber ne gesonderte Kiste mit Netzteil drin, wo man seine Module reinstecken kann, das sind dann aber eher Spezialanfertigungen, weil an der Stelle die Anforderungen sicherlich sehr auseinander driften und auch nur wenige User diese Features wirklich benötigen werden.
Die Austauschbarkeit der Module im Synth wird auch mit Proto 2 sterben, es macht einfach keinen Sinn. Das ganze Ding ist in der momentanen Form viel zu komplex für ein verkaufbares Produkt. Ich hatte neulich mit meinem Vater, der sich vor längerer Zeit in ähnlichen Bereichen (allerdings nicht Musikelektronik
selbständig gemacht hat, mal über das Thema unterhalten, weil er eben schon die Themen der externen Fertigung, CE-Prüfung und ann den Kram hinter sich hat, und er meinte, daß eine gesunde Rechnung bedeutet, daß das Material des Gerätes nur etwa 20% vom Kaufpreis ausmachen darf, sonst funktioniert es praktisch nicht ohne Verluste. Nun ja, in der momentanen Version bin ich für die geplante Ausbaustufe mit 8 Voice Boards bei ca. 2000 EUR Materialwert - daraus nun nach der 20%-Formel den zu erwartenden Verkaufspreis auszurechnen, fällt eher leicht. Und wenn ich so alles zusammenzähle, ist die momentane Version auch ohne Übersicht über alle Aspekte kaum für 4000 EUR verkaufbar, ohne Verluste einzufahren.
Funky40 schrieb:
Die Racks mit dem strom gehen einfach verdammt ins Geld und man überlegt es sich zweimal ob man sich nur 2-3 Module besorgt.
Und alles kannste ja nicht in deinen Synth integrieren,
und da du insertpunkte ja schon vorgesehen hast macht so ein bisschen Zusatzstrom sehr sehr viel sinn, wie ich meine )
Da an dem Gesamtkonstrukt im Rahmen der Möglichkeiten, die das finale Design hergibt, auch kondenspezifische Sonderwünsche möglich sind, wäre das höchstens ein Punkt für ne Option. Aber die bringt auch Auflagen mit sich, die beachtet werden sollen, und die ergeben sich aus konkreten Anforderungen. Wenn Du also Deine 3 Moog-Module da anflanschen willst, will ich von Dir wissen, was für Spannungen die brauchen, wieviel Strom da pro Kanal gezogen wird, und wenn das mein Netzteil packt, bekommst Du den Anschluß ins Gerät, im Zweifelsfall auch nachgerüstet. Alternativ bekommst Du ein Netzteil, das Du in die Kiste, die Du für die Module eh bauen musst, mit reinbauen kannst. Solche Netzteile gibts aber eh überall, das Teure an so Rackkästen ist vermutlich in erster Linie das Gehäuse und vielleicht noch eine spezielle interne Verdrahtung, damit die Module überhaupt sauber aufnehmbar sind.
Kurz - ich versuche es, so offen wie möglich zu halten. Aber ich muß bei den Schnittstellen immer einen Kompromiss finden zwischen Risiko fürs Gerät, Absicherung des Risikos und Preis dieser absicherung. Je mehr Features ich reinbaue, desto teurer wird der Kasten. Und auch, wenn ich nicht den Massenmarkt erreichen will, werde ich ganz exotische Features dann doch eher als kundenspezifische Modifikationen mit aufnehmen, die dann auch entsprechend Aufpreis kosten werden.