Amazona schreibt:
Zunächst einmal springt bei jedem (!!!) Sound das Filter, wenn man es auf seinen 0 Wert herunter regelt, komplett wieder auf – sprich an der Stelle, an der es ganz geschlossen sein sollte. Dieser Fehler ist auf Grund der Endlosregler besonders schwer beim Schrauben einzuschätzen.
Den angegebenen Wert O gibt es beim Filter nicht. Der niedrigste Wert dagegen ist 20,000 Hz, je nach Einstellung des Envelope samt daran gekoppelter Modulations hört man da was, oder halt nicht.
Das Filter lässt sich bei Bedarf gänzlich schließen, so wie man ein Auto auch in einem See komplett versenken kann. Wer´s braucht.
Die Endlosregler 1-4 haben nur Performancefunktion, die Filterregelung selber wird mit dem Data Entry Block geregelt. Das große Rad ist zwar auch endlos, nur tut sich unterhalb des niedrigsten und oberhalb des höchsten Wertes nichts mehr, logischerweise.
Amazona schreibt:
Schaltet man während des Spielens Sounds um, kommt es teilweise zu fiesem Knacksen.
Das stimmt, jedoch kommt es auf den Sound an. Hat man es mit einem Sound zu tun, der eine ewige Releasephase hat, dazu langes Delay mit Feedback oberhalb von 50% oder so, dann hört man beim Umschalten zum nächsten Preset, das vielleicht gänzlich andere Settings hat, ziemliche Nebengeräusche. Würde ich auch nie gut finden. Vielleicht findet Alesis hier mal eine passable Lösung, die weder ein abruptes Abreißen noch ein dämliches ungewünschtes Ineinanderblenden aufzwingt, womöglich mit Nebengeräuschen. In meiner Praxis habe ich mich so darauf eingestellt, dass ich die Nebengeräusche durch entsprechendes Soundprogramming entweder eliminiere, oder eben dem Sound seine Ausklingphase gebe, die ich ihm schließlich selber verordnet habe.
Über den Sequencerteil kann man sich ein repräsentatives Bild im US-Fusionforum machen. Ich kann da wenig sagen, den Sequencer benutze ich einfach nicht mangels Bedarf. Die Leute im Forum sind welche wie Du und ich und machen ihre Sachen damit und sagen auch, wie sie das gemacht haben. Das ist aufschlussreicher als das, was von jemandem geschrieben ist, der klar erkennbar ein paar Stunden oder wegen mir auch Tage Zeit genommen hat, etwas damit zu unternehmen. Der wesentliche Teil des Amazona-Berichts beschränkt sich darauf, die Features aufzuzählen, und bleibt in einigen Details merklich undeutlich. Das lässt den Schluss zu, dass eben keinerlei nennenswerte Praxis damit gefahren wurde.
Als Beispiel möchte ich das hier rausgreifen:
Eine wirkliche positive Überraschung stellt das Physical-Modeling dar. Die komplexen Algorithmen, die das Klangverhalten in einem Holzblas- oder Windinstrument simulieren, leisten gute Arbeit und bringen reichlich Abwechslung in eine Melodie, wodurch deutlich mehr Authentizität entsteht. Angenehm lassen sich die unterschiedlichen Bläser spielen, ohne dass man sich dabei wie der letzte Alleinunterhalter fühlen muss!
Ausgerechnet das Physical Modeling ist beim Fusion ziemlich für die Hose. Da gibt es gar keine komplexen Algorithmen, zumindest nicht welche, die in einem Zugriff für den User stehen, sondern nur zwei Models (Wind, Reed) und die dazugehörigen Parameter sind völlig überschaubar, leider. Neben wirklich kaum als passable Simulationen zu bezeichnenden Klarinette und Oboe ist das allenfalls ein witziges Experimentierfeld. Besonders Obertonübersteuerungen lassen sich damit erzeugen, das dann per Velocity oder anderer Modulationscontroller gesteuert werden kann.
Amazona schreibt:
Mit dem Sampler lassen sich klassische Klangfragmente erstellen, denen durch die Sample-Synthese gehörig viel Leben eingehaucht werden kann. Hier stehen einem viele Oszillatoren, Filter, Hüllkurven und LFOs zur Nachbearbeitung zu Verfügung.
Was der Autor mit dem ersten Satz meint? Klassische Klangfragmente? Na ja. Es stehen aber nicht viele OSCs zur Verfügung, sondern genau 4. Die können dann mittels Level und Crossfade gemischt werden, das war´s schon. Bei der Abteilung Filter hätte es sich dagegen durchaus gelohnt, mal genau zu listen, welche Typen denn da zur Verfügung stehen und was man damit machen kann. Und dass die erstmal teilweise richtig gut funktionieren, auch Bandpass, und dass man aber bei den 6-Pol und 8-Pol Einstellungen besonders mit der Resonanz aufpassen muss. Da wird nämlich das Knie des Filters stark ausgebeult und es kann, je nach Envelope- und Modulationseinstellung (z.B. Velocity) zu unangenehmen digitalen Verzerrungen kommen. Ob das ein Bug ist oder technologiebedingt ist eine andere Frage, aber es ist Fakt. Womit man sich dann eben beim Soundprogramming auseinanderzusetzen hat. Schließlich will man keine digitalen Verzerrungen, die klingen kacke,
Ich werde mal nicht weiter auf dem Artikel rumhacken, es ist eine Pein, wenn man bedenkt, dass es dort nur ein paar KB Serverspeicherplatz belegt und dann derart oberflächlich nebulöses und auch teils falsches Zeug da hinzuschreiben. Mir als Fusionbesitzer mit echten Erfahrungen mit dem Teil kann das ja am *** vorbeigehen, aber eine gewisse Desinformation ist so ein Artikel schon. Mittlerweile habe ich rund 800 Presets auf dem Teil gemacht, wahrscheinlich noch mehr, und kenne das Teil, außer dem Sequencer, nun mal aus der Lupenperspektive, und er spielt auch noch Hauptrolle bei einer aufwendigen Prog-Produktion, die derzeit in der Endphase ist und im Dezember released wird. Wenn ich mir dann vorstelle, so was Praxisfernes wie in dem Artikel steht im Kontext mit dem echten Leben - man kann da nur den Kopf schütteln.