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betadecay
Dronemaster Flash
Wie fühlt ein Hai elektrische Felder? Würden Haie, wenn sie es könnten, elektrische Kunstwerke herstellen? Und wie sähen die aus? Ich vermute: ein Haufen Kabel. Für uns völlig unspektakulär (na ja: für Modularfreaks vieleicht nicht
). Denn um die elektrischen Felder würdigen zu können, muss man sie fühlen können, Drähte ansehen reicht nicht. Würden sich Haie Gedanken machen, wie wir Menschen elektrische Kunstwerke bauen würden? Und warum sollten wir das tun? Tun wir das? Denn bewusst fühlen können wir elektrische Felder nun mal nicht (ob Elektro-Smog irgendwelche gesundheitlichen Auswirkungen hat, sei mal dahingestellt, denn darum geht es hier ja nicht. Manche Leute behaupten auch, "elektrofühlig" zu sein, aber selbst wenn es das wirklich gibt, wäre das vermutlich sehr diffus gegenüber dem, was Haie fühlen können. Und sollte darum hier nicht betrachtet werden).
Das einzige, was wir können, ist die elektrische oder magnetische Welt in unsere Sinneswelt zu transformieren (z.B. elektrische Felder mit einem Elektrosluch hörbar machen oder Magnetfelder über Eisenspäne visualisieren). Das wird aber immer nur ein (mauer) Ersatz für den richtigen elektrischen oder magnetischen Sinn sein. So, wie Bässe mit dem Bauch fühlen kein vollwertiges Musikerlebnis darstellt - wie jeder weiß, der mal nur die Bässe aus der Nachbarswohnung gehört hat.
Es gibt auch Menschen, die komplett amusikalisch sind - damit meine ich nicht die, die immer auf die falsche Taste hauen oder einen 7/8-Rhythmus nicht erkennen können. Sondern welche, die Musik aufgrund eines Hirnschadens einfach nur als unstrukturierte Geräusche wahrnehmen (also so, wie ich z.B. Freejazz empfinde
) - können die eine Vorstellung davon haben, wie sich Musik für uns anhört?
Ich vermute, dass es bei Menschen, die mal hören konnten (Beethoven) oder dank Cochlea-Implanat plötzlich (wieder) hören können (*) anders sein wird als das oben erwähnte Beispiel mit den Haien (wo uns grundsätzlich was fehlt), denn das Hören ist im Menschen prinzipiell ja angelegt: über Sinnesorgane und das Hirn, auch wenn da eine Komponente vielleicht nicht so recht funktioniert. Das akustische Erleben mit Cochlea-Implantaten ist vermutlich nicht so reichhaltig wie unsere akustische Welt, aber Vögel und Bienen würden sich sicher auch wundern, wie wir uns in der Welt zurechtfinden können, obwohl wir doch gar kein UV-Licht sehen können oder die Polarisation des Lichtes. Da ist unsere Welt beschränkt, aber nur für außenstehende und nicht für uns Menschen, die wir es nicht anders kennen. Und so wie wir mit unseren beschränkten Sinnen klar kommen, so können es andere auch mit ihren.
So wird man mit Cochlea-Implantat sicher musizieren können, aber eben nur so, wie wir "normalsehenden" Menschen malen: ohne die UV-Farben, die ein Vogel sehen kann. Bzw. ohne Rücksicht darauf, dass unsere Farbstoffe womöglich im UV-Licht auch sichtbar sind, aber das interessiert uns ja nicht.
Am Rande: wer sich für Leute mit neurologisch bedingten akustischen Besonderheiten interessiert, dem sei "Der einarmige Pianist: Über Musik und das Gehirn" von Oliver Sacks empfohlen. So ich mich recht erinnere, habe ich auch die Sache mit der völligen Amusikalität aus diesem Buch.
(*) Menschen, die seit ihrer Kindheit blind waren, aber nach einer einfachen OP sehen konnten, können mit der neuen optischen Welt oft gar nicht so recht was anfangen. Insbesondere das räumliche Sehen kann man offenbar nicht mehr nachträglich lernen. Diese Leute rennen dann auch gerne mal gegen die Wand neben der Tür. Und schließen lieber die Augen und verlassen sich lieber auf den akustischen Raumeindruck, mit dem sie jahrelang gut gefahren sind. Die Frage ist, ob es bei Cochlea-Implantaten ähnlich ist. Hängt vermutlich damit zusamen, wie lange man gehörlos war und wann man das Ding bekommen hat. Ich vermute, dass ein kleines Kind mit sowas besser klar kommt, die sind einfach lernfähiger, als ein Erwachsener der schon seit Jahrzehnten nichts (mehr) gehört hat.
![Wink ;-) ;-)](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_wink.gif)
Das einzige, was wir können, ist die elektrische oder magnetische Welt in unsere Sinneswelt zu transformieren (z.B. elektrische Felder mit einem Elektrosluch hörbar machen oder Magnetfelder über Eisenspäne visualisieren). Das wird aber immer nur ein (mauer) Ersatz für den richtigen elektrischen oder magnetischen Sinn sein. So, wie Bässe mit dem Bauch fühlen kein vollwertiges Musikerlebnis darstellt - wie jeder weiß, der mal nur die Bässe aus der Nachbarswohnung gehört hat.
Es gibt auch Menschen, die komplett amusikalisch sind - damit meine ich nicht die, die immer auf die falsche Taste hauen oder einen 7/8-Rhythmus nicht erkennen können. Sondern welche, die Musik aufgrund eines Hirnschadens einfach nur als unstrukturierte Geräusche wahrnehmen (also so, wie ich z.B. Freejazz empfinde
![*floet..* dumdidum.. :floet: :floet:](/synthesizer/styles/oldsmilies/whistling.gif)
Ich vermute, dass es bei Menschen, die mal hören konnten (Beethoven) oder dank Cochlea-Implanat plötzlich (wieder) hören können (*) anders sein wird als das oben erwähnte Beispiel mit den Haien (wo uns grundsätzlich was fehlt), denn das Hören ist im Menschen prinzipiell ja angelegt: über Sinnesorgane und das Hirn, auch wenn da eine Komponente vielleicht nicht so recht funktioniert. Das akustische Erleben mit Cochlea-Implantaten ist vermutlich nicht so reichhaltig wie unsere akustische Welt, aber Vögel und Bienen würden sich sicher auch wundern, wie wir uns in der Welt zurechtfinden können, obwohl wir doch gar kein UV-Licht sehen können oder die Polarisation des Lichtes. Da ist unsere Welt beschränkt, aber nur für außenstehende und nicht für uns Menschen, die wir es nicht anders kennen. Und so wie wir mit unseren beschränkten Sinnen klar kommen, so können es andere auch mit ihren.
So wird man mit Cochlea-Implantat sicher musizieren können, aber eben nur so, wie wir "normalsehenden" Menschen malen: ohne die UV-Farben, die ein Vogel sehen kann. Bzw. ohne Rücksicht darauf, dass unsere Farbstoffe womöglich im UV-Licht auch sichtbar sind, aber das interessiert uns ja nicht.
Am Rande: wer sich für Leute mit neurologisch bedingten akustischen Besonderheiten interessiert, dem sei "Der einarmige Pianist: Über Musik und das Gehirn" von Oliver Sacks empfohlen. So ich mich recht erinnere, habe ich auch die Sache mit der völligen Amusikalität aus diesem Buch.
(*) Menschen, die seit ihrer Kindheit blind waren, aber nach einer einfachen OP sehen konnten, können mit der neuen optischen Welt oft gar nicht so recht was anfangen. Insbesondere das räumliche Sehen kann man offenbar nicht mehr nachträglich lernen. Diese Leute rennen dann auch gerne mal gegen die Wand neben der Tür. Und schließen lieber die Augen und verlassen sich lieber auf den akustischen Raumeindruck, mit dem sie jahrelang gut gefahren sind. Die Frage ist, ob es bei Cochlea-Implantaten ähnlich ist. Hängt vermutlich damit zusamen, wie lange man gehörlos war und wann man das Ding bekommen hat. Ich vermute, dass ein kleines Kind mit sowas besser klar kommt, die sind einfach lernfähiger, als ein Erwachsener der schon seit Jahrzehnten nichts (mehr) gehört hat.