A
Anonymous
Guest
Presets und Demosongs sind klar Bestandteile der Verkaufsargumentationsliste jeder Marketingabteilung. Wovon es möglichst viele geben muss, am liebsten in Fantastilliarden Stilrichtungen gefächert. Danach kommt die Featureliste, die am besten bis Spanien reicht. Sinn und Zweck dieser Ambition ist Instrumentenabverkauf. Und Showdown der Leistungsdemonstration.
Das ist per se nichts Schlechtes, nur hat das mit den Musikern nur teilweise was zu tun. Musiker teilen nicht die gleiche Lebenseinstellung wie Marketingleute, deshalb wäre es vielen auch recht, wenn die Presetspeicher leer wären, denn da soll ja das rein, was Musiker will und nicht was Hersteller meint, was schön sei. Über Demosongs lacht Musiker, weil er weiß, dass es zuhause niemals vorkommt, alles aus einer Büchse rauszuholen, sondern die Instrumentenparts schön brav auf die Erzeugnisse der Hersteller A, B und C sowie X, Y und Z verteilt werden. Demosongs klingen stets ein wenig inzestiös und bemüht, alle 10 Jahre schafft es ein begnadeter Komponist, einen Geniestreich zu landen, so etwa Stephen Kay für den Korg 01W. Woran das liegt? Musiker artikuliert in seinen Songs seine Situation, Bewegendes, Herzschmerz, Wütendes, Intellektuelles. Hersteller will in seinen Demosongs Filter vorgeführt sehen und toll gemachte (= teuer produzierte) Samples, Models und rumzwirbelnde Modulationsgeneratoren. So kommen gefühlskalte Demosongs zustande. Ausnahme: Leistung ohne Auftrag, und dann macht ein Bluescreen mal flott vor dem Frühstück eine ganz zwanglose Nummer im Hardcastle-Style. Das demonstriert jedoch nicht den Komplexer, sondern Bluescreen. Unterschied bemerkt?
NACH dem Kauf des Instrumentes ist das eine ganz andere Geschichte. Es gibt Leute, die üben den lieben langen Tag Klavier, die hängen sich nicht über das Synthidisplay und versuchen rauszufinden, was ein Sample Offset ist oder worin denn jetzt der Unterschied zwischen Highpass und Bandpass liegt. Die nehmen gut gemachte Presets gerne als für ihre Arbeit brauchbaren Klangfarben an und bezahlen das dann auch gut.
Vielfältig Interessierte brauchen die Presets gar nicht, die machen sich selber welche. Denen würden die Instrumente auch gefallen, wenn der Speicher völlig leer wäre. Ich selber sehe drüber hinweg und grabsche mir die Presets, die ich meine brauchen zu können, den Rest überschreibe ich mit eigenen Sachen. Für die Bühne sind Presets ein zeitsparender Segen, beim Songwriting ebenfalls, wobei hier songbezogenes Customizing fast immer vorkommt, auch wenn größere Presetbestände vorhanden sind. Diese helfen auch bei Orchestrierungen, zumindest wenn man seine Presetsbestände kennt, und helfen auch hier Zeit so einzusparen, dass der kreative Prozess nicht durch langes Rumschrauben unterbrochen wird.
Das ist per se nichts Schlechtes, nur hat das mit den Musikern nur teilweise was zu tun. Musiker teilen nicht die gleiche Lebenseinstellung wie Marketingleute, deshalb wäre es vielen auch recht, wenn die Presetspeicher leer wären, denn da soll ja das rein, was Musiker will und nicht was Hersteller meint, was schön sei. Über Demosongs lacht Musiker, weil er weiß, dass es zuhause niemals vorkommt, alles aus einer Büchse rauszuholen, sondern die Instrumentenparts schön brav auf die Erzeugnisse der Hersteller A, B und C sowie X, Y und Z verteilt werden. Demosongs klingen stets ein wenig inzestiös und bemüht, alle 10 Jahre schafft es ein begnadeter Komponist, einen Geniestreich zu landen, so etwa Stephen Kay für den Korg 01W. Woran das liegt? Musiker artikuliert in seinen Songs seine Situation, Bewegendes, Herzschmerz, Wütendes, Intellektuelles. Hersteller will in seinen Demosongs Filter vorgeführt sehen und toll gemachte (= teuer produzierte) Samples, Models und rumzwirbelnde Modulationsgeneratoren. So kommen gefühlskalte Demosongs zustande. Ausnahme: Leistung ohne Auftrag, und dann macht ein Bluescreen mal flott vor dem Frühstück eine ganz zwanglose Nummer im Hardcastle-Style. Das demonstriert jedoch nicht den Komplexer, sondern Bluescreen. Unterschied bemerkt?
NACH dem Kauf des Instrumentes ist das eine ganz andere Geschichte. Es gibt Leute, die üben den lieben langen Tag Klavier, die hängen sich nicht über das Synthidisplay und versuchen rauszufinden, was ein Sample Offset ist oder worin denn jetzt der Unterschied zwischen Highpass und Bandpass liegt. Die nehmen gut gemachte Presets gerne als für ihre Arbeit brauchbaren Klangfarben an und bezahlen das dann auch gut.
Vielfältig Interessierte brauchen die Presets gar nicht, die machen sich selber welche. Denen würden die Instrumente auch gefallen, wenn der Speicher völlig leer wäre. Ich selber sehe drüber hinweg und grabsche mir die Presets, die ich meine brauchen zu können, den Rest überschreibe ich mit eigenen Sachen. Für die Bühne sind Presets ein zeitsparender Segen, beim Songwriting ebenfalls, wobei hier songbezogenes Customizing fast immer vorkommt, auch wenn größere Presetbestände vorhanden sind. Diese helfen auch bei Orchestrierungen, zumindest wenn man seine Presetsbestände kennt, und helfen auch hier Zeit so einzusparen, dass der kreative Prozess nicht durch langes Rumschrauben unterbrochen wird.