Warum Emulationen so gefragt sind?

B

blauspecht

.
Mich würde mal eure Meinung zum Thema Emulationen bekannter Synthesizer interessieren. Warum fahren so viele Leute auf Emulationen ab? Ich meine ist ja ganz nett mal auf einem alten Gerät virtuell rum klimpern zu können, aber die auf Software basierten Instrumente, können doch viel mehr, was ja Synths wie Zebra2 oder so sehr gut zeigen.

Wozu sich also mit Emulationen abgeben?
 
Meist Punkt 1:
• Günstiger <----!
• "verdammt nah an der CD" ist ggf. gar nicht das wichtige dabei. Die meisten nutzen es nicht unbedingt als Emu - kennen ggf. diese nicht im Original weil teuer/schwer zu bekommen/alt/…?
• Mehrstimmig vs. Monophonie des Originals?
• Steuerung und Einbindung in DAW

•ggf noch - Aussehen und bekannter Name verspricht etwas, während generische Oberfläche oder "Neu" schwerer zu bewerben ist.

MOD: Verschoben hierher, ist kein Musikthema
 
Frage ich mich auch immer...
Wozu mit der Kopie zufrieden geben, wenn man das Original haben kann?
 
rechenwerk schrieb:
Wozu sich also mit Emulationen abgeben?

Ich mag sie nicht so sehr und habe auch alle wieder gelöscht. Warum sie so beliebt sind?
Ich vermute mal weil sie extrem billig sind und man sie ohne nennenswerte Mühe auch kostenlos "saugen" kann.
Bei dem Preisvorteil schaltet der Verstand ab. ;-)
(mutige These die natüürlich Proteste auslösen wird)
 
Warum nicht, bis die Kiste "vorgeglüht" ist, gestimmt etc, reicht doch manchmal ne Emulation , um ne Idee festzuhalten. Nachher kann man es immer noch mit dem original einspielen....
 
Weil einem suggeriert wird man würde das Original damit ersetzen können.
Aber eine Emulation ist wie das Bild einer heißen Frau, es ersetzt niemals das Original und das frustet auf Dauer extrem. :mrgreen:
 
Cyborg schrieb:
rechenwerk schrieb:
Wozu sich also mit Emulationen abgeben?

Ich mag sie nicht so sehr und habe auch alle wieder gelöscht. Warum sie so beliebt sind?
Ich vermute mal weil sie extrem billig sind und man sie ohne nennenswerte Mühe auch kostenlos "saugen" kann.
Bei dem Preisvorteil schaltet der Verstand ab. ;-)
(mutige These die natüürlich Proteste auslösen wird)

Es ist interessant, dass das so geschildert wird.
Ich habe den Eindruck, dass die Nutzer dieser Sachen nicht automatisch so einfach einzusortieren sind, dazu sind das zu viele.
Die meisten scheinen eher pragmatisch einfach damit ihr Zeug zu machen und hätten es vielleicht auch gemacht, wenn es ein Konzept wäre, was nicht schon einen bekannten Namen haben muss. Wir leben in einer Empfehlungskultur und man schnappt es auf - vielleicht mal ausprobieren. Vermutlich weniger der Art, dass jemand seinen ARP2600 verkauft, um mit der V-Version weiter zu arbeiten. Aber - man kann damit halt passable Musik machen und das alles ist nicht so wichtig im Ergebnis … könnte auch sein.

Plus der Basispunkte, die ich oben nannte.

Glaube, das ist viel weniger emotional und muss nicht unbedingt ein Mangel an irgendetwas sein. Bevor man einen Moog Modular "kauft", ist eine Emulation durchaus einfach zu beschaffen. Finde ich nachvollziehbar. Und dazu ist es ggf. so, dass viele diese nicht kaufen, weil es eine Moog Emu ist, sondern weil sie da ist und funktioniert?
 
Die Emulation rechtfertigt die (für die meisten Anwender extrem sinnvolle) Beschränkung der Parameter und deren Wertebereiche.
Bei einem eigenständigen VST habe ich als Entwickler doch kaum eine Chance, den Feature-Creep zu bremsen, selbst wenn die Erweiterung nur extrem wenig sinnvolle Klänge liefert.

Der Vorteil, den die Entwickler der alten Geräte hatten, und der es ihnen ermöglichte sinnvolle Instrumente zu bauen, war, dass jedes Feature, jeder Knopf und jeder Schalter richtig Geld kostete. Dafür musste er dann auch was hergeben.
 
Sicher, dass das ein Argument für oder gegen Emulation ist? Reduzieren kann man doch in jedem Falle und es gab ja auch schon Angebote ohne Reduktion ..
Ein gut gemachter Synthesizer ist ja immer gut durchdacht. Aalto wäre so etwas. Software ohne Hardware. Auf den Punkt gebracht. Aber in 2.Linie doch mit Vorbild ;-)
 
Ich nutze sehr gerne die Diva, weil sie einfach weltklasse klingt.
Man hört im Mix keinen Unterschied zu den Originalen.
Das ist erst einmal das wichtigste für mich, der Klang!
Und die Diva klingt.

Auf dem Bildschirm am Synth zu schrauben ist für mich komfortabler,
schneller und stressfreier als an einer Hardware zu schrauben.
Außerdem brauch ich keine nervigen Klinkekabel vom Synth ans Interface.
Dadurch ensteht keine unnötige A/D Wandlung.
Geschieht alles direkt und live im Rechner in einer einzigen Spur.
Ich brauch keine extra Audio Spur.

Mein Workflow beim Musik machen fließt besser.

u.s.w... Also die Vorteile überwiegen.
Aus diesem Grund nutze ich gerne Emulationen.

Und jetzt das Manko: ABER NUR WENN SIE GUT KLINGEN!
Wie schon erwähnt, klingt die Diva großartig.

Ich nutze aber auch Hardware, wie die Bass Station 2, da es leider keine gelungene Emulation gibt.
Genauso wie beim Virus und dem Blofeld.
Gibt es keine gelungene Emulationen.
Für den Blofeld gibt es zwar den monstrumFeld, aber die Klinkekabel bleiben. Außerdem ist die Software nur zum Editieren gedacht. Besser als nichts!
Gut, beim Virus ist es schon fast perfekt gelöst, aber ich würde gerne das Plugin mehrmals öffnen, was nicht funktioniert.

Klang geht nunmal vor!
Aus diesem Grund nutze ich auch noch Hardware.
Aber nur aus diesem Grund. ;-)

Vielleicht ist Midi irgendwann soweit, dass Audio direkt mitübertragen wird und man alles in einer Spur hat.
Dann wäre es egal ob Emulation oder nicht.

Nun um zum Preis zu kommen.
Klar sind die Emulationen billiger.
Ist für mich aber nicht der entscheidende Punkt, sondern wie schon erwähnt, zählt der Klang.

Gäbe es allerdings für jede Hardware eine perfekte Emulation, wäre Hardware für mich überflüssig.
Klar gibt es Leute die lieber am Gerät schrauben als am Bildschirm, für die soll Hardware weiterhin existieren.
Bei manchen Schätzchen spielt auch Nostalgie eine große Rolle, auch hierfür soll Hardware weiter existieren.

Aber für mich im Studioalltag sind Emulationen praktischer. WENN SIE GUT KLINGEN!!! ;-)
Außerhalb vom Studioalltag schraube ich gerne zum Spaß an Hardwaregeräten herum, da es da nicht um einen schnellen Workflow geht,
sondern um die Liebe zum Detail.

Deshalb nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen Hardware, ich mag Sie, bloß ich muss für meine Musik das nutzen, was mir das musizieren erleichtert. ;-)

Deshalb finde ich, dass beide Formen existieren sollten, damit jeder glücklich ist. :supi:


Musik bedeutet Kreativität. Und jeder sollte das nutzen, was seine Kreativität fördert.


In diesem Sinne... 8)
 
rechenwerk schrieb:
[...] Warum fahren so viele Leute auf Emulationen ab? [...]

Weil die Originale

a) in der Regel unerschwinglich und
b) nichts für Weicheier sind.

rechenwerk schrieb:
[...] Wozu sich also mit Emulationen abgeben?

Wozu sich mit Telespielen abgeben, wenn es da draußen sowas wie die wirkliche Welt gibt?

"Der Fernseher hat da unten rechts einen Aus-Knopf. Da drückt ihr jetzt drauf und dann geht ihr schön nach draußen in den Garten." (Peter Lustig)

Stephen
 
Sicher ist ein alter Oberheim oder ein PPG Wave richtig geil - aber man muss sowas auch betreiben können. Als ich mal bei Ampology war wegen ein paar Sachen am JX8P, hat mir der Micha mal eine Voicecard vom OBXa gezeigt - na gute Nacht. Alleine die Reparaturen können da ruckzuck ins Vierstellige gehen. Da wäre mir in dem Moment doch ein OP-X auf dem Rechner lieber (aber nur in dem Moment :lol: ).
 
SawSampleSquare schrieb:
Sicher ist ein alter Oberheim oder ein PPG Wave richtig geil - aber man muss sowas auch betreiben können.

das ist ein leider zu richtiges argument. ich lasse gerade meinen yamaha cs-70m und den oberheim 2voice reparieren und wenn ich nicht jemand ganz wunderbaren gefunden hätte der das für menschliche gebühren macht dann wäre ich jetzt nahe dem bankrott. im 2voice zb war ein wackelkontakt in der stromversorgung der dann einen ic mitgenommen hat. dann hatte das board nur noch +15 volt aber keine -15 mehr worauf kaskadenhaft ua. ein transitor abgeraucht ist. usw. ... mit software kann das nicht passieren.

wenn a) die rechner schnell genug sind und alle schaltkreise hinreichend emuliert werden können und b) hardwarereparaturen noch teurer werden ist das glaube ich das das ende der analogboliden und chipgräber.
 
lilak schrieb:
[...] mit software kann das nicht passieren. [...]

Echt jetzt?

Und was ist mit der Plattform, auf der die Software läuft? Die gibt´s gratis ausgetauscht, wenn die kaputt geht?

Ich nehme übrigens auch eine kaputten Two Voice. Löten kann ich.

Stephen
 
löten ist der kleinste teil davon, erst mal rausfinden was eigentlich das problem ist. schon mal das innere eines cs-70m oder xpander gesehen? beim cs70 verbrauchen die bauteile inzwischen so viel strom dass das netzteil das eigentlich ok ist nicht genug saft liefert. da muss man erst mal drauf kommen :)
 
Also wenn es so abwegig auch diskutiert werden soll - die meisten Desktop-Computer verballern mehr Strom als zumindest mein komplettes Studio mit Synths zusammen inkl Modulars.

Das wird jetzt aber nicht wirklich ein Software vs. Analogsynths Thread, oder?
Ist denn das Verständnis der Gründe nachvollziehbar oder nicht? Ich finde, schon. Wenn man die digitalen Synths als "Emulation" ansieht, dann wäre das allerdings ein enger Begriff. Für mich sind solche Simulationen eben die mit einem eindeutigen Vorbild. Man kann schon sagen - ok der Nord Lead hatte den Prophet 5 als Vorbild. Aber er musste nicht zwangsweise so klingen. Naja, zum Virus fällt sicher keinem ein, dass er irgendwie "analog" klänge und so weiter…
Aber - im Vergleich zu dem, was vorher da war kamen die Eigenschaften und das Handling dieser Teile wieder zurück. Der Klang war natürlich ein anderer, neuer - und das ist eigentlich auch eine Chance, denn bisher wurde man noch immer nicht mutig genug, sich aus dem Konzept wieder zu lösen oder ganz anders zu arbeiten. Da gibt es auch mehrere Gründe, welche auch der vergleichsweise winzigen Marktmacht für Synths geschuldet sein mögen.

Das mit dem "im Mix nicht hören" ist eine sehr nette Legende. Aber es kommt meist auf das an, was man da tut und womit und auch die Frage, ob es für die Musik relevant ist. Denn natürlich gibt es da verschiedene Ohren und sicher lassen sich guten Songs auch komplett mit Apps und so weiter aufbauen. Das dürfte vollkommen Wurscht sein.
 
Nein, das ist vielleicht falsch rüber gekommen. Die Diskussion sollte nicht in die Richtung Software vs Hardware gehen, sondern wenn Software, warum dann eine Emulation und nicht mit neuen Sachen arbeiten, wo es keine Hardware-Pendant zu gibt, wie Zebra2 etc.

Ich bin noch recht neu in der Thematik und ich erkenne bei einem Stück auch keinen Unterschied, ob da nun analoge Klassiker verwendet wurden oder halt Softsynths. Und bei den VA-Hardware-Teilen wie Blofeld einen Unterschied zu dem Waldorf Largo zu erkennen, stelle ich mir auch schwierig vor, da wahrscheinlich die selben Algorithmen verwendet werden.

Und selbst wenn man einen Unterschied erkennt. Wenn die Musik gefällt, dann wurde alles zu 100% richtig gemacht, ob da nun ein Retrologue aus Cubase oder ein originaler Minimoog + originaler TR-808 verwendet wurde, ist doch dann schnuppe.
 
Moogulator schrieb:
Das mit dem "im Mix nicht hören" ist eine sehr nette Legende.

Ich würde eher sagen, dass man es im Mix hört ist eine Legende oder eher gesagt die Behauptung, dass man im Mix einen Unterschied hört ist die letzte Hoffnung den alten Geräten eine Daseinsberechtigung zu geben, das Gewissen zu beruhigen, dass es sich doch gelohnt hat so viel Geld auszugeben, obwohl da eine echt gute Emulation da ist.
Ich rede in diesem Beispiel jetzt nur einmal von der Diva.
Um dies aber endgültig zu klären ohne einen Glaubenskrieg zu entfachen,
müsste man hier im Forum einen ausführlichen Blindhörtest machen, damit es jeder glaubt. ;-)

Nach diesem ausführlichen Test würden solche Gespräche nicht mehr aufkommen. :supi:
 
Emulationen sind deshalb gefragt, weil die wenigsten die sich Heute mit Musik "beschäftigen" wirklich Musik leben und lieben. Ist ja fast schon Lifestyle. Da braucht man natürlich immer was Neues und was bietet sich da mehr an als ein emulierter Klassiker. Fertige Presets und alles so schön billig. Ich kenne keinen leidenschaftlichen Musiker, der nicht zumindest einen Klassiker zu Hause im Studio stehen hat! Noch immer entscheidet die musikalische Idee und nicht die Masse an VSTs und fertigen Loops. Ich für meinen Teil, nutze fast nur noch Hardware und die Ausnahme VSTs Omnisphere und Razor. Ein Moog Bass, ist nicht zu emulieren.
 
Folgende Punkte möchte ich noch aus meiner Sicht ergänzen:
1. Die Klangästhetik der emulierten Synthesizer ist i. d. R. bekannt: Die Instrumente haben eine Geschichte. Menschen stehen auf Geschichten.
2. Die alten Zeit, in denen ein Gefühl der Sicherheit noch vorhanden war, sind vorbei. Was bleibt ist die Sehnsucht: Altes wird daher emotional mit Werten geladen und erhält einen neuen, eigenen Wert.
3. Der überwiegende Teil der Menschen ist visuell, nicht auditiv, veranlagt. Deshalb kommen die Emulationen nicht nur als klangliche Emulationen, sondern i. d. R. auch als optische Emulation daher. Bilder sind für die Zielgruppe wichtiger als der Klang an sich.
4. Die Käufer sind i. d. R. nicht in der Lage, das Original mit der Emulation zu vergleichen, da das Original nicht vorhanden ist.
5. Selbst wenn Original und Emulation vorhanden sind, ist damit nicht gesagt, dass die Abhörmöglichkeiten adäquat sind.
6. Ist die Abhörmöglichkeit adäquat, bleibt Immer noch die Frage, ob der Testaufbau zuverlässig ist.
7. Die Käufer von Emulationen verlassen sich daher auf Aussagen Dritter, wie z. B. Fachmagazine, ohne deren Abhängigkeitsverhältnisse und Interessenlagen angemessen zu berücksichtigen. Oder anders gesagt: Die Zielgruppe kann weder das Original von der Kopie noch Information von Marketing unterscheiden.

Abschließend: Letztlich wäre kritisch zu prüfen, inwiefern die Thread-These "Emulationen sind so gefragt" überhaupt zutreffend ist ;-)
 
becker_mexico schrieb:
Interessant, wie sich alle an einer Behauptung abarbeiten, deren Inhalt überhaupt nicht geprüft worden ist. Wer sagt denn überhaupt, dass Emulationen wirklich so gefragt sind. Hat da jemand belastbare Zahlen, die auf eine Favorisierung der Plugiate gegenüber innovativen bzw. eigenständigen Synthkonzepten hindeuten?

Deine Aussage "wie sich alle" ist nicht korrekt: Ich hatte als Erster gerade darauf hingewiesen, dass die These möglicherweise unzutreffend ist. Du hast quasi meine Anmerkung nur emuliert ...

Dennoch kann man aufgrund von Markgegebenheiten (z. B. Arturia kann und/oder konnte von dem Verkauf von Emulationen offensichtlich existieren, Native Instruments hat ebenfalls welche im Angebot, UHE, die eher die Emulation nicht so in den Vordergrund stellten, setzen zwischenzeitlich verstärkt darauf) durchaus annehmen, dass auch ohne "belastbare Zahlen" die These zutreffend sein könnte.

Insofern ist es legitim, darüber mal nachzudenken. Und das ist auch der Grund, weshalb ich mich beteiligt habe. Und aus Erfahrung: Belastbare Zahlen wirst du hier im Forum sowieso keine erhalten.
 
Bragi Vän schrieb:
Ein Moog Bass, ist nicht zu emulieren.
Muss ja auch gar nicht, wenn man einen Bass hat der besser/fetter/whatever klingt. Eine Diva oder auch Bazille die ich mir jetzt gekauft habe, klingen echt toll. Aber auch Sounds vom Retrolouge oder Padshop finde ich nun nicht immer automatisch schlechter. Kommt halt immer drauf an.

Aber das driftet jetzt wirklich stark ab in Digital gegen Analog, wobei VA-Hardware auch digital ist, wenn jetzt nicht analoge Filter hintergeschaltet sind. So wie ich das verstehe, kann alles was ein DSP kann auch ein VST, nur frisst das da mehr CPU-Power, da eine CPU nicht so spezialisiert ist. Es wundert mich, warum GPUs der Grafikkarten noch nicht mit ins Boot geholt wurden? Dann hätten auch die MacPros Marke Urne/Bindeneimer eine gute Berechtigung.

Für mich ist elektronische Musik auf keinen Fall auf Hardware-Synthesizer gemünzt. In meinem Falle, auch wegen Geldmangel, ist das Machen von elektronische Musik ausschließlich Plugin-Sache. Ich dreh halt nur mit der Maus an den Einstellungen, es gibt schlimmeres. Ich bin froh überhaupt die Möglichkeit zu haben. Früher hatte ich einen D70 einen Boss Dr.550 Drumcumputer + AtariST + Cubase und das wars. Heut habe ich einen PC und ein Midikeyboard und kann mich in jeder Richtung austoben und würde niemals eine D70-Emulation laufen lassen wollen. Gut ist kein Klangwunder gewesen wie ein Minimoog, aber ich bin auch froh alles rein digital zu haben und auf ein Mischpult und sampeln verzichten zu können. Sobald Hardware dazu kommt, kostet das sehr viel Geld und Platz.

Naja vielleicht kommt irgendwann mal ein analoger Synth ins Haus, dann aber was Neues und keine alte Elektronik, sowas wie Moog Miniatur oder auch A100. Hmm, nicht dass mich doch noch irgendwann das Fieber packt und ich anfange zu sparen^^

P.S.: Gibt denn irgendwo richtig schönen Vergleich zwischen einer Baseline in Diva und einem Minimoog mit identischen Soundeinstellungen? Und wenn man 100 Leute fragt, hören dann die meisten die Diva raus in einem Mix und dann auch Solo? Ich würde ihn garantiert nicht raushören, aber ich höre auch nicht besonders gut. Jedenfalls kann ich ein MP3 mit 192kbps nicht von einer CD unterscheiden und so.
 
Also mir ist es eigendlich auch egal ob nun Simulation oder was eigenes an Plug in. Der Klang und die Möglichkeiten müssen mich ansprechen.
Ich finde es schon sehr praktisch alles im Rechner zu haben und im Urlaub einfach das Notebook aufklappen und loslegen.
Ich habe schon mal überlegt das Plug in FM8 was ich recht oft nutze durch einen TG77 zu ersetzen welcher ja nicht wirklich teuer ist.
Aber letztentlich fällt mir kein Vorteil dazu ein ausser die Hoffnung er könnte etwas besser klingen. Aber an Nachteilen fällt mir ein Haufen ein.
Platz, kann nicht mit in Urlaub, Verkabelung, Speichern der Sounds, Kein ARP drin. Und die Bedienung ist ja auch nicht besser.
Und so ist es bei mir mit Analogen eigendlich auch. Brauche Analogklang eh sehr wenig. Deshalb kommt auch keine kleine Hardwarekiste die ja locker für 1-200 Euro zu haben wäre in mein Setup. Weil die Nachteile einfach überwiegen.
 
rechenwerk schrieb:
Warum fahren so viele Leute auf Emulationen ab?
90% des Sounds zu 1% der Kosten und 0% des Gewichts.

rechenwerk schrieb:
Ich meine ist ja ganz nett mal auf einem alten Gerät virtuell rum klimpern zu können, aber die auf Software basierten Instrumente, können doch viel mehr
Ja, aber klingt das "mehr" auch "gut"? Für viele ausgefuchste Sounds gibt es doch kaum praktische Verwendung, oder der Effekt hat sich sehr schnell abgenutzt. Und warum sich mit 1000 Parametern rumschlagen, wenn man doch nur einen dicken Bass, eine flauschige Fläche, whatever braucht.
 
Neben dem preislichen Element sehe ich auch die Vorzüge der absoluten Speicherbarkeit durch direkte Integration in der DAW. Ein Minimoog muss ersteinmal warm laufen, gestimmt werden. Hier hat das Plugin deutlich weniger Aufwand im Vorfeld zu bewältigen. Und ganz zu schweigen von Rauschen, Brummen oder anderen Dingen.
 
Das glaub ich wiederum nicht, dass das relevante Faktoren sind.
"Ich nehm lieber nen Plugin, weil sich der olle Minimoog ja erst warmlaufen muss"??

Das ist vielleicht für profesionelle Fließbandproduzenten relevant, aber für den Großteil der Emulations-Nutzer wohl eher nicht. ;-)
 
Ich denke es gilt auch noch zu unterscheiden welche Musik gemacht wird und ob jemand ernsthaft Musikproduktion betreibt oder nur rumklimpert. Je nachdem sind die Anforderungen anders gestrickt und die Equipmentwahl fällt anders aus.

Ob die Emulationen genauso im Mix klingen wie die Vorbilder lässt sich für ein und alle mal nur klären,
wenn man einen professionellen und ausführlichen Blindtest macht. Bis dahin kann niemand behaupten,
dass die Emulationen nicht klingen wie die Vorbilder, kann aber auch niemand behaupten, dass sie so klingen.

Bis dahin ist alles nur Spekulation.
Fakt ist nur, dass im Studioalltag die Emulationen absolut im Vorteil sind was den Workflow angeht.

Studioalltag kann ich nur aus meiner Sicht beschreiben.
Elektronische Musik, sprich Trance, Big Room und Ambient Musik in Cubase produzieren.
Und genau da muss es gut klingen, aber gleichzeitig so komfortabel wie möglich sein um gut voranzukommen.
Was ist da am besten für den Workflow, wenn der Synthesizer schon direkt in Cubase integriert ist und man alles mit einem Masterkeyboard steuert?
 
Patrick Lycos schrieb:
Ob die Emulationen genauso im Mix klingen wie die Vorbilder lässt sich für ein und alle mal nur klären,
wenn man einen professionellen und ausführlichen Blindtest macht.

Meine Vermutung: Ob in einem gegebenen Mix das Solo vom Minimoog oder von einer Emulation kommt, hört kaum jemand. Aber ob eine Produktion insgesamt mit gutem (!) analogen Instrumentarium gemacht wurde oder mit Emulationen, DAS hört man sofort.

Aber ich glaub das war eigentlich gar nicht die Frage. ;-)
 
Die ganze Sache mit den PlugIns / Emulationen hat seine Berechtigung: Wer will wieder in die Zeit zurück, wo man Stimmenmäßig limitiert war, keine Speicherplätze hatte, und auf Tour das ganze Equipment rumschleppen musste- vom Preis eines Jupiter 8 usw. mal ganz abgesehen. Vieles wurde schon gesagt: Latenz, Updates, Total Recall…….. Aber man muss unterscheiden:

1. Keine Emulation bisher kann sich mit den Originalen vergleichen; jeder, der wie ich mit Equipment wie o.g angefangen hat, weiß das. Auch Diva klingt nicht besser als ein Machfive3 oder Massive, wenn man programmieren kann.
2. Die größte Zielgruppe sind neue User, die von der tollen GUI marketingtechnisch geblendet werden, nie ein Original hatten, und es einfach so kaufen ( Arturia u.a. ). Die Hersteller wollen und müssen Geld verdienen, und es ist legitim, sich so auszurichten. Allerdings sollten Sie das Wort "Analog" und die damit verbundenen Suggestionen trennen. Warum nicht sagen "ähnlich wie das Original- mit den Vorzügen der digitalen Welt"?

Anm: Ich finds schade, das im Softsynth-Bereich nix Neues mehr passiert ( Softsynth mit Multimode, Splits, Layer, Compressor- Sachen die man braucht ) , anstatt immer nur versuchte Emulationen; bin auch nicht mehr bereit, eine schlechte Preset-Verwaltung in Kauf zu nehmen ( NI hats mit dem Browser und Tags vorgemacht- warum macht das kein anderer Anbieter? Versuch mal bei z.B. Arturia Presets zu laden mit den kleinen Buttons- das nervt! um einen Sound zu finden darf es nicht länger als ein paar Sekunden dauern, bei den vielen Patches in einer Library. Vielleicht denken die Hersteller mal endlich über so etwas nach :) Wobei ich trotzdem Hardware wg. der Bedienung mehr mag, auch das tolle Automap kommt das nicht mit- weil trotzdem immer irgendetwas nicht geht. Am besten, man sucht sich was man soundmässig benötigt- und kombiniert PlugIns mit Hardware. Eine Kombination von Softsynth ( z. B. Massive plus einen extra NI Hardware Controller dafür- das wäre die Zukunft für mich.)
 


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