swissdoc schrieb:
Blöd gefragt, wie alt seid ihr denn, dass Niveau und Sprache des dtv Atlas euch Probleme bereitet?
also ich bin 35 und es gibt mittlerweile auch immer mehr Autoren, die das auch kritisieren und die in der Lage sind, solche Dinge auf deutsch zu erklären. Angefangen hab ich zum Beispiel mit Paul Riggenbach, von dem hab ich in einer Woche im Prinzip das Notenlesen gerafft, weil der ne spitzen Art zu erklären hat, die inhaltlich super ist aber trotzdem verständlich bleibt also es scheint so sein, dass man diese ganzen Dinge durchaus auch auf deutsch erklären kann!? Der ist auch sehr nett und hat mir auch schon mal Fragen beantwortet! Und da gibts noch ein paar andere gute Autoren mittlerweile ... also an das Wissen zu kommen ist für mich kein Problem, man muss halt geschickt gucken wo man etwas nach liest, aber diesen Unikrampf brauch ich dafür nicht ... warum sich das so schwer antun, wenns auch einfacher geht?
Wenn Du zum Arzt gehst, kann der Dir sagen, dass Du dir das Bein gebrochen hast oder er erzählt dir das auf lateinisch. Am Schluss gehts nur darum, das Dein Bein gebrochen ist und du nen Gips brauchst!
Ich find auch das dieses ewige Dominanten Spiel bei Akkorden ein völliger Krampf ist und auch so ein Quintenzirkel nichts weiter tut als eh schon uferlose Wissenschaften dann halt zum nachkurbeln zu "vereinfachen" ... Bücher mit solchen Strategien fliegen bei mir auch auf den Universitätenstapel, die tu ich mir gar nicht erst an. Das ist in Foren auch immer geil, das fängt immer so an, das einer fragt, "ich hab die Akkorde, was könnte denn da noch passen" und dann kommen die Wissenschaftler die dann seitenweise ihr Dominantenspiel als Erklärung präsentieren ... und am Schluss ist man auch nicht schlauer.
Ich hab mir meine eigene Akkordesammlung, die durchaus immens ist mittlerweile, in Excel berechnet und dann ca 2000 Akkorde davon strukturiert in die DAW programmiert und zwar so, dass die zusammen passen und ne feine Ausgangslage bieten. Und jetzt hab ich immer schön 88 passende Grundakkorde je Bank und Tonart auf meinem Masterkeyboard liegen. Da sind natürlich auch immer ein paar gleiche dabei die man immer wieder so braucht ... Davon hab ich dann auch noch mehrere Versionen, also auch mal mit Inversions und tonleiterfremden Akkorden usw. ... Da muss ich nichts mehr herleiten sondern einfach ne Taste drücken und hören! Und wenn ich variieren will oder mal die Tonart wechseln, dann klick ich auf ne andere Bank und hör wieder einfach nur ... so höre ich anstatt zu kurbeln und rum zu denken und hab das Ganze auch noch fein gleich als Daten in der Sequenz selbst! Und das geht auch mit Tonleitern! Da ist auch geil, dass man im Prinzip alle Tonleitern, selbst die, die nicht aus 7 Tönen bestehen, auf die immer gleichen weißen Tasten legen kann, spart super das Suchen und vor allem auch das jahrzehntelange Tastenspiel Üben!
Aber das hängt auch viel von den Zielen ab die man verfolgt! Ich bin und bleibe elektronischer Musiker und ich zieh mir das Zeug nur rein, um meine künftige eigene Musik mit ein paar Werkzeugen zu verfeinern! Ich spiel nichts nach, cover nichts und bin kein Band Keyboarder ... also mir sind die Regeln und wissenschaftlichen Geschichten der Klassik, des Blues, des Jazz und was weiß ich noch völlig egal, weil ich mach ja eher Electro Experiment Mucke und muss kein Orchester leiten und auch nicht als Dozent an der Uni für Inhalte sorgen ... und groß das Improvisieren muss ich da auch nicht lernen, weil ich improvisiere seit ich Musik mache!
Und Excel und gute Midi Plugins ersetzen so manchen Professor ungemein! Ich setz da immer auch auf moderne Technik! So ist halt die Jugend ... wobei ein Jugendlicher bin ich ja nun nicht mehr ...
EDIT:
Und ein jugendlicher Rat von mir, der echt gut ist! Bevor man gleich Eier zerplatzen lässt ... am besten ist immer, dass man sich mal die verschiedenen Techniken, Herangehensweisen anguckt, und da auch mal von jungen Leuten! Denn ein gesunder Mix aus verschiedenen Herangehensweisen nimmt einem die Einschränkung! Viele große Musiker über die man so hochwissenschaftlich philosphiert wurden irgendwann auch mal gut, obwohl sie nie selbst an der Uni waren ... und am Schluss zählen immer nur die Ohren!
Und bitte bedenken: desto mehr das Hirn mit solchen Mega Denkereien beschäftigt ist, desto weniger bleibt für die Inspiration übrig! Und grad die brauchts, wenn man rundum
eigene Musik machen will!
EDIT:
Das muss ich zur Vollständigkeit nun auch noch los werden. Mir wurde ja schon mehrfach von "richtigen" Musikern vorgeworfen, dass ich ein böser Klötzchenschieber bin. Da sag ich mittlerweile drauf, bloß weil man sich im klassischen Bereich zu fein ist auch mal nen Rechner als Partner anzusehen, braucht man nicht rum heulen, wenn sich die Jugend dann eben um einiges einfacher zu helfen weiß! Wobei ich ja glaub, das da so einige "Großmeister" allein schon aufgrund Ihrer eigenen Ignoranz und Abgehobenheit, überhaupt keine Ahnung von ner DAW usw. haben ... Und wie sagte man schon in frühen Zeiten: "Viele Wege führen nach Rom!"
(ist nur allgemein gemeint, falls so einer grad wieder mit liest und Luft holt ...
)
Amen