Für mich persönlich (falls das außer mir irgendwen interessiert) ist der Regen definitiv zu komplex (obwohl das UI mir sehr durchdacht zu sein scheint), und die zu erwartenden Klänge kann ich (in für meinen Bedarf ausreichender Art und Weise) aus vorhandenen Instrumenten holen.
Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern - ich hab mir den Regen bestellt, und er steht jetzt hier.
Bislang bin ich noch in der Phase des Presets-Durchhörens und erstelle gerade eine Library mit meinen Favourites.
Die Klangqualität ist für mich über jeden Zweifel erhaben - das klingt einfach nach High-Class. Allerdings nach High-Class der späten Achtziger, insofern ist der Regen tatsächlich etwas aus der Zeit gefallen.
Den A/B-Vergleich mit dem Synclavier kann ich vielleicht mal bei einem Besuch bei TMA machen - aber erst, wenn ich mich besser auskenne mit dem Teil, ich möchte mich nicht blamieren.
Wenn man die Struktur erstmal komplett verstanden hat (wovon ich noch ein Stück entfernt bin), sollte die Editierung wohl keine ganz schlimmen Klippen bereitstellen. Eins nach dem anderen, ganz in Ruhe.
An den Swiper hab ich mich jedenfalls relativ schnell gewöhnt - der 400-Dollar-Knob ist ja zum Glück null zu kriegen, da brauch ich mir keine Gedanken über den Preis zu machen (hat den zufällig jemand und braucht ihn nicht? Führt mich in Versuchung!).
Und das Design des Regen finde ich wirklich gut. Die Bedienelemente sind logisch angeordnet, an die Farbcodierungen werd ich mich auch irgendwann gewöhnen, und ich finde die Kiste einfach sehr edel und schick designt, gerade die runde Ecke links unten und das rote Blech an drei der vier Seiten. Ich hoffe nur sehr, dass die Knöpfe nicht irgendwann anfangen zu kleben, das wäre echt ein Minuspunkt.
Die Situation mit den Ausgangsbuchsen lässt mich allerdings etwas am Kopf kratzen. Balanced und unbalanced anzubieten ist ja schön und gut, aber eventuell wären für ein solches Multimode-und-Stimmen-Monster sechs Stereo-Klinkenbuchsen sinnvoller gewesen, um die zwölf Parts einer Session separat abgreifen zu können (ein Balanced-Stereoklinkenpaar hätte dann auch noch hingepasst, bloß eben kein XLR).
Ich glaube nicht, dass der Regen mit modernen Multisynthesizern wie dem Iridium, M, 3rd Wave oder Hydrasynth in Konkurrenz steht. Ich sehe ihn eher als hochqualitative Zeitmaschine für ein bisschen Synclavier-Geschmack im Arrangement. Und das kann er toll - man hat ständig den Eindruck "Das kenn ich von früher!". Für diese Sparte hatte ich bislang den Kurzweil 150 und 1200 PRO I, aber der Regen ist schon ein anderer Schnack.
Potenzial für aktuelle und ungehörte Klänge hat er aber auch, keine Frage - das ist bloß nicht seine Hauptaufgabe.
Und den Preis, dessen reale Rechtfertigung ich kein Stück beurteilen kann, hab ich mir mit "Ist ja nur ein gutes Hundertstel des Originalpreises" schöngeredet und möchte das auch bitte nicht korrigiert oder kommentiert haben, danke.
Jedenfalls freue ich mich, den Regen hier zu haben, genieße die Sounds und werde mich langsam reinarbeiten.
Schöne Grüße
Bert