micromoog
Rhabarber Barbara
schließlich steht nicht an jeder Straßenecke ein funktionsfähiges Synclavier zum Vergleich.
Auch keine Funktionslosen
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schließlich steht nicht an jeder Straßenecke ein funktionsfähiges Synclavier zum Vergleich.
Wenn du das Regen Video nicht geschaut hast, woher weißt du, das es nur Blabla ist?Bis jez
Das Loopop Video hat nur bla bla bla, ich schaue seine Videos niemals! Wenn über den Synthesizer was wissen muss, dann kann ich selbst "User Manual" lesen. Ich brauche nur Sounds hören um zu verstehen, ob der Synthesizer mir passt oder nicht. Aus diesem Grund der Loopop steht auf "schwarze Liste" bei mir von allen anderen Demos. Oder ist das richtig 2500 Euro für den Synthesizer zu bezahlen, wenn der Loopop nur sagt "bla bla bla"?
Die letzte Frage fasse ich mal als Polemik auf, mit der du Leuten die das Video anschauen und gut finden unterstellen möchtest, das sie extremst dumm und naiv sind? Oder wie hattest du das gemeint?Oder ist das richtig 2500 Euro für den Synthesizer zu bezahlen, wenn der Loopop nur sagt "bla bla bla"?
Was ist denn mit der Arturia VST Version? Taugt die als Vergleich?Darüber hätte er allerdings tatsächlich nur reden können (und das zu hören, scheint manchen ja zu überfordern), schließlich steht nicht an jeder Straßenecke ein funktionsfähiges Synclavier zum Vergleich.
Und danach hätte es dann wieder die üblichen Kommentare gehagelt à la "das hört doch ohnehin niemand", "auf YouTube kann man sowas nicht beurteilen", "den alten Scheiß braucht keiner, die sollen lieber was Neues machen" und "das kann man doch per Software emulieren".
Ich habe nicht die leiseste Ahnung, denn die ehrliche Beantwortung auch dieser Frage setzt ja voraus, dass ich dieses Plug-in mit dem Original verglichen hätte.Was ist denn mit der Arturia VST Version? Taugt die als Vergleich?
Jaja, ich bin ja schon ruhig…Ok, Ernst geh mal beiseite. :schubs:
Also laut Arturia...ist die VST Version in Zusammenarbeit mit Synclavier entstanden, also gehe ich mal davon aus, das das durchaus eine gute Emulation ist.
Gewiß – nur ob beiden den Wumms der Wandler emulieren, bzw. ob dies überhaupt möglich ist, steht auf einem anderen Blatt.Und Synclavier hat sogar eine iPad App "Synclavier GO" (mit?-)entwickelt:
Ok, Ernst geh mal beiseite. :schubs:
Also laut Arturia...ist die VST Version in Zusammenarbeit mit Synclavier entstanden, also gehe ich mal davon aus, das das durchaus eine gute Emulation ist.
https://youtu.be/lmQdaX3FrCc
Der ein oder andere eher in der BILD-ZeitungEs gibt so einige funktionsfähige Synclaviere in Deutschland, die Besitzer sind nur nicht alle hier im Forum vertreten
Der ein oder andere eher in der BILD-Zeitung
Schonmal jemals in deinem Leben ein Produkt500 € wäre ein realistischer Preis
..was dann auch nicht nur mit dem Wandler ansich zu tun hat..Gewiß – nur ob beiden den Wumms der Wandler emulieren, bzw. ob dies überhaupt möglich ist, steht auf einem anderen Blatt.
..was dann auch nicht nur mit dem Wandler ansich zu tun hat..
wenn schon denn schon
Aha.Das Loopop Video hat nur bla bla bla, ich schaue seine Videos niemals!
Schonmal jemals in deinem Leben ein Produkt
von der Idee über Produktion bis zum Verkauf durchkalkuliert?
Du meinst am Ende macht jemand wirklich Musik mit den Dingern?Es gibt so einige funktionsfähige Synclaviere in Deutschland, die Besitzer sind nur nicht alle hier im Forum vertreten
Synclavier ist viel mehr als nur FM und Additive Synthese. FM war auch nur im Synclavier I und II. Ab PSMT bis 9600 war es nur noch optional. Sampling und Workstation mit Direkt to Disk waren dann angesagt und vom Kunden gewünscht.
Äh, ja siehst du nicht ganz falsch aber auch nicht ganz richtig. Ich zitiere einmal den Amazona Artikel, der Einfachheit halber, Link siehe oben:Der/Das Regen ist also ein Sample-Player (die Kiste hat keinen Audio-In??) mit FM und Resynthese. Hauptzielsetzung scheint mir die realistische Wiedergabe von "echten" (elektro-mechanischen) Instrumenten zu sein (Resynthese) und sehr viel ein Synthesizer so wie wir das hier alle verstehen? Sehe ich das falsch?
Die Klangerzeugung des maximal 98-stimmigen Synthesizers beherrscht mehrere Syntheseformen und ist 12-fach multitimbral. Pro Timbre lassen sich bis zu 12 sogenannte Partials einsetzen, die wiederum mit einem von drei Modi arbeiten: additiv, subtraktiv oder Samples.
Der additive Modus gibt Zugriff auf 24 Obertöne (Harmonics) mit Phase Control. Im Samples-Modus (voraussichtlich 300 bis 450 MB Speicherplatz) können bis zu 48 Samples (48 kHz / 24 Bit mono) in der Patch-List eines Partials zugewiesen werden. Für den subtraktiven Modus lassen sich entweder bis zu neun gegeneinander verstimmbare Sägezähne (Supersaw) oder ein Noise-Generator aufrufen.
In allen drei Oszillator-Modi ist FM mit eigener Hüllkurvensteuerung zwischen den Partials möglich, so dass zum Beispiel auch Samples als Carrier genutzt werden können.
Pro Timbre gibt es 24 LFOs und 24 Hüllkurven zur Modulation der Parameter, außerdem ist eine Steuerung über MIDI-CCs möglich.
beeindruckend und deshalb glaube ich kaum dass dieser Software-Nachbau all die Feinheiten des Systems 1:1 simulieren kann.Falls es jemand interessiert
Fundstück aus dem Musiker-Board Forum von Martman über das Synclavier:
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Ich hab mich spaßeshalber mal ein bißchen über das NED Synclavier aufgeschlaut, falls einen das interessiert.
Zunächst mal des Pudels Kern: Das Synclavier verwendet als Synthesizer Additivsynthese und FM. Und zwar gleichzeitig.
Wie kann man sich das vorstellen? Eigentlich einfacher, als man denkt. Einerseits könnte man sagen, das Synclavier ist ein 2OP-FM-Synthesizer. So ganz paßt das aber nicht. Zum einen kann man die "Operatoren" nicht beliebig verschalten (2OP würde eh nur zwei Algorithmen zu lassen), zum anderen ist nur der Modulator ein Sinusoszillator. Er ist frei stimmbar, hat seine eigene Lautstärkehüllkurve und ist fest als Modulator geschaltet.
Der Carrier ist additiv � in sich. Ja, richtig. Der Carrier ist ein additiver digitaler Tongenerator, mit dem man sich seine eigenen Wellenformen mit 24 Harmonischen zusammenbauen kann, natürlich inklusive 24 Lautstärkehüllkurven. Und weil man a) beim händischen Einstellen von 24 Harmonischen blöd wird und b) eh schon ein Schweinegeld für sein Synclavier hinlegen muß und dafür auch was erwarten kann, kann das Teil selbstredend mit Hilfe eines Terminals auch resynthetisieren. Das heißt, "Harmonische" ist nicht der richtige Ausdruck; alle 24 können praktisch beliebig gestimmt werden, auch mit separaten Frequenzhüllkurven. FM dagegen geht nur auf alle zusammen en bloc. (An dieser Stelle sei mal der RMI Harmonic Synthesizer erwähnt. Der wurde von 1974 bis 1976 gebaut, hat zweimal eine Stimme, jeweils 16 Harmonische und ist nicht speicherbar. Das Synclavier kam gerade mal ein Jahr nach seiner Einstellung.)
Da der Carrier zwei Öltanks 24 Sinusoszillatoren in einem ist, könnte man eigentlich auch sagen, das Synclavier arbeitet mit 25OP-FM. 24 harmonisch zueinander gestimmte Carriers mit einem fest auf alle gerouteten Modulator. Mit dieser Trickery, einen derart ungewöhlichen und simplen, aber unübersichtlichen FM-Synth zu haben, konnte man wohl auch Yamahas exklusives FM-Synthese-Patent umschiffen. Schließlich hat das Synclavier keine umschaltbaren Algorithmen. Wie gesagt, da gingen ohnehin nur zwei, und den zweiten � Parallelschaltung � braucht man nicht mit sowieso schon zwei Dutzend parallelen Sinusoszillatoren auf Carrierseite, da hätte ein fünfundzwanzigster den Braten nicht mehr fett gemacht.
Es ist übrigens tatsächlich Frequenzmodulation wie beim GS1. Yamaha hat erst 1982/83 festgestellt, daß bei Digitalsynths Phasenmodulation einfacher zu bewerkstelligen war, zumindest in einem 16-Stimmen-Synth für $2000. Aber "Synclavier" und "einfach" gehören nicht in denselben Satz.
Jetzt geht's nämlich weiter: Der ganze Rest des Signalwegs ist analog. Mit "der ganze Rest" meine ich den ganzen Rest ab den Carrier-Ausgängen. Es gibt auch keinen digitalen Mischer, jedes Partial ist monophon und hat seinen eigenen D/A-Wandler � Military Grade, weitestmöglich diskret aufgebaut, $200 das Stück �, und gemischt wird schon analog, um einen kalten reinen Digitalsound zu vermeiden, zumal der FM/Additiv-Teil vom Synclavier mit nur 8 Bit arbeitet. Eine einzige Additiv-FM-Stimme hat also von diesen Wandlern schon 24.
Das Synclavier an sich ist aber nicht monophon, das fängt an ab bis zu acht Stimmen (deren Wandler alleine $38.400 kosteten). "Bis zu", weil es ab dem 1979er Synclavier II eine Stimmverteilung à la Roland JV verwendet: Man kann in einem Timbre bis zu vier Partials aktivieren, die fressen dann aber Stimmen. Ab dieser Generation kann man kartenweise die Partials-Zahl erhöhen auf bis zu 32 in Schritten von 8, jeweils mit einer Voicecard und vier Controller-Karten. Das Synclavier II führte auch einen Detune-Chorus-Effekt ein, den man auf die einzelnen Partials (bei Halbierung der Stimmzahl im schlimmsten Fall), das ganze Timbre (bei Halbierung der Stimmzahl) oder sowohl als auch (mit am Ende nur noch einem Viertel der Stimmen) anwenden kann. Wenn man nun dem additiven Teil die Obertonstruktur einer Sägezahnwelle gibt, kann ein Synclavier also auch zur teuersten Trancehupe der Welt werden.
Ach ja, wenn man sich vor Augen hält, daß ein Synclavier auch immer reinen Sinus kann (der Init-Sound des Synclavier ist reiner Sinus), geht ein Synclavier auch als bis zu achtchörige Orgel durch. Man könnte sogar ein Hammond-Tonrad resynthetisieren, aber dann braucht der Orgelsound eine Stimme pro Chor.
Richtig die Luzie ab ging 1984 mit dem Synclavier PSMT. Zunächst mal konnte das Teil auf einmal Stereo für richtig dicken Rundumsound. Die Stimmerweiterungen dafür sehen so aus, daß man vier Controller- und zwei Voicecards hat � und nun Timbres bauen kann, die die Polyphonie auf ein Achtel eindampfen, weil sie insgesamt jeweils acht Partials verbauen, von denen jeweils vier links und rechts im Panorama standen. Die "Stereo-Partials" kann man beliebig im Panorama parken und moduliert wandern lassen. Um trotzdem auf 32 Stimmen zu kommen, kann man nun die doppelte Menge an Voicecards verbauen.
Mit Stereo war beim PSMT aber nicht Ende der Fahnenstange. NED beschränkte sich nicht darauf, die Partials in einem analogen Stereosummierer zusammenzufassen. Nö, bei der Gehäusegröße und für das Geld gibt's einen digital gesteuerten, ansonsten aber immer noch vollanalogen Matrix-Mischer mit bis zu 32, mindestens 8, symmetrischen XLR-Ausgängen (und je nach Ausbaustufe ganz vielen Eingängen, so daß einem das Synclavier auch das Mischpult ersetzen kann). Partials können je nach Bedarf auch auf Analogseite komplett totgeschaltet werden, um das Rauschen zu reduzieren, es werden also immer nur die Partials im Mixer unmuted, die gerade gebraucht werden.
So, was kann das Synclavier noch so alles Schönes? Das Synclavier gilt ja auch als Vorläufer aller Workstations. Nicht ganz grundlos, denn ab dem Synclavier II wurde ein Sequencer (NED nannte ihn "Digital Memory Recorder", weil sie den Song-Sequencer erfunden und sonst keinen Namen dafür hatten) mit 32 Spuren eingebaut � das hatte Kurzweil erst 1995, NED hatte das schon 1979. Aber: Auch der Sequencer ist erweiterbar, und zwar auf 200 Spuren. Die Bedienung des Synclavier-Sequencers erfolgt über 32 eigene Rote Taster� und bringt mit ihrer Ergonomie Kronos-Besitzer zum Heulen. Das Synclavier kam sequencermäßig übrigens nicht nur der Korg M1 zuvor, sondern auch dem Atari ST mit Cubase und Notator, denn es kann optional Notenblätter ausgeben, weil es der wohl einzige Synthesizer mit Druckerschnittstelle sein dürfte. (Hatte schon nette Nebeneffekte, das Synclavier auch als Hochleistungscomputer zu verkaufen, unter anderem an die NASA, die den Rechner eines Synclavier in die Galileo-Sonde pflanzte � ohne Voicecards, im All hört dich keiner.)
A propos Kurzweil zuvorkommen: Sampling. Und wie. NED kam allem zuvor, was sich je Sampler nannte. Okay, das Fairlight CMI konnte 1979 zuerst samplen, aber nur in 8 Bit, mageren Abtastraten und mit einem Sample-RAM von 16 kB. Das CMI II war auch nicht besser. Das CMI III war besser, aber nur, weil Fairlight von NED mit einem Affenzahn überholt worden war und nachziehen mußte.
NED hat sich nämlich 1982 gesagt: RAM ist uns dann doch noch zu teuer, auf NASA- und Luftfahrt-Niveau erst recht, wir streamen die Samples auf und von Festplatte, wo dann ein paar MB drauf passen. Ja, streamen, Kronos läßt schön grüßen (bis auf die SSD statt Festplatte). Warum Festplatte? Warum mehr Speicherplatzbedarf als eine Floppy? Weil das Synclavier vielleicht nicht der erste Sampler, aber der erste 16-Bit-Sampler war. Mit einer Abtastrate von 50 kHz. Man bedenke, was das an Speicher frißt. Etwas später hat man dann Sample-RAM eingeführt � 32 MB in der Basisausbaustufe, soviel konnte Akai erst sechs Jahre später mit dem S1000 in Vollausbaustufe. Und gegen die maximal 768 MB (abartig teuer damals, aber das war das Synclavier noch mehr) kann selbst so manche moderne Workstation nicht anstinken. In Verbindung mit dem internen Sequencer hatte man damit die Mutter aller DAWs, die man dank locker zwei Stunden an Monosamples heute noch ohne Nachladen live einsetzen könnte, wäre sie denn beweglicher.
Mit Einführung von Sampling wurde FM/Additiv übrigens optional, was zur Folge hatte, daß viele spätere Synclaviers nur noch als Samplemaschinen ohne die klassischen digitalen Tongeneratoren gebaut wurden.
Ab dem Synclavier PSMT brauchte man das aber auch, denn von da an konnte das Synclavier auch Stereosamples und außerdem Monosamples bis 100 kHz � jenseits der Nydqvist-Frequenz für Hunde, und die Samplingrate war fortan regelbar in Schritten von 0,1 kHz. Spätestens hier zeigt sich, daß der Sampleplayer des Synclavier ebenso krank aufgebaut ist wie der Additiv-/FM-Synth: Jede Stimme � von 32, 64 oder gar 96 � hat ihren eigenen monophonen, monauralen Wave Generator mit D/A-Wandler (wie gesagt, zum Glück gibt's hier schon 16 Bit), und gemischt wird immer noch alles analog durch die Matrix. Auf diese Art kann das Synclavier auch in einem und demselben Timbre mehrere Samples mit komplett unterschiedlichen Sampleraten abspielen. Außerdem spielen die Wave Generators die Samples immer in unnormalisierter Originallautstärke ohne klangliche Einbußen ab; die eigentliche Lautstärke wird analog geregelt, wodurch das Rauschen noch weiter reduziert wird, weil der Rauschabstand des ganzen Signalwegs vor besagtem Verstärker konstant bleibt, egal, wie leise das Synclavier wird.
Durch Stereo hängen bei einem als Klangerzeuger vollausgebauten Synclavier mit 32 Additiv-FM-Stimmen à 24 Oszillatoren und 96 Samplingstimmen, alles jeweils stereo und somit jeweils doppelt vorhanden, 1728 diskrete Militär-D/A-Wandler im Gesamtwert von seinerzeit fast 350.000 Dollar am internen Matrixmischer, der dann noch mehr separat regelbare analoge Eingänge hat. Noch Fragen, warum das Synclavier so teuer war?
1984 setzte NED noch einen drauf und kam der elf Jahre später erschienenen Korg Trinity zuvor: Wo man eh schon einen 16-Bit-Sampler, massenhaft RAM und SCSI-Festplatte hatte, konnte man doch auch gleich aus dem Synclavier ein Harddisk-Recording-System machen. So tat man dann auch. Jetzt konnte man endgültig mit einem Synclavier eine ganze Produktion im Stil einer DAW fahren � unter Verwendung von Samplertechnik zu einer Zeit, bevor das mit schrankweise Akais gemacht wurde, ja, bevor Akai auch nur einen einzigen 16-Bit-Sampler gebaut hatte. Mal ganz davon abgesehen, daß 768 MB an RAM in Akai S1000s mehr HE in Racks eingenommen hätte als ein schon auf zwei Racks verteiltes Synclavier, und billiger wär's auch nicht gewesen; hätte höchstens den Vorteil von noch mehr Analogausgängen gehabt.
Was heißt "konnte" � Trevor Horn hat beispielsweise Grace Jones' komplettes Album Slave To The Rhythm auf einem Synclavier II produziert. Sprich, Grace hat auch ins Synclavier gesungen. Das Album ging quasi direkt vom Synclavier aufs Masterband.
Worüber wird das Trumm eigentlich gespielt, mag man sich jetzt fragen. Na ja, über die Tastatur des Synclavier I ist wenig bekannt; so manches der paar verkauften Exemplare hatte gar keine. Mit dem Synclavier II gab's dann das Original Keyboard, das ORK, in Teilholzoptik mit 61 Tasten ohne Anschlagdynamik, Aftertouch oder Wheels und ungefähr den Grundmaßen eines Prophet '08. Zumindest war das Synclavier über das ORK schon mal weitgehend voll bedienbar, auch dank der acht Pedalanschlüsse � man konnte immer noch ein DEC-Terminal antüten, wenn das nicht reichte. Einen langen Ribbon oberhalb der Tastatur gab es auch. (Die roten Bedientaster stammen übrigens vom B-52-Bomber, aber Moog-Potiknöpfe sind ja auch ursprünglich Luftfahrtteile.)
Mit der PSMT-Stufe kam aber das pianolackschwarze VPK, das Velocity/Pressure Keyboard. NED hat sich von Sequential Circuits die 76-Holztasten-Klaviatur vom Analogmonster Prophet T8 nebst Pitch- und Modwheel besorgt � mit nicht nur Anschlagdynamik, sondern polyphonem Aftertouch � und ins verlängerte, geschwärzte ORK-Gehäuse gebaut, das durch die Vergrößerung auch Platz hatte für noch mehr Rote Taster� sowie mehr Stellen und eine zweite Zeile im Display, und das außerdem nun tief genug war, um oben noch was draufzustellen, während das ORK von vorne und oben fast anmutet wie ein Little Phatty. Trotzdem ist auch das VPK wie sein Vorgänger nur eine hübsche Kabelfernbedienung mit CV-Interface (damit könnte man heutzutage den Filtermangel des Synclavier ausgleichen mittels eines eingeschleiften Moogerfooger-, Sherman-, Schippmann-, Malekko-, Mode Machines- oder sonstigen Analogfilters für einen fetten hybriden Lead oder Baß) und wird locker von einem Einfachscherenständer getragen � das eigentliche Synclavier residiert immer noch im Rack (oder in zwei davon).
Wenn's keine Tasten sein sollen: Ans Synclavier kann man einen Gitarrencontroller (nein, nicht den von Guitar Hero, jedenfalls nicht ohne Umwege) oder auch einen Breath Controller anschließen. Daß es ziemlich schnell MIDI bekam, versteht sich von selbst; daß es mittlerweile 2 MIDI Ins und 8 MIDI Outs hat und MTC kann, eher nicht, auch wenn's nur konsequent ist, das Synclavier zur supérheftigen Synthburg-Schaltzentrale zu machen. (Prophet-T8-Tastatur...) Falls das immer noch nicht reichen sollte, gibt's optional MIDInet, quasi Synclaviers integrierte Miditemp MT16X mit nochmals je 16 Ein- und Ausgängen; macht irgendwie Sinn bei einem 200spurigen Sequencer.
1989 wurde die Modellpalette überarbeitet und umgestellt auf sechs Modelle vom, äh, simplen Synclavier 3200, das auch schon die Ausmaße eines Kühlschranks hat, bis zum gewaltigen Tapeless Studio in zwei mannshohen Racks, bei dem der Additiv-FM-Teil immer noch optional war; bei der Gelegenheit gab's neue Frontpanels, die nicht mehr schwarz waren, sondern das damals gerade aktuelle Elfenbein trugen, dessentwegen die Akai-Sampler bis ins 21. Jahrhundert aussahen wie medizinische Laborinstrumente. Das war auch schon deshalb notwendig, weil jedes Synclavier mit einem Macintosh II als Terminal ausgeliefert wurde und farblich dazu passen sollte.
NED selbst ging 1993 dem Ende entgegen, als andere, erheblich kostengünstigere Geräte zum Synclavier aufschlossen. (Man stelle sich vor, die hätte es 1998 noch gegeben, als der iMac rauskam, und wie dann die Synclaviers ausgesehen hätten.) Das Synclavier ist aber mitnichten weg vom Fenster. Synclavier Digital macht es möglich, ein Synclavier von einem Mac jüngerer Bauart aus fernzusteuern. Nicht jedoch bieten sie eine vollständige Synclavier-Emulation an, das ist bis heute noch nicht möglich. Wer die Hardware selbst braucht, wendet sich an Synhouse, die restaurierte, auf den aktuellsten Stand gebrachte Synclaviers in diversen Ausbaustufen nebst Mac-Anbindung und massenweise Sounds verkaufen. Und dann gibt's auch noch Synclavier European Services.