Aber Moogulator hat schon recht, wenn er sich auf das S1 und das frühe S2 bezieht. Obwohl ich den Part, warum da kein Midi drin ist, selbst in den Manuals von 82 nicht gefunden habe. Aber bei der Masse hab ich es vielleicht übersehen.
Jedenfalls war die Entwicklung zur Workstation alles andere als gradlinig. Das SII mit der heute bekannten (und oft kopierten) Struktur kam vor allem durch das Einwirken von Denny Jaeger zustande, ohne den NED wegen der mäßigen Absatzzahlen des S1 recht früh aufgegeben hätten.
Das Sampling kam auch erst dazu, nachdem Fairlight einen Hype losgetreten hatte. Weil das Diskstreaming anfangs nur monophon ging, baute man die Resynthese ein und missbrauchte dann die FM Voices für polyphones Playback.
Eine Anekdote jener Zeit besagt, dass NED bei der Messe gefragt wurde, ob sie denn demnächst auch einen Lichtgriffel wie beim CMI bieten würden. Die Antwort war wohl so in der Art, dass bei der groben Auflösung und dem Klang des Fairlight ein Wellenzeichnen mit Lichtgriffel auch nicht mehr viel schaden würde... und für das Synclavier sei das daher nicht geplant. Und in der Tat ist beispielsweise der Signal File Manager eher ein wissenschaftliches Tool als ein Editor für Enduser. Das war alles top notch damals, man musste es aber auch bedienen können.
Als dann irgendwann auch der Sequencer drin war, war er in der ersten Version wegen extremem Jitter kaum sinnvoll nutzbar. Auch hier haben wieder ein paar Leute aus der musikalischen Praxis "Anregungen" gegeben, sonst wär das wohl so geblieben. Zumindest schien den Ingenieuren ein schwanken um ein paar hundertstel oder gar zehntel Sekunden völlig vertretbar.
Wie war Synclavier damals beim Thema Effekte?
Keine. NED plante das (und manch anderes wie eine verbesserte Resynthese in 16 bit), aber bevor das rauskam waren sie pleite. Daher hat man im Studio Einzelausgänge auf teure Pulte und teure Effekte geroutet.