Schmidt 8-Voice Polyphonic Synthesizer

Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Markus Berzborn schrieb:
Stadler schrieb:
Auf mich wirkt das bisher so, dass aufgrund unzureichender Information kaum jemand weiss, ob es sich beim Schmidt Synthesizer tatsächlich um ein "starkes Gerät" handelt.
Jetzt mal ganz im Ernst: Das ist doch wohl völlig offensichtlich. Voll analog, diskrete Schaltkreise, umfassende Modulationsmöglichkeiten und das alles mit Echtzeitzugriff über Regler, was wollt ihr denn noch ??

Was ich noch will?

A) Etwas reduzierte duophone Version des Schmidt-8 inkl. je ein 24-Step-Sequenzer pro Stimme
B) Eine Reihe von LFOs, die schneller als 25 Hz schwingen können, z.B. 4 Khz (Vorschlag, räusper: echt analoge LFOs)
C) Einen oder zwei Oscillatoren, die auch digitale Wellenformen und modulierbare Wellenformsätze beherrschen
D) Das Geld für einen Schmidt-2
E) Eine monophone Krach- und Modulationskiste mit verschaltbaren OSC, FM, RM, Sync, Noises, Highspeed-LFOs, Shaper, Rückkopplungen, Distortions, Sättigungen, AD- und ADR-Hüllkurven, Speicherplätzen und digi-Delay- mit dem man neben FX auch Drums vernünftig bauen - und live modulieren kann

(ähem: sind halt meine persönlichen Wünsche)

Für mehr Infos zum Schmidt-8: bitte dieses super gelungene Interview bei greatsynthesizers lesen!
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Cyborg schrieb:
Was mir aber gerade einfällt: Wenn die ICs so gut sind, warum hat man sie dann aus dem Programm gestrichen?

Diese Frage hätte ich von Dir jetzt nicht erwartet. Der Grund ist simpel: da ist einfach der Markt für diese Chips weggebrochen und eine Fertigung lohnte nimmer, vorher aber wurden die Toleranzen gerade bei den CEM-Chips derart unterirdisch, daß auch Waldorf handeln mußte und somit der Microwave II ein VA wurde.

Was man nicht vergessen darf: Die CEM und SSM Chips waren damals ein Segen, denn sie sparten diskrete Bauteile. Das teuerste bei der Platinenherstellung ist damals wie heute die Bohrlöcher oder gar Durchkontaktierungen. Wenn man heute auf konsequente SMD-Fertigung setzt, kann man auch wieder diskret aufbauen und dabei preislich im Rahmen bleiben. Anders wäre auch der Preis der bezahlbaren Moogs und DSIs erst garnicht zu erreichen, auch in anderen Bereichen nicht. Mischpulte zB der Yamaha MG-Serie sind bis auf die mechanischen Bauteile komplett SMD.

Das, was Dave Smith jetz mit dem Mopho machte, also einfach 3 weitere Stimmen dranbappen, könnte Moog mit dem Little Phatty exakt genauso machen: mehr Stimmen innen rein, Gehäuse bissl verbreitern und eine 49-61er Tastatur dran, fertig. Ist kein großer Aufwand, weil eh alles schon da, Tastatur ist ja schon polyphon. Analogteil der Hauptplatine klonen, die Steuerleitungen durchführen und das Polychaining nach innen verlegen.

Was den Schmidt betrifft, so ist der, wenn ich das richtig gesehen habe, nicht nur komplett diskret aufgebaut, sondern auch noch konventionell, also nix SMD. Irgendwo gabs mal Bilder. Das treibr nicht nur die Kosten für die Bauteile, sondern auch Platinenherstellung in die Höhe, insofern ist die irgendwo hier aufgestellte Schätzung der Bauteilekosten ein wenig zu niedrig angesetzt worden. SMD ist ja auch nix für Handlöten und Prototyping, trotz der Werkzeuge. SMD ist für Maschinenbestückung und Großserie gedacht, denn da bringts Vorteile, weil es die Bohrlöcher für die ganzen kleinen Bauteile spart.

Ebenfalls teuer ist das Gehäuse. Hochklapppanel und die vielen Löcher/Ausschnitte in der Front, das kostet richtig Schotter, vor allem in diesem Ausmaß. Macht zB auch bei Geräten wie dem Solaris, zusammen mit der Kleinserie und dem Produktionsstandort, einen großen Teil der Kosten aus.

Warum zB gehen so kleine Hersteller wie Kurzweil hin und setzen lieber ein anderes Kunstoffteil ein, welches die USB-Buchse umfaßt, wo vorher ein xD-Kartenschacht saß? Weil Änderungen am Fertigungsschema des Gehäuses teuer sind, ein neu angefertigtes Kunstoffteil dagegen billiger. Die Seitenteile aus Holz statt Kunstoff dagegen sind Pillepalle, weil nur außen drangeschraubt und keine Änderung des Gehäuses selbst.

Als ich neulich meinen DX7II offen hatte, war mir klar, warum Yamaha da recht problemlos die Centennial-Version draus machen konnte: das Gehäuse ist im Oberteil eine Art U-Profil mit Schienen, so wie bei Ensoniq, und die Seitenteile aus Kunstoff. Dieses Basisteil macht man ein Stück länger, verpaßt der Tastatur eine Oktave mehr, der Rest paßt, weil schon vorhanden. DX5 war da mehr Aufwand, weil fast komplett anderes Gehäuse, vor allem mit richtigen Tastern.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

microbug schrieb:
nicht nur komplett diskret aufgebaut, sondern auch noch konventionell, also nix SMD.

Natürlich der Königsweg wie bei freakigen High End-Verstärkern geht bei Synthesizern dann wohl aus Platzgründen doch nicht: überhaupt keine Platinen, sondern Freiverdrahtung mit Lötstützpunkten. :phat:
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Ich entnehme dem Thread dezent, dass eigentlich der Preis der einzige Punkt ist, um den es geht. Wie viele haben ihn gehört oder können sich vorstellen damit etwas anzufangen, wenn er -sagen wir mal- 2854€ kosten würde oder von mir aus 1999€?
Ernsthaft: Was müsste ein Synthesizer dieser Art können, damit man musikalische Themen oder auch technische bespricht? Das ist ernst gemeint als Frage.

-> Spaßbereich/Fachfremdes ist jetzt im FR.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Bernie schrieb:
Cyborg schrieb:
Also weiter jammern auf hohem Niveau. Was soll den noch alles passieren, muss es auch noch eine eingebaute Erfolgsgarantie für mindestens 1 Goldene Schallplatte und 213000 Youtube-Klicks pro gekauften Hardwareteil geben? Wem das alles viel zu teuer ist, sollte vielleicht das Hobby, zumindest das Instrument wechseln. Kämme und Pergamentpapier gibt es wirklich preisgünstig
Mit einem Schmidt Synthesizer könnte selbst der größte musikalische Vollidiot irgendwelche schrägen Klänge erzeugen und auf Youtube stellen. Dieses Video würde sich dann von Matrixsynth über diverse Foren und auf Facebook auf diesem Planeten verbreiten und überall dicke Bewunderung ernten.

Ich glaube nicht, dass der Synthesizer besonders einfach musikalischere Ergebnisse vortäuscht, diese Vorstellung hatten einige auch vom Waldorf Wave, aber finde keine wirkliche Bestätigung in entsprechenden Videos. Will sagen - an der Struktur erkenne ich nichts, was ihn diese Möglichkeit tun ließe, er ist vielmehr ein aufwendig gemachter Synthesizer mit bestimmte Dinge machbar sind, aber sonst?

Ist es nur der Preis, der diese Art von Gedanken erzeugt und eher wenig über Struktur, Möglichkeiten oder Klang nachdenken lässt? Auch dies ernsthaft gefragt. Über einen 200e wurde anders gesprochen. Zumindest größtenteils, auch wenn dort die Preise ebenfalls irgendwie angesprochen werden. Wie wäre es, wenn die Preisfrage komplett nicht relevant wäre und er einfach nur ein wenig teurer wäre? Was würde man da schreiben? Was erwarten?
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Tim Kleinert schrieb:
Cyborg schrieb:
Also nicht jammern - arbeiten gehen und sparen
Amen, brother. Wenn meine Synthese-Studenten jeweils über Plugin-Preise stöhnen ("Waas? CamelAudio Alchemy, 250$? So viel Geld! Wo gibt's'n Crack?") erzähle ich ihnen jeweils die Geschichte, wie ich für meinen ersten Synth 3 Monate lang 48-Stunden-Wochen am Fliessband oder im Verkauf hingeblättert habe -als 17-Jähriger wohlverstanden. Und wenn wir im Unterricht dann mal ein paar Instanzen EXS-Sampler offen haben, bringe ich die Story, wie wir damals für einen einzigen voll ausgebauten AKAI S3200XL Sampler 11000 Schweizer Franken auf den Tisch gelegt haben.

Von daher: 18000 Euro für einen kompromisslosen, diskret aufgebauten Analogsynth mit 4 Oscs und 5 Filter (!) pro Stimme,One-knob-per-function, edelste Verarbeitung? Klar, 'ne Menge Geld. Aber überteuert? Not in my book.

Naja, back on topic. Obwohl -indirekt gehört das schon zum Thema. Denn es wäre sonderbar wenn die globale Erosion des Wertverständnisses von Musik auf wundersame Art vor der Musikequipmentindustrie Halt machen würde. Und wenn ich mir so ansehe, was heuer besonders im Hardwaresektor so alles für -mit Verlaub, sorry- billiges Spielzeug auf den Markt kommt, welches schon beim Ansehen auseinanderfällt, wundert mich das nicht. Was mich eher wundert ist, dass intelligente Musikmachende das nicht durchschauen, und deshalb den Preis eines Schmidt-Synthesizers in Frage stellen.


1) Naja, ich glaube bis hier hin haben die meisten nicht geschaut sondern erst einmal Preise. Es ist in gewissen Graden vermutlich nicht möglich quasi normal darüber nachzudenken, mich würde dein Urteil zu dem Klang und Struktur durchaus interessieren.
Ich habe ihn dort gespielt und wundere mich meinerseits, wieso man die LFOs so dimensioniert hatte. Ggf. muss man aber auch vermuten, dass dieses Teil sehr stark ein Spezialist zu sein scheint, bei weitem nicht "alles" kann. Auch der Wave konnte nicht "alles" und hatte für mein Zeitgefühl auch eher wackelige ENV/LFOs. Aber ich könnte mir vorstellen, was er bringt. Ich habe die 3fach Testung in KB sehr aufmerksam inhaliert. Ich habe sogar mir vorgestellt, was man damit tun könnte, ihn sogar getestet im Laden. Theoretisch war es toll, was ich damit machen konnte, habe das dann allerdings mit dem bestehenden Zeug gemacht. Beim Schmidt gibt es allerdings keinen Microschmidt, der Klang ist sicher noch zu beurteilen. Ich vermute, dass 90% der Schreiber diesen noch nicht kennen. Bzgw. Die Möglichkeiten nur schwer abwägen. Die "Daten" zu bewerten kam bisher außer in deinem Beitrag und wenigen anderen noch nicht so viel vor. Aber mal sehen, vielleicht kommt das noch.

2) Kompromiss ist relativ, ich finde genau das ist ggf. auch das "Problem", mich würde interessieren ob diese Struktur und Möglichkeiten oder Gimmicks wie Farbwahl der LEDs über einen Knopf unten links bei den Performancehebeln und der Preis davon ablenkten oder ob man hier wirklich keinerlei Gedanken zu hat.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Shunt schrieb:
Gibt es eigentlich ein Video oder Soundbeispiele wo man den Synth
vernünftig hören kann und nicht per Handykamera auf dem Messestand?

Nein, man konnte ihn genau dort hören und testen, ich habe das getan, anders geht es nicht. Und den Meister halt gefragt. Das ist sicher in der Preislage und Verfügbarkeit auch logisch, denn Vorbeigänger haben es halt gefilmt und keine Zeit für eine gute Demo gehabt, denn dafür hätte man ein wenig mehr Zeit damit gebraucht und da das Gerät in keinem Laden steht, wird man das eher mit einem Besuch verbinden müssen oder sowas, sicher kann man nicht bei Thomann bestellen und zurück schicken, weil der Monotribe ist auch ok. Das wäre auch nicht die Herangehensweise, YT als Maßstab. Mal schauen, würde damit aber nicht rechnen.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Moogulator schrieb:
Ernsthaft: Was müsste ein Synthesizer dieser Art können, damit man musikalische Themen oder auch technische bespricht? Das ist ernst gemeint als Frage.

Hier in Deutschland? Völlig egal, hier gehts fast nur um den Preis.

Hab ihn auch angespielt, eine echte Dream machine, aber auch eben eindeutig zuviel, die Möglichkeiten würde ich selbst eh nie nutzen. Leider war der Meister an dem Tag mit dem Auto verunglückt und nicht anwesend, der Smalltalk mit John Bowen und ihn am Schmidt Schrauben zu sehen war's trotzdem Wert :)
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Ah, das ist schon interessant- Dream Machine ist ja durchaus ein gutes Urteil.
Die Abteilung "Waves" ist eigentlich die wirklich nicht ganz offensichtliche Funktion und Möglichkeit, der Rest ist meiner Ansicht nach zumindest funktionell einigermaßen durch betrachten zu erahnen. Aber man muss wissen, dass zB jede Sektion einen LFO hat, der auch nur DORT wirkt. Das hat Vorteil - viele verschiedene Modquellen, aber auch Nachteile - man kann nicht div. LFOs als komplexe Modulatoren zB für eine Baugruppe nutzen. Das ist natürlich auch genau das Konzept, ggf. aber noch nicht so bekannt, also gebe ich das mal so in den Raum.

Ich fand, der Accelerator hat nebenan in Sachen Druck sehr gut mithalten können.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

mindestens 10 stimmen damit li Oktave und re tritonus geht
morphgroups
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Was man so liest, scheint das ja so zu sein, dass das Konzept auch ist, so gut wie völlig ohne Menü Sucherei aus zu kommen, also jedes Modulations-Feature ist als anfassendes Feature auf die Oberfläche und als Bauteil gemacht worden, oder? Weil wenn das so ist, dann ist dieser Synth doch eigentlich das, was sich bei anderen Geräten immer gewünscht worden ist:

- für alles nen direkten Knopf oder Taster
- dadurch kein Display Gewühle
- analoge Klangerzeugung
- qualitativ gebaut
- kein Massen Produkt sondern was für wahre Puristen

Ist jetzt nur ne Frage eigentlich, weil ich hab so ein dickes Schlachtschiff noch nie praktisch vor mir gesehen. Nen Waldorf Wave durfte ich mal in nem Laden bewundern vor vielen Jahren und der sah schon prächtig aus, leider haben sie ihn nur nicht angeschmissen damals, die anderen analogen die da rum standen durfte man allerdings anhören ... ? :sad:

Und was den Preis betrifft, das bei der Höhe natürlich entsprechend diskutiert wird, ist doch klar!? Das Schwierige ist einzuschätzen, ob der das auch wirklich Wert ist an Kohle und warum? Klar das ist ein Projekt mit wenig Mitarbeitern, also wird die Produktion von so nem Gerät eben auch viel kosten etc. ...

Aber die Frage ist, kriegt man für das viele Geld dann als Käufer letztendlich was, dass das auch wert ist? Man kann ne Tafel Schokolade für 50 Cent im Super Markt kaufen oder man geht in ein Schokoladen Geschäft und zahlt 5 EUR dafür. Wenn die Schokolade für 5 EUR mit feinstem Genuss auf der Zunge zerschmilzt, kann das auch mal 5 EUR wert sein ...

Also an die, die den schon praktisch mal anspielen durften und sich in der analogen Welt auskennen, ist dieser Synth das wert und wenn warum? Haut der einen klanglich und bedientechnisch in allen Punkten völlig von den Socken im Vergleich zu allem was man sonst so an Synth Equipment findet?
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

clipnotic schrieb:
Also an die, die den schon praktisch mal anspielen durften und sich in der analogen Welt auskennen, ist dieser Synth das wert und wenn warum? Haut der einen klanglich und bedientechnisch in allen Punkten völlig von den Socken im Vergleich zu allem was man sonst so an Synth Equipment findet?
Nunja, vom musikalischen Wert her betrachtet:

Das ist schwierig zu beantworten. Überzogen argumentiert kann man sagen, dass auch ein relativ mäßig klingender Echt-Analoger (z.B. Novation Bass-Station oder Korg Poly 800) seinen musikalischen Wert hat, und dies teils eben genau dadurch,dass er eigentlich schlechter - mithin anders tönt. Ich denke man kann davon ausgehen, dass "gut" in der Analogsynthwelt zwei Dinge bedeutet: A) Der Synth bringt bestimmte analoge Klangklischees (Bässe, Pads, Filtersounds) besonders überzeugend, B) Der Synth bietet ein besonders breites Klangrepertoire.

Insofern ist der Schmidt Eightvoice zweifellos gut, und hinsichtlich Punkt B) sogar supergut im Sinne von "noch nie dagewesen". Was "analogen Druck" (die, ähem, oft nur eine Bassanhebung darstellt, neben einem schlauen Resonanzverhalten) betrifft, ist der Schmidt Eightvoice imho nur gut. Wer den absoluten analogen Knallerbass sucht, wird vermutlich mit einem Little Phatty oder Microwave 1 glücklicher. Bei vielfältig modulierten Flächensounds z.B. in der Art eines Matrix 12 wiederum ist der Schmidt Eightvoice der absolute Bringer. Wer schon immer von hochqualitätiver analoger RM geträumt hat, für den ist der S-8 das neue Eldorado. Darüber hinaus und allgemeiner formuliert, die bei ihm mögliche Klangvielfalt (bis dahin reichend, wirklich bislang unerhörte, sehr klare und neuartige Sounds zu liefern, sogar "digitale" Spektren) wird noch eine Vielzahl großer Überraschungen liefern. Der S-8 ist damit vom Klanggesichtspunkt her zugleich ein tolles "altes" Instrument, wie auch ein neues Instrument, für dessen Klang es schlicht keine Alternativen gibt. Für Liebhaber des gehobenen Analogsounds ist der Schmidt Eightvoice imho auch nicht einmal besonders teuer, zumal, wenn dem Entwickler die nachträgliche Verwirklichung von Multitimbralität glücken sollte.

Natürlich kann sich nicht jeder so ein Schlachtschiff leisten ("Bonzensynth" wäre ein böses Wort dafür), und natürlich kann man sich auch für relativ wenig Geld auch mit einem alten Mikrokorg, einem Sampler und einem Nanozwerg ein Setup zusammenstellen, mit dem sich wunderbare Musik machen lässt. Als Analogliebhaber braucht man den Schmidt Eightvoice also nicht, genauso wenig viellicht, wie man für ein gutes Leben und seine Familie ein Wohnhaus mit 500 Quadratmetern braucht. Aber, wenn man genau "den" Sound haben will, wenn man das Ultimative sucht im Bereich von polyphonen Analogsynthesizern, dann dürfte der Schmidt Eightvoice eben das Nonplusultra darstellen. Der Schmidt Eightvoice ist sozusagen das 500 Quadratmeter-Haus der polyphonen analogen Synthesizerwelt.

Und, irgendwie ist es doch schön, wenn es wieder eine moderne Analoglegende gibt, von der die meisten einfach nur träumen können, oder? Ich finde es das Projekt und seine Verwirklichung geradezu sagenhaft, eine Meisterleistung derjenigen, die daran beteiligt waren. Bravo!
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Ach, und noch eine kleine Anmerkung zur Frage, ob der S-8 überteuert ist:

Würde man den Slim Phatty (den ich gemessen an der Qualität für ziemlich günstig halte) acht mal kaufen und per daisy chain koppeln (youtube-Video dazu), liegt man inkl. Rackohren schon bei 7.000,- Euro. Dann hat man aber erst halb so viele Oscillatoren wie beim S-8, nur ein Bruchteil der Filtermöglichkeiten, einen winzigen Bruchteil der LFOs und Modulationsmöglichkeiten, und vor allem auch kein Instrument, das als polyfoner Analogsynthesizer wirklich überzeugen kann...
:floet:
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Dafür nimmt man ja auch 32 Minibrutes... :mrgreen:
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

@Lothar:

super, vielen Dank für die ausführliche Erklärung! Für einen wie mich ist das nämlich ne ganz neue Welt, weil die alten wahren Analog Zeiten hab ich nicht mit erlebt und jetzt ist man halt Plugins und Digitalkisten gewohnt, die halt so zwischen 100 und 3000 EUR liegen so im Schnitt ... und dann gibts da plötzlich so ein dickes Raumschiff wie diesen Eightvoice hier, ist schon faszinierend das Teil aber wäre echt mal toll, wenn man so richtig zelebrierte Soundspiele von hören könnte, also grad auch was der mehr kann als den typisch analogen Klang, dass man direkt hört, wow das ist ne Klangbombe ... vielleicht würde dann mehr Verständnis für den Preis aufkommen? Weil 8 Stimmen ist halt heutzutage was, das man als "wenig" empfindet, aber wenn eine Stimme dann wiederum was dickes und so viel bringen kann, wie das ja scheinbar der Fall ist ... nur müsste man das eben mal wirklich hören können und nicht nur technisch lesen alles, weil es gibt ja vielleicht auch andere Kunden, die jetzt nicht alte Analog Hasen sind aber seit Jahren zig tausend EUR für Workstations raushauen ... ist halt die Frage, wen will der Schmidt direkt ansprechen und wie viele solcher Synths will der los werden. Wenn dem ein Jean Michel Jarre und ein Hans Zimmer reicht dann passts ja ...

Ich finds auf jeden Fall auch klasse, dass es noch so Leute gibt, die einfach was dickes mal bauen, Plastik- und Consumer Ware gibts doch eh schon genug ... wenn ich mal ein reicher Star bin, kauf ich mir einen ... :mrgreen:
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

:supi:

und dem stimme ich ebenfalls zu
dachte bei mittlerweile 8 Seiten zu diesem Beitrag würde ich viele wertvolle Infos zu diesem Ausnahmesynth finden, stattdessen wenig nutzbringendes Gelaber über Preise, Nutzen und co.
Starkes Gerät, aber langweiliger Thread vor falscher Zielgruppe, leider. :roll:

Ist schade, dass man zwar drüber sprechen kann aber dann kommen wieder diese Neid-diskussionen, hab mir auch nie nen Fairlight gekauft, aber interessant fand ich das schon. Das ist heute wohl anders.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Wow wenn man das Interview liest kann man nur bewundern wie sowas wie der Prophet 8 überhaupt bezahlbar herzustellen ist. Der preis ist völlig Nebensache das ist echter instrumentenbau und kein produktdesign. Ein modularsystem verschluckt solche summen auch ohne mit der wimper zu zucken. Acht gleiche stimmen würden mich nur als additive chordmaschine interessieren und dann hätte ich doch am liebsten einen ob 8voice einfach weil ich noch nichts gehört habe was auch nur in die nähe kommt. Das Konzept der chipverachtfachung ist eigentlich nicht besonders intelligent im analogen Bereich. .. ausser es ist eine hammond und wiegt 200kg. Ich schätze mit 8 wavetable Modulen und ein paar filtern bekommt man modular was ähnliches hin aber eben flexibler ... oder auch nicht?
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Vor einigen Wochen hatten wir doch den Thread in dem die Frage in den Raum gestellt wurde, welches der nächste Klassiker Synth wird. Ich denke dieser hier ist der beste Kandidat der mir einfällt. Er ist so teuer, das nur relativ wenige gebaut und verkauft werden. Für Profi Musiker und Sammler ist er interessant. Von der Architektur kann er genug und es ist nur eine Frage der Zeit bis er von den großen Musikern eingesetzt wird und sich somit einen Platz in der Synthesizergeschichte sichert.

Ich freue mich, das auf diesem Gerät auch wieder "Made in Germany" steht und auch somit die Expertise aus unserem Land in "alle Welt" exportiert.

Greetz
orange
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

orange_hand schrieb:
Für Profi Musiker und Sammler ist er interessant.
Sorry, aber für Profimusiker ist er nicht interessant. Kein Profi wird den miserable Kosten/Nutzen-Faktor akzeptieren. Der Schmidt ist nur was für, hmm, sehr spezielle Synthesizer-Liebhaber.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Nun ja, Hans Zimmer würde ich schon als Profi bezeichnen.

Er hat ja jetzt sogar den ehrenvollen Auftrag, das Tagesschau-Jingle zu überarbeiten. :lol:
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Der zimmer macht heute vorwiegend in digital da würde ich fast wetten .. bei den va algos hörst du den unterschied im film kaum und meistens arbeiten die mit samples oder richtigen Streichern. Disneysülze sozusagen.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Ich denke mal die Profi-Musiker, die Ihre Musik hauptsächlich mit Synthesizern machen, werden das Teil kaufen. Da sind 40K kein Problem… Für den Hobbyisten sicherlich nicht interessant, da zu teuer, da bin ich voll bei euch :)
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

tom f schrieb:
intercorni schrieb:
Ich wetter, dass der in 5 Jahren kommplett wieder vergessen ist.
wer eigentlich ? rofl
Gute Frage. Wenn sogar ein Minikobol (Produktionsmenge: 30) ein kleines Eckchen in der Ruhmeshalle analoger Legenden hat, dann sollten 25 (oder 75) Schmidt Eightvoice da auch noch ein wenig Platz haben. Und immerhin: Er klingt nicht schlecht, er kann was, er ist ziemlich einmalig. So, genug gewettert, äh, gewettet. :lol:
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Moogulator schrieb:
Ich entnehme dem Thread dezent, dass eigentlich der Preis der einzige Punkt ist, um den es geht. Wie viele haben ihn gehört oder können sich vorstellen damit etwas anzufangen, wenn er -sagen wir mal- 2854€ kosten würde oder von mir aus 1999€?
Ernsthaft: Was müsste ein Synthesizer dieser Art können, damit man musikalische Themen oder auch technische bespricht? Das ist ernst gemeint als Frage.

da kann ich ja nicht mal mehr lächeln :doof: was sonst sollte man denn besprechen ??? ist doch das einzige, was bekannt ist. nicht einmal ein oszilloskop-demo der wellenformen und detailaufnahmen der oberfläche sind irgenwo zu sehen/hören. wenn er auch nur ein viertel davon kosten sollte würde hier auch ein paar leute darüber nachdenken soetwas zu kaufen. so kann man nur mit kopfschütteln versuchen den traumsynth (wenn es denn überhaupt einer sein sollte) sich aus dem kopf zu schlagen. SO! und über musikalische themen und einsatzbereich würde sicherlich auch geredet werden, wenn es soundbeispiele geben würde. wenn es zB. eine internetseite gäbe des entwicklers ... auf der sounds zur begutachtung liegen würden. und es ist nicht die aufgabe eines vorbeischlendernden messegastes ein gutes demo von dem synth zu machen! und schon gar nicht kann man von anderen leuten erwarten, dass sie nur über den synth sprechen dürfen, wenn sie auch ein messeticket gezogen haben :selfhammer: bzw zum mitreden auf so eine veranstaltung fahren müssten.


wenn du mal lesen möchtes wann sich leute über features unterhalten empfehle ich dir themen wie : tyrell und Dom5


und preise um die 4k für vollanaloge stimmarchitektur (und das ist beim schmidt auch noch nicht ganz klar [thema digitale steuereinheiten etc.]) sind hier glaube ich einige bereit zu zahlen.


aber hier geht es nicht um sound oder synths und auch nciht um verwendbarkeit des synths (schon alleine weil einfach niemand einen haben wird) sondern hier wird ein luxusartikel besprochen. und natürlich auch die sinnfälligkeit von luxus. oder willst du mir ernsthaft erzählen der schmidt (wenn es ihn denn überhaupt gibt) ist die stromgitarre 2012 ??? und jetzt wird mit der erfindung dieses instrumentes eine neue äre musik eingeschwebt? .... ganz klar nein. der schmidt ist nicht mehr und nicht weniger als die konsequente ausführung dessen was sich seit den 70er letzten jahrhunderts als klimpermythos gehalten hat! in dem sinn ist der nichts überraschendes. eigentlcih total langweilig wenn der nicht polyphon wäre. die sounds die da rauskommen werden einfach im bereich des hörens liegen und fertig. das macht weder den nächsten soundtrack von H.Zimmer ergreifender noch wird das auf irgendein undergroundsound einfluss nehmen ...

also: das einzige was an dem ding bis zur veröffentlichung von songs mit selbigem interessant ist, ist der preis _ und der ist eigenlich auch nicht so interessant weil eben nicht bei 1/5 angesiedelt sondern einfach in den sternen.

edit.

achso: wollte mal noch nachreichen, dass ich den synth, den entwickler und die ganze geschichte wirklich sehr wohlgesonnen bin ... nicht das es zu mißverständnissen kommt. aber den leuten hier verbal auf die finger klopfen und selber keinen beitrag zum thema bringen finde ich echt daneben ... egal von wem. ic h finde sogar der preis war zu erwarten gewesen ...
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Die älteren Leute hier, kennen noch ganz andere Preise für Traum Synthesizer, da sind 18000,-Euro Peanuts dagegen. Allerdings waren damals die Arbeitsplätze relativ sicher, die Löhne gut und die sozialen Unterschiede nicht so groß. Ich sehe die käuferschicht auch hauptsächlich bei Sammlern und Musikern die sowas für ihr Image brauchen (nicht böse gemeint), wie Jarre und Hans Zimmer ect. . Von denen wird es ja schon fast erwartet das sie so ein Teil kaufen. Ich finde den Preis für das Gebotene nicht zu hoch, aber ich bin zu satt und würde das Instrument nicht wirklich brauchen. Aber es ist doch großartig das es überhaupt wieder einen Traumsynth gibt.
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

Neo schrieb:
Aber es ist doch großartig das es überhaupt wieder einen Traumsynth gibt.

:supi: Seh' ich genauso, auch wenn mein Traum eher wie 'ne Fusion aus FS1R und K5000 aussieht... ;-)
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

wenn man bedenkt wie geil die leute auf den (doofen :twisted: ) minibrutus sind (eine reine synthetische regression) der ja auch 0,5k kostet (für eine stimme, einen osci und einen filter, ohne speicher etc..etc)
so sollte man dem schmidt wirklich mehr "respekt" erweisen - das ist halt ein seriöses instrument und keine plastikbombe für den dumm ´n brass markt - rofl
 
Re: Schmidt Eightvoice ...Es kann losgehen !!!

OK vielleicht baut irgendwer (ganz sicher sogar) als VSTi nach und nennt es Schmitti, dann reicht es vielleicht doch für den Kult in 5 Jahren.
 


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