Nicht nur die Analog-Bastion ist am Bröckeln sondern die ganze Hardware-Bastion allgemein. Hardware trumpft vorallem mit dem "Einschalten und loslegen"-Faktor auf, und dieser ist heutzutage im grossen Stil eigentlich nur noch für gigging und session players ausschlaggebend. Von daher ist es doch nur logisch, dass Hersteller ihre Hardware hauptsächlich auf diese Zielgruppe hin massschneidern. Darum macht ja z.B. Clavia anstatt die NordLeads die NordElectros und NordStages, und vorallem Zweiteres verkauft sich ja wie heisse Brötchen. (Die sieht man mittlerweile fast überall, das ist schon fast eine Epidemie
![Laughing :lol: :lol:](/synthesizer/styles/oldsmilies/icon_lol.gif)
, sind aber auch wirklich gut.). Und darum gibt's von Roland auch das V-Zeugs, auch für die Live-Arbeit. Und übrigens: Das neue V-Piano von Roland ist eine technologische Revolution! Der erste Paradigmenwechsel bei den digitalen E-Pianos seit es solche überhaupt gibt. Jeder der einwenig von physical modelling versteht, checkt was das für eine unglaubliche Leistung ist (die angeblich viele Jahre intensive R&D gekostet hat). Und auch V-Guitar und V-Bass sind Paradigmenwechsel, die sind
wirklich spielbar im Sinne von null Latenz und Trackingproblemen. Ein guter Freund von mir ist Profi-Bassist und hat mir den V-Bass mal vorgeführt, das Ding ist Wahnsinn, ich habe keinen blassen Schimmer wie das funktioniert. Mit normalen time domain Ansätzen ist das kaum realisierbar (oder ich wüsste nicht wie, und ich habe mich doch ziemlich in Pitch-tracking reingelesen). Da muss irgendeine superschnelle intelligente frequency domain -Sache an der Arbeit sein. Ich finde also garnicht dass bei Roland nichts neues geht. Da ist ein Haufen gegangen. Das bekommt die Elektronikfricklerabteilung halt nicht mit, weil es eine ganz andere Zielgruppe anpeilt.
Aber selbst im Live-Bereich setzen mehr und mehr Touring-Keyboarder auf SW mit Receptors (oder NeKos), um on the road genau dieselben Sounds zu haben wie auf der Produktion. Ich arbeite ja live auch mit HW (2x NM G2X), aber wenn die mal den Geist aufgeben (hoffe noch lange nicht), werde ich mit grosser Wahrscheinlichkeit auch auf SW umsteigen. Von daher werte ich die "Vertochtergesellschaftung" von Steinberg als ein sehr cleverer Schachzug von Yamaha, und es finden sich in Steinberg-Produkten ja auch immer mehr Yamaha-Entwicklungen.
Unterschätzt die Japaner nicht, die sind nicht blöd.