Ich vermute, das ist so wie bei fast allen technischer Errungenschaften:
Irgendwann flacht die Innovationskurve enorm ab und geht fast eine Seitwärtsbewegung.
Beispiel: Raumfahrt. Am Anfang Meilensteine und Technologiesprünge, ganz verschiedene Ansätze, verschiedene Wege. Dann immer mehr Optimierung, Mondlandung, und jetzt? Kein gefühlter Fortschritt mehr.
Was soll in dem "klassischen" Synthesizersegment noch passieren? Noch mehr Prozessorleistung? 4.096-stimmige polyphonie? 256-facher multimode? 32 Gigabyte Sample-ROM? Die Bedienoberfläche ist quasi optimiert, Verfeinerungen sind kaum noch denkbar. Vielleicht mal ein kleiner Zusatz, aber wirklich was bahnbrechend Neues?
Irgendwann kommen ganz neue Instrumente, die sich völlig anders stuern lassen. Vielleicht per Gedanken, wie auch immer. Jedenfalls eine total andere und neue Art Musik zu machen. Aus diesem Grund vermute ich, dass aus dem Ansatz des access Virus das maximal mögliche rausgeholt wurde.
Das witzige ist aber: Ich finde das völlig okay.
Noch heute liebe ich meine AKAI Kisten mit 32MB RAM Speicher. Warum? Weil es ein gutes Ergebnis ist, welches ich damit erziele.
Wir alle machen Musik (mehr oder weniger), und am Ende ist unser Ziel, akustische Informationen zu erzeugen, die eine Stimmung transportieren oder tanzbar sind, oder oder oder.
Die Frage, die sich uns alle stellt: Eignen sich die verfügbaren Geräte für meine persönlichen Ansprüche? Unterstützen sie meine Art zu arbeiten? Inspirieren sie mich? Gefallen mir die klanglichen Ergebnisse?
Nicht ohne Grund erleben die "alten" Kisten (selbst einfache Rompler aus den 90ern) derzeit einen neuen Boom auf dem Second-Hand Markt. Weil sie im Grunde ausreichen, und es an uns liegt, was daraus zu machen.