Ich mag es nicht, sehr viele verschiedene Hersteller im Rack zu haben, sondern ich mag es, einen Basishersteller zu haben und dann ggf. Spezialmodule dazu zu bringen. Aber Racks wo es bunt durch den Gemüsegarten geht, die mag ich nicht.
Das ist eine absolut nachvollziehbare Sichtweise. Einerseits. Ich tue es mir z.B. schwer damit, module von Doepfer zu verwenden. Die sind ja (meistens) wirklich sachlich-zweckmäßig, solide gebaut, dazu stimmt auch noch das Preis-/Leistungsverhältnis… Aber: was nutzt das alles, wenn mir beim Anblick der "Typografie" der Module jedesmal übel wird? Ich meine nicht diese 7-Segment, die ist so schlecht, dass sie wieder Kult ist. Aber die (zudem stets auch noch entstellte) AvantGarde als Beschriftung lenkt mich immer sowas von ab – für den Zweck völlig unpassend, dazu in übelster MS-WÜRG-Manier nach Belieben gestaucht, gezerrt, gesperrt. Deshalb: kein Doepfer in meinem Rack. Jedenfalls im Moment nicht.
Wir ahnen's schon: andererseits…
könnte es mittelfristig sein, dass Du Dir damit selbst im Weg stehst. Sei es, weil "Dein" Hersteller justamente
das gewünschte Modul nicht im Programm hat, sei es aus wirtschaftlicher Sicht oder aus x anderen Gründen.
Zwischen "alles aus einer Hand" und "ein Kessel Buntes" gibt es doch eine ganze Palette an Abstufungen.
Das ist ja unter anderem das, was Modular nun mal ausmacht, IMHO. Bei mir persönlich war es ausgerechnet ein Modul einer Mini-Schmiede (Magerit Laniakea), mit dem mich das modulare Zeug in seinen Sog zog.
Alles drumherum ist von anderen..
Es geht ja nun mal
nicht um "möglichst viele" Module – im Gegenteil, es kommt doch öfter vor, dass bei dem (bevorzugten) Hersteller A die Kombi aus
mehreren Modulen für den Zweck nötig ist, für den es vom Hersteller N
ein Modul gibt. Wenn das N-Ding dann optisch völlig meschugge zwischen dem Vorhandenen daherkommt – nun ja. Take it or leave it.
Ich habe es ja selbst erlebt, bin auch vor relativ kurzer Zeit der Modular-Droge verfallen und wollte ursprünglich sogar ein fertiges System kaufen, um mir das ganze vermeintliche Tohuwabohu zu ersparen. Doch dann hab ich mich umgeschaut und stellte fest, dass ich mindestens ein solches "komplettes Modularsystem" bereits habe: er hört auf den Namen Arturia Matrixbrute.
Ok, im Modularsystem habe ich tatsächlich eine mit Abstand bevorzugte Marke, nicht zuletzt aus Qualiutäts- und ja, auch aus optischen Gründen. Geb ich, alter Ästhet, schon zu. Andererseits: wenn sich gerade etwa ein Quad-VCA von Begehr-inger bietet statt mehrerer VCA aus Riga – ja, warum genau soll ich die kompakte und ökonomische Lösung
nicht bevorzugen?
Anderer Fall: willst Du Pamela, heißen die Alternativen eben Pamela, Pamela und Pamela… kein anderer Hersteller hat das Ding in diesem Funktionsumfang. Von solchen Pamelas gibt es Legion. Andererseits schützt so eine Einstellung im gewissen Grad vor dem Lemming-GAS (aka "alle haben das, muss man haben"). So stellst Du dann fest, dass Du ggf. kein Maths brauchst, weil Dein Dual ASR AG genau die Funktionen schon drauf hat, die Du mit Maths umsetzen wolltest.
Also es geht wirklich in beide Richtungen.
Last but not least: das mit dem "elektrisch angepasst" ist sicherlich war, aber ich habe es noch nicht als problematisch erlebt. Bin natürlich, wie gesagt, noch nicht lange dabei. Doch die paar "Exoten" in meinem Rack geben alle auch die Standard-Spannungen aus, nehmen ebendiese an; für alles andere gibt es Eurorack.
Viele grüße
Alex / aljen.de