Musik verbreiten, Bekanntheitsgrad erhöhen?

Es gibt nicht nur schwarz und weiss. Viele sind im graubereich, haben Hörer und Fans aber es reicht nicht um dauerhaft davon zu leben. Vorteil: man macht zB Dancefloortracks auch für diesen und kann trotzdem machen was man will.
Man KANN Werbung forcieren, muss man aber nicht und es kommt mehr oder weniger Kohle bei rum.
Auch wenn mans nicht braucht ändert es den Stellenwert seiner Arbeit ungemein.
So hab ich es am liebsten, ein bezahltes Hobby ohne Druck von aussen.
 
Ich bin schon froh, wenn die Kosten wieder reinkommen... Was sie, alles in allem, natürlich nicht tun. ;-)
 
Wisst ihr was noch gar nicht gefallen ist:
sich mit jemandem zusammenzutun und seine Energie / Arbeit usw. zu bündeln.

Ich finde es sind oft 2 Leute die zusammen erfolgreich sind.
 
Zolo schrieb:
Wisst ihr was noch gar nicht gefallen ist:
sich mit jemandem zusammenzutun und seine Energie / Arbeit usw. zu bündeln.

Ich finde es sind oft 2 Leute die zusammen erfolgreich sind.
Auf jeden Fall! :supi:

Man kann dann auch die "Arbeit" ein bisschen aufteilen.
Und natürlich die Erlöse. :mrgreen:
 
Zolo schrieb:
Wisst ihr was noch gar nicht gefallen ist:
sich mit jemandem zusammenzutun und seine Energie / Arbeit usw. zu bündeln.

Ich finde es sind oft 2 Leute die zusammen erfolgreich sind.

:supi:

Ich hab es ja oben bereits lange beschrieben und fange nicht noch mal von vorne an: Netzwerke bilden und eigene Veranstaltungen machen. Das beste Verbinden und dabei Spaß haben. Dazu braucht man natürlich Vertrauen und eine faire Aufteilung der Aufgaben. Logischerweise sollten die Aufgaben nach Kompetenzen verteilt werden.
 
Zolo schrieb:
Wisst ihr was noch gar nicht gefallen ist:
sich mit jemandem zusammenzutun und seine Energie / Arbeit usw. zu bündeln.

Ich finde es sind oft 2 Leute die zusammen erfolgreich sind.

Macht auch immer wieder Spaß und man muss nur die Hälfte schleppen. Man hat aber auch nur die halbe Gage...
 
Jörg schrieb:
Ich bin schon froh, wenn die Kosten wieder reinkommen... Was sie, alles in allem, natürlich nicht tun. ;-)
Oh. :shock:
Ich werde zwar davon auch nicht reich aber unterm Strich muss es irgendwie passen.
Equipment einpacken, ins Auto einladen, manchmal hunderte Kilometer mit dem ganzen Gerödel durch die Gegend fahren, Geräte aufbauen, 2-3 Stunden Musik machen, abbauen, einladen, pennen gehen und wieder nach Hause fahren.
Das alles soll ich machen, damit andere Leute ihre Party rocken können und dann auch noch das Benzin, Hotel und mein Futter selber bezahlen?
Hier fehlt mir dann doch ein gewisses Verständnis, ich mache das nur, wenn ich eher privat ein paar Freunde besuche, z. B. zur EA-Forumsparty oder zum Happy Knobbing, jedenfalls nichts kommerzielles.
 
Ich dachte weniger an Konzerte, sondern an die CD-Produktionen.
Die haben sich gut verkauft (die erste ausverkauft, von der zweiten gibt es nur noch ein paar Restbestände bei Vertrieben), insofern sind die direkten Kosten gedeckt, so weit kein Thema.
Aber was alleine die Instrumente gekostet haben!! :mrgreen:
Das meinte ich: Alles in allem zahl ich bei dem Hobby drauf.
 
Ich hab mich auch mit jemandem zusammen getan. Er kann das was mir nicht liegt und umgekehrt. Passt super.
Also bei uns muß null Euro bei rumkommen.
Ich hab auch kein Problem hunderte Km zu fahren für ein Konzert wenn da 100-300 Leute kommen und ich nichts bekomme.
Macht doch spaß.
 
blumenhofen schrieb:
Ich hab mich auch mit jemandem zusammen getan. Er kann das was mir nicht liegt und umgekehrt. Passt super.
Also bei uns muß null Euro bei rumkommen.
Ich hab auch kein Problem hunderte Km zu fahren für ein Konzert wenn da 100-300 Leute kommen und ich nichts bekomme.
Macht doch spaß.
Darf ich Euch buchen :waaas:
 
Also ich hätte auch schon immer gerne n Kollegen gehabt. Hey alleine dass man mal ein Gig absagen kann weil man Krank ist... Oder im CLub in Ruhe pissen gehen kann :mrgreen:

- Aber sollte ja auch irgendwie auch so ungefähr auf ähnlichem Level sein - auch so erfolgsmäßig.
- genauso ergeizig wie man selbst sein
- am besten in der nähe wohnen
- und dann noch so das man im menschlichen Bereich miteinander kann...

Puuuh - ich glaube sowas findet man nur durch Schicksal.

Bei mir ist ausserdem das Problem das mir total schnell die Konzentration flöten geht
wenn ich mit anderen zusammenarbeite. Alleine habe ich da 8 mal mehr Power und Ausdauer... :?
 
Zieh nach Markt Erlach, dann können wir was machen.
Müssen nur die BPM auf 175 anheben, dann geht das 8)
 
Jörg schrieb:
Ich dachte weniger an Konzerte, sondern an die CD-Produktionen.
Die haben sich gut verkauft (die erste ausverkauft, von der zweiten gibt es nur noch ein paar Restbestände bei Vertrieben), insofern sind die direkten Kosten gedeckt, so weit kein Thema.
Aber was alleine die Instrumente gekostet haben!! :mrgreen:
Das meinte ich: Alles in allem zahl ich bei dem Hobby drauf.
Die Instrumente alleine rechnen sich natürlich nicht mit der CD-Produktion.
Die reinen CD-Kosten hat man aber schnell wieder drin, besonders bei so Miniserien wie ich sie pressen lasse.
Durch meinen Umzug hab ich festgestellt, das die "Behind the Blue Room" fast ausverkauft ist, da sind von 500 Stück nur noch 25 Exemplare im Regal und ein paar lose CDs liegen noch im Promokoffer, den ich live immer dabei habe.
Naja, wer kauft heute noch CDs, das werden ja immer weniger.
 
Interessante Diskussion! Bislang wurde viel darüber geschrieben, was man alles tun kann. Etwas zu kurz gekommen ist die Frage, weshalb man etwas tun möchte. Oder anders gefragt: Warum möchtet Ihr Musik verbreiten und den Bekanntheitsgrad erhöhen?

Wenn auf die Frage eingegangen wurde, dann waren die Aussagen überwiegend monetär begründet. Platten verkaufen, Geld beim Gig verdienen, Kosten decken, Instrumente finanzieren, usw. Das kann ich grundsätzlich nachvollziehen, aber irgendwie ist das zu wenig. Weshalb möchtet Ihr überhaupt Platten in Kleinstauflagen verkaufen oder mit viel Aufwand irgendwelche Gigs organisieren und dabei ein finanzielles Risiko eingehen? Warum wollt Ihr wertvolle Lebenszeit mit organisatorischen Tätigkeiten verbringen, die mit Musik machen nichts zu tun haben? Weshalb soll man auf unzähligen Plattformen im Web vertreten sein und Leute "liken" oder diese zum "liken" motivieren?

Oder anders gefragt: Wenn man Musik "nur" als Hobby betreibt, mind. 40 Std./Woche für den Lebensunterhalt arbeitet, ggf. noch soziale Beziehungen unterhält – und sei's nur für's Netzwerken – dazu sich noch etwas sportlich betätigt: Wie viel Zeit habt ihr dann noch für Eure Musik übrig? Zwei Stunden? Wer bietet mehr?

Ich finde, psicolor hat das schon treffend formuliert:
psicolor schrieb:
Ich bin der Meinung, dass viele Musiker wesentlich bequemer leben würden, wenn sie sich von der Illusion zu verabschieden würden, dass die eigenen Werke irgend eine Wichtigkeit haben.

Früher wurde diese Illusion wenigstens von den Labels, bei denen man vorstellig wurde, genommen. Heute kann man dank Internet und Do-it-yourself-Erfolgskonzepten lebenslänglich eine selbst fabrizierte Illusion bedienen. Ist das gut für das eigene Ego oder was?

Ansonsten dürfte es bei Musikern ähnlich sein wie bei anderen Selbständigen: Wer Talent hat und etwas überdurchschnittlich gut kann, sich dessen bewusst ist und sich auf die Stärken konzentriert, diese zu verkaufen und andere zu begeistern versteht, der wird mit Disziplin, Durchhaltevermögen und Glück erfolgreich werden. Ob man damit Glücklich wird, ist eine ganz andere Frage. Aber so mal nebenbei, per Facebook oder Youtube. Das wird wohl eher nix. Oder?
 
Also ich kann dir sagen weshalb ich den Bekanntheitsgrad meiner Musik erhöhen will. Zuerst, ich muß keine einzige CD verkaufen und auch kein Geld für Konzerte bekommen oder sonstige Einnahmen daraus. Das interessiert mich null.
Ich möchte aber gerne meine Musik genau so machen wie ich sie geil finde auch Live in einem Saal mit sagen wir mal 100 Leuten aufwärts spielen. Damit überhaupt die richtigen Leute kommen denen das auch gefällt und mit mir abfeiern und mich nicht nur ausbuhen muß die Musik auch etwas bekannt gemacht werden. Und ohne gewisse Bekanntheit lässt mich kein Veranstalter spielen. Die Mischung genau meine Musik in dem großen Raum, richtig laut, das Publikum spüren. Das ist für mich ein besonderer Kick. Und auch die Atmosphäre vor und nach dem Konzert finde ich toll.
Da arbeite ich momentan drauf hin.
 
Genau das sind auch meine Beweggründe, Blumenhofen...

Ich habe seit meinem 14 Lebensjahr in Bands gespielt (Bassist) und wir haben
einige Gigs gehabt, auch einmal als Vorband einer bekannteren Punkband.

Es geht nicht um Geld, es geht um das auf der Bühne stehen.
Das rockt, ich habe das letzte mal 2003 als Psytrance DJ auf ner Bühne gestanden.
Davor hab ich miut ner MC505 ein paar kleinere Gigs im privaten Rahmen gehabt.
Vor ca 3000 Leuten auf der Goaparty, das war der "nackte"...

Danach hab ich aus diversen Gründen mit dem Djing aufgehört und bin ja nun erst vor ca. 2 Jahren wieder angefangen
"aktiv" Musik zu machen.

Mir ist bewusst das mit meiner Musik noch einiges an "Feinschliff" :agent: passieren muss damit ich
mich überhaupt wieder auf eine Bühne trauen kann, trotzdem interessierte mich die "Threadfrage" brennend.

Ich habe hier in der näheren Umgebung nicht viele Möglichkeiten an Clubs ranzukommen,
ich bin Selbstständig und komme eher bei 60-70 Std Wochenarbeitszeit raus.
Ist natürlich nicht förderlich.
Aber ich bleib am Ball.

Die Diskussion hier ist übrigends durchweg sehr interessant, ein grosser Faktor scheint mir
Geduld und Geduld zu sein. Ach ja, Geduld und Beständigkeit.

Hätte ich bloss nicht knappe 10 Jahre ausgesetzt und mit Kiffen vergeudet...
 
gute einstellung, ich weiss gar nicht wieso geld hier immer wieder zum thema wird.

wenn du zum spielen kommen willst, ist es aus meiner erfahrung v.a. wichtig irgendwie dabei zu sein. sei es als gast, freund, vielleicht sogar mal einen abend hinter der bar oder was auch immer. vom zu hause zumsitzen kommt da nichts rum. wie viele fans du auf social network seiten hast interessiert imho auch die wenigsten. und wenn du neben dem aktiv sein in der szene und der guten musik ev. auch noch ein relase bei einem bekannteren label bekommst, dann hast du schon gewonnen.
auch gut sind natürlich releases bei label der lokalen szene, eigentlich sogar noch besser, denn dann gehörst du schon dazu.

irgendwie so startet es bei den meisten...
 
@blumenhofen: "Abfeiern" und "ein besonderer Kick" als Motivation, das finde ich prima. Folgende Punkte interessieren mich:

1. Da du keine Kostendeckungs- bzw. Gewinnerzielungsabsicht hast, gehe ich mal davon aus, dass du deinen Lebensunterhalt mit regulärer Arbeit erzielst. Wie viel Zeit hast du in der Woche für dein Hobby?
2. Wie viel dieser Zeit investierst du pro Woche in die Musik an sich (Songwriting, Produktion, usw.) und wie viel Zeit in die Konzertorganisation (Verbreitungsgrad erhöhen, Veranstalter gewinnen, Fan-Kommunikations, usw.)?
3. Wie viele Konzerte gibst du pro Jahr?
4. Weshalb hast du dich nicht für eine professionelle Musikerkarriere entschieden?

@TickTackMann: Du hast eine gute Diskussion angezettelt :supi: Der Punkt ist der: Wenn du 60–70 Std./W. als Selbstständiger arbeitest und zudem noch einige private Verpflichtungen hast, kommst du i. d. R. nicht über 4-8 Std./W. für Musik raus. Es sei denn, du hast keine Familie, dafür aber eine Haushaltshilfe und das Fitness-Studio um die Ecke. Möchte sagen: Wenn du ein Instrument beherrschst, dann reicht die Zeit gerade so aus, um einigermaßen in Form zu bleiben. Wenn du aber Defizite beim Songwriting, Produzieren, Sounddesign, Anwendung der Technik, usw. hast, dann kommt pro Jahr vielleicht ein Song dabei raus. Selbst wenn du 100 Jahre lang dein Hobby kontinuierlich betreibst, kommt da kein großes Werk dabei raus. Ich vergleich das jetzt mal mit Mozart, der mit fünf bereits zu komponieren begann, mit 35 Jahren starb und 600 Kompositionen die sich allesamt hören lassen können hinterließ ;-) Klar, du kannst das mit Geduld und Beständigkeit schönreden, aber dazu braucht es stetiger Motivation. Und wenn man mal 10 Jahre ausgesetzt hat, dann weiss man, wie es darum in der Realität bestellt ist, oder? (Bitte nicht als falsch verstehen: Ich mache hier mal einen auf "advocatus diaboli", um das kritisch zu hinterfragen, eben weil es mich ebenfalls betrifft und daher interessiert. Bin nicht besser und hab' ebenfalls 10 Jahre ausgesetzt ;-)
 
TGM schrieb:
Interessante Diskussion! Bislang wurde viel darüber geschrieben, was man alles tun kann. Etwas zu kurz gekommen ist die Frage, weshalb man etwas tun möchte. Oder anders gefragt: Warum möchtet Ihr Musik verbreiten und den Bekanntheitsgrad erhöhen?
Naja, weil es eben wirklich sehr viel Spaß macht, wenn man auf der Bühne steht und die Bude rockt. Ich freue mich, wenn alle zu meiner Musik tanzen und happy sind.
Früher war da sicherlich auch etwas Geltungsbedürfnis dabei aber heute zählt für mich nur noch, das ich dazu beitragen durfte, das die Leute nach meinem Konzert richtig glücklich sind und einen richtig tollen Abend hatten.
Es ist auch ein schönes Gefühl, wenn man seine Arbeiten als CD in der Hand halten kann. Eine CD ist für mich auch immer ein Gesamtwerk, da ich auch das Booklet und Cover gestalte.
Manchmal sind das 20 - 24 Seiten grafisches Artwork.
Wenn man gelegentlich seine Musik oder Sounds im Radio oder Fernseher hören kann, ist das auch cool.

TGM schrieb:
Wenn auf die Frage eingegangen wurde, dann waren die Aussagen überwiegend monetär begründet. Platten verkaufen, Geld beim Gig verdienen, Kosten decken, Instrumente finanzieren, usw. Das kann ich grundsätzlich nachvollziehen, aber irgendwie ist das zu wenig. Weshalb möchtet Ihr überhaupt Platten in Kleinstauflagen verkaufen oder mit viel Aufwand irgendwelche Gigs organisieren und dabei ein finanzielles Risiko eingehen? Warum wollt Ihr wertvolle Lebenszeit mit organisatorischen Tätigkeiten verbringen, die mit Musik machen nichts zu tun haben? Weshalb soll man auf unzähligen Plattformen im Web vertreten sein und Leute "liken" oder diese zum "liken" motivieren?
Eine Leistung erbringen und zusätzlich noch Geld drauflegen, das möchte ich nicht, das wäre einfach nur doof. Es muss ja nicht viel bei rumkommen und man kann durchaus auch "mal so" auftreten, aber das sollten andere Gigs dann wieder ausgleichen.
Hobby hin oder her, das Benzin, Essen, Übernachtung, usw. kosten ja auch Geld und es wäre unverschämt, wenn ein Veranstalter selbst diese Kosten nicht bezahlen möchte.
 
TGM schrieb:
Oder anders gefragt: Wenn man Musik "nur" als Hobby betreibt, mind. 40 Std./Woche für den Lebensunterhalt arbeitet, ggf. noch soziale Beziehungen unterhält – und sei's nur für's Netzwerken – dazu sich noch etwas sportlich betätigt: Wie viel Zeit habt ihr dann noch für Eure Musik übrig? Zwei Stunden? Wer bietet mehr?
Als ich noch meinen Hauptberuf nachgegangen bin, hatte ich mir unter der Woche immer einen festen Studiotag eingeräumt.
Am Mittwoch Nachmittag war mein Ladengeschäft geschlossen und so konnte ich einmal die Woche von 13.00h bis gegen 23.00h ins Studio gehen.
Dieser Tag war fest in den Kalender eingebrannt, den habe ich mir auch immer schön freigehalten. Dazu kamen noch viele Stunden am Wochenende, besonders in der ungemütlichen Jahreszeit, wenn man sonst nicht viel unternehmen kann.
Das hat prima funktioniert.
Jetzt mache ich nur noch Musik und Sounds und muss damit auch etwas Geld verdienen, den anderen Job habe ich ja komplett aufgegeben.
 
Zotterl schrieb:
Seid erfolglos, nutzt DANN aber die Gelegenheit wirklich das zu machen, was Ihr
wollt! Amen.
Aber sowas von UNTERSCHREIB!!!!!!!!

Unter anderem keimte meine Liebe zur elektronischen Musik dadurch das es 0.00 Starkult gab, zumindest in den Anfangsjahren. Jeder machte sein Ding ohne andere zu kopieren.

Den Weg des "ich will vorne stehen und gefeiert werden" den hier viele anstreben, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. War nie mein Ding, und muss auch jeder für sich selbst wissen. Mir war es gar immer am liebsten wenn mein Liveset im Club nahtlos mit dem DJ Set verbunden wurde. Rein wie Raus. Nach Dekaden des Nachtlebens war aber auch beim Live spielen sowie Clubbing die Luft raus.

Rechnet man die aufgewendete Zeit und Anschaffungskosten den Einnahmen gegen, so wird manch einer auf einen Stundenlohn kommen der gar lächerlich ist. Was ist also nun der Sinn des Musik machen in den Breitengraden des Hobbys? Wie definiere ich das für mich?!
Der Spaß und die Selbstverwirklichung darin, die Evolution die man erfährt. Kann man dieses innerere Erleben mit Geld aufwiegen. Ich sage NEIN - Geld ist nur Mittel zum Zweck in dieser Konsumgesellschaft.

Früh lernte ich dass wenn ich von der Musik leben will, viele Parameter zuspielen mit denen man umgehen muss, wenn man dies dann will. Zusammenarbeit mit bekannten Größen führte zu: Wir müssen das so machen, sonst erreichen wir die Masse nicht. Der Einstieg als Produzent in große Studios ala Auftragsarbeit führte zu: Dance Musik die sich verkauft muss so und so sein. In keinster Weise will ich diese Richtigkeit abstreiten, aber macht mir das dann noch Spaß??? Ich fing an meine Liebe zur Musik zu verlieren.

Ich lernte Musiker kennen die riesige Studios ihr Eigen nannten. Dance Chart Erfolge vorwiesen, und trotzdem mit der Unberechenbarkeit der Musik um die tägliche Wurst auf den Broten ihrer Kinder kämpften. Gut ist nun mal nicht gleich Erfolg. Ein Kollege vertont heute Fernsehproduktionen, hat keinerlei finanzielle Sorgen, ist ein absoluter Jazzvirtuose auf der Klaviatur. Zum seine Musik machen kommt er nicht.

Auch richtig erfolgreiche Techno-Underground-Künstler aus dem Freundeskreis, wurden ab einem gewissen Punkt genötigt ihr "Underground" endlich zu streichen. Nun richtig Geld zu verdienen. Support durch einen Mentor kann ganz schnell im Sand versiegen, wenn der Hund nicht brav ist.

Was bleibt also für mich???
Der Spaß an meiner Musik, die so umgesetzt wird wie ich mir das innerlich vorstelle. Eine kleine Fanbase die sich über einen Release freut. Keiner wird genötigt meine Ergüsse zu hören, aber manchen gefällts eben. Dank der derzeitigen "Label" Unterkunft wandern meine Release wieder über deutsche Grenzen hinaus in die weite Welt. Und was hindert mich daran mit dem nächsten Release nach Fertigstellung ein bekannteres Label zu bemustern?! Nur die eigene Qualitätskontrolle.

Fazit: Mir bereitet das Musik machen an sich Freude. Finden meine Tracks auf manch Ipod Platz freut mich das. Denjenigen die meine Musik Kacka finden sei gesagt: Das ist schön, und so sollten sie doch bitte erkennen das diese Musik für sie nicht gemacht wurde.
So einfach ist das. :nihao:
 
Bernie schrieb:
Früher war da sicherlich auch etwas Geltungsbedürfnis dabei aber heute zählt für mich nur noch, das ich dazu beitragen durfte, das die Leute nach meinem Konzert richtig glücklich sind und einen richtig tollen Abend hatten.
Klingt wie praktizierte Nächstenliebe :supi:

Bernie schrieb:
Eine Leistung erbringen und zusätzlich noch Geld drauflegen, das möchte ich nicht, das wäre einfach nur doof. Es muss ja nicht viel bei rumkommen und man kann durchaus auch "mal so" auftreten, aber das sollten andere Gigs dann wieder ausgleichen. Hobby hin oder her, das Benzin, Essen, Übernachtung, usw. kosten ja auch Geld und es wäre unverschämt, wenn ein Veranstalter selbst diese Kosten nicht bezahlen möchte.
Ja, finde ich auch, wenngleich ich verstehen kann, dass Veranstalter das eigene Risiko minimieren wollen. Ist das der Fall, kann man immer noch Risiko und Gewinn teilen. Aber kostenlose Leistungen erbringen, damit der Veranstalter Geld verdient, ist schon komisch.

Bernie schrieb:
Als ich noch meinen Hauptberuf nachgegangen bin, hatte ich mir unter der Woche immer einen festen Studiotag eingeräumt.
Am Mittwoch Nachmittag war mein Ladengeschäft geschlossen und so konnte ich einmal die Woche von 13.00h bis gegen 23.00h ins Studio gehen.
Dieser Tag war fest in den Kalender eingebrannt, den habe ich mir auch immer schön freigehalten. Dazu kamen noch viele Stunden am Wochenende, besonders in der ungemütlichen Jahreszeit, wenn man sonst nicht viel unternehmen kann. Das hat prima funktioniert.
Bedeutet aber: Job und Hobby müssen zusammen passen (ggf. weniger als 40 Std. die Woche) und Wochenenden müssen frei sein. Verzicht auf Familie, korrekt?

Bernie schrieb:
Jetzt mache ich nur noch Musik und Sounds und muss damit auch etwas Geld verdienen, den anderen Job habe ich ja komplett aufgegeben.
Habe ich hier im Forum verfolgt. Sehr konsequent: meine Hochachtung! Weiterhin viel Erfolg damit!
 
Meist ist es nicht so dass Künstler unterbezahlt werden damit der Veranstalter verdient, sondern damit der Hauptact verdient oder evtl. der Clubbesitzer, Gastrobetrieb etc.
Genügende Veranstalter im Undergroundbereich zahlen drauf, und das auch aus Liebe zur Musik.
 
Den Weg des "ich will vorne stehen und gefeiert werden" den hier viele anstreben, kann ich persönlich
nicht nachvollziehen. War nie mein Ding, und muss auch jeder für sich selbst wissen.
Es ist schon ein tolles Gefühl auf der Bühne zu stehen, mit mehr oder weniger weichen
Knien. Sollte jeder mal ausprobieren. Ob man dabei dauerhaft drauflegen will, weil man
nichtmal die Fahrtkosten/Verpflegung rauskriegt ist natürlich ne andere Sache.

Grundsätzlich: ein Hobby kostet – darf es auch. Nur: was darf/sollte man als Gegenleistung
dafür verlangen? Der Surfer hat seinen Kick, der Hobbygärtner erntet etwas Obst,
der Tennisspieler oder Golfer oder Taucher etc. hat seinen Spaß; investiert mehr als
dabei in EUR rauskommt. Diese Leute erwarten das auch nicht.

Der nächste Schritt ist dann der (semi-)professionelle Bereich, der – aufgrund der
eigenen Erwartungshaltung – viel mehr Einsatz erfordert. Jeder sollte für sich
erst mal klar machen wo er steht bzw. stehen will.
 
TGM schrieb:
Ja, finde ich auch, wenngleich ich verstehen kann, dass Veranstalter das eigene Risiko minimieren wollen.
Es stellt sich doch eher die Frage in welcher Liga man sich selbst und der Veranstalter bewegt. Auch welches Ziel man mit seinem Auftritt verfolgt. Ein Hans Dampf in allen Gassen kommt selten vom Fleck.

Ohne Gage baute ich mein Equipment nur für befreundete Veranstalter auf die aus Liebe zur Sache tätig waren. Da gab es wohlgemerkt nicht viele. Aber selbst da musste man abwägen ob Zeit und Aufwand 50 begeisterte Tänzer auf der illegalen Bunker Party wert waren.

@Zotterl
Keine Frage, wenn man denn gerne als Person im Mittelpunkt steht durchaus. Ich empfand Live Auftritte hingegen immer mehr als ein testen der eigenen Musik und der folgenden Reaktion. Die Musik stand vorne, nicht die Person (natürlich rein persönliche Ansichtssache).
 
@tomk: Klingt sehr entspannt, deine Haltung. Finde ich gut :supi:
Das was du zu deinem persönlichen Erleben aus dem Business geschrieben hast, deckt sich mit dem, was man gemeinhin hört, liest und z. T. persönlich erfährt. Um Geld verdienen zu können, muss man bereit sein, sich an den Kunden/Hörern/Auftraggebern zu orientieren. Das gilt für alle Selbstständigen in allen Branchen. Die Frage ist halt, wie flexibel man ist und ab welchem Grad der Anpassung der Moment eintritt, in dem man sich nicht mehr im Spiegel erkennt. Denke, das gehört zum "normalen" Leben mit dazu.

Musik als Hobby ist aus meiner Sicht ein kultureller Fortschritt. Den früheren Generationen haben wir voraus, dass wir als arbeitende Klasse Bildung und Muse erfahren können. Das ist in der Menschheitsgeschichte ein relativ neuer Zustand. Insofern würde ich sagen, dass die Aussage "Geld ist nur das Mittel zum Zweck" im Sinne einer Kapitalismuskritiker überdacht werden könnte, auch wenn das nicht zeitgemäß ist.

Wenn du Lust hast, kannst du vielleicht auch noch etwas dazu schreiben, wie viel Zeit du in der Woche für Musik investiert. Quasi analog zu den Fragen, die ich oben bereits bei blumenhofen gestellt hatte.
 
TGM schrieb:
Bedeutet aber: Job und Hobby müssen zusammen passen (ggf. weniger als 40 Std. die Woche) und Wochenenden müssen frei sein. Verzicht auf Familie, korrekt?
Nein, ich hatte das auch so ganz gut hinbekommen. Meine Arbeitszeit von Montag bis Freitag war von 8.30 bis 19.00h, Mittwoch von 8.30 bis 12.30h, das sind deutlich über 40 Stunden, zumal unter der Woche nach Geschäftsschluss noch 2-3mal in der Woche die Beratungen beim Kunden anstanden. Meine Familienaktivitäten waren dann mehr auf das Wochenende verlagert.
Bin manchmal auch abends nochmal für 2-3 Stunden ins Studio, statt blöd vor der Glotze zu hocken.
 
mookie schrieb:
Meist ist es nicht so dass Künstler unterbezahlt werden damit der Veranstalter verdient, sondern damit der Hauptact verdient oder evtl. der Clubbesitzer, Gastrobetrieb etc. Genügende Veranstalter im Undergroundbereich zahlen drauf, und das auch aus Liebe zur Musik.

Danke für den Hinweis: Ich hatte unter "Veranstalter" (Veranstalter, Clubbesitzer, Gatrobetrieb, etc.) zusammengefasst. Deine Unterscheidung ist sinnvoller. :supi:
 


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