Musik verbreiten, Bekanntheitsgrad erhöhen?

tomk schrieb:
Keine Frage, wenn man denn gerne als Person im Mittelpunkt steht durchaus. Ich empfand Live Auftritte hingegen immer mehr als ein testen der eigenen Musik und der folgenden Reaktion. Die Musik stand vorne, nicht die Person (natürlich rein persönliche Ansichtssache).
Das ist der nächste Punkt (hatte ich auch mit der "Ego-Sache" gemeint):
Musik sollte immer im Vordergrund stehen.
Personenkult ist mir suspekt.
Als Person "verstecke" ich mich lieber hinter den Synths ;-)
Ich persönlich kann auf Show und Hampelmänner verzichten.
 
Zotterl schrieb:
tomk schrieb:
Keine Frage, wenn man denn gerne als Person im Mittelpunkt steht durchaus. Ich empfand Live Auftritte hingegen immer mehr als ein testen der eigenen Musik und der folgenden Reaktion. Die Musik stand vorne, nicht die Person (natürlich rein persönliche Ansichtssache).
Ich persönlich kann auf Show und Hampelmänner verzichten.

Ein Live-Act ohne Show? Welchen Sinn hat das für den Act sowie für das Publikum? Oder anders gesagt: Wie kann man Teil des Show-Business sein wollen ohne Show? ;-)
 
Ich spiele nie Live, aber beim Auflegen mach ich immer jegliches Licht aus was auf und um das Pult herum ist. Bevorzuge auch die Musik in den Vordergrund zu stellen.
 
tomk schrieb:
Den Weg des "ich will vorne stehen und gefeiert werden" den hier viele anstreben, kann ich persönlich nicht nachvollziehen.

Ich spiele in einer Band und kann daher eher aus dem Blickwinkel berichten.
Ich will auf die Bühne und live vor Publikum spielen und mir macht das auch großen Spaß.
Aber meine Beweggründe sind nicht, dass ich "vorne stehen und gefeiert werden" will.

Wir machen Musik von Fans einer Musikrichtung für Fans dieser Musikrichtung. Für mich befinden sich da die Musiker und das Publikum auf einer Ebene. Weil eben nicht nur die Band auf der Bühne dem Publikum etwas gibt, sondern das Publikum auch den Musikern.
Das Publikum feiert und rockt das Haus. Nicht weil genau ich auf der Bühne stehe, sondern wegen der Musik aber auch wegen der Stimmung. :phat:




Hier ist davon die Rede wie man bekannter oder auch erfolgreicher wird.
Dazu muss man sich doch auch erstmal im Klaren sein, dass die musikalischen Geschmäcker sehr vielfältig sind.
Will man "groß rauskommen", dann muss man zuerst einmal einen breiten Mainstream-Geschmack treffen.

Aber jenseits des Mainstreams gibt es zahlreiche Subgenres die auch ihre Fans haben.
Die Musik eines bestimmten Subgenres zu machen, das der absoluten Mehrheit der Musikhörer garnicht gefällt oder sogar weithin als "Krach" bezeichnet wird, sagt doch nichts darüber aus, dass es auch mehr als genügend Leute gibt die diese Musik trotzdem lieben. :D

Der große Vorteil davon Musik nur als Hobby zu betreiben ist es doch, dass man diese Musik machen kann, die einem selber am Besten liegt.
Auch wenn diese in einem kleinen Subgenre zu verorten ist und wohl niemals ein großes Publikum erreichen wird.
Denn mit den Fans der Musik trifft man dann auch gleichzeitig Gleichgesinnte. :phat:
 
TGM schrieb:
Ein Live-Act ohne Show? Welchen Sinn hat das für den Act sowie für das Publikum? Oder anders gesagt: Wie kann man Teil des Show-Business sein wollen ohne Show? ;-)
Deine Frage spricht Bände...

Sicherlich kommt es drauf an in welchem Umfeld Du Dich bewegst.
Gehe in ein stinknormales klassisches Konzert oder geh zu den Donaueschinger Musiktagen.
Da läufts "normal" (es sei denn, die Show ist Bestandteil der Komposition. DANN gibts auch
mal einen Mülllaster auf der Bühne ;-) ) oder ein Jazzkonzert usw.
DA muß die Musik überzeugen.
 
Zotterl schrieb:
TGM schrieb:
Ein Live-Act ohne Show? Welchen Sinn hat das für den Act sowie für das Publikum? Oder anders gesagt: Wie kann man Teil des Show-Business sein wollen ohne Show? ;-)
Deine Frage spricht Bände...
Deine Antwort auch ;-)

Zotterl schrieb:
Sicherlich kommt es drauf an in welchem Umfeld Du Dich bewegst.
Gehe in ein stinknormales klassisches Konzert oder geh zu den Donaueschinger Musiktagen.
Da läufts "normal" (es sei denn, die Show ist Bestandteil der Komposition. DANN gibts auch
mal einen Mülllaster auf der Bühne ;-) ) oder ein Jazzkonzert usw.
DA muß die Musik überzeugen.

Eben, es kommt darauf an: Die Show an sich muss passen. Bei Lang Lang ist die eine andere als bei Chair. Dass Mookie im Club als DJ auf eine Show verzichtet, ok. Aber als Live-Act im Club ganz ohne Show? Wie bereits gefragt: Was soll das für das Publikum bringen?

Wenn man Musik verbreiten und den Bekanntheitsgrad erhöhen möchte, muss man da nicht auch etwas bieten, was über die Musik hinaus geht?
Alternativ könnte man selbstverständlich den Standpunkt vertreten: Mir reicht es ab und an im Dunkeln irgendwo vor zwei bis drei Leuten aufzutreten. Das ist dann aber ein anderes Thread-Thema, oder?
 
Frei nach Paul Watzlawick, der meinte "man kann nicht nicht kommunizieren", würde ich mal sagen:

Wenn man auf der Bühne steht kann man nicht keine Show machen.
Denn auch wenn man sich wenig bewegt und seine Gestik auf das Minimum beschränkt wird dies als Show betrachtet.

Ich denke auch dass es immer auf das Genre ankommt.
Wenn ein Pianist mehrere Totenschädel auf dem Flügel hätte und zwei knapp bekleidete Tänzerinnen um ihn herum tanzen ist das Fehl am platze.
 
Bernie schrieb:
Jetzt mache ich nur noch Musik und Sounds und muss damit auch etwas Geld verdienen, den anderen Job habe ich ja komplett aufgegeben.

Darf ich fragen wie du damit jetzt dein Geld verdienst? Sounds für Presets schrauben und verkaufen (NI, Ableton oder andere?)

TGM schrieb:
Oder anders gefragt: Wenn man Musik "nur" als Hobby betreibt, mind. 40 Std./Woche für den Lebensunterhalt arbeitet, ggf. noch soziale Beziehungen unterhält – und sei's nur für's Netzwerken – dazu sich noch etwas sportlich betätigt: Wie viel Zeit habt ihr dann noch für Eure Musik übrig? Zwei Stunden? Wer bietet mehr?

Ich kann mehr bieten. Je nach Schicht verbringe ich am Tag 4-5 Stunden mit Musik trotz Familie und Arbeit. Das klappt schon wenn man recht Nachtaktiv ist und auch nach 8 Stunden Arbeit um 23 Uhr noch bereit ist was zu machen und nicht nur die Füße hoch zu legen :opa:

-------

Ich muss mit meiner Musik auch kein Geld verdienen für weitere Unterhaltskosten des Hobbys. Das ist mir auch reichlich egal. Wenn das Gear vorhanden ist, ist es eben vorhanden und muss nicht weiter finanziert werden. Das ist also kein Faktor warum ich meine Musik nach außen tragen möchte. Für mich ist es so, das ich mit jedem Track und mit jeden neuen Spur und dem Mix usw. meine eigene Welt erstellen. Es tuen sich Landschaften und Farben auf wenn ich Musik mache, und das würde ich gerne Teilen wollen. Die Erfahrung etwas zu erleben. Ob das neu oder schon alt ist, ist dabei völlig unerheblich. Letztlich erlebt jeder etwas anderes beim hören.

Was Live angeht war es bei mir so, das ich damal eine Band gegründet habe nachdem ich eine befreundete Punkband spielen sah vor 200+ Leuten. Ich fand das recht cool das die so gefeiert wurden und dabei die Musik so scheiße war. Ich sagte mir: Was die können, kann ich auch und noch besser. Ein halbes Jahr später spielten wir vor 500+ Leuten. Das ist schon ein cooles Gefühl mit einer band Live zu spielen. Beim ersten Gig war ich so nervös das meine Beine die Kraft aufgaben und ich mich nur mit Mühe am stehen halten konnte. Ich zitterte am ganzen Körper. :mrgreen: Sowas ist schon cool :phat:

Wegen Ruhm oder so habe ich nie Musik gemacht. Ich wollte damals nur wissen ob ich dazu in der Lage bin auch sowas zu stemmen.

Was CDs angeht so ist es so das ich meine zukünftigen Sachen wohl in Eigenregie Produzieren werden in einer kleinen Auflage. Die werde ich dann Hauptsächlich hier vertreiben. Pressenlassen kann jeder, ich will was Persönliches. Da will ich dann nur die Kosten decken, sodass ich nicht mir 200 im Minus bin. Also ist mir auch da Profit (reiner Gewinn) egal. Das Physische Werk ist mir da wichtiger, auch wenns vll keiner Kauft... :agent:
 
TGM schrieb:
Wenn man Musik verbreiten und den Bekanntheitsgrad erhöhen möchte, muss man da nicht auch etwas bieten, was über die Musik hinaus geht?
Zeitgeistsache. Heute: eine riesige Herde Gockel. Nur der, der am lautesten schreit darf auf die Henne.
Ein Blick in die Vergangenheit, um das „Heute“ zu verstehen: in den Siebzigern konntest Du auf ein z. B. Tangerine Dream-Konzert
gehen, ohne Gockelage. Dann kam die ganze Videoszene, die die Musik aufmotzte. Heute (siehe oben) hast Du tatsächlich ein Problem
aus der Masse herauszustechen, weil das state-of-the-art geworden ist. Und vergessen wir nicht: diese ganzen Bühnenshows haben
auch die Eintrittspreise zwangsläufig in die Höhe getrieben.

Interessant in diesem Zusammenhang: es scheint einige Leute zu geben, die langsam
wieder downgraden. Peter Gabriel gab sich bei seiner letzten Show – vor einigen Monaten
in Stgt – eher bescheiden, was Show anbelangt; für seine Verhältnisse. Die Musik war trotzdem super. Aber das nur nebenbei.
Alternativ könnte man selbstverständlich den Standpunkt vertreten: Mir reicht es ab und an im Dunkeln irgendwo vor zwei bis drei Leuten aufzutreten. Das ist dann aber ein anderes Thread-Thema, oder?
Auf jeden Fall wäre das - in diesem Zusammenhang - ein sinnvolles Thema. Hatten wir aber glaub ich schon.
 
Melkor schrieb:
Frei nach Paul Watzlawick, der meinte "man kann nicht nicht kommunizieren", würde ich mal sagen:
Wenn man auf der Bühne steht kann man nicht keine Show machen. Denn auch wenn man sich wenig bewegt und seine Gestik auf das Minimum beschränkt wird dies als Show betrachtet.
Richtig. Dessen muss man sich aber bewusst sein. Wenn jemand schreibt, man würde auf die Show verzichten, spricht das dafür, dass das Bewusstsein nicht vorhanden ist. Und wenn das fehlt, dann ist das "wenig bewegte" und die "Gestik auf das Minimum beschränkt" zwar aus Sicht des Publikums Teil der Show, aber aus der Künstlerperspektive undurchdacht. Wenn's dann trotzdem passt, ist das Zufall. Die Verbreitung der Musik und die Erhöhung des Bekanntheitsgrads dem Zufall überlassen zu wollen, ist ein fragwürdiges Erfolgskonzept, das i. d. R. für denjenigen passt, der keinen Erfolg haben möchte. Aber wozu dann live spielen?!

Melkor schrieb:
Ich denke auch dass es immer auf das Genre ankommt. Wenn ein Pianist mehrere Totenschädel auf dem Flügel hätte und zwei knapp bekleidete Tänzerinnen um ihn herum tanzen ist das Fehl am platze.
Sehe ich nicht so. Es kommt darauf an, was der Künstler damit bezweckt: Musik und Performance sollten halt zueinander passen.
 
Es ist ein himmelweiter Unterschied in welcher Musik man sich bewegt!!!!
Ob man ein Konzert mit einer Band spielt, oder eine Live Performing Artist im "Techno" Bereich ist (PA).


In der elektronischen Musik die sich nicht an der Masse ala Mayday ausrichtet tritt der Personenkult absolut in den Hintergrund. Von 500 anwesenden Gästen interessieren sich vielleicht 10% dafür den DJ oder Liveact vor Augen zu bekommen. Der Rest will Tanzen und geile Musik hören. Man blickt auf den Flyer und liest DJ und Live Act so und so, und weiß das wird ne geile Party. Fertig. Genau so soll es meiner Meinung nach auch sein.

Mir wurde schnell klar dass mir meine eigenen inneren musikalischen Fantasien, und das damit verbundene Schöpfen weitaus mehr bedeutet, als sich nach anderen Menschen und deren Hörgewohnheiten auszurichten.

@TMG
Wieviel Stunden ich täglich mit Musik verbringe schwankt nach Lust-Laune & auch Müssen.
Denn eines ist wie überall im Leben klar: Von nichts kommt NICHTS. Weder im Hobby, und schon gleich gar nicht Semi-Professionell.

Frei nach Paul Watzlawick, der meinte "man kann nicht nicht kommunizieren".
:mrgreen: Und wer nicht atmet erstickt!!! :mrgreen:
 
Zotterl schrieb:
TGM schrieb:
Wenn man Musik verbreiten und den Bekanntheitsgrad erhöhen möchte, muss man da nicht auch etwas bieten, was über die Musik hinaus geht?
Zeitgeistsache. Heute: eine riesige Herde Gockel. Nur der, der am lautesten schreit darf auf die Henne.
Ein Blick in die Vergangenheit, um das „Heute“ zu verstehen: in den Siebzigern konntest Du auf ein z. B. Tangerine Dream-Konzert
gehen, ohne Gockelage. Dann kam die ganze Videoszene, die die Musik aufmotzte. Heute (siehe oben) hast Du tatsächlich ein Problem
aus der Masse herauszustechen, weil das state-of-the-art geworden ist. Und vergessen wir nicht: diese ganzen Bühnenshows haben
auch die Eintrittspreise zwangsläufig in die Höhe getrieben.
Ja, so ist es. Im Business-Sprech würde man sagen, dass sich die Branche professionalisiert hat und die Markteintrittsbarrieren für neue Künstler gestiegen sind. Die alten Zeiten heranziehen ist legitim. Das ändert aber nichts an den Tatsachen. Gut finden muss man es trotzdem nicht.

Zotterl schrieb:
Interessant in diesem Zusammenhang: es scheint einige Leute zu geben, die langsam
wieder downgraden. Peter Gabriel gab sich bei seiner letzten Show – vor einigen Monaten
in Stgt – eher bescheiden, was Show anbelangt; für seine Verhältnisse. Die Musik war trotzdem super. Aber das nur nebenbei.
Wer ist Peter Gabriel ;-) Nee, im Ernst: Ich mag auch Konzerte, die in kleinerem Rahmen, ohne aufgemotzte Bühnenshow stattfinden. Dennoch: Einen Peter Gabriel live zu erleben ist etwas anderes, als einen Live-Act im Club, der an einer Groove-Box schraubt. Und kritisch fragen darf man schon, warum ein Künstler, der bislang aufwendige Bühnenshows gemacht hat, sich jetzt mit Downgrades zufrieden gibt. Späte Einsicht ist das wohl in den wenigsten Fällen ...
 
tomk schrieb:
@TMG: Wieviel Stunden ich täglich mit Musik verbringe schwankt nach Lust-Laune & auch Müssen.Denn eines ist wie überall im Leben klar: Von nichts kommt NICHTS. Weder im Hobby, und schon gleich gar nicht Semi-Professionell.

Da hast du Recht. Ich bin für heute raus. Heute Mittag stehen Klavierübungen an ;-)
 
Im Endeffekt entscheidet doch das Puplikum "was passt"...zumindest wenn es beabsichtigt ist, dass das Puplikum bis zum Ende einer Preformance bleibt. ;-)

Wenn keiner was neues, also "formerly known as unpassend" ausprobieren würde, gäbe es weder Elvis, die Beatles noch die 90er Techno-Bewegung und der DJ wäre Nach wie Vor der biedere Herr mit Krawatte der die Plattenspieler bedient.
 
the acid test schrieb:
Bernie schrieb:
Jetzt mache ich nur noch Musik und Sounds und muss damit auch etwas Geld verdienen, den anderen Job habe ich ja komplett aufgegeben.

Darf ich fragen wie du damit jetzt dein Geld verdienst? Sounds für Presets schrauben und verkaufen (NI, Ableton oder andere?)

Mit Sounds und Samples eben.
Das liegt mir eigentlich auch am meisten, zumal ich auch nicht der große virtuose Keyboarder bin.
Ich habe ein paar Kunden, für die ich ständig regelmäßig Samples und Jingles mache, meist recht kurze Sachen.
Das sind dann Sounds für Theater, Comedians dabei und teils werden die Sachen auch in Werbeclips verwendet.
Daneben produziere ich hin und wieder etwas Filmmusik, u. a. für Imagefilme (für die Industrie) oder für Dokumentarfilme und Werbung.

Das Livezeugs ist mehr der Spaß an der Sache. Da möchte ich das machen, wozu ich gerade Lust habe und auch mal experimentell sein dürfen.
Da bleibt das kommerzielle etwas auf der strecke, weil ich mich nicht nur nach der Masse richten möchte.
 
TGM schrieb:
@blumenhofen: "Abfeiern" und "ein besonderer Kick" als Motivation, das finde ich prima. Folgende Punkte interessieren mich:

1. Da du keine Kostendeckungs- bzw. Gewinnerzielungsabsicht hast, gehe ich mal davon aus, dass du deinen Lebensunterhalt mit regulärer Arbeit erzielst. Wie viel Zeit hast du in der Woche für dein Hobby?
2. Wie viel dieser Zeit investierst du pro Woche in die Musik an sich (Songwriting, Produktion, usw.) und wie viel Zeit in die Konzertorganisation (Verbreitungsgrad erhöhen, Veranstalter gewinnen, Fan-Kommunikations, usw.)?
3. Wie viele Konzerte gibst du pro Jahr?
4. Weshalb hast du dich nicht für eine professionelle Musikerkarriere entschieden?
;-)

Ja, ich arbeite ganz normal um meinen Lebensunterhalt zu verdienen ( CNC Fräser/ Dreher )
Ich habe so alle 2-3 Tage Abends 1-4 Stunden dafür Zeit.
Momentan verbringe ich noch gar keine Zeit meinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen ( Wenn man mal von meinen rohen Tracks hier im Forum absieht die ich aber eher als Hilfestellung hier einstelle ). Mit den was ich bisher habe bringt das auch noch nix.
Hab nun genügend Rohmaterial. Nun geht es an den Feinschliff der Songs. Richtig einsingen, Songaufbau, mastern und zu einem Song plane ich ein Video. Überlegungen und proben was Live zu stemmen ist.
Danach fange ich mit Promo an.
Konzerte hab ich um 92-95 rum ca 30Stk. gegeben. Mal vor 50 Leuten, mal 10000 Zillofestival. Beides sehr cool für mich.
Mein Plan für die Zukunft 3-5 Konzerte pro Jahr.
Mir ist bewußt wie stark man sich verbiegen, schleimen, ganz andere Musik machen wie man möchte usw. um eine Musikerkarriere zu erlangen. Das ist einfach nicht mein Ding.
 
"Mir ist bewußt wie stark man sich verbiegen, schleimen, ganz andere Musik machen wie man möchte usw. um eine Musikerkarriere zu erlangen. Das ist einfach nicht mein Ding."

meinste? ich glaube, wenn man nicht in soner plastik dsds welt unterwegs ist, muss das garnicht so sein.
ein faktor gehört glaube ich auch noch dazu: glück.
 
Raze schrieb:
meinste? ich glaube, wenn man nicht in soner plastik dsds welt unterwegs ist, muss das garnicht so sein.
ein faktor gehört glaube ich auch noch dazu: glück.
Ja, Glück mit seinem Geschmack gut anzukommen ohne sich zu verbiegen. Selbst gut anzukommen und Leute zu treffen bei denen man nicht schleimen muss.
Allerdings sind da dem Erfolg irgendwann Grenzen gesetzt, wer dann noch höher (von wo man eben grad steht) hinaus will, muss dass dann alles eben doch machen.
 
Um eine breite Masse zu treffen muss man sich IMMER gewissen Hörgewohnheiten unterordnen.
Mit einer Klospülung-Klangcollage hat noch keiner einen Millionenseller gelandet.

Die Frage ist doch die wie frei ihr/wir überhaupt jetzt schon/noch sind. Jeder Style oder jedes Genre hat doch die ungeschriebenen Gesetze welch über Erfolg oder Mißerfolg entscheiden.
Es steckt doch eh schon jeder von uns in einer Schublade, auch wenn es viele hier nicht wahrhaben wollen.

Alle 909/808/707/303/101-User haben doch einen Grund warum sie diese "ausgelutschten" Klänge als Grundlage nehmen - weil gewisse Genres dies erfordern..


..oder das "ACID-Battle", allein der name gibt doch die Gefängniszelle "Acid" schon vor...
 
Genau, da ist aber objektiv betrachtet alles was du in dieser Zwangsjacke machst eben "nur" ACID. Somit unterscheidest du dich vom Rest der Zellenbewohner auch nur in kleinen Nuancen.

Ist das dann Freiheit?
 
micromoog schrieb:
Genau, da ist aber objektiv betrachtet alles was du in dieser Zwangsjacke machst eben "nur" ACID. Somit unterscheidest du dich vom Rest der Zellenbewohner auch nur in kleinen Nuancen.

Ist das dann Freiheit?
Ja, denn ich will Acid machen und muss nicht zwanghaft immer anders sein als alle anderen.
Oft schmecken mir einfach nur die Spaghetti vom Mittagsmenü.
 
Na ja, wenn man Acid gut findet finde ich kann man nicht von Zelle sprechen. Ist ja auch nicht wirklich der Mainstream der Zeit.

Wenn doch lebe ich zumindest in einer Luxus 4 Zimmer Zelle. :D
Ich mache EBM, Gothic, Industrial, Elektropunk.
 
blumenhofen schrieb:
Ja, ich arbeite ganz normal um meinen Lebensunterhalt zu verdienen ( CNC Fräser/ Dreher )
Ich habe so alle 2-3 Tage Abends 1-4 Stunden dafür Zeit.
Momentan verbringe ich noch gar keine Zeit meinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen ( Wenn man mal von meinen rohen Tracks hier im Forum absieht die ich aber eher als Hilfestellung hier einstelle ). Mit den was ich bisher habe bringt das auch noch nix.
Hab nun genügend Rohmaterial. Nun geht es an den Feinschliff der Songs. Richtig einsingen, Songaufbau, mastern und zu einem Song plane ich ein Video. Überlegungen und proben was Live zu stemmen ist.
Danach fange ich mit Promo an.
Konzerte hab ich um 92-95 rum ca 30Stk. gegeben. Mal vor 50 Leuten, mal 10000 Zillofestival. Beides sehr cool für mich.
Mein Plan für die Zukunft 3-5 Konzerte pro Jahr.
Mir ist bewußt wie stark man sich verbiegen, schleimen, ganz andere Musik machen wie man möchte usw. um eine Musikerkarriere zu erlangen. Das ist einfach nicht mein Ding.

Danke für die Beantwortung meiner Fragen. Ambitionierte Ziele, gemessen am Zeiteinsatz. Würde ich mir wohl selbst von abraten ;-)
Aber gut, ich kenne das noch von früher: Du erarbeitest dir ein Repertoire an Songs, das sich dann immer wieder bei Konzerten einsetzen lässt. Wenn man dann nach 20 Jahren auf das Ergebnis schaut, war der Schaffensprozess überschaubar. Dafür hatte man jährlich mehrfach Spaß bei Konzerten. Hey, dass ist gut :) Viel Erfolg!
 
TGM schrieb:
Wenn man dann nach 20 Jahren auf das Ergebnis schaut, war der Schaffensprozess überschaubar. Dafür hatte man jährlich mehrfach Spaß bei Konzerten. Hey, dass ist gut :) Viel Erfolg!
Man kann doch nicht 20 Jahre lang das gleiche Set spielen. Es ist doch immer im Wandel und verändert sich eigentlich mit jedem Gig. Wäre doch ziemlich langweilig, kann man ja gleich zu JMJ oder Kraftwerk gehen.
 
Bernie schrieb:
TGM schrieb:
Wenn man dann nach 20 Jahren auf das Ergebnis schaut, war der Schaffensprozess überschaubar. Dafür hatte man jährlich mehrfach Spaß bei Konzerten. Hey, dass ist gut :) Viel Erfolg!
Man kann doch nicht 20 Jahre lang das gleiche Set spielen. Es ist doch immer im Wandel und verändert sich eigentlich mit jedem Gig. Wäre doch ziemlich langweilig, kann man ja gleich zu JMJ oder Kraftwerk gehen.

Ich würde nicht die Hand in's Feuer legen, dass die Band, an die ich dabei dachte, seit rund 20 Jahren quasi ein unverändertes Set spielt. Aber wenn du bedenkst, dass im Hobby-Bereich (hier: Pop-Musik) vielleicht durchschnittlich alle 4 bis 5 Jahre ein Album mit frischem Material erscheint, kommt da gar nicht so viel zusammen. Auf den Konzerten spielt man, irgendwann halt viele der alten Sachen, die möglicherweise schon etwas bekannter sind.

Wenn man bedenkt, dass Mozart im Alter von fünf Jahren mit dem komponieren begonnen und mit 35 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, in den dreißig Jahren seines Schaffens rund 600 hörenswerte, anspruchsvolle Kompositionen geschaffen hat, dann ist das aus der schöpferischen Perspektive schon krass. Ich meine, da gibt's schon eine gewisse Diskrepanz, wenn man nur ein paar Std. pro Woche vor sich hinwerkelt, verglichen mit dem, was bei Top-Leuten möglichst ist. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger habe ich den Eindruck, dass man sich unter solchen Umständen überhaupt um die Verbreitung von Musik bzw. deren Bekanntheitsgrad scheren muss ;-)
 
TGM schrieb:
Wenn man bedenkt, dass Mozart im Alter von fünf Jahren mit dem komponieren begonnen und mit 35 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, in den dreißig Jahren seines Schaffens rund 600 hörenswerte, anspruchsvolle Kompositionen geschaffen hat, dann ist das aus der schöpferischen Perspektive schon krass. Ich meine, da gibt's schon eine gewisse Diskrepanz, wenn man nur ein paar Std. pro Woche vor sich hinwerkelt, verglichen mit dem, was bei Top-Leuten möglichst ist. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger habe ich den Eindruck, dass man sich unter solchen Umständen überhaupt um die Verbreitung von Musik bzw. deren Bekanntheitsgrad scheren muss ;-)
Mozart war aber auch ein Ausnahmetalent und extrem fleißig, der hat nicht nach 8 Stunden den Klavierdeckel zugeeklappt.
Trotzdem mag ich seine Musik überhaupt nicht und die Mozartkugeln schmecken mir auch nicht. Irgendwie war Mozart doch 1770 der Dieter Bohlen von damals :shock: .
 
Bernie schrieb:
TGM schrieb:
Wenn man bedenkt, dass Mozart im Alter von fünf Jahren mit dem komponieren begonnen und mit 35 in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, in den dreißig Jahren seines Schaffens rund 600 hörenswerte, anspruchsvolle Kompositionen geschaffen hat, dann ist das aus der schöpferischen Perspektive schon krass. Ich meine, da gibt's schon eine gewisse Diskrepanz, wenn man nur ein paar Std. pro Woche vor sich hinwerkelt, verglichen mit dem, was bei Top-Leuten möglichst ist. Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger habe ich den Eindruck, dass man sich unter solchen Umständen überhaupt um die Verbreitung von Musik bzw. deren Bekanntheitsgrad scheren muss ;-)
Mozart war aber auch ein Ausnahmetalent und extrem fleißig, der hat nicht nach 8 Stunden den Klavierdeckel zugeeklappt.
Trotzdem mag ich seine Musik überhaupt nicht und die Mozartkugeln schmecken mir auch nicht. Irgendwie war Mozart doch 1770 der Dieter Bohlen von damals :shock: .

Du meinst sicher das von Falko geprägte Klischee:
Er war Superstar
Er war populär
Er war so exaltiert
Because er hatte Flair
Er war ein Virtuose
War ein Rockidol
Und alles rief:
Come on and rock me Amadeus

Mozart's Musik wird die von Bohlen überleben. Bohlen ist heute aufgrund des ganzen belanglosen Zeugs populärer, als es Mozart zu seiner Zeit je gewesen sein dürfte. Wenn ich jedoch richtig informiert bin, war Mozart einer der ersten Musiker überhaupt, die sich von der Anstellung bei Hofe befreit und Auftragsarbeiten als freischaffender Künstler angenommen hat. Wenn's stimmt, wäre er sozusagen dein geistiger Pate ;-) Ok, ich merke schon: Seine Biografie muss ich noch lesen :)

Ich weiss ja nicht, welche Mozartkugel du probiert hast: Es gibt nicht nur die eine, sondern zahlreiche. Vielleicht meinst du die von Reber? Ich hatte in Salzburg die verschiedenen Anbieter getestet und kann dir nur empfehlen, die von Reber nicht als Maßstab heranzuziehen. Du nimmst bei einem Minimoog-Vergleich auch das Original und nicht irgendeinen Clone.

Aber zurück zum Thema: Unabhängig davon, ob dir Mozart's Musik gefällt oder nicht. Musikgeschichte wird i. d. R. von Ausnahmetalenten geschrieben, nicht von Langzeit-Hobbyisten. Insofern bleibt dem Hobbyist selten mehr, als auf einem bereits ausgelutschten Pfad zu wandeln und mehr schlecht als recht das zu imitieren, was es bereits gibt. Klar, das ist jetzt sehr zugespitzt :kaffee:
 
Ob realisierbar oder nicht: Eine coole Idee! Vielleicht als Installation in einem Industriedenkmal mit regelmäßigen Vorführungen und einem Video zu den Künstlern inkl. Entstehungsgeschichte ...
 


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