Scherer
...
Schnuffi schrieb:Ich finde es schon erstaunlich, dass jemand meint, seine Musik sei es wert, von der Allgemeinheit zur Kennnis genommen zu werden.
Is hart, aber ist auch (leider leider) was dran. Man denkt selbst natürlich nur das beste über seinen eigenen Sound und vergisst dabei, dass 1. die Geschmäcker verschieden sind und 2. sich nur relativ wenige Leute wirklich tiefgründig mit Musik beschäftigen. Die meisten Hörer wollen einfach nur unterhalten werden und das möglichst nach einem Schema, das sie schon kennen.
Man muss sich also gut überlegen, ob man seinen eigenen Stiefel machen will und dann vermutlich eher im Underground agiert oder ob man Geld verdienen will und somit am besten mit dem Sound fährt, der gerade erfolgreich ist. Sicher gibt's auch Ausnahmen, aber die sind (leider) in der Minderheit.
Aber zur Frage, was man tun kann:
1) Gute Musik machen
2) Auf wichtigen Medien vertreten sein (Facebook, Youtube, Soundcloud, Webseite, evtl. Bandcamp). Wenn möglich aber nur interessante Sachen posten. Wenn's grad nix zu sagen gibt, dann lieber auch mal stillhalten.
3) "Dabei sein", also auf Events gehen, mit Leuten in Kontakt kommen, denn Persönlichkeit zieht. Man arbeitet i.d.R. mit Leuten zusammen, die man sympathisch findet. Aber man findet sich nur, wenn man selbst dort ist, wo "Gleichgesinnte" sind. Das gilt sowohl für Underground als auch Mainstream.
4) Mit der guten Musik bei einem passenden Label landen, das möglichst auch was für seine Artists tut. Heutzutage gibt's keine großen Hürden mehr für ein Label, deswegen ist die Auswahl unheimlich groß, aber nur die wenigsten davon sind wirklich motiviert dabei. Es hilft nix, einen Track nach dem andern rauszufeuern, wenn alles mittelmäßig ist. Den Fehler machen aber viele Labels.
5) Wenn möglich, auch auf physischen Medien vertreten sein. Downloads sind zwar wichtig, aber nicht alles. Viele schwören doch auch noch auf harte Ware. Dafür muss natürlich auch Punkt 4 passen (also das Label), es sei denn, man presst seine CDs selbst.
6) Gigs spielen. Ein schwieriger Punkte, da der Markt voll ist. Hier gibt's tausend Ansätze... entweder durch die Performance auffallen (tolle Bühnenshow oder tonnenweise blinkendes Equipment) oder passende Veranstalter finden (auch hier ist die Sympathie wieder wichtig).
7) Niemanden nerven, aber potentiell interessierte Veranstalter auf dem Laufenden halten, was den eigenen Sound angeht. Wie auch Labels merken Veranstalter ja irgendwann, ob man es ernst meint. Und wer regelmäßig guten Sound macht, der wird auch irgendwann gebucht und/oder findet ein Label.
Ok, ich denk, das sind schonmal paar Punkte... was hab ich vergessen?