modular - LIVE - wie geht das ?

molemuc

maschinenlieber
Sechzig Minuten für sechzig Jahre

ich bezeichne mich nach wie vor als einen interessierten Modular-Neuling,
allerdings inzwischen mit fettem System und zwei Jahren modulekauferfahrung.

In zwei Jahren werde ich sechzig Jahre alt. Mein größter Wunsch ist es,
an meinem 60. Geburtstag mein erstes Live-Set zu spielen. Da lade ich Leute
ein, die mir als Geschenk 60 Minuten Aufmerksamkeit spendieren sollen,
danach gibt es dann die Party.

Habe ja mehrfach mal was gesteckt und es dann so zu 6-8 Minuten
im freien Spiel gebracht. Für 6-8 Minuten ist es übersichtlich
Sequenzen im Winter Eloquencer zu bauen, dazugehörige
Stimmen zu stecken und Sounds einzustellen, aber:

Wie baue ich 60 Minuten MODULAR am Besten auf ?

Variante A – sechs mal zehn

Ich mache sechs einzelne Stücke mit je ca. 10 Minuten,
Der Patch müsste fast immer ähnlich oder gleich sein.
Ich würde meine Sequenzer dann sechs mal anders programmieren und
jeweils als „Song“ abspeichern. Ist ein Song zu ende mache ich irgendeine
Überbrückungssequenz und stelle dann die „Songs“ am Eloquenzer um.
Während eines Stückes würde ich live mit dem WMD Mixer faden und
Über Bedienhilfen wie Intellijell Planar/Tetrapad und Lightplate (xy)
Modulationen ausführen.

Variante B - midifile
Ich produziere in einer DAW ein 60 Minuten langes Midifile und sende
das an den fertig gesteckten Patch. Und mache dann dazu die Faderei
und die Modulationen mit den Planar/Tetrapad/Lightplate.

Wie gehen die Profis damit um, hat einer einen Tipp für mich ?

Es ist zwar noch Zeit – aber sechs musikalisch eigenständige Stücke wollen
auch erst mal gebaut werden – habe ja noch einen normalen Beruf und eine
ganz besondere Ehefrau, die sollen beide nicht vernachlässigt werden.

Meine aktuelle Ausstattung:
Module für 6 bis 12 Stimmen, 2 Winter Modular Eloquencer, WMD-Mixer (6 x mono, 4 x stereo),
Endorphines Shuttel (16 outs aus DAW), Behringer AIR 18

Am liebsten würde ich natürlich nur mit der modularen Kiste,
ohne Laptop/DAW arbeiten.

Gibt es eigentlich einen Hardware-midi-player der gleichzeitig
mehrere midi-spuren ansteuert um ein großes Midi-File zu spielen ?

ich freue mich über Hilfestellung und sage mal vorab Danke.

LG
molemuc
 
Das ist natürlich ein grosses System. Der macht lange Sessions.
 
naja, ist nur eine halbe stunde - auf youtube gibts bestimmt auch ein längeres set. Hier siehst Du halt gut, wie ihr setup funzt


danke für deinen Hinweis, ich fürchte so ganz habe ich das set nicht verstanden:

musikalisch sehr gefällig, aber die Umsetzung ?

zwei beatstepps machen sequenzen und werden ab und an on the fly umprogrammiert,
festgelegt scheint da nix zu sein. Der TR8 macht nen Beat wird mal gemutet und ansonsten
werden sounds geschraubt.

Nicht Verstanden habe ich auch den Audio-Ausgang der TR 8 in den Rainmaker
aber vermutlich kenne ich den Rainmaker nicht, dachte das wäre ein sequenzer
was braucht der für einen Audio Eingang ?

Habe auch keine Masterclock erkannt, war nicht so leicht zu verstehen für mich.

Vermutlich bin ich aber zu sehr festgefahren aus meiner alten DAW Zeit, immer
ein reproduzierbares Stück mit gleichem Aufbau bauen zu wollen.

Meine Kiste zu patchen und dann mal eine sequenz laufen zu lassen
und die dann hier und da improvisiert und zufällig zu mkodulieren,
und dass soll es dann gewesen sein - dazu fehlt mir wohl dass
Können bzw das Selbstbewusstsein.
 
Das ist natürlich ein grosses System. Der macht lange Sessions.

ok, danke zunächst,

das hilft mir aber auch nicht sonderlich weiter. habe dass Video zu "Monster"
angesehen da läuft eine einheitliche sequenz über den Eloquencer, soweit
bin ich auch, dann werden über einen anderen Sequenzer zusätzlich
drumm/lead sequenzen abgeschossen und es wird ein wenig von Hand moduliert,

Da war musikalisch beim Video von deWalta & Shannon (#2) deutlich mehr drin.
 
ich habe mehrere Sequenzen voher abgespeichert, also wie deine Variante A.
Das sind allerdings keine 10, sondern in einer Stunde eher 3-4 Sequenzen, die ich dann nacheinander abfeuere. Dazu wird dann live etwas geklimpert, hier beispielsweise auf dem Haken und dem Micro-X -alles recht einfach gestrickt, aber zuverlässig.
Am Modular wird natürlich ebenso noch an den Filtern, Delay usw. gedreht und gemischt.
Die Übergänge der Tracks basieren meistens auf Field-Recordings und kommen ganz unspektakulär als fertiges Sample aus einer Roland SP-404.
Ich verwende grundsätzlich kein Midi an den Modularsystemen.
Nun denn, nächste Woche ist ja das HK ...
 
die frage ist halt, was du "musikalisch" performen willst - gehts da um etwas tanzbares oder mehr um soundskulpturen/experimentelles....?!
mit so einem fetten system könnte ich wahrscheinlich stundenlang performen ;-)
aber im ernst: ich denke dass ist sogar völliger overflow - weil du in 60 minuten nicht mal 1/3 deines setups sinnvoll nutzen kannst wahrscheinlich?!
ich bin bei meinen seltenen, experimentelleren modular-live-gigs so vorgegangen, dass ich eine grundstruktur vorgepacht habe, die ich dann live ergänzt/modifiziert/moduliert habe - wobei ich in der regel zwischen 1-4 stimmen am laufen hatte, je nachdem wie es sich anfühlt/hört...
ist womöglich mehr eine philosophische frage ... modulare-live gigs müssen für mich nicht 100% soundtechnisch durchdesignt sein... modular bedeutet für mich: unvorhersehbares, unerwartetes, ungehörtes, assoziiationsfördernd...
 
danke

"unvorhersehbares, unerwartetes, ungehörtes, assoziiationsfördernd... "

dazu müsste ich mir mehr treuen bzw ich müsste mehr üben.
musikalisch würde ich mich gar nicht festlegen wollen.
 
Ich finde, wie @banalytic schon gesagt hat, es kommt sehr auf das genre an. Bei manchen genren sind überlange breaks und leads. Kann manchmal sein das es ein paar min dauert bis ein filter aufgeht. Da kann man natürlich mit einem paar sequencen ne stunde ziehen. Es gibt aber auch genres wo es sehr viel passiert. Da sollst du dich auf keinen fall davon blenden lassen, wenn 2 oder 3 Jungs da was abliefern. Fakt ist: du hast nur 2 hände und da muss man mit grenzen rechnen.

Was interessant wäre, wären die Fragen:
- welche Genre hast du vor zu performen, und was jammst du meistens?
- wie pingelig bist du was den Sound /trackstrucktur angeht?
- wenn du selber Jammst, was stört dich GENAU um so wie du es gerne hättest weiter zu machen? Was soll bei dem nächsten Jam bedacht werden damit es länger geht wie der erste? Sprich, was ist die Hürde?
 
Wie Du es auf diese Größe gebracht hast, ohne Musik damit zu machen, ist wirklich beeindruckend

Ich mache ja Musik damit.
Habe vor 2 Jahren bei Null angefangen und
Ich lerne regelmäßig dazu. So ganz leicht
Erlernt es sich ja nicht, dass modulare ...

Mein letztes Projekt steht in der Tube, siehe den Link
In der Fussnote
 
@Niki

Danke für die Rückmeldung..

Ich arbeite gerne an einer Konzeptidee die ich dann konkret ausformuliere.
Da modular nicht reproduzierbar ist, nehme ich einen gelungenen patch
gerne mit Video auf, allerdings wird das nicht immer gleich so gut
Dass ich es verwenden will.

Ein Projekt mit 10 Minuten traue ich mir schon zu im freien Spiel,
Mein letztes Video würde on the Fly eingespielt, habe fünf
unterschiedliche Durchlaufe gemacht und den Besten verwendet.

Nachbearbeitung nur Lautstärke Faderei von einzelnen Kanälen
Und einmal mit einem Ozon 8 Preset.

Das zweite Video unten 'BASS' ist 15 Monate alt und wurde halb
Modular und halb mit der DAW gemacht, ich finde es noch immer
ganz gut, zeigt meine modularen Anfänge.

BIN von Beruf Ingenieur und lasse es daher wohl nur ungern
auf Zufälligkeiten ankommen, da muss ich wohl lockerer werden.


View: https://www.youtube.com/watch?v=fs4xM1cp4Cs&t=24s



View: https://www.youtube.com/watch?v=9itDYR1qZ4k&t=194s
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde Variante A empfehlen.
Würde aber auch schauen das du nicht in allen Stücken die selben Sounds benutzt.
Mit dem Assimil8or hast du da schon den perfekten Kandidaten dazu um pro Musikstück schnell einen anderen Sound anwählen zu können. Dazu dann noch ein paar fixe Sound Patches die du nur in max. 3 Stücken benutzt und die abwechslung sollte gegeben sein.
Weiterhin würde ich mir pro Sound Patch so 2 Paramter merken die gut sind zum modulieren.
So kannst du die Sound während dem spiel einfach und gezielt modulieren.

Wichtig wäre nicht zuviel machen zu wollen. Setze dir einen Rahmen mit einem grossen Patch und arbeite dann damit.

Zwischen den Stücken, während du alles für das nächste Stück einstellst, würde ich einfach ein Sample laufen lassen mit einer Sound Textur, Drone oder FX-Sound. Das kann man gut vorbereiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Variante von Aca finde ich super . Ich selber würde mit deiner Variante B arbeiten .
Habe ich z.B mit dem Zero Coast so gemacht als ich ihn bekam. War zwar nicht vor Publikum, aber über ne Stunde live, gepacht und gefrickelt. Und klar gibt es uninteressante Stellen, da es mehr spontan ist.
 
Warum muss dein Set denn 60 Minuten lang sein? Wegen der 60 Jahre? Eine Stunde ist recht lang. Bei dir kann das natürlich ganz anders sein, aber wenn ich mir die Leute vorstelle, die kämen, wenn ich einladen würde, dann sähe ich da einen ziemlich diversen Haufen Leuten mit den unterschiedlichsten Musikgeschmäckern vor mir. Und die meisten dann eben auch mit einem, der sich von meinem Musikgeschmack stark unterscheidet. Denen möchte ich dann nicht zumuten mir 60 Minuten zuzuhören, egal wie gut ich meine Musik selbst finde. Die wären ja schließlich und endlich nicht wegen meines Konzertes hier, sondern weil sie meinen Geburtstag feiern wollen. Kurzum: Ich würde das auf 30 Minuten maximal eindampfen. Du sagtest, 10 Minuten freie Improvisation bekommst du hin. Dann haste ja schon ein Drittel.
 
@R-U-Nuts

deine Antwort könnte auch von meiner Frau kommen ;-)

60 Minuten für 60 Jahre war eine Idee - als Zielsetzung.

Mein letztes Video war 8.08 Minuten lang und ich habe
feststellen müssen, dass selbst gute Freunde es nicht schaffen
8.08 Zeit zu investieren um das Video anzuschauen.

Wenn ich einen guten Freund habe, der sich intensiv
mit Herzblut mit einem Hobby beschäftigt, dann habe
ich auch Zeit dafür. Und zum 60 zigsten sind es halt dann
60 Minuten Zeitspende.

Ziel ist es natürlich auch den LIVE Einsatz zu üben
und sich Ziele zu setzen. Wenn da was nicht funktioniert,
dann sind Freunde eher gnädig - hoffe ich.
 
danke für deinen Hinweis, ich fürchte so ganz habe ich das set nicht verstanden:

musikalisch sehr gefällig, aber die Umsetzung ?

zwei beatstepps machen sequenzen und werden ab und an on the fly umprogrammiert,
festgelegt scheint da nix zu sein. Der TR8 macht nen Beat wird mal gemutet und ansonsten
werden sounds geschraubt.

Nicht Verstanden habe ich auch den Audio-Ausgang der TR 8 in den Rainmaker
aber vermutlich kenne ich den Rainmaker nicht, dachte das wäre ein sequenzer
was braucht der für einen Audio Eingang ?

Habe auch keine Masterclock erkannt, war nicht so leicht zu verstehen für mich.

die Masterclock ist die Midiclock+ von ERM, dann wird das Clocksignal im Kenton Midithru aufgeteilt

der Rainmaker ist ein 16-Tap Delay, kein Sequencer

aber du hast ja genug Material am Start, übe damit, dann wirds bestimmt was tolles
 
@Bernie

35 und 25 Minuten finde ich ne sehr gute Idee
dann können die laienmosularisten mal durchatmen ;-)
 
ich habe für live Projekte mehrere Themen. Das system ist zwar schon vorgepatcht aber ich wechsel auch im Laufe des Sets weil mehr Klangerzeuger als Mix Kanäle. Der Doepfer Step Sequenzer und der Eloquenzer haben verschiedene Sequenzen gespeichert. Dann macht der Metropolis auch mal eine Sequenz. Mit dem ADE-33 Event Boss kann man sehr schön variable Sachen machen ohne was zu programieren zu müssen. Die Patches sind so gesteckt, das eine grosse Variabilität möglich ist. Damit bekomme ich mehr als 1 stunde hin. Habe auch mal den Disting mk4 mit einer langen midi sequenz eingesetzt, der aber nur selten mal was triggert um das Zeitgefühl nicht zu verlieren. Der kann 1 Midi Seq ausgeben als cv und gate.
 
ADE-33 Event Boss - schau ich mir mal an
mk4 mit midi file habe ich im System aber noch nicht gescheit ausprobiert,
der mk4 ist ja eh ein Schweizer Messer für alles, da ist die verwendete Funktion
ja eh zur zeit nicht kalkulierbar.
 
dann können die laienmosularisten mal durchatmen
Für Modularmusik gibt es sowieso nur zwei Typen von Publikum:
- Modularnerds
- Freundinnen/Frauen von Modularnerds, aber hier wird es auch schon eng, ein wenig Interesse muss da schon sein.
Für die anderen - besonders wenn sie sonst seichtere Töne bevorzugen - könnte es etwas anstrengend werden, daher würde ich auch zwei oder mehr kürzere Sets daraus machen. Aber wie Dein Nick ja schon zeigt sollten Deine Freunde einiges gewohnt sein.
Vielleicht mit ein paar Random-Modulen, das ist zwar gegen die Ingenieursseele, hält das Ganze aber interessant und Dich auf Trab, weil Du auch mal reagieren musst.... Zumindest Dir wird dann nicht langweilig. Ansonsten Sequenzen leicht abändern, Beats leicht ändern und das Volk liebt Filterfahrten....:kiffa:
 
genau - Filterfahrten und die lege ich mir schön auf das xy pad

... warum muss ich eigentlich noch zwei Jahre warten, ich glaub ich fang gleich mal an.
 
oder ich mach noch joga, so dass ich meinen dicken zeh einsetzen kann

zehmusik - das wäre mal ein Projekt ...
 


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