Zum einen ist da die Quantisierung der Klangregler in das speicherbare Format – wenn da der Hersteller bei kritischen Parametern wie der Filter- oder Oszillatorfrequenz eine zu geringe Auflösung wie z.B. 7 Bit (128 Werte) wählt, hört man beim Echtzeitschrauben Stufen, beziehungsweise kann nicht den Wert einstellen, den man gerade benötigt. Klingt doof, ist auch doof.
Zum anderen ist da das Problem der Werteabholung: Ein speicherbarer Synthesizer muss "merken", wann der Mensch an einem Regler schraubt, und dann für diesen Parameter den bisher aktuellen Wert (z.B. den des gerade gewählten Klangprogramms) durch den "neu erdrehten" ersetzen. Gleichzeitig muss der Synthesizer verhindern, dass ein aufgerufenes Klangprogramm unabsichtlich zerstört wird: Nur weil der Keyboarder gerade ordentlich in die Tasten haut und damit Gehäuseerschütterungen auslöst, die wiederum die Reglerpositionen um den Bruchteil eines Winkelgrades verstellen, dürfen diese kleinen, unabsichtlichen & erschütterungsbedingten Reglerverstellungen nicht dazu führen, dass sich z.B. die Filterfrequenz von den abgespeicherten 300 Hz auf die reglerbedingten 8 kHz verstellt. Deshalb haben die Regler von speicherbaren Synthesizer eine "Totzone", die dazu führt, dass erst nach einer gewissen Drehung die entsprechende Klangänderung eintritt. Das führt zu Klangsprüngen: Man stelle z.B. bei einem Minimoog Voyager die Tonhöhe eines Oszillators ein, drehe dann etwas am Filter und versuche dann, ganz langsam die Tonhöhe des Oszillators nur ein bisschen zu verändern. Ergebnis: Es geht nicht, man wird einen Sprung in der Tonhöhe hören.
Schließlich gibt es bei den meisten speicherbaren Synthesizern das Problem, das die Reglerstellung des Bedienpanels und die Parameterwerte des Klangprogramms nicht zueinander passen, man muss beim Echtzeitschrauben also entweder Klangsprünge nach dem Aufruf eines Klangprogramms in Kauf nehmen, oder sich mit Reglerbetriebsarten (z.B. relativ oder abholen) beschäftigen oder auf Motorfader hoffen oder mit Encodern arbeiten (die nun einmal nur ein gänzlich anderes Klangspiel als Potis erlauben).
Deshalb liebe ich nicht-speicherbare ebenso sehr wie speicherbare Synthesizer.