Ich habe einen Minimoog, einen Prophet-5 und einen Memorymoog (LAMM), kann also die klanglichen Unterschiede recht gut beurteilen: Der Mini klingt ganz anders, als ein Memorymoog. Wenn man sich die Schaltungen näher ansieht, muss er das eigentlich auch. Aber die Klänge sind insofern ähnlich, als das beide wieder anders als ein Prophet 5 klingen. Das dürfte unter anderem von der unterschiedlichen Filtertechnologie herrühren. Ein Memorymoog wäre für Behringer keine Herausforderung, die Frage ist nur, wer braucht ihn wirklich? Der Sound ist echt geil, ich habe noch niemals solche Pads gehört. Aber ich frage mich immer öfter, ob diese Diskussionen nicht in die falsche Richtung gehen. Man macht doch die Musik nicht um bestimmte Geräte herum, sondern eher umgekehrt. Und ganz ehrlich, die Alleinstellungsmerkmale eines Memorymoog liegen bei einer überschaubaren Anzahl von Sounds. Die drei Oszillatoren werden (bei den Werkssounds) gar nicht immer benutzt - wie auch beim Minimoog - sondern für Modulationsszwecke eingesetzt.
@Hotmoogie: Einen Memorymoog in Handarbeit habe ich zu hause stehen. Den wünscht sich niemand, denn so ein Chaos in einem Gerät das einmal 10.000 DM gekostet hat, habe ich noch nie gesehen. Das ist Bastelarbeit in Reinkultur. Ich bin Techniker, aber dieses Gerät würde ich niemals anrühren.
Aber um auf den Punkt zurück zu kommen: Ein weiterer Clone? Warum? Warum nicht ein eigenständiger analoger Synthesizer, von mir aus mit 3 VCOs, aber mit mindestens zwei Filtertypen (Moog und Curtis Designs) vernünftigem Routing und allen Must-Have-Features. Der würde ein kleines bisschen anders klingen alle viele alte 70er und 80er Maschinen, aber ganz provokant gefragt: Hat sich Anfang der 80er jemand aufgeregt, dass ein Memorymoog nicht wie ein Prophet-5 klingt? Ich finde jeden alten Synthi zu klonen macht wenig Sinn, besser wäre ein universeller analoger Polyphoner, mit dem man einfach nur gut klingende Musik machen kann.