Ein länger zur Seite gelegtes größeres Projekt ist jetzt hoffentlich doch endlich auf der Zielgeraden:
Ich baue mir eine eigene Tastatur für den TTSH, basierend auf einer 4-Oktaven-MIDI-Tastatur (Miditech). Das 'Innenleben' - also Tastatur im eigentlichen Sinn, MIDI-Platine - ist jetzt in ein Holzgehäuse eingebaut, das zusätzlich den "TTSH Gate Booster" mit separaten Gate- und Trigger-Ausgängen beherbergt. Meistens wird der bei TTSH-Bauten direkt in diesen mit reingebaut, aber ich fand es extern praktischer. CV, Gate und Trigger sind an Miniklinkenbuchsen verfügbar.
Dazu habe ich ein paar Sachen mit reingebaut:
- Portamento/Glide
- 2 unabhängige LFOs auf MFOS-Basis*. Diese stellen Sinus, Rechteck und stufenlos überblendbar fallenden Sägezahn/Dreieck/steigenden Sägezahn bereit. Ich kann alle drei Wellenformen einzeln (direkt aus der Schaltung, d.h. hier ohne Abschwächer bzw. Depth-Regler) abrufen sowie sie in einer separaten Einheit mischen. Die Mischstufe verfügt dann auch über einen Depth-Regler (Schiebepoti) sowie einen invertierenden Ausgang. Die drei einzelnen LFO-Signale kann ich jeweils über einen Kippschalter "zuschalten", so dass - wenn ich nur eine zuschalte - dann auch einzelne Formen, aber diesmal
mit Depth-Regler, zur Verfügung stehen.
- Ein Pitchbend-Rad, das ich auf ca. +/- 1 Volt, also entsprechend je einer Oktave nach oben und unten, angepasst habe. Eigentlich hatte ich überlegt, das über eine Summierstufe direkt mit auf die aus dem im Gate Booster integrierten MIDI-CV-Konverter (MIDI Implant von Roman Sowa/midihardware.com) erzeugte CV zu geben. Da das Pitchbend-Rad beim Loslassen aber nicht präzise genug in die Nullstellung zurückgeht (Abweichung bis zu je ca. 40 mV in beide Richtungen, also ca. ein Viertelton 'daneben'), habe ich davon abgesehen und stell die Pitchbend-CV über eigene Buchsen zur Verfügung. Muss ich halt, wenn ich es mal zum wilden Gniedeln
brauche (eher selten, bin nicht so ganz der Rick-Wakeman-in-den Schatten-Steller
), nach Gehör spielen bzw. das Rad in eine brauchbare Position bringen. Alternativ könnte ich situationsabhängig noch meinen Ribbon Controller (Synthrotek/MST, habs aber als
Stehallein-Gerät gebaut) für sowas verwenden.
- Ich kann per Kippschalter zwischen der Tastatur und einer externen MIDI-Quelle (z.B. Sequencer oder Arpeggiator) wählen. Dazu ist seitlich am Gehäuse eine DIN-MIDI-Buchse angebracht. Das ermöglicht es mir, die Tastatur quasi auch als MIDI-CV-Schnittstelle für den TTSH zu nutzen.
Bei der o.g. LFO-Mischstufe muss ich noch mal bei - bei einem der LFOs ist auch ganz runtergeregelt noch ein klein bisschen Restsignal zu sehen, beim anderen ist die Linie auf dem Oszilloskop zwar gerade, hat aber einen DC-Offset. Vielleicht habe ich da irgendwo zwei Kabel vertauscht, und/oder irgendwo hat sich eins abgelöst, und/oder irgendwo ist eine schlechte Lötstelle oder so. Sollte aber nix Wildes sein eigentlich.
Das eingangs erwähnte Holzgehäuse ist in der gleichen Farbe gehalten wie der TTSH (vielleicht erinnern sich manche aus Fischbach daran, da hatte ich den ja schon mit) und auch wie das vor kurzem hier im Thread gepostete Eurorack-Case. In beiden Fällen übrigens ganz bewusst, damit es auch optisch mit dem TTSH harmoniert. Das Auge hört ja mit, oder so
. Das Eurorack-Case hat unten ja auch zwei Holzleisten, um es sauber auf den TTSH stellen zu können.
Ich hoffe, dass ich das demnächst fertig bekomme und werde dann - aber erst, wenns den Funktionstest am TTSH bestanden hat - auch Foto(s) posten.
* Falls es wen interessiert: "LFO Variable Skew" aus der Rubrik "MFOS Oldies but Goldies", zu finden in "Synth-DIY" bei MFOS (musicfromouterspace.com).