Was die Herren hier versuchen zu verhindern ist, dass du ein Kontaktspray verwendest, dass den Poti in irgendeiner Art dauerhaft benetzt, also z.B. Kriechöl, Schmieröl oder Säuren enthält. Es gibt verschieden Arten von Kontaktsprays und geeignet für Potis und Fader sind nur solche, die rückstandsfrei sind.
Wenn Potis schleifen, ist Dreck drinnen, den sollte man dann rausholen mit einem Reinigungsmittel, das sollte aber wieder raus gehen, z.B. eben verdampfen (z.B. Alkohol). Den gelösten Dreck kannst du dann bei Bedarf noch mit Druckluft raus pusten.
So jedenfalls handhabe ich das, da gehen die Meinungen auch auseinander.
Wenn man etwas verwendet, dass aktiv reduziert, z.B. eine Säure enthält, ist es wichtig dass diese wieder aufhört zu ätzen, wenn der Dreck verschwunden ist, so wie man auch nach dem Händewaschen die Seife abwäscht. Das ist auch eine Möglichkeit und es gibt solche Systeme, die aber dann immer aus zwei Sprays bestehend.
Schmieren kann man Potis auch, aber das ist etwas völlig anderes, gegen Dreck hilft das nichts, der muss eben erst raus. Vor allem schmiert man mit Schmieröl, nicht mit Kontaktsprays, auch wenn da Öl drinnen ist, denn das ist dann dünnflüssiges Kriechöl (meistens Petroleum) und nicht Schmieröl.
Um den Mythos des Allzweck-Haushaltssprays, dass auch oft Kontaktspray auf der Verpackung stehen hat, der schon so vielen Synths das Leben gekostet hat zu entzaubern:
Diese Sprays sind meist auf Petroleumbasis mit Zusätzen (z.B. WD40, Ballistol), also Kriechöle. Sie können vieles, aber nichts davon gut und sind wirklich auch im Haushalt nur als temporäre Notlösung zu gebrauchen.
Man benutzt sie als Kontaktspray, um die elektrische Leitfähigkeit zu verbessern, weil das sehr dünnflüssige Öl Wasser verdrängen und einen feinen Film an der Stelle bildet, der den Kontakt mehr oder weniger dauerhaft aufrecht erhalten kann. Weil es eben so dünnflüssig ist und nicht aushärtet, „kriecht“ es aber auch, sprich es bleibt nicht unbedingt da, wo man es haben will und trocknet nicht.
Es reinigt außerdem, weil es leicht ätzend ist und Oxidschichten lösen kann.
Da es nicht trocknet und kriecht, muss man es aber wieder nach getaner Arbeit abwaschen oder es wird auch da lösen und ätzen, wo es nicht soll, z.B. auf Leiterplatten.
Die dritte Eigenschaft dieser Allzwecksprays ist das schmieren, das erreicht man, indem man feine, sehr harte Partikel, z.B. Keramik beimischt, da das Kriechöl zum schmieren eigentlich zu dünnflüssig ist.
Für einen Hausmeister, der mal schnell das verrostete Schloss gleichzeitig entrosten und schmieren will, damit es funktioniert bis es ausgetauscht wird, mag das eine gute Sache sein.
Für die meisten anderen Anwendungen gibt es aber bessere Alternativen.